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Sondertagebuch - RIP Rossi

  • Posted on:  Saturday, 30 May 2020 20:26
Es ist immer schwer, einen Nachruf auf jemanden zu schreiben, egal ob Mensch oder Tier, den man sehr geliebt hat. Heute haben wir die traurige Aufgabe, uns von unserem Rossi zu verabscheiden. Rossi - Wappentier des Tierheims, Liebling aller kindlichen Besuchergruppen, Patenkind vieler großzügiger Förderer, liebenswertestes aller Schweine - wir mussten ihn gehen lassen. In einer Welt, in der alles auf Kommerz und Gewinn ausgerichtet ist, werden Schweine nur mit dem Ziel gezüchtet, ihnen noch bevor sie erwachsen sind, möglichst viel Schinken aus dem Hintern zu schneiden. Ob ein ausgewachsenes Schwein ein lebenswertes Leben hat, und ob seine Beine es auch noch tragen können, wenn es älter wird, ist dagegen in der Schweinezucht völlig ohne Belang. Dementsprechend hatte unser Rossi schon seit langem immer wieder Probleme, vor allem die Hinterbeine waren einfach zu schwach, den schweren Körper zu tragen. Seit einigen Tagen konnte er nur noch mit tatkräftiger Unterstützung seiner Pfleger aufstehen, ganz offensichtlich hatte er auch Schmerzen.
Eine fachkundige Tierärztin kam extra aus Landshut angefahren, um ihn zu untersuchen. Das Ergebnis war, dass sie Rossi allerbestenfalls noch für ein paar Wochen wieder auf die Beine bringen könnte, dass er aber trotz der Gabe starker Schmerzmittel immer unter Schmerzen leiden würde. Wir fassten daher einhellig den Beschluss, Rossi diese Qualen zu ersparen.
Wir verabschieden uns von einem äußerst liebenswerten und immer freundlichen Charakter, der sich für Streicheleinheiten gern mit einem tiefen von Herzen kommenden Grunzen, das schon mehr nach einem Kollern klang, bedankte. Verblüffend war immer wieder, wie sanft Rossi seine Leckerbissen, die ihm von einigen Tierfreunden regelmäßig gebracht wurden, entgegennahm. Selbst Johannisbeeren oder Himbeeren konnte man ihm jederzeit aus der Hand geben, ohne Angst um seine Finger haben zu müssen.
Die Tierärztin meinte noch, es müsse ihm sehr schlecht gehen, da er so gar nicht aggressiv auf die fremde Person in seinem Stall reagierte, tatsächlich war dies aber nur typisch für den gutmütigen und immer menschenfreundlichen Rossi.
Der Anblick von Rossi, der auf mein Rufen hin freudig grunzend in vollem Galopp mit viel Schwung und wehenden Ohren über den Auslauf gestürmt kam, aber immer brav rechtzeitig bremste, wird immer als wunderschöne Erinnerung unvergessen in meinem Herzen bleiben!
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