So einiges hat sich in den letzten Tagen in der Kleintierabteilung getan. Kaninchenmann Bibo stammte aus einer aus dem Ruder gelaufenen privaten "Zucht", in der es ziemlich gruslig zugegangen sein muss. Bibo wurde zusammen mit zwei anderen Kaninchen zu uns gebracht, unsere Kleintierpflegerin nannte das Trio liebevoll ihre "kleinen Gespenster", weil sich die verängstigten Kaninchen nur nachts aus ihren Verstecken trauten und auch dann nur lautlos durchs Gehege huschten, um beim geringsten Geräusch sofort wieder zu verschwinden. Nur ja nicht gesehen oder gehört werden, das könnte gefährlich sein! Bibo war jetzt als erster soweit, dass man zumindest versuchen konnte, ihn in ein neues Zuhause zu vermitteln. Seine neue Freundin ist eine sehr sehr liebe und sanfte Kaninchendame, die schnell Bibos Vertrauen erringen konnte. Da sie aber anders als Bibo keine Ängste hat, konnte sie ihn schnell davon überzeugen, dass die Welt nicht nur aus schrecklichen Erlebnissen besteht. Mit seiner neuen starken Freundin an der Seite wird Bibo jetzt täglich mutiger und erobert schrittweise sein neues Zuhause. Zu zweit gehts halt einfach leichter, und die unheimliche Welt wirkt nicht mehr ganz so gruslig, wenn man eine furchtlose Freundin als Beschützerin hat. Wir freuen uns auch sehr, dass Bibos neue Besitzer kein Problem damit haben, dass Bibo kein Kuscheltier ist, sondern dass sie sich einen kleinen Verschwindibus eingehandelt haben, der noch lange brauchen wird, bis er seinen Menschen richtig vertrauen kann. Dafür vielen Dank!

Auch Meerschweinchenmann Sparky, der jetzt Geronimo gerufen wird, durfte ausziehen. Sparky durfte zur verwitweten Hannelore ziehen und verträgt sich bereits sehr gut mit seiner neuen Freundin. Obwohl Sparky kastriert ist, findet er großen Gefallen an Hannelore und wird zuweilen auch ein wenig aufdringlich. Hannelore zieht sich dann in ihre Hängematte zurück und wartet, bis Sparky sich wieder beruhigt hat. Davon abgesehen sind die beiden aber schon ein Herz und eine Seele und verstehn sich sehr gut.

Eins der vielen in Schachteln an Bushaltestellen ausgesetzten Meerschweinchen war Smarty. Smartys neue Herzdame Domino ist verwitwet und war auf der Suche nach einem neuen Partner. Die beiden haben ein Traumdomizil mit viel Platz zum Rumrausen und vielen Versteckmöglichkeiten, langweilig wird es hier bestimmt nicht. So ganz hat es zwischen Smarty und Domino noch nicht gefunkt, aber zumindest sitzen die beiden nebeneinander, ohne zu streiten. Konflikte gibt es eigentlich keine, die beiden scheinen sich momentan eher egal zu sein, Smarty scheint sich aber wohlzufühlen und frisst mit gutem Appetit. Wir sind daher zuversichtlich, dass die beiden sich schon aneinander gewöhnen werden und drücken die Daumen, dass alles gut wird.

Auch Spunky war ein Schachtelmeerschweinchen, das an einer Bushaltestelle ausgesetzt wurde. Der hübsche Spunky mit den aparten Locken durfte vor einer Zeit ausziehen. Seine neue Gefährtin Norbert ist ein wenig eigenwillig und akzeptiert nicht einfach jeden neuen Mann. Ach Spunky brauchte ein wenig, um Norbert davon zu überzeugen, dass er ein sehr liebenswerter junger Meerimann ist und gut zu ihr passen würde. Mittlerweile hat Norbert ihr Mißtrauen weitgehend aufgegeben. Spunky wurde als akzeptabler neuer Gefährte anerkannt, die beiden schaffen es auch schon, gemeinsam um Futter zu betteln und sich den Erfolg zu teilen.

Aus dem Katzenhaus gibt es Neuigkeiten, Feodora ist eins von vielen Katzenkindern, die zusammen mit extrem schwerem Schnupfen im Tierheim abgegeben worden waren. Die Katzenkinder erhielten Namen aus der Verwandtschaft der Königin Victoria und der Kaiserin Sisi und wurden daraufhin einfach als "die Royals" zusammengefasst. Ungeachtet der blaublütigen Namen hatten die Royals trotzdem lange mit den vielen Krankheiten zu kämpfen, die sie ins Tierheim mitgebracht hatten. Einige Royals sind bereits vermittelt,gestern durfte Feodora in ihr neues Zuhause ziehen. Feodora ist sehr verträglich, daher ist es schön, dass im neuen Zuhase bereits ein neuer Freund für sie lebt. Die zukünftigen Besitzer sind katzenerfahren, was nicht schlecht ist, da Feodora manchmal noch etwas schüchtern ist, auch wenn sie sich in den letzten Monaten schon super weiterentwickelt hat und mittlerweile schon sehr gerne kuschelt. Nach der Eingewöhnung darf sie dann auch draußen die Welt unsicher machen.

Nicht geklappt hat leider die Vermittlung von Kater Frodo. Frodo durfte zu einer vorhanden Katze ziehen, Frodo ist eigentlich recht verträglich, wir dachten daher dass es keine Probleme geben würde. Frodo fühlte sich im neuen Zuhause schnell zuhause, die eingesessene Katze hatte damit offensichtlich ein Problem. Als Frodo begann, die Plätze der eingesessenen Katze einzunehmen und diese auch lautstark zu verteidigen und die eingesessene Katze zunehmend verschreckt reagierte, beschlossen die neuen Besitzer, im Zweifel zu ihrer "eigenen" Katze mit den älteren Rechten zu halten und haben Frodo schweren Herzens zu uns zurückgebracht.