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4. Oktober - Welttierschutztag

  • Posted on:  Saturday, 04 October 2014 00:27

4. Oktober – Welttierschutztag

Natürlich ist der Welttierschutztag am 4. Oktober für uns ein besonderer Tag. Dieses Jahr wollen wir diesen Tag zum Anlass nehmen, auf die vielfältigen Aufgaben, um die sich ein Tierschutzverein kümmern muss, hinzuweisen.

In erster Linie verbinden die meisten Menschen einen Tierschutzverein, der ein Tierheim betreibt, natürlich mit den gängigen Haustieren Hund, Katze und Nagetier. Auch in unserem Logo sind diese drei Spezies als vordringlicher Aufgabenbereich vertreten.

Tatsächlich sehen wir uns in unserer täglichen Arbeit aber auch mit vielen anderen Tieren konfrontiert, sowohl ausgefallenere Heimtiere als auch die verschiedensten Wildtiere finden immer wieder ihren Weg ins Tierheim. Nicht alle können wir selbst versorgen oder gar aufnehmen, aber dank langjähriger Erfahrung und der Zusammenarbeit mit vielen engagierten Tierfreunden wissen wir zumindest fast immer, wo diese Tiere untergebracht und fachgerecht versorgt werden können.



Die Aufnahme und Vermittlung von Hunden, die aus den verschiedensten Gründen abgegeben werden müssen, gehört zu unseren vordringlichen Aufgaben. Natürlich landen viele Hunde bei uns, da ihre Besitzer altersbedingt, aus Gesundheitsgründen oder aufgrund beruflicher oder familiärer Veränderungen nicht mehr in der Lage sind, sich um sie zu kümmern. Immer mehr Hunde kommen jedoch aus dem Ausland, wurden von wohlmeinenden Tierschutzorganisationen an Interessenten vermittelt, die keine Vorstellung davon hatten, welche Probleme Hunde die immer auf der Straße lebten mitbringen und werden dann aus Überforderung an uns abgegeben. Deshalb legen wir so großen Wert darauf, dass die Interessenten nicht nur ein Bild aus dem Internet kennen, sondern den Hund auch wirklich kennenlernen, mit ihm Gassi gehen und sich gut überlegen, ob sie den Problemen, die so manches Tier hat, auch gewachsen sind.



Papageien landen schon aufgrund ihres doch recht hohen Kaufpreises eher selten bei uns, in diesem Jahr hatten wir allerdings eine Schwemme von Fund-Graupapageien. Häufigere Gäste sind Wellensittiche und Kanarienvögel. Auch diese können wir jedoch dauerhaft nicht angemessen betreuen. Melden sich die Besitzer nicht, werden sie daher an unsere Vogelspezialisten weitergegeben, bei denen sie artgerecht mit vielen Artgenossen in einer großen Voliere leben dürfen.



Auch bei den Kleintieren werden die Aufgaben immer vielfältiger. Wurden früher hauptsächlich Kaninchen und Meerschweinchen gehalten, so sind zunehmend „Exoten“ wie Chinchillas und Degus interessant. Leider ist die artgerechte Haltung gerade bei den Nagetieren oft nicht gewährleistet. Immer wieder bekommen wir zerbissene Kaninchen und Meerschweinchen, die mit unkastrierten Artgenossen vergesellschaftet waren, immer wieder werden Mütter mit ihren ganzen unerwünschten Würfen abgegeben, immer wieder werden lästig gewordene Ratten, Kaninchen oder Kleintiere einfach zurückgelassen, ausgesetzt oder als „Fundtiere“ im Tierheim abgegeben.



 Früher lebten im Tierheim sogar Affen und ein Wolf, heutzutage achten wir jedoch darauf, nur noch Tiere aufzunehmen, die wir auch artgerecht halten können. Unsere Ziegen haben ein schönes Zuhause auf einem Gnadenhof gefunden und unser Pony Rosalinde durfte zu einer sehr tierlieben Betreiberin einer kleinen Reitschule ziehen. Geblieben sind unser Hausschweineber Rossi und das Hängebauchschwein Wally. Während Rossi vor allem durch seine Größe beeindruckt, ist Wally mit ihrem besonderen Charme der Liebling aller Kinder, die im Rahmen der verschiedenen Aktivitäten wie Besuchen von Kindergartengruppen und Schulklassen sowie Ferienprogrammaktionen das Tierheim besuchen.

Eher unbeabsichtigt findet auch das eine oder andere „inoffizielle“ Tier bei uns seine Nische. Die kleine Maus hat sich in einem unserer Freiläufe unter einer Hundehütte eingenistet, kommt regelmäßig zum Teich und holt sich das ans Ufer gefallene Schildkrötenfutter. Seit wir wissen, wo sie wohnt, fällt natürlich auch sonst so allerhand für Mäuse leckeres für sie ab.

Unsere zahlenmäßig häufigsten Gäste sind natürlich die Katzen. Jedes Jahr bekommen wir von Frühjahr bis Spätherbst jede Menge Katzenkinder gebracht. Viele von ihnen kommen von Katzenbesitzern, denen es egal ist, wenn ihre Katzen sich unkontrolliert vermehren und die sich daher auch nicht um die medizinische Versorgung von Mutter und Kindern kümmern. Dementsprechend haben die armen Kleinen nicht nur jede Menge Parasiten, sondern auch sehr häufig Katzenschnupfen. Anders als beim Menschen ist der Schnupfen nicht nur Ursache einer Schniefnase, sondern greift auch ganz besonders die Augen an, die oft genug dann nicht mehr zu retten sind.

Fledermäuse sind geschützte Tiere und dürfen der Wildnis nicht entnommen werden, die dürfen wir also eigentlich überhaupt nicht aufnehmen. Die Stadt Rosenheim hat auch einen eigenen Fledermausbeauftragten, der sich um alles kümmert, das mit Fledermäusen zu tun hat. Dass die kleine Fledermaus auf dem Foto trotzdem im Tierheim landete, liegt nur daran, dass sie hinter einer Verschalung gefunden wurde und der Fledermausbeauftragte sich wegen eines anderen Termins nicht um sie kümmern konnte. Deshalb hat er sie für einen Nachmittag bei uns geparkt, damit sie nach Einbruch der Dunkelheit wieder freigelassen werden konnte.



Bartagamen gehören zu den häufigsten bei uns abgegebenen Reptilien. Da Bartagamen leicht nachzuzüchten sind und im Internet schon für einen lächerlich geringen Preis erworben werden können, werden sie offensichtlich oft recht unüberlegt angeschafft und dann ebenso gedankenlos wieder entsorgt. Zu uns kommen die Tiere dann in einem sehr schlechten und ungepflegten Zustand, zum Glück haben wir aber Wildtierspezialisten, die sich mit der Haltung sehr gut auskennen und die die Tiere immer wieder erfolgreich hochpäppeln.



Die Wildtiere, die uns am häufigsten gemeldet werden, sind mit Sicherheit die Igel. Da eine artgerechte Versorgung von Igeln, die nicht groß genug für den Winterschlaf sind, recht aufwändig ist, können wir uns nicht selbst um sie kümmern. Im letzten Jahr wurde in Bruckmühl aber eine Igelauffangstation gegründet, an die wir die Igel weiterleiten können. Auch unsere Wildtierspezialisten versorgen jedes Jahr eine beachtliche Anzahl von Igeln über den Winter und wildern sie dann im Frühjahr wieder aus.

Mit schöner Regelmäßigkeit werden Fund-Schildkröten zu uns gebracht. Bei Wasserschildkröten ist das weiter kein Problem, die dürfen in unseren Teich ziehen und haben da ein schönes Leben. Bei der alljährlichen Teichauskehr werden sie dann untersucht, medizinisch versorgt und wenn es Interessenten gibt, auch weitervermittelt. Landschildkröten können wir dagegen selber nicht aufnehmen, auch hier haben wir aber einen Spezialisten, der die Tiere nicht nur artgerecht versorgen kann, sondern sich auch noch um den ganzen Papierkram, der bei Landschildkröten erforderlich ist, selber kümmert.



Fische im Aquarium können wir gar nicht aufnehmen, da selbst ein etwas artgerechteres Aquarium als das oben dargestellte für uns zu arbeitsintensiv ist. Da Fische aber eher selten zu- oder entlaufen, ist das auch kein allzu großes Problem. In unserem Teich lebt trotzdem ein größerer Schwarm Goldfische in den verschiedensten Größen in friedlicher Koexistenz mit unseren Wasserschildkröten.

Auch die verschiedensten Wildvögel werden uns immer wieder gemeldet, darunter jede Menge aus dem Nest gefallener Singvögel, verletzte Vögel, entkräftete Vögel und verletzte Opfer von Unfällen aller Art. Auch hier fehlen uns Kompetenz, Zeit und Personal, um all diese kleinen Sorgenkinder, die oft alle zwei bis drei Stunden gefüttert werden müssen, zu versorgen. Zum Glück gibt es aber gleich mehrere besondere Tierfreunde, die sich auf die Aufzucht dieser winzigen Pfleglinge spezialisiert haben und die geduldig alles aufnehmen, was wir zu ihnen weiterschicken! Bei uns im Tierheim lebt nur ein Schwarm von Tauben, für die gerade ein neues Taubenhaus gebaut wird, um auch ihnen ein schönes Zuhause zu gewährleisten.

Viele Wildtiere, die man normalerweise kaum einmal zu Gesicht bekommt, werden zu uns gebracht, wenn sie verletzt oder aus anderen Gründen so entkräftet sind, dass sie sich nicht mehr vor den Menschen verstecken können. So landen immer wieder Marder, Eichhörnchen, Siebenschläfer und sogar Füchse im Tierheim. Diese Wildtiere dürfen der Natur nicht dauerhaft entnommen werden. Unsere Wildtierspezialisten päppeln sie daher nur mit möglichst wenig Menschenkontakt auf und entlassen sie sobald wie möglich wieder zurück in die Natur.

Nicht nur junge Katzen mit Schnupfen und anderen Krankheiten landen in großer Anzahl bei uns. In letzter Zeit fällt auf, dass ganz vermehrt alte und nicht mehr gesunde Katzen im Tierheim abgegeben werden. Viele von ihnen sind Fundkatzen, dass alle sich aufgrund Demenz oder ähnlichem verirrt haben, glauben wir eher nicht. Schlimm ist, dass diese alten Katzen sich im Tierheim nur sehr selten wohlfühlen, oft genug das Fressen ganz einstellen und letzten Endes sich völlig aufgeben. Dass sie dann leichte Opfer für jede Krankheit sind und oft genug durch die Nahrungsverweigerung an Organversagen sterben, ist eine große Belastung für unsere Katzenpfleger!



Auch Krähen sind Wildvögel, die wir nicht dauerhaft der Natur entnehmen dürfen. Trotzdem haben wir derzeit zwei Krähenkinder, die elternlos gefunden und bei uns abgegeben wurden. Die beiden leben in einem unserer überdachten Freiläufe. Da sie jedoch bis jetzt noch keine sicheren Flieger sind und auch noch nicht gelernt haben, sich ihr Futter selber zu suchen, werden sie über den Winter noch bei uns bleiben und erst im Frühjahr wieder ausgewildert werden.

 Schlangen gehören ähnlich wie Schildkröten zu den Reptilien, die immer wieder bei uns abgegeben werden. Viele von ihnen sind Fundtiere. Da sich nur sehr selten ein Besitzer meldet, kann man davon ausgehen, dass die Tiere unüberlegt angeschafft wurden und man ihnen irgendwann „die Freiheit geschenkt“ hat. Zum Glück haben wir auch hier einen erfahrenen Spezialisten, der immer das eine oder andere Quarantäne-Terrarum frei hat, die Tiere erst mal dort unterbringen kann und der ihnen auch auf Dauer eine artgerechte Versorgung bieten kann.

 









 









 

 

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