Die beiden Meerschweinchen Milli und Maus wurden zusammen bei uns im Tierheim abgegeben. Die arme Maus war in einem extrem schlechten Gesundheitszustand, sie kam mit schwerer Arthrose und Harnröhrensteinen zu uns. Die ganze Zeit über musste sie behandelt, gepäppelt und mit Medikamenten versorgt werden. Leider hat sich ihr Zustand verschlechtert und die Tierärzte konnten ihr Leiden nicht mehr lindern. Leider hat sie nicht mehr aus dem Tierheim heraus gefunden, wir hatten alles versucht, um sie vermittlungsfähig zu bekommen, aber sie war zu schwer krank. Letzten Endes mussten wir die arme Maus dann schweren Herzens gehen lassen, Milli blieb alleine zurück und grämte sich sehr.

Erfreulicherweise hat die zurückgelassene Milli jetzt aber ganz schnell einen superschönen neuen Platz bekommen. Eine liebe Dame, mit großem Herz für kleine Tiere hat sie bei sich aufgenommen. Dort wurde sie schon sehnsüchtig von einem einsamen Kastraten erwarten, der ebenfalls seine Partnerin vor kurzem verloren hatte. Er wollte gar nichts mehr fressen, weil alleine ist es ja bekanntlich nicht einmal im Himmel schön. Da kann einem schon gehörig der Appetit vergehen, wenn man so einschichtig rumhocken muss. Sein Frauchen war sehr besorgt, wegen seines desolaten Zustandes und hat sich schnell auf die Suche nach einem Mädel gemacht. So kam dann die liebe Milli zu ihm...

Die Vergesellschaftung, der beiden einsamen kleinen Herzen war eine reine Freude, völlig problemlos ging sie vonstatten.Der kleine Mann hat sich richtig gefreut! Sie hat ja so gut gerochen und überhaupt..! Jetzt sind beide Schweinchen wieder glücklich und Milli hat ein wirklich tolles Zuhause gefunden. Vielen Dank an dieser Stelle an die liebe Tierfreundin!

Auch eine andere Vermittlung hat bei unseren Pfleger ein bissel Weihnachtsfeeling ausgelöst. Rottweiler Athos kam vor mehr als drei Jahren aus sehr schlechter Haltung zu uns, in seinem früheren Leben hatte er so gut wie nichts gelernt. Athos ist eigentlich ein lieber, freundlicher und verspielter Hund, aufgrund der Defizite in seiner Jugend konnte er viele Situationen aber nicht richtig einschätzen und neigte dann dazu, zu überreagieren und jemanden zu beschützen, der nicht beschützt werden musste. Auch intensive Spiele überforderten ihn, er überdrehte dann und schnappte zu, um Pfleger oder Spielzeug zu beschützen. Viele Interessenten verliebten sich in den liebenswerten Athos, machten aber dann doch einen Rückzieher. So hatte er nette Interessenten, die glaubten, ihn gut zu kennen, mit ihm dann aber einen Markt im Ort besuchten und erstaunt feststellten, dass Athos mit dieser Situation und den vielen Menschen absolut nicht umgehen konnte. Die Vermittlung von Athos scheiterte immer wieder daran, dass Interessenten glaubten, einen souveränen Hund zu Besuch zuhaben, dass Athos aber tatsächlich sehr unsicher und von sehr vielen Situationen völlig überfordert ist. Auch in seinem Zwinger schwankte Athos immer, ob er fremde Personen vor seinem Zwinger fröhlich begrüssen, eher ignorieren oder wüst verbellen sollte, die Entscheidung fiel immer wieder anders aus. Athos war also schon einer unserer Ladenhüter, dem unsere Pfleger immer ein Zuhause bei souveränen Menschen wünschten.

Gestern durfte Athos zu souveränen Interessenten ziehen, die ihn seit zwei Jahren immer wieder besucht haben und sich intensiv auf seine Übernahme vorbereitet haben. Sie kennen Athos gut und kennen auch seine auf Unsicherheit beruhenden Unzulänglichkeiten. Athos hat bereits eine gute Bindung an seine neuen Menschen, die erst kürzlich umgezogen sind. Auch hier ist uns die 100-km Regel anderer Tierheime egal, Athos wohnt jetzt etwa drei Autofahrstunden von uns entfernt. Seine neuen Besitzer werden eine gute Hundeschule mit  positiver Verstärkung besuchen, auch bei der Vorbereitung auf den notwendigen Wesenstest wird die Hundeschule sie unterstützen.

Katzendame Hugo war als Abgabekatze zu uns gekommen. Die kleine Dame ist schildpattfarben, Schildpattkatzen sind bis auf sehr sehr wenige Ausnahmen immer weiblich, wir können uns den Namen daher nicht wirklich erklären. Wir haben sie halt Hugolina genannt, heute durfte sie in ein nettes neues Zuhause ziehen. Hugolina war abgegeben worden, weil sie panische Angst vor dem Hund der Familie hatte, im neuen Zuhause lebt sie allein und muss keine Hunde fürchten. Das ältere Ehepaar, zu dem sie ziehen darf, hat viel Katzenerfahrung und viel Zeit um Hugo zu bekuscheln. Nach der Eingewöhnung hat sie auch einen sehr großen Garten und kann nach Belieben ein- und ausgehen.

Schildkröten sind Ausbrecherkönige, viele werden aber auch ausgesetzt, weil sie zu groß für Gehege oder Terrarium werden. Entsprechend viele Fundschildkröten werden jedes Jahr zu uns gebracht. Ende Juli war dies eine Griechische Landschildkröte ( Testudo hermanni boettgeri) die uns gebracht wurde. Die Besitzer meldeten sich, allerdings hatten sie Papiere für eine Testudo hermanni craeca, also eine Maurische Landschildkröte. Auf den Fotos war die Schildkröte aber eindeutig identifizierbar. Willi ist schon locker ca. 60 Jahre alt und seit ca. 30 Jahren bei seiner Besitzerin, wir haben Willi daher herausgegeben. Die Besitzerin wird jetzt die Papiere beim Landratsamt auf den aktuellen Stand bringen. Ein Ersatz für den ausgezogenen Willi wurde uns aber gleich gebracht. Eine Cumberlandschmuckschildkröte, also eine Wasserschildkröte, wurde in Pfaffenhofen gefunden und zu uns gebracht. Die Dame ist eher jung und wird noch wachsen.