Heute war großer Auszugstag in unserem momentan arg gut besetzten Katzenhaus. Besonders gefreut hat uns, dass Kater Archimedes und Katzendame Fussel zusammen ein neues Zuhause gefunden haben. Archimedes war eine der verwilderten Katzen, die vor über einem Jahr am Kolbermoorer Bauhof im Rahmen einer Kastrationsaktion eingefangen wurden. Bei Archimedes dachte man eigentlich, dass er nicht ganz verwildert wäre und zahm werden könnte. Archimedes aber betrachtet Menschen bis heute mit großem Mißtrauen und hält nichts davon, angefasst oder gar bekuschelt zu werden. Ähnlich scheu ist Katzendame Fussel, die ihre Kinder direkt an einer vielbefahrenen Straße zur Welt gebracht hatte und deshalb ins Tierheim gebracht wurde. Auch Fussel ist trotz der Bemühungen unserer Katzenpfleger immer noch der Meinung, dass von Menschen nichts Gutes kommen kann und man besser ein wenig Abstand hält. Die beiden Scheuchis durften heute zusammen nach Schechen auf einen Bauernhof ziehen. Dort hat man viel Erfahrung mit solchen zurückhaltenden Katzen und hat schon so einige davon überzeugen können, dass es doch ganz schön ist, von seinen Menschen betüttelt und bekuschelt zu werden. Wir sind also zuversichtlich, dass auch Fussel und Archimedes noch "bekehrt" werden können. Sollte das nicht klappen, macht es aber auch nichts, ein warmes Plätzchen und Vollpension sind ihnen trotzdem garantiert!

Ebenfalls ausziehen durfte Kater Felix. Der schöne rote Felix war zusammen mit fünf weiteren Katzen aufgrund veränderter Lebensumstände der Besitzer bei uns abgegeben worden. Da er immer in einer ganzen Gruppe von Katzen gelebt hatte, sollte er auch in seinem neuen Zuhause nicht ganz allein bleiben. Bei seinen neuen Besitzern in München lebt bereits ein altersmäßig passender Artgenosse, mit dem der verträgliche Felix sich sicher gut verstehen wird. Felix, der immer als Wohnungskatze gelebt hat, wird sich in der schönen Wohnung mit einem großen vernetzten Balkon sicher sehr wohlfühlen.

Die nächste die ein neues Zuhause gefunden hat, war Katzendame Wendy. Auch Wendy war schon sehr lange im Tierheim, ursprünglich war sie als Fundkatze abgegeben worden. Der Finder hatte sie einige Zeit versorgt, konnte sich dann aber aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr richtig um sie kümmern. Im Tierheim war Wendy anfangs recht eingeschüchtert, taute aber auf und entpuppte sich als recht verschmuste Katzendame, die aber immer auch ihren eigenen Kopf hat. Die Artgenossen im Tierheim gingen ihr zunehmend auf die Nerven, so dass für sie ein Platz als Einzelkatze gesucht wurde. Ein nettes Paar in Allershausen war bereit, Wendy ein Zuhause als Alleinherrscherin zu bieten und auch ihre gelegentlichen Macken zu akzeptieren. Da Wendy sich von ihren neuen Besitzern sogar auf den Arm nehmen ließ, was sie unseren Pflegern nie gestattet hatte, gehen wir davon aus, dass Wendy mit der Auswahl ihrer neuen Dosenöffner voll und ganz einverstanden ist!

Die letzten, die ausziehen durften, waren die Kater Mongsi und Wiggerl. Der schöne schwarze Mongsi war wegen eines Umzugs bei uns abgegeben worden und fühlte sich in der Gesellschaft anderer Katzen nie wirklich wohl. Momgsi wurde bei uns kastriert, jetzt war er bereit für den Aufbruch in ein neues Leben. Heute durfte Mongsi nach Brückmühl zu einem netten Ehepaar ziehen. Dort ist er Alleinherrscher in der Wohnung, in der ruhigen Wohnsiedlung kann er unbesorgt umherstreifen.

Zu der Tochter von Mongsis neuen Besitzern durfte Kater Wiggerl ziehen. Der einäugige Wiggerl war bereits einmal vermittelt, wurde aber zurückgebracht, weil der eingesessene Kater immer heftger auf den friedlichen und verträglichen Wiggerl losging. Wiggerl war immer Wohnungskatze, die Wohnung mit gesicherten Fenstern in seinem neuen Zuhause ist daher ideal für ihn. Momentan haben wir nichts passendes da, aber sobald wir eine altersmäßig passende Wohnungskatze bekommen, ist geplant, Wiggerl einen Spielgenossen dazuzuholen.

Wir freuen uns sehr, in der vollen Katzenabteilung wieder ein paar freie Plätze zu haben, ein erster Kater ist aber heute schon wieder nachgerückt. Der Kater ist in Raubling zugelaufen und wurde heute zu uns gebracht. Bis auf die obligatorischen Flöhe ist er gesund und in gutem Allgemeinzustand, er ist allerdings nicht kastriert. Den dicken Backen nach zu schließen ist er kein Jungspund mehr und dürfte etwa fünf Jahre alt sein. Der Kater ist zutraulich und verschmust, scheint also Menschen zu kennen.