Font Size

SCREEN

Profile

Menu Style

Cpanel

Freitag, 12.02.2016

  • Posted on:  Friday, 12 February 2016 21:32
Jede Menge Aufwand hat uns heute ein verletzter Falke verursacht. Falken sind wie alle Greifvögel streng geschützt, bei der Versorgung verletzter Tiere müssen daher einige Regeln eingehalten werden. So muss der zuständige Falkner verständigt werden, man kann sie auch nicht einfach zum nächsten Tierarzt bringen und schon gar nicht darf man sie einfach behalten und aufpäppeln. Um unseren heutigen Falken hat sich zum Glück eine Mitarbeiterin an ihrem freien Tag gekümmert, sonst wäre der Aufwand gar nicht zu schaffen gewesen. Um 8.30 Uhr wurde uns der verletzte Falke gemeldet, die Finderin traute sich aber nicht, ihn anzufassen. Unsere Mitarbeiterin setzte sich ans Telefon - Falkner informieren, Tierarzt nennen lassen, Falken einfangen und zum Tierarzt bringen. In der Theorie klang das recht einfach, aber die Durchführung war doch sehr viel komplizierter und zog sich bis in den Nachmittag. Erstmal haben wir niemanden Zuständigen erreicht, immerhin war zumindest der Falke im Lauf des Vormittags im Tierheim angekommen. Um seine Wiederauswilderungschancen abzuklären, haben wir ihn erstmal von unserem Haus- und Hoftierarzt Dr. Mikus anschauen lassen, der meinte, dass er trotz einiger Brüche zumindest eine gute Chance hat, dass alles verheilt und er wieder fliegen kann. Einige Telefonate später stand zumindest fest, dass die Tierärzte, die sich speziell mit Greifvögeln auskennen, heute alle nicht da sind. Mittlerweile war es fast Mittag, zum Glück kannte unser Haus- und Hoftierarzt eine Fachpraxis für Vögel und hat den Patienten gewissermassen an den Facharzt überwiesen. Unsere Mitarbeiterin hat den Falken dann in die Tierärztliche Fachpraxis für Vögel nach Unterhaching gefahren und war um 14.00 Uhr dann auch schon wieder daheim am Tierheim, um ihren freien Tag zu genießen.
In Unterhaching wurde leider festgestellt, dass der Falke auch noch eine Einblutung im Auge hat. Jetzt müssen wir bis morgen abwarten, ob das Auge wieder besser wird, ansonsten wird er gar nicht erst operiert und der ganze gewaltige Aufwand war umsonst!
****Update**** Leider war der Falke doch schwerer verletzt als es bei der ersten untersuchung festgestellt werden konnte. Er musste daher eingeschläfert werden.

Irgendwie war heute der Tag der dramatischen Ereignisse. In Prien wurde ein Kaninchen gefunden, was jetzt eigentlich noch nicht sonderlich ungewöhnlich ist. Bei dem Kaninchen handelte es sich allerdings um ein Teddykaninchen und bei denen wächst das Fell immer weiter und wenn es nicht gepflegt wird, verfilzt es irgendwann und bildet in extremen Fällen richtige Platten. Unser neuer Pflegling war schlimmer als ein "normaler" Extremfall, bei ihm war das dicke Fell schon so verfilzt, dass es die Vorderbeine nicht mehr richtig bewegen konnte. Auch eine Bißwunde am Hals konnte aufgrund des ausufernden Fellwuchses nicht richtig behandelt werden. Wir haben daher die große Schere ausgepackt und aus dem Plüschkaninchen einen kleinen Nachtnickel gemacht. Verglichen mit dem Fellberg ist nicht sehr viel Kaninchen übrig geblieben, aber dafür kann sich der arme kleine Kerl jetzt wieder richtig bewegen und auch medizinisch versorgt werden. Wenn wir uns ansehen, mit welcher Begeisterung sich unsere anderen Kaninchen putzen und ihr Fell pflegen, können wir nicht so richtig verstehen, warum man Kaninchen züchten muss, die zwar sehr plüschig und "süß" aussehen, aber keine Chance haben, ihr Fell selber zu pflegen und in Ordnung zu halten!

Der nächste Notfall waren zwei Katzen, die schon seit Jahren in einem Seniorenheim im Landkreis lebten und dort auch versorgt wurden. So richtig gehört haben sie dort niemanden, aber die Bewohner hatten viel Freude an den Beiden. Eine Mitarbeiterin hat die Miezen versorgt, aber die hat natürlich auch mal Urlaub oder wird krank und dann war die Versorgung der Miezen nicht sichergestellt. Dazu kam, dass eine der beiden ein Problem mit der Bauchspeicheldrüse hat und Terarztkosten entstehen könnten, die mangels Besitzer natürlich keiner zahlen will. Heute wurden Lacey und Loona daher zu uns gebracht, wir werden die beiden medizinisch versorgen und uns auch sonst um sie kümmern. Man merkt dass die beiden gewohnt sind, mit vielen Menschen zu schmusen, auch auf unsere Mitarbeiter sind sie sofrot voller Vertrauen zugegangen und haben sich über die Streicheleinheiten gefreut. Die beiden wohl schon älteren Katzendamen sind extrem liebenswert und zutraulich, wir hoffen sehr, dass auch ihre kleinen Behinderungen - Loona hat nur drei Beine, Lacey fehlt ein Auge - kein Vermittlungshindernis sein werden.

Ebenfalls ein dramatischer Notfall waren vor einiger Zeit die beiden Kater Ares und Foxy. Die beiden wurden von Besitzern übereignet, die mit ihrem eigenen Leben nicht zurechtkamen und sich auch um die Kater nicht gut kümmern konnten. Schon damals haben wir geschrieben, dass die Ohren der Beiden allerhand beherbergen, was da nicht hingehört. Tatsächlich waren die Ohren derartig mit Milbendreck verklebt, dass sie bis heute nicht ganz sauber sind, weil der Dreck so extrem tief sitzt. Die Ohren müssen daher nach wie vor regelmäßig gespült werden, bis irgendwann wirklich alles draußen ist. Zwei sehr nette Damen wollten die beiden jetzt schon seit einiger Zeit zu sich nehmen. Normalerweise vermitteln wir Tiere ja erst, wenn die Behandlung abgeschlossen ist, aber Mutter und erwachsene Tochter wollten die beiden unbedingt endlich zu sich holen und haben ganz fest versprochen, sich um die Weiterführung der Behandlung zu kümmern. Im neuen Zuhause haben Ares und Foxy eine schöne große Wohnung mit gesichertem Balkon und werden sich dort sicher wohler fühlen als in dem kleinen Zimmer, das wir ihnen im Tierheim zur Verfügung stellen konnten!

Kater Balu, der bei uns noch Casimir hieß, hat seine neuen Lieblingsplätze bereits gefunden. Bevorzugt liegt er in der Küche und wartet, ob für ihn auch gelegentlich etwas abfällt.
Gelesen 926 x Zuletzt bearbeitet am Saturday, 13 February 2016 21:56
You are here: Home Start Unser Tagebuch Freitag, 12.02.2016
Cookies make it easier for us to provide you with our services. With the usage of our services you permit us to use cookies.
More information Ok