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Samstag 27.07.2019

  • Posted on:  Saturday, 27 July 2019 20:32
Der heutige Tag stand für unsere Mitarbeiter unter dem Mottoi: Keine Angst vor Schlangen und Spinnen!  Wir finden diese Tiere wunderschön, oft werden sie aber als "Ekeltiere" bezeichnet, viele Menschen haben tiefsitzende Ängste vor diesen Tieren. So auch eine Dame aus Kolbermoor, auf deren Terrasse sich eine Schlange niederließ, um ein Sonnenbad zu nehmen. Todesmutig stülpte die Dame einen Eimer über die Schlange und rief bei uns an, damit wir die Schlange von ihrer Terrasse entfernten. Unsere Mitarbeiterin holte Schlange samt Eimer und fuhr mit ihr zum Tonwerkweiher. Dort wurde die Schlange bei einem Haufen kompostierendem Grünzeug aus dem Eimer gekippt und fing gleich an ein Versteck zu suchen. Bei der Schlange handelt es sich um eine Ringelnatter, entweder ist sie gerade tragend oder sie hat in letzter Zeit ein größeres Beutetier (möglicherweise eine Maus oder Ratte) gefressen, jedenfalls hatte sie deutlich sichtbar einen geschwollenen Bauch. Ringelnattern sind völlig harmlos, ungiftig und beißen auch nicht. Sie sind Kulturfolger und bewohnen beispielsweise mit Vorliebe am Haus aufgeschichtete Holzstapel mit ihren vielen Versteckmöglichkeiten. Ringelnattern gehören zu den bedrohten Tierarten und sind streng geschützt, sollte man also eine solche Schlange am Haus wohnen haben, sollte man sie einfach in Ruhe lassen, sie stellt keinerlei Gefährdung dar.
Die andere bei uns heimische Schlangenart ist die Kreuzotter, sie ist giftig, aber sehr scheu und meidet die Nähe der Menschen. Kreuzottern beissen nur, wenn sie nicht mehr flüchten können, also beispielsweise wenn man auf sie tritt. Ihr Gift ist eher harmlos, es bräuchte die volle Giftmenge von 5 Bissen, um einen erwachsenen Menschen zu gefährden. Da Schlangen aber mit ihrem Gift sparsam umgehen und bei Verteidigungsbissen nur einen Bruchteil des vorhandenen Gifts verwenden, können die Bisse von Kreuzottern allenfalls sehr kleinen Kindern oder geschwächten Senioren gefährlich werden. In Deutschland gab es seit 1959 einen einzigen Todesfall, die Dame war 81 Jahre alt und kurz vor dem Biss aus dem Krankenhaus entlassen worden, es ist daher anzunehmen, dass der Biss allenfalls der berühmte Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen brachte, aber nicht die Todesursache. Es gibt daher keinen Grund, beim Anblick heimischer Schlangen in Panik zu verfallen, in der Regel haben die mindestens soviel Angst vor den Menschen wie diese vor ihnen.

Nicht heimisch sind dagegen die Kornnattern, die sind aber sehr beliebt bei Terrarienfreunden, im Internet kann man sie relativ günstig erwerben. In der Nähe des Tierheims wurde jetzt ein Kornnatterbaby tot aufgefunden. Dias kleine Tier war ein Albino und konnte nur noch tot geborgen werden. Ob das Kleine ausgesetzt wurde, sich auf der Straße sonnen wollte und überfahren wurde oder ob die Besitzer gemerkt hatten, dass das Ter kränkelte und es vor der Abgabe bei uns verstarb, wissen nur die Götter. Sicher ist in unseren Augen, dass es kein Zufall sein kann, dass ein hier nicht heimisches Tier 10 m vom Tierheim entfernt aufgefunden wird. Unsere Mitarbeiter hoffen sehr, dass das Kleine keine Geschwister hatte, das Eck an dem es gefunden wurde, wurde intensiv abgesucht, da hier aber ein großes Waldstück beginnt, sind die Chancen kleine ausgesetzte Schlangen zu finden nahe Null. Wir finden es sehr schade, dass die Besitzer nicht den Mumm hatten bei uns zu klingeln, auch wenn das Kleine verstorben war, hätte uns das die Sorge um etwaige Geschwister erspart.


Ein weiteres "Ekeltier" mit dem unsere Mitarbeiter heute befasst waren, war eine Vogelspinne. Die Finder hatten das Tier in einem Kellerschacht entdeckt und uns gleich angerufen. Eine Mitarbeiterin fuhr hin, um das Tier zu bergen. Leider kam die Hilfe zu spät, die Spinne war bereits verstorben. Es handelte sich um eine Rotknie-Vogelspinne, Brachypelma smithi, auuch die Smithi ist ein beliebtes Terrarientier und wird sehr oft gehalten. Die Besitzer haben sich gemeldet und kamen heute ins Tierheim um ihren Liebling, der für sie eben kein Ekeltier ist, abzuholen und würdig zu beerdigen.
Gelesen 637 x Zuletzt bearbeitet am Saturday, 27 July 2019 21:19
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