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Mittwoch 16.06.21

  • Posted on:  Wednesday, 16 June 2021 20:39

In unserem Hundehaus hat sich einiges getan. Unser Neuzugang Benson ist das Opfer einer wie so oft mißglückten Auslandsvermittlung. Die Leute wundern sich immer wieder, dass wir Auslandsvermittlungen so skeptisch gegenüber stehen, aber leider landen sehr viele dieser in bester Absicht nach Deutschland geholten Hunde recht schnell im Tierheim. Vor allem mangelhaft sozialisierte Straßenhunde und Angsthunde werden schnell von den überforderten Besitzern wieder abgegeben. Ähnlich ist auch der Fall von Benson: Benson war ein rumänischer Straßenhund, der "gerettet" wurde und eigentlich nach England vermittelt werden sollte. In Deutschland war eigentlich nur ein kurzer Zwischenstopp auf einer Pflegestelle geplant. Benson gewöhnte sich schnell ein und beschützte seine neue Familie hingebungsvoll vor so gefährlichen Gestalten wie zu Besuch kommenden Freunden oder anderen Hunden, die mit seinen Menschen kuscheln wollten. Da Benson auch zuschnappte, konnte er auf der Pflegestelle nicht bleiben, die Vermittlung nach England zerschlug sich - Überraschung! - ebenfalls. Benson wurde daher mangels anderer Möglichkeiten erstmal bei uns in Pension gegeben. Mittlerweile ist er übereignet und kann von uns vermittelt werden. Bei uns ist er lieb und verschmust und zeigt auch keinerlei Futteraggression. Katzen kann er allerdings nicht so gut leiden. Wir denken, dass Benson Menschen braucht, die dem eher unsicheren Hund vermitteln, dass sie gut selber auf sich aufpassen können und er sie nicht beschützen muss. Eine Hundeschule, die mit positiver Verstärkung sein Selbstvertrauen stärkt, wäre sicher hilfreich.

Schon seit einigen Wochen sitzen die beiden Fundhündinnen Finja und Ruby im Tierheim. Bei den meisten Fundhunden melden sich die Besitzer am gleichen oder spätestens am nächsten Tag. Wird wochenlang nicht nach Fundhunden gefragt, können wir in der Regel davon ausgehen, dass die Besitzer die Hunde nicht zurückhaben wollen. Trotzdem sind wir verpflichtet, die Hunde ein halbes Jahr "aufzubewahren". Da sie aber nicht so lange im Tierheimzwinger sitzen sollen, vermitteln wir die Hunde dann auf einen Pflegeplatz, der weiß dass er die Hunde eventuell zurückgeben muss, der aber auch bereit ist, sie für immer zu behalten. Die quirligen Hündinnen Finja und Ruby sind ein gutes Jahr alt und neigen dazu, Chaos zu verbreiten. Wer gern zwei Hunde hat, die Menschen toll finden, die für jeden Spaß zu haben sind und die auch selber jede Menge (in ihren Augen) lustige Einfälle haben, wird mit den beiden  lebhaften und verspielten Hündinnen Mitbewohner haben, mit denen es nie langweilig wird.

Gut erholt haben sich unsere Cane Corso Welpen. Die überlebenden drei Welpen sind gesund und proper. Mittlerweile kuscheln und spielen sie begeistert mit den Pflegern, rassebedingt sind sie mittlerweile richtige Wonnebrocken. Mit ihren mittlerweile stolzen 8 Wochen sind sie immer noch richtige "kleine" Hundekinder, die nach wie vor keine Tollwutimpfung bekommen können, die für einen Grenzübertritt zwingend vorgeschrieben wäre und die die Kleinen sicher nicht hatten.  Trotzdem bringen die "Kleinen" mittlerweile alle so 6 bis 7 kg auf die Waage, sind also schon kleine Schwergewichter.


Ausziehen durfte Pinscher Rocky. Auch bei Rocky sind die Eigentumsverhältnisse nicht wirklich geklärt. Der Besitzer ist verstorben, die Erben wollten wohl das Erbe ausschlagen, Tatsache ist, dass sie sich nicht darum gekümmert haben, was aus Rocky wird. Da er uns nie übereignet wurde, konnten wir auch ihn nur auf einen Pflegeplatz vermitteln. Ein nettes Paar, bei dem beide im humanen Pflegebereich tätig sind, hat ihn jetzt in Pflege genommen, ist aber gern bereit, ihn für immer zu behalten.  In der Familie leben auch zwei Kaninchen, mit denen sich Rocky offensichtlich gut versteht. Er darf im Bett schlafen und meldet wenn er pinkeln muss, bei uns war er ja im Zwinger etwas unsauber. Hin und wieder passiert trotzdem ein Maleur in der Wohnung, es ist ihm aber sehr peinlich und er wird nicht dafür geschimpft, wir denken, dass sich das mit der Zeit sicher noch legen wird.

Kater Bruno war seinerzeit bei uns abgegeben worden, weil er schrecklicherweise eine Zecke hatte und die Besitzer deshalb um Leib und Leben ihrer Kinder fürchteten. Wenn er keine Zecken hat, ist Bruno ein Traumkater. Er ist lieb, verschmust und menschenfreundlich. auch mit Artgenossen kommt er bestens zurecht. Bruno durfte jetzt zu einer Familie mit netten tierlieben Kindern ziehen. Bruno wird von seinen neuen Spielkameraden und Kuschelfreunden sicher begeistert sein, auch das in der Familie lebende junge und verspielte Katzenmädchen wird er sicher ganz schnell ins Herz schließen.




Manche Dinge wiederholen sich nach dem Motto "und täglich grüßt das Murmeltier" jedes Jahr wieder. Dazu gehören die schnupfenkranken Katzenbabys, die uns jedes Jahr wieder gebracht werden und dazu gehören auch die Schildkröten, die jedes Jahr, wenn es warm wird, ausbrechen und auf Brautschau gehen.  Aus Törwang und Schechen wurden uns zwei Gelbwangenschildkröen, also Wasserschildkröten, gebracht, in Schloßberg Hofau wurde  eine Landschildkröte, genau gesagt eine Mauretanische Landschildkröte aufgelesen. Alle sind erwachsen und schon älter, haben also wohl Besitzer, die sich gut um sie gekümmert haben. Die Landschildkröte muss auf Herpes getestet werden, die anderen können sich bald zu unseren vielen Wasserschildkröten gesellen.

Unsere Louisa durfte vor mehr als einem Jahr ausziehen und wird jetzt Penny gerufen:
Liebes Tierheimteam,
jetzt ist es fast genau ein Jahr her, dass Penny (bei Ihnen Louisa) bei uns eingezogen ist. Diese Woche war ich mit ihr zum Impfen bei unserer Tierärztin; sie kennt Pennys Geschichte und hat sich erzählen lassen, wie es uns so geht. Ihre Bemerkung möchte ich gern an Sie weitergeben:
"Ihr zwei habt euch gesucht und gefunden". Und genau so ist es.
Vor allem ist es wunderschön zu beobachten, wie Penny nach und nach immer mehr Vertrauen zu uns gefasst hat. Anfangs war sie ängstlich (ein bisschen ist sie das immer noch), aber wenn ihr etwas gefährlich vorkommt, dann sucht sie sofort unsere Nähe.
Andere Katzen kann sie inzwischen tolerieren und kommt nicht mehr jedes Mal mit maximal gesträubtem Fell heim. Neulich habe ich sogar ansatzweise ein Spiel zwischen ihr und einem sehr friedlichen Nachbarskater beobachtet ...
Sie geht tagsüber sehr gerne raus - wir wohnen ja direkt am Inndamm, dahinter ist ein Auwaldstreifen, und das ist ihr Revier, aus dem sie manchmal eine Maus entnimmt ;-). Manchmal begleitet sie Spaziergänger, die ihr sympathisch sind, ein Stück, aber immer nur bis zu einem bestimmten Punkt, dann kehrt sie um.
Im Haus ist sie ein wahrer Schatz - sie macht nichts kaputt, springt nicht auf den Esstisch, ist nachts ruhig: Ich kann sie also nur loben.
Und ich hoffe, sie uns auch.
Herzliche Grüße

Von Miss Drall gibt es ebenfalls tolle Nachrichten:
Miss Drall versteht sich mittlerweile bestens mit ihren Mitbewohnerinnen Luna und Sally, besonders Luna ist eine gute Freundin geworden. Miss Drall ist mittlerweile auch eine richtige Wasserratte.

Gelesen 661 x Zuletzt bearbeitet am Friday, 18 June 2021 19:38
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