Der Zustrom an Fundkatze hält leider unvermindert an. Gestern wurde uns ein recht schöner Tigerkater gebracht, der in Rosenheim Oberwöhr gefunden worden war. Der Kater ist kastriert, aber nicht gekennzeichnet. Auffallend ist, dass der Kater das gleiche Gesicht hat wie unser Schorschi, der ganz in der Nähe gefunden worden war. Wie Schorschi ist auch der Neuzugang, den wir Seppi getauft haben, ein wunderschöner gepflegter und stattlicher Tigerkater. Sollten sich keine Besitzer melden, wird der prächtige Bursche sicher keine Probleme haben, neue Besitzer zu finden.

Das nächste war wieder ein Katzenkind, das auf alle Fälle nicht allein draußen rumlaufen sollte. Das Katerchen wurde in Halfing gefunden, es ist maximal 5 - 6 Wochen alt. Das Katerchen ist insofern eine Ausnahme, als es recht gesund und gepflegt aussieht. Momentan ist es aber noch ein wenig verstört und fürchtet sich vor den Pflegern, das dürfte sich aber schnell geben. Wenn sich bei der Tierarztvisite herausstellt, dass das Kleine gesund ist, darf es in der Quarantäne in die Katzenkinder-WG zu Selma. Louise und Bibi ziehen.

In der Nacht von Freitag auf Samstag hat ein Sturm gewaltige Schäden nicht nur bei uns im Landkreis angerichtet. Aufgrund der vielen alten Bäume rund ums Tierheim gehören wir bei solchen Stürmen fast immer zu den Betroffenen. Dieses Mal sind wir relativ glimpflich davongekommen, auf einen unserer Katzenausläufe ist allerdings ein richtig fetter Ast runtergekracht. Wir haben nicht das Gerät, um solche Äste wegzuschneiden, aber Billy neues Herrchen entwickelt sich so allmählich zu einem unserer Lieblings-Ehrenamtlichen. Zusammen mit ein paar weiteren tatkräftigen Helfern hat er schon unseren großen Hundeplatz gemäht und damit den Tag der offenen Tür ermöglicht. Angesichts des Sturmschadens kam nur ein gelassenes: "Ach, das mach ich schnell morgen nach der Arbeit." und tatsächlich hat er heute Wort gehalten und den gefallenen Ast kleingeschnitten. Wir freuen uns immer wieder über die Hilfe, die ihr uns ohne großes Aufheben angedeihen lasst und danken wieder mal von ganzem Herzen!

Gemeldet hat sich der stattliche Dobermannrüde Wotan, der nach dem unerwarteten Tod seines früheren Herrchens nur sehr kurz im Tierheim war und schnell den genau für ihn passenden Platz gefunden hat:

Hallo Holger,

lange haben wir nichts von uns hören lassen. Seit 2,5 Jahren lebt Wotan jetzt schon bei uns und es geht ihm sehr gut.

Er hat sich zu einem souveränen Pferdehund gemausert, der (nach 1,5 Jahren Training) nun unangeleint mit ins Gelände darf. Selbst Rehe und Hasen können wir begegnen und er bleibt, wenn auch etwas angespannt, neben seinem Pferdekumpel. Die beiden trinken aus einer Pfütze und teilen sich die Karotten. Er kennt mittlerweile alle Galoppstrecken und hat einen riesen Spaß neben dem Pferd herzurennen. Wotan hört auf die Kommandos „zurück" (dies hört er am meisten, da er am liebsten nur schnell voraus laufen würde, da macht aber mein Pferd nicht mit!), warte, hinter mir, andere Seite und selbstverständlich die Üblichen, jedoch brauchen wir die beim Reiten weniger. Er reagiert sofort und verlässlich. Selbst die Jäger und Förster haben nichts zu meckern! Er bewegt sich routiniert neben mir durch die Pferdeherde, versteht sich mit den 10 anderen Hunden im Stall sehr gut und wird auch immer entspannter was Katzen anbelangt. Er ist ein treuer Begleiter mit immer noch großem Bewegungsdrang. An den Tagen, an denen wir nicht Reiten, gehen wir gerne im Nordteil des Englischen Garten spazieren, eine Leine brauche ich dort nicht! Er kommt mit allen Hunden zurecht und hat auch kapiert, dass mir die Jogger und Radler nichts zu Leide tun und man sie einfach ignorieren kann.

Er liebt seine Familie und ist am liebsten überall dabei. Er ist wirklich ein klasse Familienmitglied geworden.

Beste Grüße aus Ismaning

Ise & Wotan

Vom Besuch der Kindes des Ferienprogramms Raubling haben wir noch einige Fotos nachgeliefert bekommen: