Die ersten beiden waren Fenja und Ruby. Fenja wurde in einem Acker gefunden und war eins unserer S
orgenkinder. Sie hat nicht nur leicht verkrüppelte Pfoten, aus einer Öffnung am Bauch mit Zugang zur Blase tröpfelte zudem ständig Urin. Nachdem die Ursache ihres ständig nassen Bauches entdeckt war, wurde die Öffnung in einer recht aufwändigen Operation verschlossen. Wer die lebensfrohe und übermütige Fenja heute kennenlernt und oft sogar Mühe hat, sich ihrer überschwänglich geäußerten Zuneigung zu erwehren, wird uns sicher zustimmen, dass Fenjas Leben die hohen Tierarztkosten und alle Mühen unserer Tierpfleger wert war! Im Tierheim hatte Fenja dann ihre Freundin Ruby kennengelernt. Ruby war ebenfalls eine Fundkatze, die Finder hatten beobachtet, wie Autofahrer sie am Straßenrand abgesetzt hatten. Die Autofahrer behauteten allerdings, das Katzenbaby wäre mitten auf der Straße gesessen und sie hätten es nur an den Straßenrand gesetzt, damit es nicht überfahren wird. Wie auch immer, jetzt durften Fenja und Ruby zusammen als Wohnungskatzen zu einer sehr netten Familie nach Stephanskirchen ziehen und werden sicher nicht mehr überfahren. Wir wünschen allen viel Freude zusammen und alles Gute für die Zukunft.

Der Dritte der uns verlassen durfte, war der stattliche Tigerkater Gizmo. Gizmos Frauchen war verstorben und
der Enkel, der den Kater eigentlich "geerbt" hätte, war grade mitten im Umzug und konnte ihn zu seinem Bedauern nicht behalten. Da Gizmo aber ein recht unkomplizierter und verschmuster Kater ist, hat er schnell ein neues Zuhause gefunden. In Zukunft lebt er in Deutelhausen bei einer netten Dame als Wohnungskater, weil Freigang direkt an der stark befahrenen Straße zu gefährlich wäre. Dafür ist er aber Alleinherrscher in gleich zwei Wohnungen, in denen er nach Belieben kommen und gehen kann! Wir freuen uns über diesen traumhaften Platz und wünschen auch hier alles Gute für die Zukunft.

Ausgehen werden uns die Katzen aber trotzdem nicht, heute kam auch schon wieder ein Nachrücker. Der
etwa sechs Monate alte Kater saß gestern schon bei den Findern in Kolbermoor in der Ludwig-Prager-Str. vor dem Haus. Diese haben ihn gefüttert, weil er offensichtlich hungrig war, ihn aber in der Hoffnung, dass er vielleicht doch noch heimgehen würde, danach wieder nach draußen gesetzt. Nachdem er aber heute immer noch da war und der eingesessene Kater eindeutig dagegen war, ihn zu behalten, haben die besorgten Finder ihn doch lieber eingepackt und zu uns gebracht. Da er an seinem Stummelschwanz relativ leicht zu erkennen ist, hoffen wir noch darauf, dass die Besitzer oder jemand der den Kater kennt, sich melden.

Zum Glück nur zu Besuch ist dagegen eine "alte Bekannte". Mopshündin Tschitschi, die jetzt Lissy heißt,
wurde vor einiger Zeit von uns auf einen traumhaften Platz vermittelt, auf dem sie eine absolut verwöhnte Prinzessin ist. Leider ist ihr Frauchen erkrankt und musste einen längeren Krankenhausaufenthalt antreten, weshalb Lissy jetzt vier Wochen bei uns zur Pension ist. Die verträgliche Lissy kommt zum Glück mit allen gut aus, deshalb muss sie nicht in den Zwinger, sondern darf in Büro und Hof mit unseren anderen "Bürohunden" mitlaufen. Da die kleine Knutschkugel hier regelmäßig von Tierpflegern, Vorstandsmitgliedern, Ehrenamtlichen und anderen ins Büro kommenden Personen durchgeknuddelt wird, betrachtet sie das Ganze eher als Urlaubsaufenthalt und fühlt sich recht wohl.

Einen ganz besonderen Patienten wollen wir auch noch vorstellen: Der kleine Hoppel trieb sich zusammen mit
anderen Kaninchen in einem Wohngebiet unbeaufsichtigt in den Gärten herum und konnte zunächst trotz vieler Versuche nicht eingefangen werden. Irgendwann sass er dann in einem Garten und ließ sich widerstandslos "einsammeln". Die Ursache dafür war leider eine schwere Beinverletzung, aufgrund der er nicht mehr laufen konnte. In einer Nacht-und Nebel-Aktion fanden wir schließlich in der Tierklinik Oberhaching selbst zwischen den Jahren einen Partner, der uns half. Leider konnte Hoppels gebrochener Hinterlauf nicht mehr gerettet werden. Trotz eines hohen Tierschutzrabatts, aufgrund dessen wir fast nur den Selbstkostenpreis bezahlten, belaufen sich die Tierarztkosten auf mehr als 500 €. Das ist eine Investition, die die Kasse des Tierheims doch ziemlich belastet. Allerdings war sie es wert: Hoppel ist auf bestem Weg zur Genesung. Auch als „Dreibein“ findet er sich mehr und mehr wieder besser zurecht. Die Karotten schmecken ihm und noch mehr die Leckerlis, die er hin und wieder als Aufmunterung zugesteckt bekommt. Hoppels Überlebenswille ist gewaltig und zuzusehen, wie er zunehmends besser zurechtkommt, ist alle Anstrengungen wert!
