NACHRUF:
Der Labradormischlingsrüde Kormi wurde 2018 mit ca. 10 Jahren wegen Zeitmangels im Tierheim Rosenheim abgegeben.. Kormi stammte ursprünglich aus Ungarn, ging wohl bereits durch mehrere Hände und wurde schließlich 2014 von seiner damaligen Besitzerin übernommen.
Die wohnte damals mit ihrer Schwester zusammen und teilte sich mit dieser die Betreuung von Kormi. Die Schwester gründete aber irgendwann eine eigene Familie und zog aus der gemeinsamen Wohnung aus. Kormis Besitzerin war zu dieser Zeit voll berufstätig und musste den Hund daraufhin täglich mehr als 8 Stunden allein zu Hause lassen. Anfangs schien das noch gut zu gehen, dann aber litt Kormi immer mehr unter der Situation und fing an, alles mögliche zu zerstören, wenn er länger allein war.
Seine Besitzeriin wollte ihm das nun nicht länger zumuten und hat ihn sehr schweren Herzens ins Tierheim Rosenheim gebracht.
Kormi war ein extrem freundlicher und unproblematischer Hund, Ärger mit anderen Hunden ging er aus dem Weg, Kinder liebte er, Katzen wurden von ihm freundschaftlich ignoriert.
Wie alle Labradore liebte er das Wasser, eher labradoruntypisch war, dass er nicht futterneidisch und auch nicht gierig war.
Es gibt Hunde, bei denen befürchten unsere Pfleger schon bei der Abgabe, dass die ewig im Tierheim sitzen werden. Ein solcher Hund war Kormi, der als schon recht alter Hund schwer zu vermitteln sein würde und der noch dazu den "Makel" der schwarzen Farbe hatte, von der sich unverständlicher Weise viele Interessenten abschrecken lassen.
Nun, manchmal genießen wir es richtig, wenn wir nicht recht haben.
Kormi war genau fünf Tage im Tierheim als er in ein wunderbar zu ihm passenden Zuhause ziehen dufte.
Kormi war noch kaum bei uns eingestellt, als sich eine sehr sehr nette ältere Dame meldete, die sich auf Anhieb in Kormi verliebt hatte. Kormi sah der Hündin der Dame sehr ähnlich, hatte fast das gleiche Alter und nach Kormis Beschreibung meinte die Dame, dass der sanfte und immer freundliche Kormi sich eigentlich wunderbar mit der sehr wesensähnlichen Hündin Lena verstehen müsste.
Ein erstes Kennenlernen wurde vereinbart, die Dame wusste bereits, dass Kormi genau der richtige für sie war, machte eine Übernahme aber von der Zustimmung ihrer bereits bei ihr wohnenden Fellnase abhängig. Wie die Dame bereits vermutet hatte, waren die beiden Hunde sich beim ersten Treffen sofort sympathisch, be der Abholung freuten sich beide auch über das Wiedersehen.
Seine neuen Besitzer haben ein großes Haus im Garten, in dem die Hunde spielen und herumtollen konnten. Die Besitzer sind im Rentenalter, hatten also sehr viel Zeit für die Hunde, sie wandern auch gern und unternahmen allerhand, was Kormi, der ja auch gern unterwegs war, entgegenkam.
Alles in allem war es der absolute Traumplatz für Kormi, der damit rekordverdächtig kurz im Tierheim bleiben musste (unterboten wird er wohl nur von Sunny, die seinerzeit genau eine Nacht im Tierheim verbracht hat).