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Samstag 25.01.2020

  • Posted on:  Saturday, 25 January 2020 20:39

Zu den größten Herausforderungen für unsere Katzenpfleger gehört es, zu unterscheiden, ob eine ihnen gemeldete "Fund"katze wirklich eine Fundkatze ist oder doch nur eine Katze mit einem  schönen Zuhause, die sich nur ein wenig in der Nachbarschaft umsehen wollte. So fragen sie in der Regel schon am Telefon nach, ob die Katze verletzt ist, krank oder abemagert aussieht, möglicherweise geschwächt ist oder ob es sich um eine gesunde, gut genährte Katze handelt. Bei einer gepflegt aussehenden Katze gehen sie davon aus, dass es sich einfach um einen Freigänger handelt, der früher oder später wieder heimgehen wird.
Leider ist das nächste Problem immer wieder, die Finder einer gesunden Katze davon zu überzeugen, dass diese Katze nicht gerettet werden muss, sondern einfach draußen gelassen werden sollte, bis es Zeit fürs Abendessen wird und die Katze heimgeht. Ein solcher gutgenährter Kater war der Fundkater aus Wasserburg, der uns vor wenigen Tagen gemeldet wurde. Unser Katzenpfleger rieten den Findern, den Kater nicht reinzulassen und nicht zu füttern, dann wäre sein Zuhause interessanter als die neue Futterquelle. Aber alles Reden war vergeblich, kurz vor Mitternacht standen die Finder mit dem Kater vor der Tierheimtür. Natürlich wissen wir, dass allgemein angenommen wird, dass Tierpfleger nie Feierabend haben und dass Schlaf sowieso überschätzt wird, trotzdem würden unsere Pfleger es bevorzugen, wenn die Tiere während der normalen Arbeitszeit abgegeben würden (wenns geht, vielleicht auch nicht unbedingt drei Mnuten vor Dienstschluß - die Aufnahme eines Fundtieres dauert auch ein paar Minuten).
Jedenfalls haben die Besitzer des Katers ihn gleich wieder abgeholt, drei weitere Katzen, die uns in den letzten Tagen gebracht wurden, waren alle schon von ihren Besitzern gesucht worden. Da eine der Katzen eine entwischte Wohnungskatze war, würden wir auch in so einem Fall empfehlen, einfach in der Nähe der Fundstelle Flyer mit Foto und Beschreibung der Katze aufzuhängen, die Besitzer suchen ja nach ihrer Katze.
Kurz zusammengefasst: Ist eine Katze verletzt, sollte man sie gleich zum Tierarzt bringen (bevorzugt zu unserem Vertragstierarzt Dr. Mikus), ist sie abgemagert, struppig, geschwächt oder wirkt verwirrt und orientierungslos, sollte man sie tatsächlich ins Tierheim bringen. Allerdings sehen alte und durchaus liebevoll versorgte Katzen oft auch struppig und abgemagert aus, auch das kann täuschen, trotzdem ist es sicherer, sie ins Tierheim zu bringen.
Gesunde und gepflegt aussehende Katzen haben in der Regel ein Zuhause, sie sollte man nicht ins Haus lassen und auch nicht anfüttern. Dringt die Katze durch die Katzenklappe ins Haus ein, weil das Futter der dort lebenden Katze natürlich viel leckerer ist als das eigene, sollte man sie raussetzen und darauf achten, dass sie nicht mehr reinkommen kann.
Die Besitzer werden es danken, da ihnen dann die Angst um die nicht heimkommende Katze erspart bleibt, zudem hat das Tierheim ja auch Aufwand mit einer Quarantänebox, die vorher und nachher gereinigt werden muss und mit der Brotzeit die bei uns allen Fundtieren serviert wird und muss daher auch bei nur kurzen Aufenthalten eine Bearbeitungsgebühr erheben. Bleibt die Katze über Nacht, fallen auch noch Pensionskosten für die Besitzer an, die freuen sich daher auch überhaupt nicht, wenn ihr Freigänger grundlos ins Tierheim gebracht wird.

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