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Das war 2014!

  • Posted on:  Wednesday, 31 December 2014 12:12
Jahresrückblick 2014
Im Februar 2013 übernahmen wir als völlig neues Team die Leitung des Tierschutzvereins Rosenheim e. V.. Nach Durchsicht der ganzen Unterlagen und der Finanzsituation wurde uns klar, dass wir wahrscheinlich nur noch bis Ende August, bestenfalls bis Ende Oktober 2013 überleben könnten. Trotzdem haben wir einfach mal angefangen, alles zu versuchen, um Verein und vor allem das Tierheim solange wie möglich erhalten zu können. Wider Erwarten haben wir nicht nur 2013, sondern auch das ganze Jahr 2014 überstanden! Möglich wurde das nur durch das Engagement unglaublich vieler tierlieber Menschen, die uns in der einen oder anderen Form unterstützt haben und immer noch unterstützen. In erster Reihe stehen natürlich unsere unermüdlichen Mitarbeiter, die sich hingebungsvoll um jedes Tier kümmern, die nie aufgeben, um ein Tier zu kämpfen und die auch immer wieder sogar zu Nachteinsätzen ausrücken, um Fundtiere und vor allem verletzte Tiere zu holen, aufzunehmen und zu versorgen. Dann sind da die vielen ehrenamtlichen Helfer, die uns bei der Betreuung der Tiere helfen, die vielen Gassigeher und Katzenstreichler, aber auch diejenigen, die sich um alles mögliche Handwerkliche kümmern, die Veranstaltungen vorbereiten und mitarbeiten, die im Büro helfen, die unsere diversen Stände betreuen und bei vielen anderen Dingen mit anpacken. Weitermachen konnten wir vor allem durch die Hilfe der vielen Spender und Unterstützer, die uns mit Geld- und Sachspenden geholfen haben, der Mitglieder, die uns seit Jahren die Treue halten und derer, die neu dazugekommen sind und der Paten, die zum Unterhalt der schwerer vermittelbaren Tiere beitragen.
Zusammen wollen wir auf das Jahr 2014 zurückblicken, in dem wir so viel erreicht haben:

Unsere Tiere
:
Das wichtigste waren natürlich auch in 2014 unsere Tiere, die aus den verschiedensten Gründen bei uns abgegeben wurden. 
Ein Höhepunkt war sicher die Beschlagnahmung von gleich sechs Bulliwelpen, aber auch sonst wurden dieses Jahr soviele Welpen wie nur selten bei uns abgegeben. Traurig war das Schicksal des kleinen alten Oskar, der zwei Tage neben seinem toten Besitzer ausharren musste, bis er gefunden wurde. Besonders tragisch war der überraschende Herztod der sanften Seniorin Elli, die einen guten Platz gefunden hatte und wenige Stunden vor dem geplanten Umzug verstarb. Zum Glück gab es auch viele erfreuliche Erlebnisse, so war Dobermann Sam als aggressiver Hund angekündigt worden, dessen Einschläferung bevorstand und entpuppte sich als absolut verschmuster menschenfreundlicher Hund, der schnell einen guten Platz bei netten Leuten fand. Viele Listenhunde der Kategorie II fanden in 2014 den Weg ins Tierheim, beispielsweise der Dogo Argentino Barney, der völlig unüberlegt angeschafft worden war, aber alle zeigten sich bei uns von ihrer besten Seite und waren liebe und verschmuste Hunde.
Das Katzenhaus hatte wie jedes Jahr mit einer Schwemme an oft auch noch kranken Fundkatzenbabys zu kämpfen, wie jedes Jahr waren Schnupfenkätzchen dabei, deren Krankheit so weit fortgeschritten war, dass ein Auge entfernt werden musste und einige waren auch schon so geschwächt, dass wir vergeblich um sie gekämpft haben. Zunehmend wurden aber auch viele auffallend alte Katzen abgegeben. Die sind im Tierheim in der Gesellschaft vieler anderer Katzen oft recht unglücklich und geben das Fressen auf, wenn möglich haben wir ihnen deshalb ein "Einzelzimmer" zugeteilt, in dem sie sich wohler fühlen. Ein besonders schwieriger Zugang war Kater Rambo, der verletzt gefunden wurde, sich aber so gut versteckt hatte, dass er mit dem Käscher nicht eingefangen werden konnte und unserem Pfleger die Hände so zerbiss, dass gleich beide ärztlich versorgt werden mussten.
Im Kleintierhaus gab es jede Menge Zugänge, die ausgesetzt gefunden wurden, zuletzt eine Gruppe von sage und schreibe 13 Meerschweinchen, von denen neun bei uns einzogen. Viele dieser Findeltiere kommen auch nicht allein, sondern bringen dann im Tierheim auch noch Junge zur Welt. Einige kommen auch immer wieder zu uns, weil die Besitzer nicht gut informiert waren und versucht haben, Tiere zusammen zu halten, die sich dann einfach nicht vertragen. Aus diesem Grund wurden die Kaninchendamen Elli und Püppi, die Degujungs Larry und Chucky und auch die Meerschweinchen Mauli und Knödel bei uns abgegeben. Besonders erwähnenswert sind auch noch Kaninchen Hoppel, das längere Zeit frei herumlief und erst eingefangen werden konnte, als er so schwer verletzt war, dass schließlich ein Hinterbein entfernt werden musste sowie Kaninchen Käferl das von einer ganzen Heerschar von Helfern einen ganzen Nachmittag im Keferwald gesucht wurde und schließlich eingefangen werden konnte.
Viele andere Tiere fanden den Weg ins Tierheim, im Teich sind wie jedes Jahr einige neue Wasserschildkröten eingezogen, zwei Krähen dürfen bei uns überwintern, Bartagamen, Schlangen, ein Chamäleon, diverse Wellensittiche, Siebenschläfer, Marder und viele Wildvögel wurden von uns an unsere verschiedenen Spezialisten weitergereicht, die sie aufpäppeln und die Wildtiere wieder auswildern. Nur übertagt (übernachtet passt ja nicht so) hat eine Fledermaus, die wir im Auftrag des Fledermausbeauftragten abends freiließen. Einen Sondereinsatz erforderte ein junger Schwan, der in einem Becken gelandet war, das zu klein für ihn war, um wieder zu starten und den wir in Zusammenarbeit mit der Wildtierstation in einen See umsetzten.
Getrennt haben wir uns von unseren Ziegen, die einen schönen Platz auf einem Ziegengnadenhof gefunden haben.

Vermittlung:
So gern wir unsere Tiere haben, das wichtigste Ziel ist natürlich, sie an gute Plätze zu vermitteln. In 2014 ist es uns gelungen, so einige eigentlich "schwer vermittelbare" Hunde richtig gut unterzubringen. Natürlich müssen wir da zuallererst unseren Aramis erwähnen, der aus unerfindlichen Gründen 2 1/2 Jahre im Tierheim ausharren musste und hier immer nervöser und gestresster wurde. Aber auch die kleinen Bullis haben ein gutes Zuhause gefunden und sind über ganz Deutschland verstreut, Listenhund Barney hat das große Los gezogen und sich als wahrer Prachtkerl entpuppt, dessen Besitzer überglücklich mit ihm sind! Die winzige Lady wurde auf einen Pflegeplatz gegeben, bereits zwei Tage später erklärten die Pflegeeltern kategorisch, sie auf keinen Fall mehr herzugeben! Leider sind auch einige Vermittlungen gescheitert, so musste Huskyhündin Yoko nach einem vielversprechenden Anfang zurückgebracht werden, weil sie doch noch zu traumatisiert war.
Zusätzlich zur Vermittlung haben Interessierte auch die Möglichkeit, auf unserem Hundeplatz an Trainingstunden der Hundetrainerin Johanna Günther teilzunehmen, was von vielen unserer "Ehemaligen" genutzt wird.
Bei den Katzen haben wir uns besonders gefreut, weil die unzertrennlichen Timon und Caruso sowie die scheuen Geschwister Smilly und Speedy alle zusammen auf einen Platz ziehen durften, wo man sich an ihrer anfänglichen Zurückhaltung nicht störte. Auch einige der vielen alten Katzen haben doch noch ein schönes Zuhause gefunden! Mücke hat sich entschlossen, ihre Pflegeeltern zu behalten und die kranke alte Olivia, die fast blind und taub ist, durfte zu besonders tierlieben Katzenschmusern ziehen, bei denen sie nochmal richtig aufgeblüht ist.

Besonders schwierig ist immer wieder die Vermittlung der Kleintiere, da sie natürlich nur artgerecht an Plätze gegeben werden, wo sie genug Auslauf haben und nicht nur als Spielzeug für die Kinder angeschafft werden. Trotzdem konnten wir zahlreiche Tiere vermitteln, darunter das dreibeinige Kaninchen Hoppel, Meerschweinchendame Bienchen, die mit ihren beiden Töchtern zusammenbleiben durfte und eine Gruppe von 5 Ratten aus einer Wohnungsräumung, die ebenfalls zusammenbleiben durften.



Schön finden wir, dass sich immer mehr der neuen Besitzer nach einer Weile bei uns melden und uns Berichte und Fotos schicken, damit wir auch wissen, was aus "unseren" Tieren geworden ist. Von Ronja haben wir einen schönen Kalender 2014 bekommen und von Barney gleich ein ganzes sehr schönes Fotobuch!

Rund ums Tier:
Zum Tierschutz gehört für uns natürlich nicht nur die Aufnahme und Vermittlung von Tieren im Tierheim.
Um das Katzenelend zu vermindern, haben wir mit Unterstützung des deutschen Tierschutzbundes und zahlreicher Spender, die uns einen höheren Zuschuss sicherten, ein große Anzahl herrenloser Katzen kastrieren können.
Eine weitere wichtige Aufgabe war für uns in 2014 das Einstellen von vermissten und gefundenen Tieren auf unserer Homepage und auf unserer Facebookseite. Dass dadurch so einige Tiere wieder zu ihren Besitzern zurückkehren konnten, freut uns natürlich sehr. Bei einigen Tieren konnten wir durch Facebook die verschlungenen Wege nachvollziehen, durch die sie schließlich im Tierheim gelandet waren, so haben wir über die Vorgeschichte von Rottweiler Humphrey so einiges herausgefunden.
Helfen konnten wir oft auch bei der Suche nach neuen Besitzern, so konnten wir beispielsweise Westie-Dame Alicia gleich von zu Hause aus auf einen schönen Platz vermitteln. Des öfteren konnten wir auch älteren Menschen oder Menschen, die wieder arbeiten gehen mussten, helfen, indem wir auf unseren Seiten nach Gassigehern und anderen Helfern oder Pflegeplätzen suchten.
Ein ganz besonderer Service war die Rettungsaktion von Baumkletterer Hubert, der es schaffte, eine schon seit Tagen auf einem Baum festsitzende Katze wieder auf den festen Boden zurückzubringen.

Aktivitäten:
Natürlich ist es mit der Versorgung der Tiere allein nicht getan, um das Tierheim erhalten zu können, brauchen wir die Unterstützung der Öffentlichkeit und möglichst vieler tierlieber Menschen.
Regelmäßig veranstalten wir daher einen Tag der offenen Tür, dieses Jahr gab es einen Osterbasar, ein Sommerfest und einen Adventsbasar, die alle sehr gut besucht waren und vielen interessierten Menschen Einblick in unsere Tierhäuser und unsere Arbeit verschafften.
Auch bei anderen Gelegenheiten konnten wir dank einiger mittlerweile recht routinierter Helferteams mit Infoständen über das Tierheim informieren. Unter anderem waren wir beim WEKO-Sommerfest, bei der Veganmania und beim Hundemarkt von Janey Heine vertreten.
Viele Schulklassen und Kindergartengruppen durften das Tierheim besuchen, erfuhren im Tierschutzunterricht allerhand Wissenswertes über die Tiere und durften die Tiere natürlich auch hautnah erleben. Erstmals teilgenommen haben wir im Sommer am Ferienprogramm einiger Gemeinden, ein Angebot, das gerne angenommen wurde.
Auch unsere Besuche mit einigen Hunden im Altenheim haben wir fortgesetzt, einmal hat uns sogar das Bayerische Fernsehen begleitet. Einen weiteren Beitrag drehte das Bayerische Fernsehen für seine Sendung "Zeit für Tiere".
Auch das Rosenheimer Fernsehen war zu Besuch im Tierheim und hat einen Beitrag über uns gebracht, in der Zeitschrift "Ein Herz für Tiere" wurde ein großer Artikel über uns abgedruckt.
Natürlich waren wir auch selber nicht untätig, so haben wir wieder 4 Ausgaben der Tierheimzeitung herausgebracht und unsere ehrenamtlichen Helfer haben einige schöne Filme über unsere Tiere gedreht, unter anderem "Tosco goes Hollywood" und "Ostern im Tierheim". Auch die Sprechstunde des Dr. Tosco, in der Erziehungstipps gegeben werden, hat einige Berühmtheit erlangt.

Jugendgruppe:
Da wir den Tierschutz auch nachhaltig in das Bewusstsein der Menschen bringen wollen, ist uns der Nachwuchs besonders wichtig. Da wir über den für Schulklassen und andere Gruppen angebotenen Tierschutzunterricht hinaus auch eine dauerhafte Einbindung junger Menschen in das Tierheimgeschehen ermöglichen wollten, haben wir im Frühjahr eine Jugendgruppe gegründet. Eine ehrenamtliche Helferin mit entsprechender qualifizierter Ausbildung hat dankenswerterweise die Leitung übernommen und organisiert vielfältige Aktivitäten der Jugendgruppe. Die Mädchen helfen nicht nur im Tierheim mit, sondern erarbeiten auch Informationsmaterial und haben an unseren Tagen der offenen Tür eigene Infostände. Auch am von der Stadt Rosenheim veranstalteten Tag der Kinder- und Jugendarbeit haben sie teilgenommen. Ein Besuch der Tierarztpraxis Dr. Mikus und eine Fahrt zur Akademie für Tierschutz standen in 2014 auf dem Programm.

Förderer, Unterstützer und Spender:
Eine solche Vielzahl von Menschen haben uns in 2014 unterstützt, dass wir nur einige wenige davon beispielhaft nennen können. Selbstverständlich haben wir uns über all die vielen anderen Aktionen und Spenden genauso gefreut und danken den Spendern und Initiatoren!
Dauerhaft unterstützt werden wir von der Firma Bensegger, die uns ein tolles Multifunktionsgerät zur Verfügung gestellt hat und zu Weihnachten nach einer Weihnachtsaktion eine schöne Geldspende überwiesen hat. Wichtiger ist für aber noch, dass Firmeninhaber Andreas Bensegger uns darüber hinaus immer wieder mit Rat und Tat zur Seite steht und uns schon viele wertvolle Tipps gegeben hat.
Eine weitere dauernde Unterstützerin ist Frau Holland vom Fitnessstudio speedfitness, die sich die Probetrainings mit Tierfutterspenden "bezahlen" lässt und von der wir dann immer wieder gigantische Mengen Tierfutter abholen dürfen.
Andere treue Unterstützer sind Frau K. aus Rosenheim, die im Dezember den gesamten Bestand an Kuschelkissen aufgekauft und an uns gespendet hat und Frau Kottmayr, die unsere Kleintiere immer wieder mit bestem Gemüse vom Biomarkt versorgt.
Die Asta-Kneipe in Rosenheim hat für uns ein eigenes Charity-Biergartenfest mit einem schönen Erlös veranstaltet.
Besonders wertvoll waren für uns die Spenden von zwei Gassigeher-Mädchen, die uns schon zweimal ihr Taschengeld vorbeigebracht haben und von David von der Montessori-Schule Rohrdorf, der sich eine eigene Aktion ausgedacht  hat und uns ebenfalls mit einer schönen Geldspende erfreuen konnte. Viele Schulklassen haben uns ebenfalls unterstützt und für uns gesammelt, auch Firmgruppen und Jugendgruppen waren eifrig dabei. Da ist uns um den Nachwuchs nicht bange!




Zukunftsplanung:
Auf Dauer sind unsere veralteten Gebäude nicht mehr tragbar, weder für die Mitarbeiter noch für die Tiere. Leider steht ein Neubau immer noch in weiter Ferne, einige wichtige Schritte haben wir jedoch in 2014 geschafft. Nachdem die Suche nach einem Ersatzgrundstück wohl endgültig gescheitert ist, haben wir für ein Tierheim auf dem vorhandenen Grundstück geplant. Ein Bauplan wurde erstellt, vom Bauausschuß der Stadt Rosenheim wurde der Vorbescheid einstimmig befürwortet. Eine Machbarkeitsstudie sowie vor allem das wichtige Schallschutzgutachten wurden von Stadt und Landkreis Rosenheim finanziert.

Ausblick:
Wir wissen nach wie vor nicht, ob und wie es weitergehen wird. Aber eins ist sicher: Zusammen haben wir  - Tierheimmitarbeiter, ehrenamtliche Helfer, Spender, Mitglieder, Paten, und natürlich auch die Vorstandsmitglieder des Tierschutzvereins - unglaublich viel erreicht in 2014! Immer mehr Menschen engagieren sich für und mit uns, immer mehr Zuspruch bekommen wir, immer mehr Unterstützer bieten uns ihre Hilfe an!
Trotz aller Probleme sehen wir daher zuversichtlich ins neue Jahr 2015 und werden auch weiter mit aller Kraft für den Erhalt des Tierheims und das Wohl der uns anvertrauten Tiere kämpfen!
Gelesen 2800 x Zuletzt bearbeitet am Thursday, 01 January 2015 00:59
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