Die Fundtiere kommen und gehen wie in einem Taubenschlag. Meist sind es Tiere, dessen Besitzer im Urlaub sind. Verwandte oder Bekannte der Besitzer stellen sich arglos als Tiersitter zur Verfügung und sind der Rebellion der Tiere hilflos ausliefert. Undankbar, wie sie sind, sehen die Tiere nicht ein, warum sie nicht auch Urlaub machen sollen und machen sich gnadenlos aus dem Staub.
Für die Tiersitter ist das doppelt schlimm, einerseits ist da die Sorge um das ihnen anvertraute Tier, andererseits muss man den Besitzern auch noch beichten, dass man das geliebte Tierchen hat weglaufen lassen.
Ein kleiner Malteser-Mix, der wohl besonders empört war, weil er zurückgelassen wurde, hat heute dem Ausbüchsen noch die Krone aufgesetzt. Die Gemeinde wollte dem Kleinen das Tierheim ersparen und hat einen Pflegeplatz aufgetan. Kaum dort angekommen hat er seine Meinung deutlich kundgetan und die völlig unschuldige Pflegeperson gezwickt. Was sagt man dazu! Das undankbare Hundchen wurde dann doch noch ins Tierheim verfrachtet, musste allerdings nicht lange warten, da der panische Hundesitter kurz darauf anrief und das Hundchen gleich abholte.
Auch wenn zu der Sorge um das Tier bei den Sittern meist auch noch das schlechte Gewissen kommt, muss man schon dazu sagen, dass die Besitzer ja oft auch nicht schuldlos sind, weil sie ihre Tiere nicht ausreichend kennzeichnen. Der Malteser-Mix hatte zum Beispiel eine Tassomarke eines Bernersennen am Halsband. Auch wenn das seinem Selbstbewusstsein entsprechen mag, hilft es nicht unbedingt, ihn wiederzufinden, wenn er mal wegläuft.
Aber auch bei ausreichender Kennzeichnung können Verwicklungen entstehen. Ein Kater kam hier mit Adresskapsel an, an der das Unterteil mit der Adresse fehlte. Zusätzlich war er noch tätowiert, aber die Praxis in der er tätowiert worden war, war auf unbestimmte Zeit geschlossen. Der Kater konnte allerdings von seinen Tiersittern wieder abgeholt werden, weil Freunde ihn auf unserer Facebook Seite entdeckt hatten.
Das Tierheim-Team kann da nur raten, daheim bleiben heiß die Devise! Und wenns unbedingt sein muss, dann empfehlen wir einen Chip und (!) Tasso-Registrierung, damit kann man die Tierhalter am allerschnellsten ermitteln.
