ARCHIV TIERHEIM-TAGEBUCH

Oktober 2009

 

Samstag 31.10.2009 

Senta ist wieder Zuhause! Nachdem das Frauchen alle Hebel in Bewegung gesetzt hat und eine befreundete Trainerin mit ausgebildeten Suchhunden zu Hilfe geholt hat, hat man Senta gestern Abend gefunden. Sie hatte sich mit ihrer Leine so eng um ein Gestrüpp gewickelt, dass sie sich alleine nicht befreien konnte. Wir sind alle sehr erleichtert. Wenn die Hunde mit Leine weglaufen, kann das schon mal blöd ausgehen und bei so einem großen Gelände ist die Aussicht auf Erfolg auch nicht gerade groß. 

Wir haben es gestern doch noch geschafft, Buddy zum Tierarzt zu bringen. Es macht ja keinen Sinn, wenn er Vertrauen aufbaut, sich die Wunde aber infiziert und man ständig zum Spülen etc. da ran muss und ihm weh tut. 

In Kolbermoor, Am Graben, wurde gestern ein Kater gefunden. Er ist schwarz, kastriert und hat halblange Haare. Er ist super gepflegt und ist nur deshalb im Tierheim gelandet, weil ihn zwei 15-jährige Mädels da öfter mal gesehen haben! Wir haben den beiden zwar erklärt, dass man nicht jede Katze, die man irgendwo rumlaufen sieht, ins Tierheim bringen darf, aber da war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Wir sind drauf und dran, den Kater wieder da hinzubringen, wo er gefunden wurde, aber wenn es sich tatsächlich um eine Fundkatze handelt, wäre das schlecht. Blöde Situation! Jetzt hoffen wir mal, dass sich der Besitzer so schnell wie möglich meldet. 

Unseren Gassigehern ist beim Spazieren gehen im Käferwald ein Wattebällchen mit Flöhen über den Weg gelaufen. Es ist ein Katzenbaby, schneeweiß, weiblich, ca.6-7 Wochen alt und zum reinbeißen, so süß. Die totale Schmusebacke und rotzfrech. Wenn wir hier nicht schon alle einige Katzen hätten, würden wir sie glatt selber mitnehmen. Aber das wäre auch blödsinnig, da wir die Kleine sicher gut vermitteln können, falls sich kein Besitzer meldet. 

Anruf aus der Praxis: Wir sollen Buddy, den Shar Pei, wieder vom Tierarzt abholen. In der Praxis hat er keinen lieb gehabt. Nur Pech, dass er bei uns auch noch keinen lieb hat. Aus genau diesem Grund haben sie ihm wohl den Druckverband vom Fuß nicht abgemacht, aber todesmutig wie wir sind, haben wir zu dritt den Verband abbekommen. Er war wohl so verwirrt, wegen der ganzen Menschen im Zwinger, dass er nicht mal ansatzweise Widerstand geleistet hat und so ist jeder unverletzt aus der Geschichte rausgekommen. Möglicherweise hatte Buddy ja nie vor, irgendjemanden etwas anzutun, was sehr wahrscheinlich ist. Im nachhinein glauben wir eher, dass Buddy froh war, dass wir ihm nichts getan haben! 

Und noch ein Fundkater wurde gerade abgegeben. Wieder mal schwarz, aber mit weißem Brustfleck, ca. 9 Monate bis ein Jahr alt. Gefunden wurde er in Rosenheim-Happing am Bergblick. Und wieder ist er super gepflegt, verschmust und gehört garantiert jemanden, der ihn jetzt verzweifelt sucht. Und wieder nehmen sie ihn nicht mehr mit, da ihr eigener Kater auf ihn los geht. Was soll man da machen! 

Nala wird gerade abgeholt. Sie ist eine unserer älteren Problemkatzen, die im Tierheim nicht gerade glücklich war, aber jetzt hat sie es endlich hinter sich. Sie kommt zu einer netten Familie nach Stephanskirchen in Pflege. Gut, dass es immer wieder Menschen gibt, die ein Herz für alte und kranke Tiere haben. Wir wünschen Nala und ihrer Familie alles Gute. 

In der Forststr. 22 in Rosenheim, Aisingerwies wurde eine rot-weiße Katze angefahren. Sie hat ihre Hinterbeinchen nachgezogen. Wir sind sofort losgefahren und haben sie zum Tierarzt gebracht. Sie hatte sehr starke Schmerzen, da sie während der ganzen Fahrt nur geschrien hat. Viel Hoffnung haben wir nicht, da es so aussieht, als ob sie sich das Kreuz gebrochen hat. Aber wenigstens wird ihr jetzt geholfen. Wir sind ja schon froh, dass die Leute wenigstens anrufen, wenn sie schon nicht fahren können, da es ja nicht ihre eigene ist. Vielen Dank. 

Der schwarze Fundkater mit dem weißen Brustfleck ist gerade wieder von seinen Besitzern abgeholt worden. Na bitte, haben wir uns doch gedacht, dass der jemanden gehört und nicht nur dass, sie haben ihn auch noch gesucht und Gott sei Dank gefunden. 

Jetzt wartet noch der schwarze Angora-Mix auf seine Leute. 

Dass das Wattebällchen jemanden gehört bezweifeln wir, so verfloht wie die war. Aber.....die hat prompt einen Platz bekommen, zusammen mit einem kleinen blinden schwarzen Katerchen. War uns schon klar, dass die beiden hier nicht lange sind. Jetzt warten wir noch ein bisschen, ob sich da vielleicht doch noch jemand meldet und dann geht’s ab ins neue Zuhause.

Freitag, 30. Oktober 2009 

Der Shar Pei Buddy, der gestern abgegeben wurde, tut sich recht schwer mit dem Vertrauensaufbau. Er ist gestern schon nicht reingekommen, heute hat er sich schon näher zu uns hingetraut um uns anzubellen. Wir sind voller Ungeduld, weil er ja mit seiner Bissverletzung auch mal von unserem Tierarzt angeschaut werden muss. Aber was sollen wir machen, das Mini-Vertrauen, welches kein richtiges Vertrauen ist, ausnutzen und riskieren, gebissen zu werden? Das wirft uns um soviel zurück, dass wir es nicht wagen, es so zu machen. Schon eine blöde Situation für uns!!!

Donnerstag, 29. Oktober 2009 

Gestern Abend wurde eine ehemalige Hündin von uns als vermisst gemeldet. Es handelt sich um Senta, die Schäfer-Collie-Mix Dame. Sie ist wohl beim spazieren gehen am Chiemsee fast in ein Reh gerannt und ist dann dem Reh hinterher. Wir haben gedacht, wenn wir mithelfen zu suchen finden wir sie bestimmt. Als wir dort ankamen, war es aber schon 21:00 Uhr und es sah auch anders aus als wir es uns vorgestellt haben. Es war eine sumpfige Gegend mit jeder Menge Schilf so weit man sehen konnte oder nur dichter Wald und dazu war es auch noch neblig. Wir sind mit dem Auto und zu Fuß dort unterwegs gewesen, um sie zu finden, aber im dunkeln mit Mini-Taschenlampen; das war so als suche man die berüchtigte Nadel im Heuhaufen, allerdings auch noch mit verbundenen Augen (na ja bei ca. 10 m Sicht). Irgendwann haben wir enttäuscht die Suche aufgegeben und nachdem wir die Besitzer nach Hause gebracht haben, sind wir auch wieder heimgefahren. Polizei und Radio Charivari sollten die Besitzer verständigen und wir haben noch in Bernau bei Häuser der Hoffnung bescheid gesagt. Bei uns ist natürlich auch eine Vermisstenanzeige mit genaueren Daten. Nun heißt es warten und für die Besitzer tagsüber wieder rumlaufen und suchen. Wir hoffen, dass Senta bald wieder zuhause ist. 

Kaum ist mal Platz im Hundehaus und schon wird dieser wieder gefüllt. Buddy, ein Shar Pei Rüde, musste abgegeben werden, weil er die Tochter der Familie gebissen hat. Buddy ist 5 ½ Jahre alt (noch) nicht kastriert, mit einer nicht allzu kleinen Bissverletzung an der Seite, die er sich vor ein paar Tagen bei einer Rauferei zugezogen hat. Das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass er die Tochter gebissen hat. Sie ist von hinten an ihn ran und wollte ihn streicheln. Buddy war frisch verletzt und hat wahrscheinlich noch sehr unter dem Schmerz gelitten, so dass es zu dieser Übersprungsreaktion kam. Leider soll Buddy noch eine Milbenallergie haben und etwas Probleme mit dem Magen sollen vielleicht auch dabei sein. (Super, da ist ja alles für eine schnelle Vermittlung getan.) Was die Milbenallergie angeht, so kann es auch sein, dass Buddy unter einer Krankheit leidet, die sich Idiopathische Muzinose nennt. Das ist eine bei Shar-Peis auftretende Hauterkrankung ungeklärter Herkunft. Es können Hautrötung und Pusteln mit starkem Juckreiz vorkommen begleitet von Haarausfall. Nun, wir hoffen, dass sich doch ein Liebhaber dieser Rasse finden lässt, aber jetzt steht erst mal wieder Vertrauensaufbau auf dem Plan.  

Tipi und Tea, das Katzenpärchen, sind heute vermittelt worden. Sie sind beide ca. 5 Monate alt und kommen als Wohnungskatzen nach Bad Aibling. 

Der Kater Randy musste heute zum Tierarzt. Er wird zwar schon bei uns behandelt, aber es wird nicht besser. Jetzt bleibt er in der Praxis bis es besser wird.

Mittwoch 28.10.2009 

Das Fundmeerschweinchen ist endlich eingetroffen. Es wurde in Edling am Pennymarkt neben dem Papiercontainer in einer Schachtel gefunden. Am 21.10.2009 ist es gefunden worden und heute wurde es erst gebracht. Wir haben uns schon Sorgen gemacht wo es den abgeblieben ist. Es ist weiblich, dreifarbig, glatthaarig und ca.9 Monate alt. Dieses mal ohne Brief und ohne Futter. 

Die zwei Löwenkopfkaninchen von gestern hatten ja wenigstens zwei Sackerl Heu mitbekommen. Wir bestehen jetzt einfach mal darauf, dass es wenigstens ein Sackerl Futter gibt, wenn die Tiere ausgesetzt werden. Bei den Hunden klappt das ja auch schon ganz gut. 

Apropos Hunde; heute hatten wir Hundetraining gehabt. Es wurde besprochen, welche Hunde was für Probleme haben und wie wir an die Sache rangehen. Ganz besonders am Herzen liegt uns Benny. Benny hat nach seiner Hüft-OP und längerer Zwingerruhe leider angefangen schlechtes Verhalten zu konditionieren. Wenn man einem Hund in einer unerwünschten Angewohnheit freie Hand lässt, dann ist es absehbar, dass sich dieses Verhalten so verstärkt, dass man ein neues Problem bekommt. Bei Benny ist genau das passiert. Jetzt wird schon seit Wochen daran gearbeitet, dieses Problem wieder in den Griff zu bekommen, aber leider hat sich heraus gestellt, dass wir zu lange zugeschaut haben und jetzt für nächste Woche noch eine Spezialistin hinzuziehen müssen. Es kommt eigentlich nie vor, dass ein Hund gleich zwei ausgebildete Trainer braucht, um ein Problem, das er früher nicht hatte, auszubügeln. Bei der Gelegenheit haben wir gleich mal angefangen, für eine Gassigeher-Schulung ein Konzept zu erstellen, angekündigt haben wir es ja schon seit langer Zeit. Jetzt ist es zur Notwendigkeit geworden. Es kommt schon mal vor, dass man glaubt man tut etwas Gutes, das sich im nachhinein aber als Katastrophe herausstellt. Man hat Benny jedenfalls keinen Gefallen getan. 

Ein Anruf kurz vor Feierabend: Ein Hund ist in Kolbermoor ein paar Jugendlichen hinterher gelaufen. Sie haben ihn jetzt daheim und wir fahren los um ihn zu holen. Dort angekommen ist der Bordercollie fleißig am spielen (ein totaler Ball-Junkie). In weiser Vorausahnung haben wir gleich das Chip Lesegerät mitgenommen und er hat einen Chip und ist sogar noch registriert. Leider ist die Besitzerin nicht zu erreichen, aber die Finder haben sich angeboten, den Hund nach Hause zu bringen. Wir haben noch eine Leine ausgeliehen und hoffen, dass jemand daheim ist bei Timmi (so heißt der Bordercollie) und wir nicht heute Nacht den Hund doch noch ins Tierheim bringen müssen. 

Der Bussard, den die Autobahnpolizei vor einiger Zeit eingesammelt hat, macht uns Kummer. Es könnte sein, dass er doch einen Bruch an der Augenhöhle hat und das wäre eine langwierige Angelegenheit bis zu seiner Genesung. Morgen haben wir einen Termin zum Röntgen, dann schauen wir mal. Der Herr, der ihn pflegt, hat ja schon öfter Geduld bewiesen, aber es ist schon eine rechte Fahrerei, da wir den Greifer immer abholen, dann zum Tierarzt und wieder nach Hause fahren müssen. Aber mei, des muss halt sei! Man gönnt sich ja sonst nichts. 

Jockl ist wieder da. Er hat seine OP auch gut überstanden. Da er ja 12 Jahre alt ist, hatten wir schon etwas Bauchzwicken. Die zwei Umfangsvermehrungen sind draußen und sie waren gutartig. 

Dienstag, 27. Oktober 2009 

5 Uhr früh, der übliche Blick aus dem Fenster auf das Tierheimtor und da steht sie, die Schachtel, die da nicht hin gehört!  Sofort rein in die Klamotten, denn es ist kalt und was immer da drin ist, es friert mit Sicherheit. Ein banger Blick in die Schachtel, es sind zwei süße Löwenkopf Kaninchen und, Gott sei Dank, es geht ihnen gut. Man hat ihnen einen Brief auf die Schachtel geklebt ......

Dazu mal eine kurze Aufklärung:

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat mit seiner Entscheidung vom 14.11.2007 (AZ: VIII ZR 340/06) die Position von Mietern, die in der gemieteten Wohnung Tiere halten wollen, deutlich verbessert. Auf den Punkt gebracht bedeutet die neue Regelung nun, dass die Haltung von Kleintieren wie Kaninchen und Meerschweinchen etc. keiner Genehmigung seitens des Vermieters bedarf und somit nicht verboten werden kann. Im Rechtsdeutsch heißt das“... dass die genannten Tiergruppen grundsätzlich als vertragsmäßiger Gebrauch der Mietsache anzusehen sind.“

Natürlich hat man einen schweren Stand, wenn man an Vermieter gerät, die absolut gegen Tierhaltung sind, es kostet sicherlich auch Nerven und die Lebensqualität in solch einer Wohnung ist bestimmt auch nicht angenehm, aber wenn man nur einen Funken Verantwortungsbewusstsein besitzt, braucht man sich von solchen Vermietern nicht so einschüchtern lassen, dass man als letzten Ausweg die Tiere bei Nacht und Nebel in der Kälte vor dem Tierheim aussetzen muss. Die Tierhaltung muss sich schon in einem vernünftigen Rahmen bewegen und darf die anderen Mieter nicht in ihrer Lebensqualität einschränken, wie z.B. Geruchsbelästigung usw. Aber davon kann man bei 2 Kaninchen nun wirklich nicht ausgehen. 

Jockl, unser 12-jähriger Appenzeller-Mix, kommt heute unters Messer. Auch er hat zwei Umfangsvermehrungen am Rücken, (was zur Zeit ja recht in Mode ist), die entfernt werden müssen. Hoffentlich folgt er dem Beispiel von Asia, die letzte Woche genau wegen selbigem Problem ihre OP hatte. Da hatte sich ja heraus gestellt, dass es sich dabei um harmlose Adenome (gutartige Zellwucherungen) handelte. Auch der Zahnstein wird Jockl bei der Gelegenheit gleich entfernt. Wir drücken dem alten Knaben die Daumen, dass er es gut übersteht, was in seinem Alter ja nicht selbstverständlich ist. 

Noch mal eine kurze Info: Immer wieder werden wir angesprochen, was die Haltung von Lobo anbelangt.

1.   Lobo ist ein Kaukasen-Mix, also ein Herdenschutzhund, nicht zu verwechseln mit Hütehunden, die kleiner und wendiger sind.

2.   Entsprechend seinen Aufgabengebieten und den dazugehörigen rauen Lebensbedingungen ist der Herdenschutzhund äußerst witterungsunempfindlich, d.h. es machen ihm Regen, Schnee, Kälte, matschiger Boden etc. nichts aus.

3.   Diese ursprünglichen Rassen halten sich mit Begeisterung bei Wind und Wetter im Freien auf. Es wäre also eine Strafe für Lobo, wenn er in einen Zwinger gesperrt wird.

4.   Der Schutztrieb und das Territorialverhalten gehören zu den herausragenden Eigenschaften des Herdenschutzhundes, weshalb wir immer wieder darauf hinweisen, den Hund bitte nicht anzufassen und ständig mit Leckerchen zu versorgen, zumal Lobo an HD leidet und deshalb sein Gewicht halten sollte.

5.   Lobo hat uneingeschränkt Zugang zu einer Schutzhütte mit Sofa und einer großen Matratze, was ja schon was besonderes ist oder haben Sie schon mal einen Herdenschutzhund bei der Arbeit beobachtet, der seine eigene Matratze mit dabei hat?!

Ganz abgesehen davon, hat Lobo sowieso keinen Bock, sich auf seinem weichen „Betti“     niederzulassen, sondern liegt lieber auf dem schmutzigen Boden.

6.   Auf Wikipedia kann man sich sehr gut mit Informationen versorgen, um diese Hunderasse besser zu verstehen. Bitte!

7.   Es kommt aus gesundheitlichen Gründen absolut nicht in Frage, Lobo in Narkose zu legen nur um Fellpflege zu betreiben, damit er schöner aussieht! Kein Herdenschutzhund, sei er aus den Pyrenäen oder aus Kaukasien oder sonst wo her, ist jemals geschoren worden, weil es da eben keinen Friseur gibt und sie ja auch ausschließlich im Freien leben und sonst bei großer Kälte erfrieren würden! Interessenten, die einen Herdenschutzhund wollen, sind sich dessen hoffentlich bewusst.

8.   Es wäre absolut gegen alle moralischen Grundsätze, wenn man versuchen würde, aus diesen edlen und ursprünglichen Hunden, die dafür gezüchtet wurden, selbstständig und unabhängig zu handeln und zu denken, Schoßhunde oder normale Haushunde machen zu wollen oder sie gar zu vermenschlichen. Es ist sowieso in unserer Zivilisation absolut unmöglich, diese Hunde artgerecht zu halten. Zur Erinnerung: Der Herdenschutzhund ist ein großer und kräftiger Hund, der für den Schutz und die Verteidigung der ihm anvertrauten Herde gegen Mensch und Tier gezüchtet wird. Sie verbringen sehr viel Zeit allein mit der Herde. Sei es nun auf Wanderungen, Lagerplätzen oder Höfen. Sie sind also unabhängig von Schäfern und weitgehend unbeobachtet. Dies setzt einen selbstbewussten Hund voraus, der zu eigenständiger Arbeit fähig ist.

9.   Lobo hat eines der größten Freigehege die im Tierheim zur Verfügung, um seinem Territorialverhalten wenigstens im Ansatz gerecht zu werden und es wäre schade, wenn das geändert werden müsste, nur weil einige Leute nicht einsehen wollen, dass es sich bei Lobo nicht um einen degenerierten, verweichlichten Schoßhund handelt.

10.  Es gibt zu dem Thema Herdenschutzhunde ein sehr gutes Buch, das im Animal Learn Verlag erschienen ist. Wir sind es jedenfalls langsam müde immer und immer wieder über die Haltungsbedingungen von Lobo diskutieren zu müssen. Bei Interesse drucken wir auch gerne Infos aus dem Internet aus. Lobo war längere Zeit im Zwinger mit Fußbodenheizung, sauberem Mini-Außenbereich und allem anderen möglichen Komfort und wäre uns fast eingegangen! Jetzt ist er endlich glücklich! Lasst ihn halt einfach da wo er ist und wie er ist. Bitte!  

Da heute wohl ein Tag ist, an dem man sich über alle möglichen und unmöglichen Dinge beschweren muss, noch einmal eine Info: 

Das Tierheim Rosenheim ist das einzige Tierheim im Landkreis, das Hunde, Katzen und Kleintiere aufnimmt. In den letzten Jahren ist die Notwendigkeit dieses Tierheims derart gestiegen, dass z.B. das Telefon in den Zeiten, in denen es freigeschaltet ist, ununterbrochen klingelt und im Einsatz ist. Im Vergleich, vor ca. 4 Jahren hat es gerade mal ca. 10x, wenn es hoch kommt 15x geläutet. Das selbe gilt für den Parteiverkehr. Ab 8 Uhr früh kommen und gehen ständig Menschen, die Hilfe mit Tieren brauchen, irgendetwas abgeben oder abholen etc. Vor 4 Jahren hat sich kaum mal jemand in das Tierheim verirrt. Wer die Geschichte des Tierheims kennt, weiß auch warum. Früher reichten 2 Pfleger am Nachmittag völlig aus, heute brauchen wir mindestens 4 und da kommt noch Stress auf.  Das ganze ist mittlerweile ein enormer Aufwand. Natürlich hat man versucht, die Zahl der Pfleger und Mitarbeiter dem anzupassen. Leider ist nur der Aufwand extrem größer geworden, nicht aber die Spenden und sonstige Zuwendungen, so dass wir nie genug Leute haben, um dem Herr zu werden. Es ist einfach nicht möglich, jedem und allem gerecht zu werden. Deshalb gibt es Richtlinien, an die sich die Pfleger zu halten haben und nur in Einzelfällen abweichen können. Wenn sich da einige Menschen ungerecht behandelt fühlen tut uns das leid, aber z.B. bei ca. 200 vermittelten Katzen im Durchschnitt pro Jahr können wir uns einfach nicht öfter mit Besitzern auseinandersetzen als nötig, zumal wenn es sich um Dinge handelt, die man einfach nicht ändern kann. Wir entschuldigen uns hiermit bei jenen, die sich zu dieser Kategorie zählen. Es ist uns bewusst, dass wir auch für die Menschen da sein müssen, aber in aller erster Linie sind wir ein Tierschutzverein und werden immer zu Gunsten der Tiere Entscheidungen fällen, auch wenn wir Menschen damit weh tun müssen.

Montag 26.10.2009 

Barro, der Appenzeller, wurde heute wieder abgeholt. Wir haben ein intensives Gespräch mit der Familie geführt und sind überein gekommen, dass sie es noch mal versuchen. So sind alle glücklich; Barro ist bei seiner Familie, die Familie hat Barro wieder und wir haben Platz für einen Hund. 

Die Interessentin von Timmy hat gestern Abend noch angerufen. Sie haben sich leider gegen Timmy entschieden. Er ist ihnen doch zu heftig (so die Auskunft der Dame) und sie traut es sich nicht zu, ihn zu „bändigen“. 

Die etwas korpulente Daisy (sie kam vor ca. 2 Jahren als Fundkatze zu uns) wurde heute vermittelt. Sie ist ca. 6 Jahre alt und kommt zu einer netten Familie nach Vagen. Sie kommt als Freigängerin in eine schöne Wohnung, die sehr schön im Grünen liegt. 

Susi, die Friedhofskatze (der fleißige Tagebuchleser weiß da schon Bescheid), kommt zu einer ganz lieben Familie mit Kindern. Sie wird dort als Zweitkatze einziehen und kann dort mit ihrer Katzenfreundin als Freigängerin die Gegend unsicher machen. 

Gestern Abend hatten wir noch einen Anruf auf dem Notfallhandy. Ein Hund ist jemanden zugelaufen und wir sollen ihn abholen. Also gleich ab ins Auto und den Hund holen - zum Glück nicht durch den ganzen Landkreis, sondern gleich ums Eck. Dann hatten wir die Überraschung, denn er ist gechipt und sogar noch registriert. Also sofort bei Tasso angerufen um die Daten zu erfahren. Dann haben wir bei der Besitzerin angerufen, aber leider stellte sich raus, dass die Dame den Hund schon vor längerer Zeit an eine Freundin weitergegeben hat. Die Freundin allerdings ist verzogen und hat den Hund ihrerseits weitergegeben. Das Ende vom Lied war, dass der Hund doch die Nacht im Hundehaus verbringen musste und erst heute in der Früh von seiner völlig aufgelösten Besitzerin abgeholt werden konnte.

Samstag, 24. Oktober 2009 

Heute Morgen - wir arbeiten ganz ahnungslos, als es am Tor klingelt. Ein Herr und ein Kind stehen vorne und wollen einen Hund abgeben. Wir lassen sie erst mal rein um zu schauen, was denn jetzt genau Sache ist. Große Überraschung - Barro, unser Appenzeller, ist wieder zurück gekommen. Leider muss er nach 5 Monaten Aufenthalt in seiner Familie nun aus familiären Gründen wieder weg von dort. Da hat Barro leider nicht soviel Glück gehabt. Allerdings waren heute schon wieder Leute da, die Barro total lieb finden. 

Asia sollte heute eigentlich abgeholt werden. Leider ist da doch nichts draus geworden, da Asia noch nicht kastriert ist. Jetzt haben die Leute Befürchtungen, dass ihr Hund zurückfällt mit seinem Verhalten, wenn Asia läufig wird. Nun müssen wir schauen, wie wir es am besten hinbekommen wegen der Kastration und dann kann Asia hoffentlich bald auf ihren Platz gehen. 

Benny IV., Balou, der Colliemix, und Nelly haben mal wieder Interessenten. Wir werden sehen, ob da etwas draus wird. 

Gestern Abend wurde uns noch ein Fundhund gebracht. Er wurde in einem Pferdestall gefunden und kaum hier angekommen, wurde er auch schon wieder von uns in ein anderes Auto gebracht. Wir hatten nämlich die Telefonnummer des Besitzers, da sich dieser am Mittag schon auf dem Notfallhandy gemeldet hat, leider lag sie zu Haus auf dem Schreibtisch. Kurz angerufen und ca. 1 Stunde später wurde Fintus, der Deutsche Wachtelhund, wieder von seinem Herrchen in die Arme geschlossen. 

Samstag 24.10.2009

0.45 Uhr: 

Liebe Manu (aus dem Gästebuch) und andere eifrige Tagebuchleser, 

es tut mir sehr leid, dass ich es erst jetzt in einer Nachtschicht geschafft habe, das gewünschte Bild zum Meerschweinchenkäfig einzustellen - auch wenn mir nach einem sehr langen Arbeitstag schon wieder fast die Äuglein zufallen (Zitat Hanni vom Freitag). Aber was tut man nicht alles, um nicht nur die Tiere, sondern auch die begeisterten Tagebuchleser und Tierfreunde zufrieden zu stellen. Übrigens: Demnächst werden wir voraussichtlich sogar eine Bilderserie über den Bau des besagten Meerschweinchenkäfigs bekommen (nach Baufortschritt). Diese Bilder werden dann in der Rubrik "Tipps und Tricks" zu finden sein. Meerschweinchen-Fans können sich also darauf freuen - einfach gelegentlich mal in diese Rubrik reinschauen.

Euer Jochen (der Homepage-Herr ... Zitat Hanni)

Freitag 23.10.2009 

Der Pflegeplatz von Haribo hat sich gemeldet. Man kann sagen, Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso. Der kleine Lauser hat tatsächlich nicht gebissen und so wie es aussieht, hat er es auch nicht vor. Da hat sich der Spruch der neuen Besitzer wohl bewahrheitet: „Wen der beißt, der ist selber schuld!“ Jedenfalls sind alle glücklich und Haribo ist super brav. Was will man mehr und wer braucht da noch Gummibärchen!  

Hallo liebe Leser! Wir bitten zu entschuldigen, wenn Fotos im Tagebuch fehlen. Es ist ein bisschen aufwendig und wird Abends gemacht und da kann es schon mal vorkommen, dass unserem Homepage-Herrn die Äugelein zufallen. Wird aber noch nachgeholt, wie im Falle Meerschweinchenkäfig. Man kann durchaus in das Gästebuch schreiben, was für ein Foto fehlt, oder man noch sehen will. Wir folgen dann prompt! Also noch mal: Meerschweinchenkäfig für unser gehbehindertes Mädel Püppi.

Und wieder hat es einen alten Hund erwischt! Cindy, 14 Jahre alt, inkontinent, Spitz-Pudel-Irgendwas-Mix, nicht mehr ganz auf der Höhe, muss ins Tierheim. Ihrem Frauchen ergeht es nicht besser, sie muss ins Seniorenheim. Dazu kommt, dass das Frauchen keinerlei finanzielle Mittel hat. Das bisschen das sie hat, reicht nicht mal für sie selber. Die Betreuerin hat schon durchblicken lassen, dass bei dem Hund gesundheitlich einiges im Argen ist. Die Betreuerin versucht seit dem Sommer verzweifelt, einen Platz für Cindy zu finden, aber bislang ohne Erfolg. Leider ging es mit dem Frauchen gesundheitlich auch schneller bergab als erwartet.  Jetzt ist nur noch eine Woche Zeit, dann muss der Hund weg sein. Die einzige Möglichkeit, die wir sehen, ist sie mit unserer alten Susi im Tierheimhof mitlaufen zu lassen und zu hoffen, dass das gut geht. Sehr traurig! 

Die Cooper-Interessenten sind gerade mit ihm unterwegs. Das (hoffentlich) neue Herrchen hat ihn ja noch gar nicht live erlebt und die Entscheidung wird heute fallen, ob er mit darf oder nicht. Wir hoffen natürlich, dass es klappt, da die Leute ja schon Rottweiler-Erfahrung haben und einen sehr guten Eindruck machen.

Die Heizung ist wieder mal ausgefallen, dieses Mal Gott sei Dank nur im Büro. Ob wir uns den Hintern abfrieren, ist jetzt eher nicht so wichtig, Hauptsache die Tiere frieren nicht. Morgen kommt dann endgültig die neue Pumpe und dann kann man ja wohl hoffentlich beruhigt sein, dass hier nichts erfriert. Was dieses Teil wieder kostet, wollen wir lieber noch nicht wissen. 

Ein unschöner Anruf erreichte uns heute aus Kiefersfelden. Eine dreifarbige Kätzin wurde an der Straße zur Autobahneinfahrt überfahren. Die Anruferin hat die Katze an die Seite gelegt und hofft, dass die Besitzer sie finden. Es ist schrecklich nicht zu wissen, was aus seinem Tier geworden ist. Und wir hoffen auf diesem Weg die Besitzer zu erreichen. Einen Versuch ist es wert.  

Jawohl, Cooper ist unterwegs in sein neues Zuhause! Passt, sitzt und hat Luft. Und das beste ist, die Leute wissen was sie tun. Sie haben sich schon mal innerlich von ihrem super gepflegten großen Garten verabschiedet und sind sich sehr bewusst, dass sie einen 8 Monate alten Hund, der mitten in der Flegelphase steckt, bekommen. Wir wünschen Cooper und seinen neuen Besitzern alles erdenklich Gute.

Eine Fundkatze wurde abgegeben, wieder mal. Es ist ein Kater, Angora-Mix, tiger-weiß, etwas älter und...... "ratet mal mit Rosenthal" natürlich krank! Er ist in Griesstätt gefunden worden, eigentlich läuft er da schon lange nebenbei mit und wurde auch immer mitgefüttert. Aber jetzt ist er krank und keiner ist zuständig, weil er ja schließlich niemandem gehört. Jetzt ist er in der Praxis und wenn ihn niemand haben will, bleibt er halt bei uns und wir suchen ihm einen Platz, wo ihn jemand haben will und sich zuständig fühlt. Dafür sind wir ja da.

Donnerstag 22.10.2009 

Asia war ja gestern in der Praxis und hat ihre OP sehr gut überstanden. Bei den beiden Umfangsvermehrungen handelt es sich um Adenome (gutartige Zellwucherungen), die gut abgegrenzt unter der Haut saßen und vollständig entfernt werden konnten. Da ist im Normalfall nichts mehr zu erwarten. Die Hüften sind nicht dramatisch, lediglich rechts ist eine kleine Veränderung zu sehen, die aber keine großen Probleme machen wird. Auch der Zahnstein wurde bei der Gelegenheit entfernt. Wir hoffen, dass einer Vermittlung jetzt nichts mehr im Wege steht. 

Gestern ist noch eine Fundkatze abgegeben worden. Es ist ein Kater, der Leuten, die am Simsee in einer Ferienwohnung Urlaub machten, zugelaufen ist. Jetzt sind sie nach Hause gefahren und haben den Kater sicherheitshalber im Tierheim abgegeben, da sie nicht wussten, ob er nach ihrer Abreise noch versorgt wird. Der Kater ist schon etwas älter, hat schlechte Zähne und ist weiß mit grauen Flecken. 

Die Katzenwelpeninvasion nimmt heuer kein Ende. Wir haben immer noch ca. 40 Babys (!) im Tierheim, privat und beim Tierarzt verteilt, die noch ein neues Zuhause suchen. Man kann jetzt schon sagen, dass heuer ca. 120 Katzenbabys im Tierheim abgegeben wurden und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Da greift wieder mal unsere Dauerdevise: Kastrieren, Kastrieren und noch mal Kastrieren. Man will ja gar nicht wissen, wie viele arme Kätzchen nicht gefunden werden und jämmerlich irgendwo eingehen. Der Zustand der gefundenen und abgegebenen Welpen ist oft mehr als bedenklich, was wiederum enorme Tierarztkosten für den Verein nach sich zieht. Auch der Pflegeaufwand und die psychische Belastung der Pfleger ist in dieser Zeit gigantisch, dazu kommt der erhöhte Virusdruck, der fast unumgänglich ist, wenn so viele Welpen an einem Platz ziemlich nah beieinander sitzen. Das ist wie in einem Kindergarten; hat ein Kind Scharlach, haben es bald alle. Gott sei Dank sind wir seit mehreren Jahren von irgendwelchen Seuchen verschont geblieben, an denen sie sterben könnten und haben mehr oder weniger (nur) mit Schnupfenvieren aller Art zu kämpfen, was die Kleinen allerdings auch recht schlaucht. Da wir die Erfahrung gemacht haben, dass die Kleinen in einer familiären Umgebung schneller gesund werden und auch bleiben, vermitteln wir sie seit einiger Zeit schon aus der Quarantäne heraus mit tierärztlichem Beistand und Medikamenten in ihr neues Zuhause, was in der Regel ganz gut funktioniert. 

Wir haben wieder mal Fotos von einer genialen Meerschweinchenhaltung bekommen, die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. 

Roxy wurde gerade abgegeben. Sie ist 7 Jahre alt und eine schwarze Kätzin. Roxy ist ein gar "garstig Ding". Sie hat ihrem Frauchen, immer wenn sie Besuch von ihrem Freund hatte, in die Wohnung gepieselt. Das kam sage und schreibe ca. 2x die Woche vor. Unsereiner würde halt den Freund entfernen und die Katze behalten. Ja doch, die Katze ist 7 Tage die Woche für das Frauchen da, der Freund nur 2 Tage. Ist doch unlogisch, da die Katze zu entfernen. Die Katze wäre sicherlich auch noch da, wenn es den Freund schon lange nicht mehr gibt. Aber die Katze wurde ja nicht gefragt und uns geht es ja auch nichts an. Der Katzenjammer wird schon noch kommen, wenn der Freund nicht mehr da ist, aber da ist es dann zu spät, da hat die Katze dann schon ein anderes Frauchen, um das sie sich kümmern wird. Ätsch bätsch! 

Das neue Frauchen von Kira war da und hat uns mitgeteilt, dass sie Kira auf gar keinen Fall wieder her gibt. Sie ist ganz begeistert von ihr. Da sie hundeunerfahren ist, ist Kira genau die Richtige. Sie ist brav, folgsam und schon ein bisschen ruhiger. Da freuen wir uns für Kira und ihre neue Familie und wünschen allen viel Glück für die Zukunft. 

Auch die Interessenten von Asia haben sich gemeldet. Nach dem doch recht positiven Befund aus der Praxis, haben auch sie sich entschlossen, Asia zu sich zu nehmen. Es muss nur noch geklärt werden, wann und wie Asia abgeholt wird. 

Zum Schluss noch ein paar Fotos unter dem Motto “Zeus hat Spaß

Mittwoch, 21. Oktober 2009 

Asia, unsere Cane Corso Hündin, hat heute einen Termin beim Tierarzt. Sie muss an der Hüfte kontrolliert werden, da sie wohl nach längeren Spaziergängen anfängt etwas den Hinterlauf schleifen zu lassen. Dann hat sie noch eine Talgdrüse die wohl entfernt werden muss und wenn wir schon mal da sind, wird auch gleich noch der Zahnstein entfernt. Wenn sie dann grundsaniert wurde, hoffen wir, dass es klappt und sie auf ihren Platz kommt, wo bereits der Dogo Argentino-Rüde „Karli“ wartet. 

Winteraktion im Stall: Da ja jetzt die Temperaturen wieder ganz schön in den Keller gesunken sind, müssen wir bei unseren Stalltieren dafür sorgen, dass das Wasser nicht einfriert. Also wird über jede Wassertränke, Futterplatz und Schlafstelle, wenn es geht, eine Rotlichtwärmelampe aufgehangen. Die Hängebauchschweine graben sich gleich mal komplett ins Stroh ein und kuscheln sich aneinander, die Hühner gesellen sich auch gerne zu den Schweinchen. Allerdings können sie dort nicht über Nacht bleiben, da sie Nachts mardersicher eingeschlossen sind. 

Da unsere Krähen es ja nicht geschafft haben, vor dem Winter ausgewildert zu werden, bleiben sie halt erst mal bei uns. Wir haben durch Zufall im Internet einen Gnadenhof mit einer genialen Krähenstation gesehen und wollten uns dort erkundigen, ob sie unsere 3 aufnehmen. Aber vielleicht hat ja noch ein aufmerksamer Tagebuchleser eine Idee, oder kennt einen guten Platz, wo unsere Krähen überwintern können. 

Es herrscht momentan wohl eine Igelbabywanderung, denn allein gestern haben mindestens 8 Leute angerufen, die junge Igel gefunden haben. Einige haben sich sogar bereit erklärt, dass sie die Igel selber groß ziehen. Wir dürfen keine Wildtiere bei uns aufnehmen, aber zum Glück haben wir eine Dame, die sich schon immer um Igel gekümmert hat. Sie nimmt zwar zur Zeit keine Igel auf, aber steht den Leuten jederzeit helfend beiseite. Wenn noch jemand eine Igelauffangstation kennt, der kann sich gerne bei uns melden. Wir können immer Kontaktdaten gebrauchen.

Dienstag 20.10.2009 

Die ersten Fotos von Sandy sind da. Unsere zerrupfte, alte, Angora-Mix Kätzin ist gar nicht mehr so zerrupft; es wurde fleißig Schönheitspflege betrieben. Nachzulesen unter vermittelte Tiere

Ein alter Bekannter wurde uns heute als Fundhund gebracht. Es ist der Schäfermix Benny (ja wieder ein Benny). Wir hatten ihn schon am 24.7.09 aus Stephanskirchen geholt (siehe Tagebucheintrag vom 24. und 25.07.09) und er ist auch schon wieder von seinen Besitzern abgeholt worden. Eigentlich hatten wir ja die Hoffnung, dass es die seit dem 16.10.09 vermisste Huskymix Hündin ist. Die Besitzer der Hündin hatten sie gerade einmal einen Tag und sie ist ihnen aus dem Halsband geschlüpft und abgehauen. Da sie wohl sehr ängstlich ist und noch nicht viel Bindung zu den Menschen hier hatte, ist sie nicht mehr zurück gekommen und läuft seitdem frei herum. Sie wird immer wieder gesehen, aber lässt niemanden an sich ran, sondern flüchtet sobald man sich ihr nähert. Heute kommen noch ein paar Leute, welche die Hündin schon kennt. Wir hoffen mal, dass sie sich noch gut an die Menschen erinnert und man sie so fangen kann. Sollte das nicht klappen, gibt es nur noch den Weg mit der Hundefalle. Da heißt es dann regelmäßig nach der Falle schauen, mehrmals am Tag, denn es geht ja nicht, dass sie bei den Temperaturen über längere Zeit in so einer Falle bleibt. Da wir keine Falle haben, werden wir uns irgendwo eine leihen müssen und haben auch schon eine für uns bestellt. Da die Kosten für die Falle doch enorm sind (immerhin ca. 420,00€), haben wir uns mit einer befreundeten Tierschützerin zusammengetan und teilen uns die Kosten mit ihr. 

Wir haben am Freitag, den 16.05.09 angefangen, von den 4 Löwenkopfkaninchen zu berichten. Leider ging dann alles drunter und drüber, so dass aus Versehen nicht zu Ende geschrieben wurde. Heute wollen wir noch mal von vorne anfangen. Es wurden 4 Löwenkopfkaninchen abgegeben. Es sind zwei männliche und zwei weibliche Kaninchen. Sie wurden abgegeben, weil das Kind der Familie und wohl auch der Hund eine gemeinsame Tierhaarallergie entwickelt haben. Die Kaninchen wurden schweren Herzens weggegeben. Sie hatten es bei der Familie sehr gut, aber was soll man machen, wenn Mensch und sogar noch andere Tiere leiden, mussten sich die Besitzer leider gegen die 4 Löwenkopfkaninchen entscheiden.

Montag 19.10.2009 

Große Aufregung mitten in der Nacht: 1.30 Uhr - die Polizei ist am Notfallhandy. Ein Cocker Spaniel sitzt in einem Hausgang und bellt ununterbrochen und die Bewohner sind schon völlig entnervt. Da wir ja artig sind, haben wir den Hund natürlich abgeholt und im Tierheim untergebracht. Prompt hat sich der Besitzer am Vormittag gemeldet und hat ihn wieder abgeholt. 

Unser Vogelmensch ist zur Zeit mal wieder sehr im Stress. Er hat die Schwalben, die den Abflugtermin verpasst haben, bei sich zuhause. Er wird sie nun bei sich überwintern lassen und wenn die Verwandten aus den Süden zurück sind, wird er sie wieder in die Freiheit entlassen. 

Die Interessentin von Cooper ist heute zum spazieren gehen gekommen. Sie schaut ihn sich jetzt mal live an und berichtet uns dann, wie er ihr gefällt. Sie kam anschließend wieder und war total begeistert von Cooper. Sie kommt am Freitag mit ihrem Partner, damit dieser sich auch noch den Hund anschauen kann, denn er soll ja jedem zusagen. Nun hoffen wir alle auf Freitag, vielleicht hat es der Kleine dann bald geschafft, hier rauszukommen. 

Wir waren auch noch unterwegs, um einen „Kanarienvogel“ einzufangen. Er hat sich in einem Ladengeschäft  befunden und dort auch schon versucht, die Verpackungen zu öffnen. Mit einem Kescher haben wir ihn dann auch erwischt. Es war allerdings kein „Kanarienvogel“, sondern ein heimischer Singvogel. Er hatte eine Verletzung am Kopf und wird nun auch noch von unserem Vogelmenschen versorgt. 

Nelly aus dem Katzenhaus wurde heute vermittelt. Sie soll nach Stephanskirchen zu einem 4-jährigen Kater kommen. Der Kater wurde von den Leuten als Baby geflaschelt und ist ein total lieber Kerl, der Babys total mag.

Sonntag 18.10.2009 

Gute Nachrichten: Sandy, unsere alte, zerrupfte, Angora-Mix Kätzin, hat ihren Schnurrrmotor angeworfen, als sie in ihrem neuen Zuhause ankam und nicht mehr abgestellt. Wir deuten das jetzt einfach mal als totales Wohlgefühl, da sie dabei auch noch im Bett liegt und tretelt. 

Auch Sissi, die Perser Kätzin, die hier ihren Unmut bei jeder Gelegenheit kund getan hat, ist happy. Da sind wir richtig glücklich, dass wir es den Damen recht machen konnten, mit ihren neuen Plätzen. Kundenbetreuung vom Feinsten halt. 

Wir hätten da allerdings noch die Fundkatze Susi. Susi ist geschätzt mindestens 13 Jahre oder eher älter und sie kränkelt, seit sie im Tierheim ist, vor sich hin. Zähne hat sie keine mehr und man sieht ihr richtig an, wie unglücklich sie ist. Wir sind uns sicher, dass sie in einem richtigen Zuhause recht schnell wieder zu Kräften kommen würde. Auch ein Pflegeplatz wäre sehr willkommen. Die anfangs anfallenden Tierarztkosten würden wir übernehmen. 

So ziemlich das Selbe gilt für Nala, auch alt, auch unglücklich, auch ewig am kränkeln. Wir haben einfach die Erfahrung gemacht, dass speziell solche Katzen noch einmal richtig aufblühen und recht schnell wieder gesund werden, wenn sie noch einmal Streichelmenschen für sich alleine bekommen. 

Ach ja, die Pudeldame, die am Donnerstag Abend gefunden wurde, ist am Freitag Vormittag wieder von ihren Besitzern abgeholt worden. Im Moment sind dann alle Ausreißer wieder zuhause. 

Tristan und Isolde haben sich im Katzenhaus wieder ganz gut eingelebt und was das beste ist, sie haben bis jetzt noch keine andere Katze ermordet. Mäuse oder Vögel gibt es da auch keine. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass sie resozialisiert werden können und irgendwann als geheilt wieder vermittelt werden, wie jede andere anständige Katze auch.... 

Trotz S...Wetter sind heute wieder mal sehr viele Gassigeher erschienen. Respekt! Es heißt zwar, bei so einem Wetter jagt man keinen Hund vor die Türe, aber unseren Hunden ist das völlig egal, Hauptsache raus hier. Danke!

Samstag 17.10.2009 

Die Schäfer-Mix Hündin, die gestern auf der Strasse zwischen Kolbermoor und Großkarolinenfeld gefunden wurde, ist von ihren Besitzern wieder abgeholt worden. Alle waren froh, speziell das Frauchen, da ihr die lieben Kinder die Schuld an der ganzen Miesere gaben.  

Unser kleiner Rehpinscher Timmi ist gestern kastriert worden und prompt kam heute früh der Hilferuf aus der Praxis, wir sollen ihn bitte so schnell wie möglich abholen. Dazu muss man wissen, Timmi ist etwas sehr hyperaktiv. Er nimmt rege an allen möglichen Aktivitäten um sich herum teil, natürlich nicht ohne alles zu kommentieren. Man kann sich vorstellen, dass das in einer Tierarztpraxis etwas anstrengend werden kann. Wir werden sie so schnell wie möglich von dem kleinen Flummi (kleiner Hüpfball), das ist mittlerweile sein Spitzname, erlösen. 

Momentan haben wir eine Hundephase: Einige Hunde haben Interessenten. Da wären: Timo, Kaja, Balou, Cooper und Asia. Die Interessenten von Asia waren gerade da, es schaut gut aus! Balou ist noch unterwegs. Die Cooper-Interessenten haben sich für nächste Woche angemeldet. Sie hatten bereits einen Rottweiler und dadurch etwas Erfahrung mit der Rasse. Die Timo-Leute stehen noch immer im Stau und werden erst später kommen. Wir werden die Leser auf dem Laufenden halten. 

Sissi, unsere Diva, ist vermittelt worden. Als echte Perserkatze gehört Herumgezicke einfach zum guten Ruf. Madame ist 6 Jahre alt und sie weiß natürlich, dass sie schön ist und geredet wird nur mit auserlesenen Leuten. Mal schauen, ob ihr neues Domizil genehm ist. 

Unser kleiner Balou hat jetzt außer seinen Gassigehern noch jemanden, der ein wenig Fitness mit ihm betreibt. Es ist das Herrchen von Rex und Bobby und er ist schon abgehärtet, was Beißattacken betrifft. Balou hat es dringend nötig, da er wenn es so weiter geht, bald kugelt. 

Sandy, unsere alte zerzupfte Angora-Mix Kätzin, hat auf Grund der Anzeige im OVB "Tiere suchen ein Zuhause" einen Pflegeplatz bekommen. Wir wollen uns bei der Gelegenheit mal beim Oberbayerischen Volksblatt bedanken, dass sie sich Woche für Woche die Mühe machen und ein Tier von verschiedenen Tierschutzvereinen zur Vermittlung vorstellen. Dadurch hat schon so manches Sorgenkind einen schönen Platz bekommen. Vielen Dank!! 

Die Interessenten von Timo beweisen Durchhaltevermögen. Da Timo immer noch ängstlich ist beim Gassi gehen, wollen sie ihn am Montag mal den ganzen Tag mitnehmen, um Vertrauen aufzubauen, was bei Timo durch seine Vergangenheit nicht so einfach ist. 

Und noch mal Interessenten für Hunde: Nelly hat sich ausnahmsweise mal vorbildlich benommen und die Interessenten nicht gleich durch Geknurre verschreckt. Sie kommen bei Gelegenheit zum Gassigehen.

Tristan und Isolde sind wieder da. Das 1-jährige Katzen-Geschwisterpaar ist einem unnatürlichen grausamen Jagdtrieb verfallen und man kann damit nicht umgehen. (Was wohl Landwirte dazu sagen würden?) Da die Kätzin angeblich mehr jagt als der Kater, wollte man uns überreden, die beiden zu trennen. Wir haben in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass auch wenn es den Anschein macht, dass die Katzen sich nicht viel zu sagen haben, es doch meist so ausgeht, dass eine oder sogar beide Katzen krank werden, wenn man sie trennt. Dass Katzen jagen, dürfte in der Bevölkerung nicht unbekannt sein und dass man diesen Jagdtrieb nicht unterdrücken kann, dürfte auch klar sein. Dass es Monsterkatzen gibt, war selbst uns neu. Dass man drei Monate ständig die Pfleger anruft um sich zu beschweren, dass Katzen jagen und man psychisch damit nicht klar kommt, kann man leider nur so lösen, dass man die Katzen bitte beide wieder zurück bringt. Es ist auch schwierig sich vorzustellen, dass eine Mörderkatze weniger psychische Qualen auslöst als zwei. Wer ein bisschen zwischen den Zeilen lesen kann, weiß was wir von der ganzen Angelegenheit halten und so sparen wir uns wieder mal jeglichen Kommentar. Ach übrigens, wer zwei gute Mäusefänger braucht, Tristan und Isolde sind wieder zu haben. Man sollte allerdings psychisch stabil sein und Abstand nehmen, wenn man kein Blut sehen kann.    

Freitag, 16. Oktober 2009 

Gestern Abend wurde uns noch ein Fundhund gebracht. Es ist ein wohl schon etwas ältere Pudelmischlings-Dame. Sie hat ein schwarzes Halsband das mit Strasssteinchen besetzt ist und ihr Fell wurde geschoren. Als sie gestern Abend kam, hatte sie soviel Angst vor den anderen Hunden, dass wir es nicht übers Herz gebracht haben, sie ins Hundehaus zu setzen. Also wurde vorne alles umgesetzt, so dass die Dame ihre Nacht im Büro verbringen durfte. Wir hoffen, dass sie schnell geholt wird, da sie ziemlich viel jammert. Leider hat sie keinen Chip oder Tattoo. 

Gegen 21.00 Uhr durften wir dann noch eine Katze aus Breitbrunn am Chiemsee holen. (Wenn es darum geht einem Tier zu helfen, machen wir das natürlich gern.) Es ist eine getigerte Kätzin, ca. 5 Monate alt und total verschmust. Sie saß bei einer Dame vor dem Haus und hat fürchterlich miaut (würden wir auch wenn wir bei der Kälte draußen wären). Die Dame hat sie dann mit ins Haus genommen, damit sie nicht so leiden muss bei dem Wetter. Sie hat auch in der Nachbarschaft nachgefragt, ob sie jemand kennt; leider Fehlanzeige. Eigentlich wollte sie sie über Nacht bei sich behalten, aber sie haben einen großen Kater, der die Kleine schon nicht ganz so lieb behandelt hat. Bevor es noch ganz schlimm ausgeht, hat die Dame uns dann verständigt und da wir weder Wind noch Wetter fürchten, ist sie jetzt bei uns im Warmen und wartet darauf, abgeholt zu werden. 

Ein kurioser Anruf einer Dame erreicht uns. Sie hat zwei Hunde und da sie Milben haben, muss sie zum Tierarzt und jetzt kommt das Problem: Sie hat kein Auto zum fahren und ob wir sie fahren würden. Wir haben gefragt, wo denn der Tierarzt sei zu dem sie muss. Der befindet sich in Bad Endorf. Von Rosenheim mal so nach Bad Endorf, na ja, ist ja auch der nächste Weg. Aber die Dame wohnt in Bernau! Also sollen wir von Rosenheim nach Bernau fahren, die Hunde holen, dann nach Bad Endorf zum Tierarzt, wieder zurück nach Bernau und wieder heim nach Rosenheim. Geht’s eigentlich noch? Da gibt es so Autos mit einem gelben Schild obendrauf und da steht in schwarzen Buchstaben TAXI. Die kann man doch anrufen oder vielleicht irgendeinen Bekannten oder Verwandten fragen, ob der mal helfen kann. Wir sind froh, wenn wir hier einigermaßen klar kommen mit der Anzahl an Mitarbeitern und Helfern die hier sind, da haben wir echt keine Zeit, um noch für Gott und die Welt durch die Pampas zu fahren. Tut uns echt leid, aber da müssen wir dann auch mal Nein sagen. Klar tun uns die Tiere leid, aber ein bisschen Selbständigkeit sollte man doch erwarten können. Irgendwie meinen die Leute, uns dann auch noch ein schlechtes Gewissen einreden zu müssen und uns als böse Menschen hinzustellen. Aber wenn wir für jeden alles tun und zahlen würden, dann wären wir in kürzester Zeit nicht mehr als Verein am Existieren und was machen die Leute dann mit ihren Tieren?? 

Die Hündin, die uns gestern Abend gebracht wurde, ist vorhin von ihrer Besitzerin geholt worden. Sie hat schon Zettel gedruckt, aufgehangen und war schon ganz in Sorge um ihre Jacky. Da war die Freude natürlich riesig, als sie ihre Hündin wieder im Arm halten konnte. Sie hat gestern auch noch bei uns im Tierheim angerufen, hat aber nicht die Notfallnummer angerufen, die auf dem Anrufbeantworter gesagt wird, sonst hätte sie Jacky schon gestern Abend wieder haben können. 

Vier Löwenkopf-Kaninchen wurden abgegeben.

Wir wollten gerade Feierabend machen und den Anrufbeantworter einschalten, als noch mal das Telefon klingelt. Eine Dame ist dran und teilt uns mit, dass ihre Tochter einen Hund gefunden hat und schon auf den Weg zu uns ist. Kurz darauf war die Tochter auch schon da und hat den Hund im Auto. Es ist eine Schäfermix-Dame. Sie hat sie auf der Straße zwischen Großkarolinenfeld und Kolbermoor gefunden. Sie stand mitten auf der Straße und als die Dame gehupt hat, ist die Hündin sofort zum Auto gerannt und als die Dame die Tür aufgemacht hat, ist sie sofort ins Auto gesprungen. Die Hündin ist wohl schon etwas älter, ca. 6 Jahre tippen wir mal. Sie ist grau-braun-schwarz, hat keinen Chip, Tattoo oder Halsband. Sie ist sehr lieb und wir haben ihr ein Zimmer im Hundehaus gegeben, weil sie im Zwinger doch recht viel Angst hatte.

Donnerstag, 15. Oktober 2009 

Wir haben für unser Hundehaus mal wieder neue Körbchen bestellt. Diese sind jetzt da und wir können den Hunden neue Schlafplätze bieten. 

Im Katzenhaus haben sich die „Mini-Tiger“ mit dem Katzengraß vergnügt und das ganze Katzenhaus auf dem Kopf gestellt. 

Romeo, der Kater, hat sich gemeldet oder besser gesagt seine Familie. Es geht ihm total gut und macht jetzt Happing unsicher. Er hat schon einen Haufen tierischer Freunde und schleicht immer mit seiner Katzengang umher. Da hat es Romeo wohl richtig gut erwischt.  

Wie kann es auch anders sein, jetzt sind die Körbchen im Hundehaus und der Kärcher geht kaputt. Es sind zum Glück zwar nur ein Paar Dichtungen am Griff, aber mit dem Teil haben wir doch bald schon einen Dauerauftrag in der Werkstatt. Wie sehr wünschen wir uns das neue Tierheim herbei, da bräuchten wir dann den Kärcher nicht mehr im Hundehaus. Man kann sich vorstellen, wie angenehm es ist, wenn man total nass wird, weil der Kärcher überall hinspritzt und man dann bei den Temperaturen auch noch raus muss. Wir sind so schon immer zu wenig Leute, da müssen die Mitarbeiter nicht auch noch wegen so was krank werden.  

Kater Leo wurde heute abgeholt. Er kam im Juli als Fundkatze zu uns und hat schon längere Zeit in Quarantäne verbringen müssen, da er sich ziemlich mit Durchfall plagen musste. Nun kommt er zu seinen neuen Besitzern, da die alten ihn ja wohl nicht suchen. Es ist ein nettes Ehepaar aus Götting. Sie haben ein Haus mit Garten wo Leo als Freigänger einzieht. 

Der Tierarzt war heute echt schnell. Eigentlich hatten wir für morgen einen Termin für drei Kater, zwei Kätzinnen und einen Hund. Da morgen aber niemand zum Fahren da ist, wurden die Tiere schon heute zum Tierarzt gebracht und am frühen Nachmittag erreichte uns der Anruf aus der Praxis, ob wir die drei Kater heute schon wieder nehmen können. Ein großes ? in unseren Augen. Was ist da denn jetzt los, gibt es Probleme oder schaffen sie es nicht? Aber, ganz im Gegenteil, sie sind schon fertig und eine Helferin kommt bei der Heimfahrt hier lang. Da hat sie uns angeboten, die Drei mitzubringen. Na, das nennen wir mal Service am Kunden.

Mittwoch, 14. Oktober 2009 

Der Zwergpudel, der gestern als Fundhund zu uns gekommen ist, wird zum Glück heute abgeholt. Die Dame hat gestern bis in die Nacht gesucht (konnte ihn ja nicht finden, war ja bei uns). Leider hat sie wohl vor lauter Aufregung nicht auf ihren Anrufbeantworter geschaut, denn wir haben ihr nämlich schon am Vormittag eine Nachricht hinterlassen. Aber wie das so ist, in der ganzen Panik übersieht man oft das Einfachste, das schnell zum Erfolg führen würde. Es kommt leider öfters vor, dass Tierbesitzer alles unternehmen um ihr Tier wiederzubekommen, aber das Tierheim ist oft die letzte Anlaufstelle. Dabei haben wir das Tier hier bei uns und versuchen unsererseits alles zu unternehmen, um Hund, Katze oder Kleintier wieder schnellstmöglich zum Besitzer zu bekommen. Der Hund von gestern hatte zum Glück eine Steuermarke am Halsband und über die Gemeinde wurde die Dame dann ausfindig gemacht und wie schon gesagt auch informiert. Also, wer sein Tier vermisst, sollte auch ans Tierheim denken. Wir haben ja auch extra eine Notrufnummer, die immer erreichbar ist und man sein Tier dort auch vermisst melden kann. 

Wir haben einen Anruf bekommen. Am Irschenberg wurde auf einer Baustelle eine Jungkatze gefunden. Die Leute haben sie dort gelassen und in eine Decke gepackt. Wir haben mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass sie doch die Katze holen sollen, damit sie bei dem Wetter nicht noch halb erfriert. Dann sind wir sofort losgefahren, um die Katze zu holen, aber kaum im Tierheim zurück mussten wir mit Erschrecken feststellen, dass die Katze schon im Sterben lag. Da ja heute Tierarztvisite war, konnte die Tierärztin sich auch gleich die Katze anschauen, aber leider gab es keine Hilfe mehr für sie und sie wurde dann von ihrem Leiden erlöst. 

Mimi aus dem Katzenhaus wurde heute schon mal von Interessenten reserviert. Es ist ein nettes Ehepaar aus Großkarolinenfeld mit Haus und Garten. Da wird Mimi es bestimmt schön haben als Freigängerkatze, zumal ja auch schon eine Katze von uns im Nachbarhaus lebt. Vielleicht gibt’s da ja eine Wiedersehensparty.

Dienstag, 13. Oktober 2009 

Heute haben schon die neuen Besitzer von Max, dem Huskyrüden, angerufen. Es geht ihm sehr gut und alle haben die erste Nacht gut überstanden. Die ganze Familie ist glücklich, dass sie Max bei sich haben und auch Max fühlt sich augenscheinlich wohl bei den Menschen. 

Das Fundhundbaby von gestern ist direkt auf einen Pflegeplatz gekommen und die Besitzerin hat sich auch heute noch bei uns gemeldet. 

Adonis ist heute abgeholt worden. Er kommt nach Rott am Inn, einen Friseurtermin hat er auch schon für morgen; dann wird er wohl noch hübscher ausschauen als jetzt schon. 

Susi ist reserviert. Sie kommt zu einem netten Ehepaar nach Tuntenhausen. 

Eine Katzenmama mit zwei Babys wurde heute abgegeben, weil aufgrund der Lebensveränderung der Besitzer, die Katzen nicht mehr bei der Besitzerin bleiben. 

Timo hat neue Interessenten. Sie waren heute schon mit ihm spazieren und werden die Woche noch öfters kommen, um Vertrauen aufzubauen. Timo tut sich zur Zeit noch etwas schwer, mit Fremden spazieren zu gehen, da er wohl früher nicht die besten Erfahrungen mit Menschen gemacht hat.

Montag, 12. Oktober 2009 

Der Fundhund, der am Samstag in Kleinhöhenrain zugelaufen ist, war gerade auf dem Weg zum Tierarzt, um ihn (oder besser sie, es ist eine Hündin) durchchecken zu lassen. Grad losgefahren, meldet sich auch schon eine Dame am Telefon, sie vermisst ihre Hündin Namens Emma. Kurzer Abgleich der optischen Erscheinung und schnell beim Tierarzt anrufen; Emma soll sofort zurück, da sie gleich abgeholt wird. Ja, da hat die kleine Dame eine abenteuerliches Wochenende gehabt und einen nettes Wochenende mit Haribo

Kaum wieder Platz im Hundehaus steht schon Benny (es ist dann Benny der IV.) vor unserem Tor. Es ist ein 8 Jahre alter Mischling, der wegen starker Veränderung im Leben seiner Besitzerin leider zu uns ins Tierheim kommen musste. Er ist ein netter Zeitgenosse, der vielleicht nicht zu lange bleibt, da ja doch die kleinen Hunde eher gefragt sind, als die Großen. 

Dann wurde eine Kätzin mit ihren 4 Babys zu uns gebracht. Die Leute haben sie in einem Karton gefunden, den Nachbarn für Katzen, die draußen rumlaufen, hingestellt haben. Es ist uns zwar ein Rätsel, wie da jetzt die Mama mit ihren Welpen hingekommen ist, aber es gibt ja nichts was es nicht gibt. 

Gute Nachrichten aus dem Hundehaus: Max, der Husky, ist vermittelt. Er hatte zwar schon Interessenten, aber wir müssen uns halt entscheiden, wenn mehrere Interessenten für einen Hund da sind. Er kommt in eine schöne ländliche Gegend, zu einer Familie mit zwei Kindern, großem Haus und riesen Grundstück. Dort wird viel Sport betrieben und Max bekommt genau das, was ihm so richtig gut tut. 

Jetzt hat kurz vor Feierabend auch noch eine Dame angerufen. Sie hat einen kleinen Hund gefunden, der umhergeirrt ist. Sie fährt jetzt noch mal mit dem Auto dorthin wo sie ihn gefunden hat, um zu schauen, ob irgendjemand durch die Gegend läuft und den Hund sucht. Falls sie niemanden entdeckt, bringt sie ihn zu uns ins Tierheim und wir müssen wieder einmal zaubern, um Platz zu schaffen im Hundehaus.

Sonntag, 11. Oktober 2009 

Kira war heute mit ihrer zukünftigen Besitzerin wieder daheim, um die Katzen noch an Kira zu gewöhnen.

Haribo hat uns heute verlassen, um in den Bayrischen Wald zu fahren, es sind sehr hundeerfahrene Menschen, die mit Haribo eigentlich zu Recht kommen sollten, wobei er bei uns im Tierheim ohnehin nie das gezeigt hat, was auf seinem vorherigen Platz passiert ist. Selbst wenn wir ihn festhalten mussten hat er sich eigentlich nur umgedreht, aber nicht gebissen. 

Leider sind die Interessenten von Cooper heute nicht gekommen, sie schienen eigentlich einen guten Eindruck zu machen und waren allen Anschein nach sehr interessiert an Cooper

Jockl (so heißt der 12 Jahre alte Bernersennen-Mischling) war heute auch schon spazieren mit unseren Gassigehern, er ist ein sehr lieber ruhiger Rüde. Schade dass er durch die Lebensumstände in seiner Familie ins Tierheim musste.

Samstag, 10. Oktober 2009 

Im Katzenhaus wurde heute Leo reserviert. Es ist ein nettes Ehepaar aus Götting. Sie hatten schon mal eine Katze von uns, die leider an Altersschwäche gestorben ist. 

Eine Dame hat eine Katze gebracht. Sie hat sie vor 3 Wochen in der Tegernseestraße in Stephanskirchen gefunden. Sie hatte die Katze jetzt die ganze Zeit daheim und sich wohl gestern oder so am Bein verletzt und das kann die Dame sich nicht leisten. Also erst einfach eine Katze behalten, die einem nicht gehört und wenn’s dann Geld kostet, muss sie schnell weg. „Super Ingo“ 

Dann musste heute ein Hund abgegeben werden, weil leider die Besitzerin verstorben ist. Joggi heißt der 12 Jahre alte Bernersennenmischling. Er ist ein recht schmusiger Geselle und wir hoffen, dass er nicht allzu lang hier bleibt, sondern sich vielleicht mal wieder jemand erbarmt, einem alten Hund eine Chance zu geben. (Aber da warten auch noch ganz andere darauf, hier rauszukommen, z.B. Benny, Barry, Lobo,  Kalinka und Kassandra und natürlich auch die alte Staff Paula.) 

Dann haben wir heute noch einen Fundhund aus Kleinhöhenrain geholt. Er ist heute in der Früh auf einem Bauernhof aufgetaucht und hat an der Terrassentür gekratzt. Es ist eine etwas kleinere Mischlingsdame; vom Kopf her könnte ein Jack-Russel mit drin sein und das Fell schaut aus wie von einem geschorenen Pudel.  

Dann war heute wieder ein „run“ aufs Hundehaus. Cooper, unser Rotti-Boxermischling, hat Interessenten. Sie sind sehr nett und waren gleich sehr angetan von dem kleinen Racker. 

Kira war heute mit Ihrer Interessentin zuhause, um zu schauen, ob es mit den Katzen klappt und es schaut diesmal besser aus als letztes Mal. Wenn alles klappt, wird sie kommende Woche auf ihren neuen Platz gehen. 

Haribo wird morgen von seinen neuen Besitzern abgeholt. Er zieht dann in den Bayrischen Wald und kommt zu hundeerfahrenen Leuten. Wir wünschen Haribo und seinen Leuten alles Gute.

Freitag 10.10.2009 

Ein typischer Freitag geht ins Land: 3 Leute sind krank und jede Menge Arbeit, da kommt Freude auf. 

Den Kastrationstermin von Timmi haben wir erst einmal abgesagt, da ja keiner da ist, der noch irgendwo hin fahren kann, selbst unser Fahrer ist heute verhindert. Da hat unser kleiner Timmi noch mal eine Gnadenfrist. 

Ein Tagebuchleser hat die Geschichte mit der Maremmen-Hündin aus Belgien gelesen und hat angeboten, sie nächste Woche mitzunehmen, da er eh nach Belgien fährt. Da er ein Gassigeher von uns ist, kann er auch noch mit Hunden umgehen. Was für ein Zufall, obwohl Zufälle gibt es nicht! Vielen Dank für das Angebot.  

Es werden gerade Platzkontrollen für Katzen gemacht. Wenn alles gut geht, gehen am Wochenende 5 Katzen an ihren neuen Platz und man stelle sich vor, die neuen Besitzer haben alle brav gewartet, bis wir Zeit haben, ohne gleich die Krise zu bekommen. Und noch besser, sie haben sogar Verständnis aufgebracht, für unseren Engpass. 

Wir haben leider noch immer keinen Platz für die beiden Jungziegen, da es jetzt aber langsam brenzlig für sie wird, haben wir beschlossen, die beiden im ehemaligen Schwanenstall unterzubringen. Der ist recht groß und eine Wiese gehört auch dazu. Da wir unsere Schwäne ja entweder ausgewildert, oder in Attl gut untergebracht haben, ist da jetzt genug Platz für die zwei Ziegen, bis wir ein gutes Zuhause für sie finden. Wir erwarten die Kleinen am Dienstag um 11 Uhr, bis dahin dürfte der Umbau fertig sein. 

Es gibt ja Sachen, die gibt es eigentlich gar nicht. Wir üben uns heute Nachmittag in absoluter Selbstbeherrschung und wir sind echt gut! Da gibt jemand ein kleines Kaninchen ab, das in einen Vogelkäfig sitzt und ein rosafarbenes Halsband mit Glöckchen und Glitzeranhänger um hat. Das Holzhäuschen, das im Vogelkäfig war, ist ein umgebauter Brotkasten und was am besten ist, man ist sich sicher, dass es ein Weibchen ist, weil es seine Menstruation hatte. Spätestens jetzt hat es uns fast die Selbstbeherrschung zerbröselt. Man muss wissen, bei Rammlern ist die Kastration zu bezahlen. Um das zu umgehen, muss man sich schon was einfallen lassen. Der Einfallsreichtum nimmt kein Ende. Nachdem wir erklärt haben, dass Kaninchen nicht Menstruieren, war plötzlich jemand vom Tierschutzverein da, der überprüft hat, ob es wirklich ein Weibchen ist. Aber leider, so überfordert können wir gar nicht sein, um nicht mehr zu wissen, bei wem wir waren. Auf die Frage, warum man das Kaninchen denn jetzt abgeben muss, haben einige das Zimmer lieber verlassen, bevor es wieder heißt, wir wären nicht nett. Es wurde als Spielzeug für das liebe Kind angeschafft und jetzt hat man keinen Platz mehr, was im allgemeinen so viel heißt wie, es ist uninteressant geworden. An Platzmangel kann es wohl kaum liegen, da es gerade mal 4-5 Monate alt ist und kaum viel gewachsen sein kann. Den Vogelkäfig, der mehr hoch war als alles andere und absolut zu nichts zu gebrauchen, wollte er nicht mitnehmen, denn den können wir ja schließlich wegschmeißen, meinte er, aber leider haben wir uns nicht überzeugen lassen. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man glatt darüber lachen. Hauptsache wir sind freundlich geblieben! ( Wir glauben ja ab und zu noch an das Gute im Menschen und gehen jetzt einfach mal davon aus, dass das liebe Kind keine Leine an das Halsband gemacht hat, um es durch die Wohnung zu zerren.)

Donnerstag 08.10.2009 

Die liebe Polizei hat gestern Abend einen belgischen Staatsbürger aus dem Verkehr gezogen, was uns ja eigentlich nicht sonderlich interessiert, nur hatte der einen Hund und der darf nicht mit in die neue Unterkunft seines Herrchens. Also musste die Maremmen-Hündin erst einmal ins Tierheim. Der Besitzer wird noch heute in sein Herkunftsland transportiert und die Hündin darf nicht mit. Jetzt hoffen wir, dass sein Besitzer einen Weg findet, die Hündin irgendwie nach Belgien zu bringen.

So wie es ausschaut, herrscht im Gästebuch wieder mal eine kleine Meinungsverschiedenheit. Im Allgemeinen halte ich mich da raus, aber jetzt will und muss ich auch mal meinen Senf dazugeben:

Wussten Sie, dass

- kaum ein Angestellter des Tierschutzvereins seinen gesetzlich vorgeschriebenen Urlaub nehmen kann,  einige sogar mehr Tage arbeiten, komplett ohne Urlaub,

- hier manche bis in die Nacht hinein Überstunden schieben,

- hier keiner reich wird, was heißt, wir verdienen nicht viel,

- Umzüge, Schulungen usw. noch nebenbei gemacht werden,

- jeder Pfleger noch Tiere zu Hause betreut, die keiner haben wollte, Hunde die beißen, Katzen die alles vollpieseln, Tiere die chronisch krank sind und für immer Medikamente brauchen usw.,

- die Pfleger sich die Nächte um die Ohren schlagen, weil ein Tierkind alle 2 Std. die Flasche braucht und trotzdem pünktlich zum Dienst erscheinen,

- die Pfleger auch mit den Gegebenheiten zurecht kommen müssen und von einem schönen neuen Tierheim träumen, wo es die Tiere schön und gemütlich haben,

- die Pfleger sich den Arsch aufreißen, wenn ein Tier krank ist und nicht schlafen können aus lauter Sorge,

- die Pfleger auch an Wochenenden und Feiertagen hier sind (auch Weihnachten haben Tiere Hunger),

- die Pfleger die Silversternacht im Tierheim verbringen, um die Tiere zu beruhigen, wenn es andauernd knallt,

- die Pfleger kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld, keine Boni usw. bekommen, damit ja den Tieren nichts fehlt,

- jeder einzelne Pfleger sein Bestes gibt, damit es unseren Schützlingen gut geht,

- die Pfleger schier verzweifeln, wenn sie geputzt haben und es trotzdem stinkt, weil die Fliesen schon so uralt sind und man nicht mit scharfen Mitteln arbeiten kann, weil die Tiere sonst reinsteigen,

- die Pfleger zu Hobbybastlern und Handwerkern mutieren, um was Schönes für sie zu bauen,

 - die Pfleger in ihrer Freizeit auch noch die nötigen Platzkontrollen machen und auf ihren Privattelefonen von besorgten Tierbesitzern angerufen werden.

Man kann die Liste beliebig lange fortsetzen, aber das alles kann man nicht ändern, da einfach zu wenig Geld da ist. Und da wird nicht gejammert und gemotzt. Und die, die da immer ihren Kommentar abgeben müssen, haben keine Ahnung von was sie reden und sind wahrscheinlich die ersten, die aufs Arbeitsgericht laufen würden, um ihre Rechte gewahrt zu wissen. Ja, glaubt denn wirklich irgendjemand, dass es einem Pfleger, der so viel investiert, egal ist, was aus einem Tier wird? Oder glaubt tatsächlich jemand, dass die Pfleger gerne in so einem abgewrackten Tierheim arbeiten? Tatsache ist, wir sind hier alle nur Menschen. Oft übermüdete, erschöpfte, manchmal schlecht gelaunte, ja auch manchmal überforderte, bisweilen auch unfreundliche, oder einfach überarbeitete, aber um jedes einzelne Tier kämpfende Menschen, die es unmöglich allen anderen Menschen, auch wenn sie sich bemühen, recht machen können. Und wer hier glaubt, er kann die Mitarbeiter des Tierheims beleidigen, kann sich gerne an mich wenden, wenn er sich traut.

Nur zur Info - ich hatte auch seit 4 Jahren keinen Urlaub und werde langsam empfindlich, wenn unsere Leute ungerechtfertigt angegriffen werden.  

Halisch Johanna

Tierheimleitung 

 

Weiter geht’s mit dem Tagebuch, aber das musste jetzt einfach mal gesagt werden. Man kann es ja echt nicht mehr hören. 

Haribo hat Interessenten: Jawohl, todesmutig sind sie heute mit ihm Gassi gegangen und sind der Ansicht, wer von ihm gebissen wird, ist selber schuld - Leute halt ganz nach unseren Geschmack!

Aus Belgien haben wir noch nichts gehört, kommt aber hoffentlich noch in den nächsten Tagen. Ein Herdenschutzhund im Tierheim ist nie so gut. 

Eine Dame hat angerufen.In der Nachbarschaft ist jemand verstorben und hinterlässt 15 erwachsene Katzen und unzählige Katzenwelpen. Natürlich ist nichts kastriert oder geimpft. Gott sei Dank hilft die Dame mit und füttert auch weiter. Jetzt heißt es kastrieren und vermitteln was geht. 

Unser Chinchilla-Problem hat sich auch endlich gelöst. Die Beiden sitzen mit einer kurzen Unterbrechung schon ein Jahr im Tierheim. Durch die Feuchtigkeit leidet ihr Fell und Platz haben wir auch nicht viel für die bewegungsfreudigen Gesellen. Das Tierheim Garmisch hat sich bereit erklärt, die beiden in ihrem Chinchillahaus unterzubringen. Da ist viel Platz und es ist trocken. Danke für die Unterstützung! 

Es hat tatsächlich jemand für Timo angerufen. Der Arme wird ja so gut wie nie beachtet, da er nicht gerade in das Schönheitsideal unserer Zeit fällt. Aber wir haben ja die Hoffnung nie aufgegeben, dass jemand kommen wird, der seine inneren Werte erkennt und ihn lieb hat. Jetzt ist es vielleicht so weit und wir drücken die Daumen. 

Unsere Heizung funktioniert tatsächlich auch wieder - nicht auszudenken, wenn hier ein Tier frieren müsste. Es ist jedes Jahr wieder spannend bis sie zum Laufen gebracht wird. Ein paar Ersatzteile hier, ein kaputtes Rohr ausgewechselt da und schon geht’s los. Ja, da stehen wir drauf, das machen wir mit Absicht, sonst wird es ja richtig langweilig hier.

Mittwoch, 7. Oktober 2009 

Minni hat heute zwei Fundkatzen bekommen. Ein Kater, weiß schwarz, ca. 7 Monate und eine Kätzin,  getigert, auch ca. 7 Monate. Beide wurden in Rohrdorf in der Hofmillerstraße am 15.09 gefunden. 

Maja, unser Fundhund, ist heute auf ihren Pflegeplatz gegangen. Wir haben die Dame überrascht und ihr den Hund heute schon mitgegeben. 

Kira macht immer mehr Fortschritte bei Ihren Interessenten und so wird sie am Samstag zu den Leuten heim gehen, um zu schauen, ob es mit der Katze klappt. Das hat ja Kira schon einmal den Platz versaut, weil die Katze des Hauses Kira gar nicht so mochte. Hoffen wir, dass es diesmal besser läuft. 

Die Fundkatze, die Toni vor einiger Zeit aus der Hochfellnstraße geholt hat, musste leider beim Tierarzt erlöst werden. Sie hatte eine schwere Krankheit, die leider nicht mehr heilbar war und bevor sie sich noch mehr quält, hat man diesen Entschluss gefasst. 

Ein Herr hat angerufen. Er hat zwei ca. 6 Monate alte Ziegen, die jetzt weg müssen, weil sie sonst nächste Woche geschlachtet werden. Es ist ein Bub und ein Mädel. Wenn sie bis nächste Woche keinen Platz finden, dann werden wir sie erst mal in Obhut nehmen und von hier aus einen Platz suchen.

Dienstag, 6. Oktober 2009 

Die Fundkatze von Sonntag musste doch nicht so lange in Quarantäne bleiben. Heute ist die Besitzerin gekommen und hat den kleinen Kater abgeholt. Wir haben ihr natürlich dringend empfohlen, dass sie den Kater chipen lassen sollten, dann hätten sie ihn schon eher wieder gehabt. 

Maja, unsere Fundhündin, hat eine Interessentin. Sie war heute da und hat sich die Kleine mal angeschaut. Morgen kommt sie zum Gassigehen und wir werden diese Woche noch die Platzkontrolle machen, damit Maja recht schnell wieder hier raus kommt. Es ist eine sehr nette Dame und dort wird sie es sicher gut haben. 

Christian, das Rex-Herrchen, war heute da und hat im Katzenhaus das Indische Springkraut und die Brennnesseln entfernt. Herzlichen Dank dafür! 

Die Kätzin Tessa musste zum Tierarzt. Sie hatte schon Probleme mit den Augen und heute kam auch noch etwas Blut aus einem Auge. Es kann zwar sein, dass nur ein Äderchen geplatzt ist, aber zur Vorsicht lassen wir sie lieber vom Tierarzt anschauen. 

Unsere PC-Umstellung ist jetzt auch fast fertig. Nun haben wir endlich einen Rechner, der nicht alle 2 Min. abstürzt und auch mit den ganzen Programmen klar kommt, die wir brauchen.

Montag, 5. Oktober 2009

Wir haben eine Anruf bekommen. Timmy, der Rehpinscher, kommt wieder zurück. Er hat sich leider nicht so verhalten, wie es sich alle Beteiligten erhofft haben. Da die Leute auch noch Anfänger in Sachen Hund sind, war wohl alles zuviel. Nun sind wir wieder um eine Erfahrung reicher und vielleicht hilft das ja, um Timmy nächstes mal besser vermitteln zu können.

Dafür haben wir gute Infos von Tommi. Er wurde heute von seinen neuen Besitzern aus dem Tierheim am Urlaubsort abgeholt. Na, da sind wir alle froh, dass er wieder bei seinen Leuten ist und wir brauchen uns keine Sorgen mehr machen, weil wir nicht helfen konnten, da der Urlaubsort zu weit entfernt war. Danke für die Gebete, liebe Tagebuchleser und Leserinnen. Irgendwie haben es die Hunde in letzter Zeit nicht so mit den Weidezäunen. Tommi ist in kürzester Zeit der dritte Hund, der von einem Weidezaun „elektrisiert“ wurde und dann in Panik quer durchs Gelände geschossen ist. 

Asia, unsere Cane Corso Hündin, lebt sich immer besser bei uns ein. Besser gesagt, sie hat zu den Mitarbeitern immer besseres Vertrauen, findet sich aber mit ihrer Wohnsituation nicht so gut zurecht. Vielleicht sollten wir mal schauen, ob es einen Lebensabschnittsgefährten für Asia gibt, dann ist gleich zwei Hunden damit geholfen. 

Dann war gestern noch ein nettes Paar aus Bruckmühl da. Sie haben eine Katze gefunden. Es ist eine schwarze ca. 5 Monate alte Kätzin. Als die Dame gehört hat, dass die Kätzin erst mal für 4 Wochen in Quarantäne muss, wollte sie die Katze gleich wieder mit nach Hause nehmen. Dass wollte der Mann aber nicht, weil sie schon einen Hund und eine Katze daheim haben. Nach kurzer Erklärung, warum die Katze so lang in der Quarantäne bleiben muss, verstand es die Dame dann und lies die Katze hier.

Sonntag 04.10.2009 

Es heißt zwar, am Sonntag sollst du ruhen, aber hier gibt’s immer was zu tun. 

Heidi hat ein Meerschweinderl vermittelt. Manni ist 3 Jahre alt, natürlich kastriert  und braun-weiß. Er ist nach Stephanskirchen gezogen, wo ihn eine Meerschweinchendame schon sehnsüchtig erwartet hat.  

Kira war gestern mit ihrer neuen Interessentin Gassi und es ist gut gelaufen. Heute gehen sie noch einmal und dann wird geschaut wie es mit den Katzen funktioniert. Das dürfte aber kein Problem sein, da Kira Katzen schon von früher kennt. Da bahnt sich vielleicht ein Happy End an. Würde uns sehr freuen. 

Kein Tag ohne Freud und Leid: Tommi, unser Dackelmischling, ist ja auf seinem Pflegeplatz und das ist richtig gut gelaufen. Seine neuen Menschen sind mit ihm in den Urlaub gefahren und da ist es passiert: Tommi ist mit seiner Schnauze an einen Elektrozaun gekommen und hat das weite gesucht, was zur Folge hat, dass seine Menschen jetzt da festsitzen und suchen und suchen und suchen. Wir sind mit unseren Gedanken fest bei Tommi und seinen Menschen und drücken ganz fest die Daumen, dass die Geschichte gut ausgeht. Bitte beten, liebe Leser. 

Flo hat gerade berichtet, dass wir zur Zeit extrem viele Gassigeher haben. Es sind fast alle Hunde unterwegs, brav, weiter so. Da freuen sich die Hunde und wir auch. 

Die Fotos von dem Eigenheim der Farbmäuse sind schon da. Wirklich sehenswert.   

Samstag, 03.10.2009 

Heidi hat 2 Farbratten vermittelt. Der Herr der sie bekommen hat, ist eigentlich durch die Platzkontrolle gefallen, da er nur ein kleineres Terrarium hatte. Anscheinend wollte er das aber nicht auf sich sitzen lassen und da hat ihn der Ergeiz gepackt. Er hat in das Terrarium ein Loch schneiden lassen und noch einen großen Käfig mit einigen Ebenen dazu gebaut. Jetzt haben Valentin und Sissi ein feudales Eigenheim. Vielen Dank für die Mühe! 

Auch die beiden Farbmäuse Jonny und Jenkins sind in einen tollen Eigenbau vermittelt worden (siehe Rubrik vermittelte Tiere). Mit ein bisschen Fantasie, Zeit und Mühe kann man es den Tieren richtig schön machen, ohne viel Geld ausgeben zu müssen. So kann ein toller Mäusekäfig Marke Eigenbau aussehen! 

Wir haben Nachricht von Micky, der 20-jährigen Kätzin, deren Herrchen ins Seniorenheim musste. Sie frisst jetzt wieder selbst und gewöhnt sich langsam ein (siehe auch Rubrik "vermittelte Tiere"). Da sieht man mal wieder, dass sich auch alte Tiere noch umgewöhnen können und durchaus noch eine lebenswerte Zeit haben. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie oft wir diese Diskussionen  mit Angehörigen oder ehemaligen Herrchens und Frauchens führen müssen, die sich einbilden, dass ihr Liebling ohne sie nicht weiterleben kann. Es wird nur allzu oft unterschätzt, wie oft der Überlebensinstinkt über die Trauer siegt. Auch im Falle von Micky haben wir uns den Mund fusslig geredet und sind froh, dass wir überzeugend argumentieren konnten und die zwar alte, aber gesunde Katze weiter leben durfte. Es gibt durchaus immer wieder Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, speziell solchen Tieren noch ein schönes Zuhause zu geben. 

Gestern wurde noch eine Katze abgegeben. Hexe ist 4 Jahre alt, gerädert mit weiß und sehr verschmust. Die Katze ist wieder mal ein Trennungsopfer und keiner hat mehr für sie Zeit. 

Heidi hat Pelle, ein braun-weißes Kaninchen mit 1 Jahr vermittelt. Er ist gerade abgeholt worden. Er kommt nach Neuried zu Inka. Das Löwenkopfkaninchen ist ursprünglich auch von uns und ihr Partner ist gestorben. Pelle kann Inka hoffentlich trösten. Wir wünschen allen viel Glück. 

Zwei junge Katzen wurden gerade abgegeben. Baghira, weiblich, schwarz,  7 Monate alt und Timo, männlich, schwarz-weiß, auch 7 Monate alt sind Geschwister und haben ihre arme Mama zu sehr drangsaliert. Die Arme hat schon überall Bisswunden und die Besitzer mussten die beiden Racker schweren Herzens abgeben. Wir werden die zwei schon unter die Haube bringen. 

Unser Vorstand ist heute da und sie sind recht fleißig. Der Bärchenreport wird eingetütelt, damit unsere Mitglieder ohne Internet auf dem Laufenden bleiben.       

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Heute kam ein Anruf der Polizeiinspektion Rosenheim rein. Ein Hund wurde sichergestellt und wir sollen doch bitte vorbeikommen und diesen abholen. Flo machte sich sofort auf den Weg. Als er dort ankam begrüßte ihn sofort ein Schäferhund Mischling der in einem sehr guten Zustand war. Die Besitzerin des Hundes die wohl bei der Polizei bekannt ist hatte den Hund aus einem nicht bekannten Grund einer zweiten Dame auf Pflege gegeben, um ihn bei dieser nach einiger Zeit wieder abzuholen. Diese Dame kam mit dem Hund der aus Griechenland stammt überhaupt nicht zurecht und hatte auch nicht wirklich die Zeit um dem Hund gerecht zu werden, also gab Sie ihn an dritte weiter, bei denen sich der Hund jetzt seit 2 Monaten auf Pflege befindet. Jetzt an diesem heutigen Tag wollte die Besitzerin ihren Hund wieder abholen was zum Problem wurde, weil die beiden Damen bei denen der Hund jetzt ist behaupten dass es ihm dort nicht unbedingt gut ginge. Sie waren zudem auch noch beim impfen, wodurch kosten entstanden sind die die Damen beglichen haben wollten. Als seine richtige Besitzerin dann nach ca. 20 min. endlich dazu kam, wurde besprochen ob der Hund ins Tierheim soll oder doch privat bei den beiden Damen bleiben kann. Letztendlich wurde entschieden dass der Hund vorübergehen bei den Damen auf Pflege bleiben darf und nach einiger Zeit die kein Mensch sagen kann, wieder zu seiner Besitzerin zurückkommt. Im großen und ganzen eine sehr verwirrende Geschichte die wir eigentlich bis jetzt noch nicht ganz verstehen, was ja eigentlich nicht so wichtig ist. Die Hauptsache ist, dass der Hund nicht ins Tierheim muss, sondern privat auf seinem Pflegeplatz bleiben kann.

Minni hat heute Cosmo und Caruso vermittelt, sie kommen nach Rosenheim zu einem netten Pärchen. Sie bekommen einen schönen Freigängerplatz mit eigenem Haus.

Heute ist endlich Asia gekommen, es ist die Cane Corso Hündin. Fotos gibt es erst wenn sie sich eingelebt hat, jetzt ist sie erst mal total eingeschüchtert und verängstigt.

Wir haben dann auch mal wieder Interessenten für Kira, sie kommen dann zum gassigehen und schauen mal ob es passt.

Jetzt haben wir ein Problem, Blacky, (Golden Retriever-Schäfer-Mix aus der Rubrik Hundevermittlung) der Hund der von privat zu vermitteln ist, hat Interessenten. Leider ist durch unsere Pc Umstellung wohl die email verloren gegangen, zumindest können wir die Kontaktdaten der Besitzer nicht finden. Falls sie das lesen sollten oder jemand Blacky kennt, der soll sich bitte bei uns melden