Ein Chinchillamännchen wurde vom Veterinäramt Traunstein aus sehr schlechter Haltung befreit. Natürlich wäre für seine Aufnahme das Tierheim Traunstein zuständig gewesen, die haben aber gerade erst neun (!) Chinchillas übernommen und hätten schon heftig zaubern müssen, um den Neuzugang auch noch unterzubringen. Eingedenk der Unterstützung, die wir bei unserem Rattennotfall von allen möglichen Tierheimen aus dem ganzen Bundesgebiet bekommen haben, haben wir uns natürlich gefreut, dass dieses Mal wir unseren Kollegen helfen können und haben den kleinen Kerl aufgenommen. Eine erste Untersuchung hat gleich mal eine Tierärztin vom Veterinäramt vorgenommen, er hat jedenfalls keine äußerlichen Parasiten und ist auch sonst in einem annehmbaren Zustand. Toni, wie wir den kleinen Mann genannt haben, ist noch unkastriert und etwa 14 Jahre alt. Für einen Chinchilla ist das zwar schon ein gesetztes Alter, er kann aber noch viele Jahre leben. Da Chinchillas recht verträglich sind, könnte Toni auch unkastriert schon in eine Junggesellengruppe vermittelt werden.

Kater Struppi stammt von einem aufgelassenen Bauernhof, auf dem er einfach zurückgelassen wurde. Ziemlich genau ein Jahr saß er jetzt im Tierheim und wartete auf die Menschen fürs Leben. Struppis Problem war wohl, dass er allzu menschenbezogen ist, recht vehement Beachtung fordert und auf andere Katzen extrem eifersüchtig reagiert. Auch unsere Pfleger hätte Struppi am liebsten ganz für sich allein gehabt und drängte sich immer wieder in den Vordergrund, wenn die sich mit anderen Katzen beschäftigten. Auch mit lebhaften Kindern hat der selbstbewusste Struppi absolut kein Problem, Hauptsache jemand schenkt ihm seine Aufmerksamkeit! Für Struppi ist es daher ideal, dass er als Einzelkatze zu einer Familie mit Kindern ziehen durfte. In seinem neuen Zuhause in einer ruhigen Wohnsiedlung am Ortsrand von Bruckmühl kann er nach der Eingewöhnung auch wieder über die Felder streunen, wie er es aus seinem früheren Leben kennt.

Unser Bankräuber-Igel hatte offensichtlich eine Komplizin, die sich auf Tankstellen spezialisiert hat. Vorgestern hat die Elster die Tankstelle in Raubling überfallen und auszurauben versucht. Anders als der Igel, der sich offensichtlich Bargeld verschaffen wollte, hat die Elster sich allerdings auf Eßbares konzentriert. Obwohl sie offensichtlich zahm ist und auch eine Brotzeit aus der Hand genommen hat, wollte sie sich nicht einfangen lassen. Wo sie gestern war, wissen wir nicht, heute hat sie dann die Tankstelle beim Kaufland ins Visier genommen. Nachdem sie widerrechtlich in den Verkaufsraum eingedrungen ist und da ohne Rücksicht auf Verluste alles nach Eßbarem durchsuchte, haben die Tankstellenmitarbeiter kurzentschlossen den Verkaufsraum zugeschlossen, so dass unsere Wildtierspezialisten sie dort einfangen konnten. Sie werden jetzt versuchen, die Elster wieder soweit wild zu bekommen, dass sie keine Tankstellen mehr überfällt und wieder freigelassen werden kann. Wir hoffen jetzt, dass wir alle Bandenmitglieder eingesammelt haben und nicht noch mehr tierische Räuber ihr Unwesen treiben!

Doggenmischling Burli war ein rechter Angsthase, als er bei uns einzog. Tierheim fand er schrecklich, fremde Menschen, auch Hundepfleger, waren gar fürchterlich schreckerregende Gestalten, überhaupt war es am allersichersten, sich im Auslauf hinter einem Baumstamm ganz klein zu machen (was für Burli allerdings nicht ganz einfach ist)! Nachdem er bereits seit einigen Tagen mit unserem Hundepfleger ganz begeistert Verstecken gespielt hat, taut Burli jetzt zunehmend auf und findet Spaß an allerlei Übungen, die zu seiner Unterhaltung auf dem Hundeplatz mit ihm durchgeführt werden. So schnell, wie Burli sich positiv entwickelt, sind wir ganz sicher, dass er noch ein richtig toller pflegeleichter Hundekamerad werden wird!