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Montag 28.12.20

  • Posted on:  Monday, 28 December 2020 21:00
Im Tierschutz liegen Freud und Leid ja oft nah beieinander. Auch heute haben wir eine freudige und eine sehr traurige Nachricht, die gewissermaßen zusammengehören. So mancher wird sich noch an unseren Sambo erinnern, der vor so einigen Jahren in alle Hände biss, die es wagten in seine Nähe zu kommen. So mancher Interessent verlor das Interesse, wenn er glaubte, sich mit Sambo gut zu verstehen, ihn streicheln wollte und mit blutigen Händen dastand. Ein nettes Paar fand aus nicht weiter bekannten Gründen Zugang zu Sambo, durfte ihn auch anfassen und wurde nicht gebissen. Seit so einigen Jahren lebte Sambo jetzt bei ihnen, benahm sich bestens und akzeptierte sogar weitere Familienmitglieder. Jetzt war Sambo fast 15 Jahre alt, hatte allerlei Wehwehchen und musste wegen starker Herzbeschwerden einige Medikamente nehmen. Die Spaziergänge wurden immer kürzer, in der kalten Jahreszeit musste Sambo jetzt ein Mäntelchen tragen. Nun hatten wir ja wieder eine kleine Hündin im Tierheim sitzen, die mehrfach vermittelt war und immer wieder zurückgebracht worden war, weil sie nach einigen Tagen im neuen Zuhause anfing, alles und jeden zu beißen. Sambos Besitzer dachten sich, was einmal gut gegangen ist, kann wieder gutgehen. Auch wenn wir Hunde normalerweise nie "auf Probe" vermitteln, beschlossen wir, Bulldogge Lilly erst mal versuchsweise zu Sambo ziehen zu lassen, schließlich sollte ja Sambo mit der neuen Situation zurechtkommen. Tatsächlich ging alles recht gut, Lilly fühlte sich gleich Zuhause und versuchte auch recht bald, das Zepter zu übernehmen. Es gab einige kleinere Kabbeleiein, wohl auch in Anbetracht seines angeschlagenen Gesundheitszustands ließ Sambo Lilly einfach gewähren, seine Besitzer achteten aber darauf, dass er sich zurückziehen konnte, ohne von Lilly belästigt zu werden. Anfangs gingen die beiden sich noch aus dem Weg, allmählich musste jeder aber auch mal nachsehen, was der andere gerade so interessant fand, auf dem Hundeplatz kam Sambo herbeigeeilt, sobald Lilly bellte. Um das Ganze zu beruhigen unternahmen die Besitzer sehr lange ausgiebige Spaziergänge mit Lilly und sehr kurze mit beiden, um sie besser aneinander zu gewöhnen. Insgesamt schienen Sambo und Lilly schon auf einem recht guten Weg, das Zusammenleben wurde deutlich harmonischer. Es war daher schon recht sicher, dass Lilly bei Sambos Besitzer bleiben dürfte, als sich um Weihnachten Sambos Gesundheitszustand dramatisch verschlechterte. Die Herzbeschwerden wurden massiv schlimmer, er litt unter starkem Sauerstoffmangel, Medikamente schlugen nicht mehr an. Letzten Endes blieb nur noch die Entscheidung, ihn gehen zu lassen. So zickig Lilly anfangs Sambo gegenüber gewesen war, so sehr suchte sie ihn jetzt, als er weg war. Sambos Besitzer sind untröstlich, dass der kleine Charakterkopf sie verlassen hat, sind aber froh, dass schon eine kleine Nachfolgerin die Wohnung nicht so leer erscheinen lässt. Wir trauern natürlich um den kleinen großen Mann, der seinem Charakter immer treu blieb und freuen uns zugleich, dass die ähnlich eigenwillige Lilly ein Zuhause gefunden hat, in dem sie sich ganz offensichtlich wohl fühlt!
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