Edgar hatte es bisher sicher alles andere als leicht im Leben. Im Mai 2012 kam er als Fundkatze in sehr schlechtem Gesundheitszustand ins Tierheim. Körperlich wie seelisch war er stark in Mitleidenschaft gezogen; er war dünn und ausgemergelt sowie extrem ängstlich.
Nach wie vor ist Edgar sehr vorsichtig und flüchtet sofort, wenn er die Chance dazu bekommt. Was er erlebt haben muss, hat sicherlich sein Vertrauen in die Menschheit tief erschüttert. Er reagiert keinesfalls aggressiv, wenn man sich ihm ruhig nähert. Sobald der arme Edgar nicht zurückweichen kann, fängt er an zu zittern und duckt sich ab.
Mit viel Einfühlungsvermögen kann man es dann nach etlichen Minuten schaffen, ihn ein kleines bisschen zum Schnurren zu animieren. Selten kann er sich aber ganz entspannen und abschalten.
Mit anderen Katzen hat er keine Probleme. Der sanfte Kater ist einfach nur erleichtert, wenn keiner ihm etwas tut. Kinder oder Hunde sind aber nichts, was Edgar schätzt, da er einfach zu ängstlich ist.
Da er eine verblasste Tätowierung in den Ohren trägt, scheint er irgendwann in seinem Leben jemanden gehabt zu haben, der sich um sein Wohlergehen sorgte. Was dann geschah, weiß wohl nur Edgar allein.
Zu allem Pech leidet der arme Kater noch an einer chronischen Niereninsuffizienz, wobei er jedoch momentan keine Medikamente benötigt.
Es bricht den Pflegern jedes Mal das Herz, wenn er in der Wiese sitzt und in die Ferne starrt oder verhuscht und ängstlich das Katzenzimmer beim Betreten von Menschen verlässt. Leider konnte bis jetzt für den lieben Kerl kein schönes Zuhause gefunden werden. Irgendwo muss es doch ein ruhiges Plätzchen mit zukünftigen Katzeneltern für ihn geben? Edgar hat es verdient, endlich wieder ein Leben ohne Stress und Kummer führen zu können!