Vorgestern abend kurz vor Mitternacht marschierte ein Kater in der Kaiserstr. in Rosenheim in die One Bar und bestieg einen Barhocker. Da der Kater sich aber weigerte, eine Bestellung aufzugeben, haben die Mitarbeiter ihn schließlich wieder auf die Straße gesetzt. Der Kater marschierte schnurstracks in die Bar zurück, bestieg wieder seinen Barhocker und ließ sich dort zu einem Nickerchen nieder. Da die Mitarbeiter der Bar Angst hatten, dass er draußen erfriert, haben sie ihn noch mitten in der Nacht im Tierheim abgeliefert. Anscheinend war um diese Zeit aber nicht nur unsere Mitarbeiterin, sondern auch das Chiplesegerät sehr verschlafen, jedenfalls konnte kein Chip gefunden werden. Heute haben wir jetzt festgestellt, dass es sich bei dem Kater um den erfahrungsgemäß sehr weit herumstreunenden und ordnungsgemäß gechipten Mogli handelt, der bereits mehrfach verschwunden war und auch jetzt wieder bei uns vermisst gemeldet war. Zum Glück haben wir ihn doch noch erkannt, so dass seine Besitzer ihn wieder abholen konnten.

Ein ähnlich passionierter Streuner wie Mogli ist unser Eithan. Eithan verschwindet immer mal wieder für längere Zeit, vor einigen Wochen wurde er als Fundkatze zu uns gebracht. Seine Besitzer konnten wir telefonisch einfach nicht erreichen, so dass Eithan bei uns im Katzenhaus sitzen blieb und dort die anderen Katzen schikanierte. Über engagierte Unterstützer haben wir jetzt doch Kontakt zu den Besitzern bekommen, bei denen gabs wohl eine Telefonumstellung. Die Besitzer haben Eithan auch schon gesucht, allerdings haben sie nur in Ostermünchen und nicht bei uns nachgefragt. Jetzt ist Eithan wieder daheim bei seinen Besitzern und unsere Katzenpfleger schwören Stein und Bein, dass sie im Katzenhaus einen kollektiven Seufzer der Erleichterung gehört haben, als Eithan abgeholt wurde.

Ein anderes Fundkaterchen sitzt noch bei uns. Der etwa sieben bis neun Monate alte Kater lief den Findern gestern in Griesstätt einfach nach und hatte schon sein Köfferchen dabei, um gleich einzuziehen. Die Finder haben ihn wieder raus gesetzt und gehofft, dass er samt Köfferchen wieder heimgeht, aber am nächsten Morgen saß der Kater mit vorwurfsvollem Blick immer noch vor der Tür. Der Kater ist weder kastriert noch gekennzeichnet, hat aber Schnupfen mit Niesen und Triefaugen. Auch wenn er sonst recht gepflegt und gut genährt ist, war es den Findern doch zu gefährlich, ihn noch öfter bei Minustemperaturen auf der Terrasse übernachten zu lassen. Das Katerchen sitzt daher jetzt bei uns und hofft, dass seine Besitzer sich melden.

Ebenfalls wieder bei uns ist leider Katze Feli. Die alte Dame hatte eigentlich einen supertollen Platz bei einer sehr tierlieben Dame. Die Dame sitzt aber im Rollstuhl und vor dem hatte Feli panische Angst. Die Dame hat sich viel Mühe gegeben und war auch bereit, Feli alle Zeit der Welt zu geben, um sich zu gewöhnen. Legte sich die Dame zu Feli auf den Boden, war alles bestens, Feli freute sich und schmuste mit Hingabe. Nun kann man sich als Rollstuhlfahrer aber einfach nicht den ganzen Tag auf den Boden legen, damit die Katze keine Angst hat. Seit gestern hat Feli sich jetzt geweigert zu fressen, auch ein noch so liebevoll angerichtetes vielseitiges Buffet konnte ihren Appetit nicht wecken. Da gerade bei alten Katzen Nahrungsverweigerung recht schnell zu Organversagen führen kann, hat die Dame Feli schweren Herzens zu  uns zurückgebracht.

Schlechte Nachrichten haben wir auch von unserem Apophis. Eigentlich hatten wir ja ein recht gutes Gefühl, da der neue Besitzer bereits viel Erfahrung mit schwierigen Hunden hat. Als er uns erzählte, dass an seinem Gartenzaun viele Menschen vorbeigehen, haben wir ihn extra noch darauf hingewiesen, dass Apophis extrem territorial ist und beim Bewachen seines Zwingers auch heftig nach vorn geht. Eine Mitarbeiterin, die Apophis nicht so gut kennt und als fremden Eindringling betrachtet, hat das den neuen Besitzern auch im Hundehaus nochmal eindrucksvoll demonstriert, da sie sich "das bei Apophis gar nicht vorstellen" konnten. Anscheinend ist die Botschaft aber nicht angekommen, da der Besitzer Apophis allein in den Garten gelassen hat. Dort hat Apophis gleich zwei Personen heftig gebissen, heute wurde er uns daraufhin zurückgebracht. Wir werden bei Apophis jetzt noch viel vorsichtiger sein und ihn nur an Menschen vermitteln, die sich deutlich bewusst sind, dass er zumindest am Anfang sein Revier heftig verteidigen wird und bei denen er möglichst gar keinen Kontakt zu Besuchern oder anderen fremden Menschen haben kann.

Erfolgreicher war zu unserer Freude die Vermittlung der recht wilden Hündin Linda, die für ihre Besitzer jetzt schon seit Jahren ein absoluter Traumhund ist:

Hallo liebes Tierheim-Team,

anbei mal wieder ein Gruß von Linda, die mittlerweile nur noch ihr Leben genießt. Sie ist ein durch und durch glücklicher und ausgeglichener Hund geworden. Einmal die Woche darf sie zum Sporttrail und wird in Kürze ihre erste Prüfung machen. Sie ist unwahrscheinlich lernbegierig und hat die größte Freude kleine Kunststücke zu lernen. Das kann sie meist in Sekunden. Hundefreunde und einfach nur toben ist aber auch genial. Bald ist sie nun 2 Jahre bei uns und wir lieben sie unendlich. Ich denke es war einfach nur Schicksal, dass wir zusammengefunden haben. Es ist unglaublich schön. Ach ja, Schnee ist einfach nur ein Knaller für sie!

Bedanken müssen wir uns noch bei der Firma Elektro Gschwendtner und der Firma ETS Elektrotechnik Sarac. Unser schon sehr altersschwacher Boiler in der Hundeküche hatte den Geist aufgegeben, ein Elektriker einer Schloßberger Elektrofirma kam, schraubte ein wenig herum, brummte unverständliches, verschwand um Ersatzteile zu holen, kam wieder, schraubte wieder, verschwand wieder usw. Dies ging einige Zeit, letzten Endes war der Boiler irreparabel kaputt, dafür haben wir für die vergeblichen Reparaturversuche aber eine mehr als geschmalzene Rechnung bekommen. Die Verzweiflung war groß, in der Hundeküche ist heißes Wasser nunmal unverzichtbar, durch die Intervention unseres treuen Unterstützers Hartmut Uttscheid und seine guten Kontakte hat uns jetzt die Firma Elektro Gschwendtner einen gebrauchten aber dienstwilligen Boiler gespendet, den die Firma ETS Elektrotechnik Sarac dann kostenlos eingebaut hat. Wir sind überglücklich, dass es auch Firmen gibt, die bereit sind, für unsere Tiere auch mal kostenlos oder auf Spendenbasis tätig zu sein und danken der Firma Elektro Gschwendtner und der Firma ETS Elektrotechnik Sarac von ganzem Herzen! Unserem Hartmut natürlich sowieso mal wieder! :)