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Wir gedenken Rossi

  • Posted on:  Saturday, 30 May 2020 20:17
Am Donnerstag Abend mussten wir unseren Rossi gehen lassen – ein schwerer Tag für alle, die ihn gepflegt haben und die ihn kannten und geliebt haben.
Rossi war unser glückliches Hausschwein, das vor über 10 Jahren als gewonnenes Spanferkel in unser Tierheim kam. Zum Glück wollten die Gewinner ihn nicht schlachten und so durfte Rossi ein schönes langes Leben außerhalb von engen Ställen und dem Schlachthof führen.
Zuerst lebte er mit seinem Gefährten Hausschwein Borsti und Hängebauchschwein Wally zusammen. Nach deren Tod haben wir oft überlegt, Rossi in einen Gnadenhof für Schweine zu vermitteln, aber zjm einen ist es sehr schwierig, sensible schweine zu transportieren und zum anderen war es nicht einfach, einen Platz zu finden, wo er nicht von anderen Ebern gemobbt werden konnte.
Und so ergab es sich, dass Rossi schließlich als Einzelherrscher in unseren Stallungen lebte. Vor 1 ½ Jahren haben wir aufgrund der Neubauvorbereitungen und Abriss seines früheren Geheges unsere ehemaligen Garagen zu einem schönen Stall umgebaut. Dort hatte er einen geräumigen und zugfreien Stall, die "Villa Rossi" und davor ein großes Areal zum Graben und Verweilen, entweder in der Sonne oder unter dem Schutz eines riesigen Sonnenschirms. Rossi bekam fast täglich Besuch von ganz besonderen Schweinefreunden, die ihm seine Lieblingsschmankerl brachten: frisches Gemüse, Äpfel, Melonen, Karotten uvm. Seine Freude brachte er dann durch besonders lautes Grunzen zum Ausdruck.
Insbesondere Kinder haben Rossi geliebt und waren immer wieder verblüfft, wie groß ein Hausschwein werden kann. Bei Besuchen von Kindergärten und Schulen oder beim Ferienprogramm war Rossi von allen Tieren das interessanteste für die kleinen Besucher.
Auch von seinen Tierpaten wurde Rossi besonders geliebt. Sie haben ihm den Aufenthalt im Tierheim auch in Zeiten finanzieller Schwierigkeiten ermöglicht, worüber wir sehr dankbar sind.
Ja, Rossi war eine Institution des Rosenheimer Tierheims – im vergangenen Jahr wurde ihm sogar ein großer Artikel im OVB als eines der berühmtesten „Haustiere" in Rosenheim gewidmet.
Natürlich gab es auch andere Stimmen. Manch einer der früheren Bürgermeister (vielleicht ist es nach den Neuwahlen anders...) haben uns ins Gesicht gesagt, dass sie niemals das Tierheim mit einer Fundtierpauschale unterstützen werden, solange dort ein „Schwein" lebt und wir daraus keine „Schweinswürstl" machen.
Sorry, aber das finden wir eine Schweinerei!
Die letzten Wochen wurden immer schwieriger für den riesigen Schweinebuben. Rossi hatte immer öfter Probleme, aufzustehen. Er bekam starke Schmerzmittel, die aber leider nicht mehr gut angeschlagen haben. Deshalb haben wir eine auf Schweine spezialisierte Tierärztin zu Hilfe geholt. Sie war diejenige, die Rossi schon einmal erfolgreich einen zu lang gewordenen Zahn entfernen konnte, da sie sich als einzige darauf verstand, ihn richtig und ohne Probleme zu betäuben.
Diese tierliebe Ärztin kam extra aus Landshut, um Rossi anzuschauen. Es war ein langer Termin und eine sehr intensive Besprechung, aber es gab leider keine Wahl, als ihn letztendlich sanft einschlafen zu lassen. Hier stand der Tierschutz an allererster Stelle.
Es gab viele Tränen und wir können nur sagen, dass es sicher selten ein „normales Hausschwein" gab, das von so vielen Menschen betrauert wurde. Unser Rossi hat uns jeden Tag gezeigt, dass Schweine wunderbare und intelligente Wesen sind. Mit ihm weinen wir um alle Schweine, die ein kurzes Leben voller Leiden haben.

 

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