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Welttierschutztag

  • Posted on:  Monday, 03 October 2016 21:56

Am 04.10 eines jeden Jahre ist Welttierschutztag.

Unser Dachverband, der Deutsche Tierschutzbund, hat dieses Jahr die Gelegenheit genutzt, um unter dem Motto Tierheime helfen - Helft Tierheimen auf die vielfältigen Aufgaben hinzuweisen, mit denen die Tierheime aktiven Tierschutz betreiben und vor welchen Problemen die Tierheime bei der Erfüllung dieser Aufgaben stehen.

Auch wir wollen daher entsprechend der Kampagne des Deutschen Tierschutzbundes darstellen, auf wie viele verschiedene Arten Tieren und auch ihren Besitzern durch die Tierheime geholfen werden kann:

Die wichtigste Aufgabe der Tierheim ist natürlich die Aufnahme von Tieren, die von ihren Besitzern nicht mehr behalten werden können oder wollen. Die Gründe warum die Tiere abgegeben werden, sind vielfältig und nicht immer wirklich nachvollziehbar. So werden Tiere "für das Kind" angeschafft und im Tierheim abgegeben, wenn das Kind das Interesse verliert wie beispielsweise der junge Rüde Samir. Kater Monsi dagegen hat sein Zuhause verloren, weil die Besitzer umgezogen sind und ihn nicht mitnehmen konnten. Tragischer sind natürlich die Fälle, in denen Tiere wegen einer schweren Erkrankung abgegeben werden müssen wie Kater Crunchy oder deren Besitzer verstorben sind wie der Besitzer der armen Bianca, die immer ein behütetes Zuhause hatte und mit 15 Jahren dann noch ins Tierheim umziehen musste.

Ebenfalls im Tierheim aufgenommen werden natürlich sehr sehr viele Fundtiere, das Tierheim Rosenheim nimmt jedes Jahr 400 oder mehr Fundtiere auf. Viele dieser Tiere, vor allem bei den Hunden, werden recht schnell von den Besitzern wieder abgeholt, leider gibt es jedoch auch Fälle, in denen Tiere unter recht dubiosen Umständen "gefunden" und nie wieder abgeholt werden, wie beispielsweise der extrem abgemagerte Idefix. Bei einigen haben wir dank unserer Veröffentlichungen auf Facebook auch schnell herausgefunden, dass sie keineswegs Fundtiere sind, sondern von den eigenen Besitzern als Fundtiere abgegeben wurden wie der liebenswerte Bailey. Generell ist die zeitnahe Veröffentlichung aller Fundtiere auf Facebook zeitaufwändig, aber ein probates Mittel, um viele zu Unrecht als Fundtiere angesehene Tiere, vor allem Katzen wie die kleine Fundkatze aus Höslwang, schnell wieder zu ihren Besitzern zurück zu bringen. Das spart nicht nur uns, sondern auch den Gemeinden, die für die Kosten der ersten 29 Tage aufkommen müssten, so einiges an Geld! Manche Tiere werden auch nur über Nacht bei uns geparkt, oft weil die Besitzer beispielsweise einen Schwächeanfall oder einen Unfall hatten und vorübergehend in Behandlung mussten wie der Schäferhund, dessen Besitzer einen Verkehrsunfall hatten und ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Diese Tiere werden in der Regel von den Besitzern oder ihren Angehörigen wieder abgeholt, auch bei ihnen steht aber unser 24-Stunden-Notdienst erst mal bereit, um die Tiere aufzunehmen.

Die bereits erwähnten hohen Kosten der Tierheime sind ein zentrales Thema in der Kampagne des Deutschen Tierschutzbundes. Bei Fundtieren müssten die Kommunen eigentlich die Kosten der ersten 29 Tage übernehmen. Viele (leider nicht alle) Gemeinden tragen diese Kosten mittlerweile bereitwillig oder vereinbaren eine Pauschale mit einem der Tierheim im Landkreis, trotzdem sind damit bei weitem nicht alle Kosten abgedeckt. Kater Poldi wurde mit vielfältigen Knochenbrüchen aufgefunden und musste mehrfach operiert werden. Eine leichte Behinderung hat er zurückbehalten, wir sind trotz der hohen Kosten sehr froh, dass Poldi aufgepäppelt werden konnte und trotz seiner Behinderung ein schönes neues Zuhause gefunden hat. Viele andere Tiere aber müssen oft über lange Zeit behandelt werden. Die Behandlung von Schildkröte Cassiopeia hat nicht nur Kosten verursacht, sondern war auch sehr zeitaufwändig. Trotzdem halten wir natürlich eine Schildkröte für genauso behandlungs- und pflegebedürftig wie unsere "kuschligeren" Tiere. Auch Fundkater Samuel war in einem elenden Zustand in der Tierarztpraxis abgeliefert worden, wir waren uns gar nicht sicher, ob er durchkommen würde. Mittlerweile ist Samuel ein sehr verschmuster und auch wieder ganz ansehnlicher Katzenherr, der sich seines Lebens freut und jede Mühe wert war! Neben all diesen Tieren, die kommen und gehen, leben im Tierheim auch noch einige unvermittelbare Tiere wie Kater Baby, der bei jeder Vermittlung in Panik verfällt, sich im Tierheim aber absolut wohlfühlt und der deshalb immer auf Paten hofft, die seinen Lebensunterhalt auf Dauer finanzieren.

Natürlich kümmern sich die Tierheime nicht nur um die Tiere, die bei ihnen abgegeben werden, sondern auch um die Tiere, die leider keine liebenden Besitzer haben und mehr oder weniger sich selbst überlassen werden. Auch wir führen immer wieder Kastrationsaktionen durch, teilweise werden auf einem einzigen Bauernhof Dutzende Katzen kastriert, die sich immer ungehemmt vermehren durften. Die verwilderte und damals hochschwangere Katzendame Stella wurde bei einer derartigen Kastrationsaktion eingefangen, durfte im Tierheim ihre Kinder bekommen und aufziehen und wurde dann kastriert wieder in die von ihr so geliebte Freiheit entlassen. Bei einer anderen Kastrationsaktion wurde der kleine Pepper mit seinen Geschwistern eingefangen. Pepper und seine Geschwister waren noch klein genug, um sich davon überzeugen zu lassen, dass Menschen gar nicht so schlimm sind und und dass es eigentlich ganz schön ist, sich kraulen zu lassen. Natürlich sind unter den Kätzchen, die bei solchen Aktionen eingefangen werden oder die irgendwann verlassen in der Gegend gefunden werden, jede Menge kranke kleine Schnupfenkätzchen die mühsam von unseren Pflegern gesundgepäppelt werden müssen und auch oft genug jede Menge Tierarztkosten verursachen.

Weitere Themen, auf die der Deutsche Tierschutzbund hinweist, sind Animal Hoarding, illegale Welpentransporte und die zunehmende Haltung von Exoten.
Mit einem recht dramatischen Fall von Animal Hoarding waren wir jetzt über Wochen beschäftigt. In einer ersten Aktion konnten etwa 120 auf einem vermüllten Grundstück frei lebende Meerschweinchen eingefangen werden, mittlerweile waren wir mehrfach wieder vor Ort und konnten immer wieder einige der verbliebenen Meerschweinchen und einige Kaninchen einsammeln. Viele der Tiere waren krank, wir hatten das große Glück, von einigen auf Nagetiere spezialisierten Tierschutzvereinen unterstützt zu werden, die uns nicht nur die Tiere abgenommen hatten, sondern auch die teilweise horrenden Kosten ganz allein getragen haben! Dafür nochmals herzlichen Dank!!!
Bei den Welpentransporten führt die Hauptroute von Osteuropa in die Beneluxstaaten, die meisten Transporte werden daher weiter nördlich im Nürnberger Raum aufgegriffen. Mit Hundewelpen waren wir daher bisher weniger belastet, ein Transport von kleinen Karthäuserkatzen wurde jedoch in unserer Nähe aufgegriffen und zu uns gebracht. Die kleinen Kätzchen waren schwerkrank, zwei sind trotz aller Mühen verstorben. Da die Kleinen aus einer möglichen Tollwutgegend kommen und natürlich nicht ausreichend geimpft waren, mussten sie in Tollwutquarantäne, in der sie immer noch sitzen. Sowohl arbeitsmäßig als auch von den Kosten her ist die Unterbringung der Kätzchen in der sehr strengen Tollwutquarantäne eine große Belastung für das Tierheim.
Für Exoten und Wildtiere, die wir selber nicht aufnehmen können, haben wir Spezialisten, die sie artgerecht unterbringen, aufpäppeln und Wildtiere wie die kleine Schwalbe oder auch die derzeit wieder massenweise bei uns eintreffenden Igel so schnell wie möglich wieder auswildern.

Vom Deutschen Tierschutzbund wird ein Thema nicht erwähnt, dem wir sehr sehr großen Wert beimessen: Wir wollen junge Menschen für Tierschutz begeistern, über die richtige Haltung von Tieren informieren und Kindern die Möglichkeit geben, Tiere besser kennenzulernen. Dazu dienen die Seminare über den richtigen Umgang mit Hunden, die wir in Schulen und Kindergärten durchführen, die Besuche von Schulen und Kindergärten in unserem Tierheim und vor allem die Jugendgruppe, die sich mit vielen Themen rund um den Tierschutz beschäftigt. Natürlich kommen Spaß und Unterhaltung in der Jugendgruppe nicht zu kurz, für unsere in der nächsten Zeit stattfindenden Veranstaltungen haben die Kinder mit viel Begeisterung liebevoll gestaltete Marzipantiere gestaltet, die an diesen Abenden verkauft werden sollen.

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