Ein besonders schöner Schützling ist heute bei uns ins Hundehaus eingezogen. Buran ist ein 1 Jahr alter tschechoslowakischer Wolfshund, seine
Besitzerin hatte einen Unfall und kann sich nicht mehr um ihn kümmern. Wie so viele tschechoslowakische Wolfshunde kann Buran nicht alleine bleiben und fängt dann an, zu heulen und zu jaulen. Von den Angehörigen der Besitzerin kann sich keiner rund um die Uhr um Buran kümmern, ein dauerheulender Hund in der Wohnung hätte ihnen nur Ärger mit den Nachbarn eingebracht, Buran wurde daher als absoluter Notfall bei uns abgegeben. Buran hatte wohl schon mehrere Vorbesitzer und wurde immer wieder weitergereicht. Da Buran uns als sehr ängstlich und sehr unsicher beschrieben wurde und auch nur an der Leine spazieren gehen kann, gehen wir davon aus, dass bei ihm noch sehr viel Erziehungsarbeit zu leisten ist und dass der Besuch einer mit positiver Verstärkung arbeitenden Hundeschule unbedingt anzuraten wäre.

Irgendwie haben wir derzeit die unmöglichsten Notfälle zu betreuen und unsere Kosten steigen ins Unermeßliche. Ein Hängebauchferkel war auf einem
Pferdehof zugelaufen, einige der Pferde fanden das Schwein sehr uncool und haben es getreten. Wir können keine neuen Schweine aufnehmen, da unsere Ställe ja in wenigen Tagen abgerissen werden sollen. Der Tierschutz Friedberg / Hochzoll, der diverse Schweine beherbergt, darunter auch ein ganze Gruppe Hängebauchschweine, ist auf unserer Facebookseite auf das Schweinchen aufmerksam geworden und hat es nach Rücksprache mit uns eingefangen und aufgenommen. Leider ergab die Untersuchung des Schweinchens, dass ein Hinterbein gleich 2 mal gebrochen ist - eine ältere Fraktur oberhalb vom Sprunggelenk und eine Fraktur in der Wachstumszone des Oberschenkels. Die dringend notwendige Operation ist kompliziert und teuer, der Tierschutz Friedberg / Hochzoll hat uns daher um finanzielle Unterstützung gebeten. Auch wenn wir für Nutztiere nicht wirklich zuständig sind, sehen wir uns natürlich in der Verantwortung und werden unser Scherflein zur Versorgung des in unserem Einzugsgebiet gefundenen Schweinchens beitragen. Ein weiteres Tier, das uns Kosten verursachen wird, ist der vor kurzem gefundene Skorpion. Skorpione sind Gefahrtiere, die dürfen wir schon deshalb nicht aufnehmen, weil keiner unserer Pfleger die entsprechende Spezialausbildung hat, zudem werden auch an die Unterbringung von Gefahrtieren hohe Anforderungen gestellt, die wir nicht erfüllen können. Der Skorpion wurde daher an die Reptilienauffangstation in München übergeben, dort sind für seine Versorgung Aufwendungen von fast 500 Euro entstanden. Die Stadt Bad Aibling beruft sich darauf, dass wir für Fundtiere zuständig sind. Dass das nur für Fundtiere gilt, die wir auch selber aufnehmen können, ist der Gemeinde anscheinend nicht bewusst. Wir wollen aber mit einer Gemeinde, die sich bereit erklärt hat, eine angemessene Fundtierpauschale an uns zu bezahlen, auch nicht streiten. Da aber auch die Reptilienauffangstation, die für die Versorgung ihrer unglaublich vielen Tiere enorme Aufwendungen hat, auch nicht auf den Kosten sitzenbleiben soll, werden wir wohl die Kosten übernehmen. Der letzte richtig teure Fall betrifft tatsächlich unsere eigenen Kosten, bei der Rottweilermischlingsdame Gini musste eine Vorderpfote amputiert werden, weil sie von Krebs völlig zerfressen war. Ohne Chemotherapie hätte Gini eine Lebenserwartung von nur noch sehr wenigen Wochen, die Therapie ist aber richtig teuer. In ein paar Tagen wird die Tierklinik Oberhaching mit der Behandlung beginnen, die Kosten tragen wir, wir freuen uns aber sehr, dass Gassigeher Johann, der Gini bei sich aufgenommen hat, bereit ist, Gini zu den Behandlungen zu fahren und damit unsere Pfleger zeitlich sehr entlastet! Wir wissen, dass wir gerade erst um Spenden für die Fundkatze aus Riedering gebeten haben, sollte aber jemand das dringende Bedürfnis haben, einem Schwein, einem Skorpion oder einem krebskranken Hund zu helfen, würden wir uns über Spenden an die Sparkasse-Rosenheim IBAN DE13 7115 0000 0000 0087 97 sehr freuen!

Nach all den frustrierenden Meldungen haben wir auch noch positive Nachrichten. Tosco benimmt sich weiterhin bestens und macht seinen neuen
Besitzern nur Freude:

Hallo liebes Tierheim-Team!
Der Große macht sich weiterhin prima! Er bewacht toll unser Grundstück und ist lieb zu allen Besuchern. Er akzeptiert uns gut als "Alpha", auch wenn mein Mann, der als Einziger noch nie einen Hund hatte, erst für sich herausfinden musste, wie er seine Rolle vertreten muss, mittlerweile klappt auch das. Traktoren sind eindeutig der Erbfeind, Wildtiere sind spannende Forschungsobjekte, die auch noch interessant riechen und diverse Baum-Hinterlassenschaften leckeres Knabberzeug für zwischendurch (Nüsse, Obst, Äste und Blätter. Mjammi). Wir glauben er hat es ganz gut bei uns, zumindest vermittelt er uns, dass er viel Spaß hat. Er spielt viel mit uns, wir haben ihm aber gezeigt, dass er "Packen und Ziehen" nicht mit unseren Armen spielen darf, dafür haben wir uns einen großen Schnurknochen gekauft. Das "Schnürl" kam bei ihm besser an als gedacht! Tosco liebt es zudem, ausgiebig Verstecken zu spielen. Zuerst verstecken wir uns, und er sucht uns. Danach darf sich natürlich der Tosco verstecken! Aber er hält es meist nicht aus, wenn wir ihn nicht gleich entdecken und an seinem Versteck vorbei laufen, dann stürmt er heraus und zeigt uns, dass er doch DA ist. Wenn wir das Ganze noch mit Wiener-suchen kombinieren, sind wir oft stundenlang draußen. Darunter leidet zwar etwas unsere Haushaltssauberkeit, aber das ist uns wurscht, das er auf jeden Fall wert. Schöner können wir unseren Feierabend gar nicht verbringen, und dank Papis Stirnlampe ist auch die frühe Dunkelheit kein Problem. So ein Süßer! Wir geben ihn jedenfalls nie wieder her. Er ist jetzt auch bei Tasso angemeldet, damit er nie verloren geht.
Liebe Grüße und bis bald!
Und auch Nymphensittichdame Fundi, jetzt Lotti, hat sich bestens eingelebt:

Mir geht es hier richtig gut, das Fressi ist voll lecker und meine neuen Freunde sind auch ganz toll. Am Anfang habe ich ihnen immer nur beim Fliegen zugeschaut, weil ich mich nicht getraut habe, und wenn ich mal losgeflogen bin endete es mit einer Bruchlandung am Boden, wegen den abgeschnittenen Schwanzfedern. Das tat ganz schön weh, aber meine neue Freundin "Cookie" kam dann immer zu mir auf den Boden und hat mich getröstet. Gemeinsam sind wir wieder auf unseren Spielplatz geflattert. Nun übe ich täglich von früh bis abends das Fliegen und es wird jeden Tag besser . Auch das neue Frauchen und der Rest der Familie kommen immer zu mir, da hab ich auch noch Angst. Sie halten mir Hirse zum Knabbern hin und reden leise mit mir, das beruhigt mich und ich traue mich näher zur Hand, dort knabber ich ganz vorsichtig an der Hirse, hmmmm die ist echt lecker Ach ja....den Marty (Nymphiehahn) find ich auch ganz nett, aber psssst, nicht weitersagen.
So nun genug geschrieben....ich geh jetzt ins Nestchen zum Schlafen, so ein Tag mit meinen Freunden ist ganz schön anstrengend. Ich melde mich bald wieder.
Lg eure Lotti (Fundy)