ARCHIV TIERHEIM-TAGEBUCH

November 2009


Montag 30.11.2009

Erste Amtshandlung am heutigen Tag war natürlich der Anruf in der Tierarztpraxis. Susi unsere kleine Maus ist gestern verstorben. Man hat uns nicht Bescheid gegeben, da man am Tag der offenen Türe keine depressive Stimmung verbreiten wollte. Danke, dafür herrscht halt heute depressive Stimmung. Wir haben es irgendwie schon geahnt. Susi ist ganz friedlich, eingerollt wie sie immer war, eingeschlafen. Es war wohl Herzversage aufgrund ihres hohen Alters. Jedes Jahr, wenn der Winter kommt, verabschieden sich alte und kranke Tiere; das ist die Natur und man muss sich wohl oder übel damit abfinden. Vergessen werden wir sie nie! Ihre Eigenart, die großen Hunde immer in die Wadel zu zwicken obwohl sie keine Zähne mehr hatte. Sie war schon eine Grande Dame, kein großer Hund ist je auf die Idee gekommen zurück zu beißen, alle hatten Respekt vor ihr, obwohl sie die Kleinste war. Ihr hysterisches Gequieke, wenn sie gemerkt hat, dass es Nudeln vom Italiener gab und Ruhe hat sie erst gegeben, wenn sie ein paar abbekam. Richtig lebendig ist sie geworden, wenn Gassigeher mit extra weicher Wurst kamen und sie verwöhnten. Oder wenn sie mit ihren krummen Beinchen über den ganzen Hof gedackelt ist, um zu schauen ob ja alles in Ordnung ist. Susi wir vermissen dich!

Der Tag der offenen Tür war etwas ruhiger als die Jahre vorher und damit haben wir auch gerechnet. Viele wollten die Hunde anschauen, aber das ging aus bekannten Gründen nicht. Die meisten Besucher hatten Verständnis für die Situation, aber es gibt halt immer Ausnahmen. Wir würden sagen, wer kein Verständnis aufbringen konnte, war eh fehl am Platz. Ansonsten war der Tag ein voller Erfolg; viele Spenden für unsere Tiere, viele gute Gespräche, einige gute Vermittlungen. Unter anderem Timmi, unser Flummi, das Geschoss das immer im Hof herumwuselte. Der kleine Pinscher ist total aktiv, auch irgendwie immer präsent und unter anderem laut, fast lästig verschmust, total lieb, aber irgendwie nervtötend. Jedenfalls sind wir froh, dass er endlich einen Platz bekommt. Noch heute wird die Platzkontrolle gemacht und Timmi wird gleich mitgebracht!  Nicht weil wir ihn so schnell wie möglich loswerden wollen, nein natürlich nicht, aber die Leute machen so einen super Eindruck. Und überhaupt, er ist jetzt so allein ohne Susi im Hof.

Gestern und heute sind 4 Hunde angekündigt worden; die können wir nicht aufnehmen. Es gibt Leute, die holen sich einen Hund aus einem Tierheim, das ewig weit weg ist und wenn sie ihn nicht mehr halten können, verlangen sie von uns sofort eine Lösung zu finden. Eine Dame wurde heute richtig massiv. Sie hätte Artrose in den Händen und ihre Existenz wäre gefährdet, weil sie eben diesen Hund aus einem anderen Tierheim nicht mehr halten könne. Es handelt sich um einen 13-jährigen Schäferhund, der keine anderen Hunde mag und jedes Mal ausflippt, wenn er einen sieht. Wir sollen jetzt sofort was unternehmen. Die Dame wollte nicht glauben, dass wir einfach keine Möglichkeit haben ihr zu helfen. Wir sind auch nicht verpflichtet dazu. Wir würden gerne helfen, aber es geht halt nicht.  Wenn etwas voll ist, dann ist es voll und wenn man trotzdem noch etwas dazugibt, läuft es halt über. Wer hat was davon, wenn das Landratsamt wegen Überbelegung das Tierheim schließt. 

Hund Nr. 5 ist in Not. Gerade hat eine Dame angerufen. Sie kümmert sich um den Hund einer älteren Dame, die zwar einen Platz im Seniorenheim hat wo Hunde erlaubt sind, aber die ältere Dame ist jetzt so krank, dass sie nicht mehr mit dem Hund gehen kann. Die Pflegerinnen haben auch keine Zeit mit dem Hund zu gehen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Dame an Demenz leidet. Es ist ein Dackel-Spitz-Mix, 10 Jahre, schwarz mit weißem Brustfleck namens Micki. Da er wohl verträglich ist mit anderen Hunden und auch mit Kindern oder Katzen kein Problem hat, wäre eine Möglichkeit, ihn auf dem Hof laufen zu lassen. Bis Sonntag ist noch Zeit sich etwas zu überlegen. In der Zwischenzeit ist er noch bei Bekannten. 

Hund Nr. 4 Angelina, der Australian Cattle Dog, ist 5 Monate alt, wird über unsere Homepage vermittelt. 

Für Hund Nr. 2 und 3 haben wir das ganze Hundehaus umgebaut. Die Beiden mussten wir aufnehmen, da einer der Beiden ursprünglich von uns ist und wir uns vertraglich verpflichtet haben, unsere Hunde zurück zu nehmen. Unsere Gassigeher werden sich vielleicht noch an Bonsai, den kleinen Jack Russel Terrier mit den Watschelpfoten erinnern. Bonsai hat mittlerweile einen Kumpel namens Ronny. Dieser ist ein Westi und ob jetzt ein oder zwei Zwerge in einem Zwinger sitzen, ist auch schon egal. Das Frauchen der beiden ist verstorben, das Haus wurde verkauft und das Herrchen zieht nach Osnabrück.

Bleibt noch Hund Nr. 4, der Schäferhund, der keine anderen Hunde mag. Es schaut Zapfenduster aus. Nichts geht mehr, denn alle Tierheime in der Umgebung sind voll. Da muss die Dame wohl nach Hameln fahren, wo er ursprünglich auch von ihr abgeholt wurde. Leider können wir nicht die ganze Welt retten. 

Samstag 28.11.2009

Der Tag beginnt wieder mal mit einem Schock, unsere kleine Susi hat Unterzucker. Also sofort in die Praxis und an die Infusion, irgendwie machen uns unsere Uralttiere zur Zeit Kummer und halten uns gut auf trab.

Bei der Gelegenheit haben wir gleich Diego wieder mit zurück genommen, er ist gestern kastriert worden. Normalerweise kastrieren wir keine Fundhunde, aber bei dem derzeitigen Platzmangel geht es nicht mehr anders, wenn diese nicht innerhalb von 2 Wochen abgeholt werden. Nicht auszudenken wenn Diego möglicherweise im Tierheim noch Hündinnen beglücken würde. Welpen haben wir weiß Gott genügend!

Apropos Welpen, 2 der Briard-Mischlinge sind schon reserviert! Muffin, der Dicke braune und Crispy, das schwarze Mädel.

In der Katzenabteilung sind 2 Pärchen reserviert worden, Oscar, schwarz-weiß ca. 5 Monate und Lilly, tiger-weiß auch ca. 5 Monate bleiben zusammen und ziehen nach Rosenheim.

Auch Mina und Mikesch beide 4 Monate alt, gestromt und rot ziehen zusammen nach Rosenheim.

Die 13 Jährige, 3 Farbige  Gina hat heute auch Glück gehabt, sie zieht trotz ihres kleinen Makel (sie ist eine Katze, die nicht immer aufs Katzenklo geht) noch heute, in ihr neues Zuhause  nach Rosenheim zu einer Katze, die dass selbe Problem hat. Wie Praktisch! 

Im Katzenhaus ist heute halb Rosenheim vertreten, was auch recht praktisch ist, da man für die Platzkontrollen nicht so weit fahren muss.

Im Kleintierhaus war eine Dame, die sich für Elvira interessiert. Elvira ist eine nicht ganz einfache Widderkaninchen-Dame, die Artgenossen nicht akzeptiert. Sie dürfte im Wohnzimmer mitlaufen, was für Elvira ideal wäre, da sie sehr Menschen bezogen ist. Die Dame wollte sie am liebsten gleich mitnehmen, aber es gilt das selbe wie in allen Abteilungen, erst die Platzkontrolle, dann das Tier.

Ein kleiner Fundhund aus Brannenburg wurde abgegeben und nach 30 Minuten wieder abgeholt. So finden wir das richtig toll! Gechippt  und registriert, benachrichtigt und abgeholt. Wunderbar!

Anruf aus der Praxis, unserer kleinen Susi geht es noch nicht so gut, wir lassen sie erst mal beim Tierarzt, dadurch wird ihr auch der Stress vom Morgigen Tag der offenen Tür erspart. Wir machen uns richtige Sorgen um sie, da sie ja laut Vorbesitzer schon 18 Jahre alt sein soll.

Freitag 27.11.2009

Wir haben gestern trotz Aufnahmestopp eine Katze angenommen. Es ist ein schneeweißer Kater, der leider Taub ist, was bei weißen Katzen öfter mal vorkommt. Das Problem war, dass er immer am Teich der Vermieterin gesessen ist und Fische beobachtet hat. Ob er welche raus gefangen hat, kann keiner sagen. Jedenfalls hat der Kater niemanden kommen hören und war somit ein leichtes Opfer, um immer wieder mal einen Prügel drauf zu bekommen, oder mit Steinen beworfen zu werden. Die Besitzer wussten sich keinen Rat mehr und mit dem Täter war nicht zu reden. Um schlimmere Verletzungen zu vermeiden, hat man sich entschlossen, den Kater aus der Gefahrenzone zu bringen. 

Tragödie im Tierheim! Umba, unser uralt Hängebauchschwein ist in der Nacht verstorben, irgendwie hat sie zum Inventar gehört und war schon immer da. Natürlich hätte man damit rechnen müssen, da sie wirklich schon sehr, sehr alt war und trotzdem sind wir heute früh völlig fassungslos im Stall gestanden und haben es nicht glauben können. Walli, unser zweites Hängebauchschwein tut uns leid, da sie jetzt ganz alleine ist. Sie ist noch recht jung und Schweine sind ja recht soziale Tiere, da müssen wir uns jetzt was einfallen lassen.

Irgendwie rufen uns heute ständig Menschen an, wegen dem Bericht gestern im OVB über die Interessengemeinschaft Mensch und Tier e.V. Unglaublich, dass es tatsächlich Leute gibt, die die verschiedenen Vereine nicht unterscheiden können und alle Tierschutzvereine in einen Topf werfen. Damit da keine Missverständnisse entstehen, wir werden weder jetzt, noch zu irgendeinem anderen Zeitpunkt auch nur den geringsten Kommentar zu dem Thema abgeben. Jeder Verein tut das was er für richtig hält und da es die Tierschutzvereine sowieso nicht leicht haben, fangen wir garantiert nicht an einen anderen Verein zu kritisieren, oder zu analisieren, sondern halten uns da konsequent raus. Also jeglicher Anruf ist sinnlos!

Die rot-weiße Fundkatze aus Tattenhausen ist von ihren Besitzern wieder abgeholt worden, dafür ist ein rot getigerter Kater mit weißem Brustfleck aus Au bei Feilenbach abgegeben worden.

Wir haben Benny 4 wieder vom Tierarzt abgeholt. Er hat seinen Zahnstein jetzt los, aber noch ein bisschen Husten. Wird schon wieder.

Die Giardienkompanie unserer 7 Briard-Mix Welpen ist am eingehen, den Welpis geht’s schon wieder hervorragend und der Kot ist auch wieder fest. Wird auch wieder. 

Leider ist unsere tolle neue Kamera noch nicht ganz kompatibel mit unserem PC da fehlt noch ein klitzekleines Teil, was aber baldigst angeschafft wird und dann gibt es entgültig wieder viele Fotos. Und wenn der PC unseres Homepage-Herren wieder funktioniert ( der ist seit einer Woche außer Betrieb) wird die Homepage auch wieder immer auf den neuesten Stand sein. Es fehlen im Moment ein paar Fundtiere und einige Verlustmeldungen.          

Donnerstag 26.11.2009

Neve macht sich als Mutter schon sehr gut, allerdings macht sie uns Sorgen wegen ihrer schlechten Nahrungsaufnahme. Damit wir Kontrolle darüber haben, ob die Welpen zunehmen oder nicht, haben wir sie heute alle mit Farbe markiert. Wenn wir dann merken, das da nichts weiter geht mit dem Gewicht, müssen wir halt zufüttern. Allerdings hat die Farbe nicht sehr lang gehalten, weil Neve als gute Mutter ja ihr Rudel sauber hält und ständig putzt. So einer feuchten Zunge kann auch die Farbe nicht standhalten und so sind die kleinen alle wieder schneeweiß. Dann haben wir probiert Neve etwas zum knabbern zu geben, aber auch da haben sich unsere Befürchtungen bewahrheitet. Sie hat genau wie Nelly damals reagiert, das Leckerlie ins Körbchen gelegt, gekaut und kaum nähert sich ein Junges, wird es gleich angeknurrt und Zähne gezeigt. Damit nichts schlimmeres passiert, haben wir Neve ausgetrickst und das Leckerlie wieder entfernt. Anschließend gab es leckere Wiener für Neve, die hat sie dann sofort gegessen. Wir haben jetzt extra ein zusatzmittel fürs Futter geordert, damit wir irgendwie Speck auf die Rippen von Neve bekommen.

Eine Dame hat uns eine Katzenfalle zurück gebracht, leider hat sie die Katze nicht erwischt. Das Problem an der ganzen Sache ist, die Katze hat vorne eine Pfote die nur noch an einem Hautfetzen hängt und an dem Schienbein steht der Knochen heraus. Wir überlegen jetzt wie wir die Katze am besten einfangen können, ob jemand mit dem Kescher dorthin fährt und versucht sie zu fangen. Wir haben der Dame die Falle erst mal wieder gegeben und ihr geraten, das sie die Katze nicht noch neben der Falle füttern soll, weil sie sonst nie in die Falle gehen wird. Man kann sich vorstellen was für Schmerzen die Katze erleiden muss, daher müssen wir schnellstmöglich versuchen die Katze zu fangen und zum Tierarzt zu bringen.

Die Vorbereitung für unseren Tag der offenen Tür sind schon im vollen Gange, allerdings ist es mit so wenig Leuten schwierig alles hinzubekommen und nebenbei auch noch normalen Parteiverkehr zu machen.

Mittwoch 25.11.2009

Gestern hat die Polizei Brannenburg angerufen. In Nussdorf, auf dem Schulgelände streunte ein Hund. Man hatte Angst um die Kinder, die Hundeführer haben ihn dann eingefangen, das Problem war nur, wohin mit ihm. Sie konnten es nicht fassen, aber wir haben ums Verrecken keinen Platz mehr. Sie haben dann noch versucht das Ordnungsamt davon zu überzeugen, den Hund bei uns in ein Freigehege zu setzen, aber da war nichts zu machen, Anweisung ist Anweisung. Das Ende vom Lied war dann, dass sie den Hund selber nach Rottach Egern ins Tierheim fahren mussten. Das ganze tut uns ja sehr leid, aber wir können es nun mal nicht ändern. Vielleicht sehen die Gemeinden im Raum Rosenheim durch solche Geschichten ja mal ein, dass es sich bei dem Tierheimproblem nicht ausschließlich um ein Rosenheimer Problem handelt. Im Gegenteil, die meisten Fundtiere kommen aus dem Landkreis, aber es fühlt sich keiner Zuständig und keine Gemeinde will ein Tierheim haben. Wenn das so weiter geht, fällt uns die Bude vor lauter morsch wie sie ist mal auf den Kopf. Die lieben Bürgermeister und Politiker der Region diskutieren ja schon seit langen über einen neuen Standort des Tierheims, werden sich aber nicht einig. Das es in Rosenheim keinen Platz gibt, steht fest und der jetzige Standort ist wegen der Lärmbelästigung auch nicht akzeptabel. Also Leute kommt mal in die Gänge, sonst kann sich bald jede Gemeinde ihre eigenen Zwinger bauen, weil wir aus allen Nähten platzen und das gilt nicht nur für die Hunde, auch die Katzen und Kleintierabteilungen sind völlig überfüllt.

Übrigens, die 12 Schwalben, die den Abflug verpasst haben sind mittlerweile in Spanien angekommen. 10 sind per Auto von einem Bekannten mitgenommen worden und 2 Nachzügler die zu dem Zeitpunkt noch nicht Fit genug waren, sind vor kurzem netterweise von einer Stewardess, die bei Lufthansa arbeitet per Flugzeug mitgenommen worden. Vielen Dank fürs Befördern.  

Und  wieder liegt eine Katze schwer verletzt in einem fremden Garten. Dieses mal in Stephanskirchen, sie ist getigert und wohl schon uralt, da sie keine Zähne mehr hat. Der Pfleger der sie da raus gefischt hat, hat wenig Hoffnung das man ihr noch helfen kann. Das ist jetzt die dritte Unfallkatze in Folge.

Anruf aus der Praxis, es handelt sich um einen kastrierten Kater und seine Blutwerte sind echt schlimm. Man wird ihn über Nacht behandeln und schauen ob es besser wird und Morgen entscheiden wie es weiter geht.

Der Fotoapparat ist da, Hurra! Ab Morgen gibt es wieder Fotos.

Nicht ganz so gute Nachrichten vom Tierarzt, Benny II war heute im CT, Diagnose: Cauda-equina-Syndrom. Dieses entsteht durch die Kompression der Nervenwurzeln am Ende des Rückenmarks und äußert sich durch heftige Schmerzen. Diese Krankheit tritt bei etwas schwereren Hunden auf (über 20 Kg) und ca. 50% aller Hunde die an dem Cauda-equina-Syndrom leiden sind Hunde der Rasse Deutscher Schäferhund. Es gibt zwei Möglichkeiten Benny zu behandeln, mit Schmerzmittel oder mit einer OP die allerdings ab 1000,- € kosten kann. Da wir ja wie immer mit Geld gesegnet sind, haben wir uns für die Schmerzmittelbehandlung entschieden. Das ist eine übliche Art der Behandlung, viele Fälle werden so behandelt und die Hunde kommen damit super zurecht. Wir werden jetzt erst mal so anfangen und Benny genau beobachten, falls das nicht ausreichen sollte, kann man immer noch die OP in betracht ziehen.

Dienstag 24.11.2009

Jetzt ist es Amtlich! Wir hatten Besuch vom Veterinäramt, zwei Tierärztinnen haben das Hundehaus und unsere sämtlichen Welpen plus Mama Neve begutachtet und wegen der derzeitigen Tierbelegung aus Tierschutzgründen empfohlen, den Besucherverkehr während des Tages der offenen Tür am 29.11.2009 vom Hundehaus fernzuhalten. Hierdurch soll die übermäßige zusätzliche Beunruhigung von 14 Welpen und einer vermutlich trächtigen Hündin, die sehr nervös und gestresst ist verhindert werden. Das haben wir schriftlich und wir sind erleichtert. Wir haben uns schon in Dauerdiskussionen verstrickt gesehen. Natürlich wird jeder der Tiere wirklich liebt, verstehen warum diese Maßnahme notwendig ist, aber leider kommen doch auch Menschen, die keinerlei Rücksicht kennen und  um eine Ausnahme betteln um ihre Neugierde zu befriedigen. Jetzt gibt es halt keine Diskussionen und jeder der das nicht versteht, bekommt das Schreiben vom Veterinäramt in die Hand gedrückt. Beschwerden oder Vermutungen, dass wir etwas zu verbergen haben, können gerne dem Veterinäramt vorgetragen werden, die sind schon hier gewesen und haben sich vom ordentlichen Zustand der Hunde überzeugt.

Eine Katze liegt in Tattenhausen in einem Hausgang. Sie lag dort und war angeblich völlig fertig, augenscheinlich ist sie aber wohl doch nicht so ganz schlecht drauf. Wir haben sie erst mal zum Tierarzt gebracht um eine genauere Diagnose zu haben.

In Bad Aibling in einem Kinderhort ist eine junge Katze zugelaufen. Wir wollten sie abholen aber da wir keinen Platz haben und sich eine Mitarbeiterin des Kinderhortes anbot die kleine Katze zu sich zu nehmen haben wir das erst mal Dankend angenommen. Sie wird uns ein Foto schicken damit wir sie ins Internet bei den Fundtieren reinstellen können.

Zwei Meerschweinchen wurden abgegeben weil der Besitzer ins Krankenhaus musste und dort mit einem längeren Aufenthalt rechnen muss und niemand die beiden Böcke aufnehmen kann.

Durch den Artikel im Mangfall Boten mit dem Hund aus dem Mangfallkanal haben wir einiges zu telefonieren gehabt. Wir können alle beruhigen, Peppo ist wieder bei seinem Herrchen. Er wurde gestern Abend noch abgeholt und hat sich sehr über seinen „Papa“ gefreut.

Montag 23.11.2009

Man stelle sich vor, ein großer Hund (30-35Kg) fällt in den Kanal neben der  Mangfall und kommt wegen einer Betonmauer nicht mehr raus. Einige junge Männer stehen in der Gegend rum und schauen zu wie der Hund kämpft. Ein 70 Jähriger Mann zieht den Hund da raus, seine Frau bittet die jungen Männer um Hilfe und die lässt das völlig kalt. So geschehen am Sonntag den 22.11.2009 in Kolbermoor. Ja genau, die jungen Männer haben dem älteren Herren um die Burg nicht geholfen, dabei war an dieser Stelle keine Strömung, es ging nur darum den Hund über die Betonmauer zu bekommen. Der ältere Herr hat es aber Gott sei Dank geschafft. Beide, Hund und älterer Herr, sind wohlauf. Der Hund wartet jetzt im Tierheim auf sein Herrchen. Was soll man da noch sagen, ist Hilfsbereitschaft in der Jugend so out, dass sie einen Hund ersaufen und sich einen Herrn einen Bruch heben lassen. Arme Welt!

Nachdem wir den Hund abgeholt haben, sind wir wieder angerufen worden, eine Katze läge in einem Garten und schleift ihre Hinterbeine nach. Wir haben sie gleich in die Tierarztpraxis gefahren, heute dann die niederschmetternde Diagnose. Das Becken ist total zertrümmert und der Ischiasnerv spielt nicht mit. Die Besitzer sind  ausfindig gemacht worden, so bleibt uns eine Entscheidung in diesem Fall mal erspart. 

Neve und den Welpen geht’s gut, allerdings ist Neve zur Übermutter mutiert und verlässt die Wurfbox zum Fressen nur, wenn man sie ewig lange bettelt und dann auch dabei bleibt und sie bei jedem Bissen lobt. Wir machen uns echt Sorgen, wenn man sie streichelt spürt man nur Haut und Knochen. Wir sind jetzt mal losgefahren und haben Hühnchen und Streichwurst gekauft in der Hoffnung, dass sie mal was frisst wenn keiner im Zimmer ist. Alles was wir am Abend noch reinstellen und das ist nicht wenig, ist am anderen Morgen noch genau so vorhanden.

Timo ist vermittelt! Er hat tatsächlich jemanden gefunden, dem es überhaupt nicht wichtig ist wie er ausschaut, im Gegenteil, sie findet ihn total süß. Er ist gestern in sein neues Zuhause in Obertaufkirchen eingezogen. Sein neues Frauchen hat sich die letzten Wochen sehr um ihn bemüht und ihm auch das Autofahren beigebracht. Wir wünschen ihnen alles gute für die Zukunft!

Sunny hat Interessenten und die waren gestern spazieren. Sie haben ihren Rüden mitgebracht und es lief fürs erstemal richtig gut zwischen den Hunden. Jetzt wird noch öfters spazieren gegangen damit sich der Rüde richtig mit Sunny anfreundet, damit sie auch in seinem Auto akzeptiert wird. Hoffen wir mal es klappt, wann hatte Sunny denn schon mal so eine Chance.

Wir haben heute beschlossen, dass wir am 29. (Tag der offenen Tür) das Hundehaus geschlossen lassen. Wir müssen auf unsere Welpen, Neve mit ihren Welpen und Laika die wahrscheinlich trächtig ist Rücksicht nehmen. Wenn den ganzen Tag Menschen ein und ausgehen kann man sich vorstellen was das für ein Stress für die kleinen und die Mamas ist. Neve frisst sowieso schon schlecht und wenn im Hundehaus der Punk abgeht, reagiert sie sehr gestresst. Da wir keine andere Unterbringungsmöglichkeit haben, wurde nach langem hin und her dieser Entschluss gefasst. Wir hoffen dass alle Besucher dafür Verständnis haben. Wir werden natürlich alle Hunde mit Steckbrief vorstellen und alle Fragen beantworten die etwaige Interessenten haben. Der Rest des Tierheimes kann natürlich wie immer angeschaut werden.

Samstag, 21. November 2009

Gestern war noch ein aufregender Abend, Laika die Husky-mixhündin aus Baierbach konnte gefangen werden. Nachdem sie ca. 5 Wochen herrenlos im Wald herumirrte und man  versucht hat sie mit allen Mitteln zu fangen, hat es jetzt ein Jäger mit einem Blasrohr geschafft sie zu betäuben. Da war die Gefahr natürlich groß, dass sie abhaut und man sie nicht findet wenn sie einschläft, allerdings waren die Leute recht schnell zu Fuß unterwegs und haben sie verfolgt, bis sie dann auf einer Straße einschlief. Sie haben sie dann schnell zu uns gebracht und gerade angekommen wurde sie auch schon wieder wach. Wir waren natürlich durch die ganzen Schauermärchen die Tierärzte, Nachbarn und Jäger erzählt haben beeinflusst und gingen sehr vorsichtig dran sie aus dem Auto zu holen. (Niemand will sich von einem panischen Hund beißen lassen, der gerade aus der Narkose aufwacht.)  Nun ist sie bei uns im Zwinger und wir machen jetzt den üblichen Vertrauensaufbau, wir waren auch schon bei Ihr im Zwinger und man stelle sich vor, keiner wurde gebissen, komisch!!! Nun es wird noch ein gutes Stück Arbeit das sie den Menschen vertraut, aber wäre doch gelacht, wenn wir das nicht hinbekommen, ist ja nicht der erste Hund und von verwildert merken wir ja mal rein gar nichts. Das einzige was vielleicht sein könnte ist, das sie evtl. trächtig ist, was sehr wahrscheinlich ist, da sie im richtigen Alter ist und ein Rüde der natürlich nicht kastriert war, längere Zeit bei ihr gesehen wurde. Aber das kann uns ja jetzt auch nicht mehr stören, wir sind ja Welpen gewohnt, wie gesagt, im Tierheim Rosenheim mehret sich zur Zeit ja alles.

Hurra, es gibt bald wieder Fotos. Eine Tagebuchleserin hat uns eine Mail geschrieben in der sie angekündigt hat uns eine Kamera zu spendieren. Die sind ja nicht so teuer, aber wir werden dieses mal super gut darauf aufpassen. Vielen Dank an dieser Stelle, die Tagebuchleser werden froh sein wenn es wieder Fotos gibt. Auch wollen wir uns bedanken für die angekündigten Futterspenden für die Welpen, wenn die Husky Hündin auch noch welche bekommt, können wir das Futter gleich noch besser gebrauchen.

Ein Fundkaninchen sollte heute abgegeben werden, es ist aber nicht angekommen. Vielleicht ist es ja wieder nach Hause gehoppelt! Gefunden wurde es in Großkaro, die Finder sind allergisch auf Heu und Stroh und haben es im Garten geparkt. Ausschauen soll es fürchterlich, da wäre es natürlich gut wenn man es gleich bringt, damit es Medizinisch versorgt werden kann. Womöglich ist es ja auch noch Trächtig, was ja gerade sehr in Mode ist.

Annabell ist vermittelt. Sie ist ein Katzenbaby das bei einer Pflegerin zu Hause war. Sie ist nach Mettenheim zu Tino, einem Kater der vor 2 Jahren von uns vermittelt wurde gekommen. Wir wünschen allen viel Glück für die Zukunft.    

Freitag 20.11.2009

Unser erster gang heute früh, wie kann es anders sein, zu Neve und ihren Welpen. Es ist bei 7 Welpen geblieben und Neve hat gut Stress. Die Wurfkiste hat eine zu niedrige Vertiefung und die kleinen robben im ganzen Zimmer herum. Da  sich Neve komplett wieder eingekriegt hat, kann man jetzt auch wieder hinein gehen, ohne gleich gefressen zu werden. Wir haben gleich mal eine andere Wurfkiste reingetan, da Neve noch nicht so recht weiß, wie sie die Welpen handeln soll und ständig von einem zum anderen gelaufen ist. Ja wir wissen, alle Welpen sind süß, aber die 7 sind echt der Hit. 7 schneeweiße Würmchen die recht propper sind. Wie Neve jetzt ausschaut kann man sich ja vorstellen, an der war ja schon vorher nichts dran, jetzt schaut sie erbarmungswürdig aus. Wir geben ihr Esbilac (Mutterersatzmilch) da sind alle Wichtigen Vitamine, Spurenelemente, Kohlenhydrate, Nährstoffe etc. drin die sie jetzt braucht.

Wir haben Pascha vom Tierarzt abgeholt und Asia gleich hin gebracht. Pascha hat alles gut überstanden und ist schon wieder ganz der alte.

Die Diagnose von Jockl ist da, er hat keine HD, das ist ja mal sehr erfreulich, allerdings hat sich bei der Kastration ergeben, dass ein Hoden stark vergrößert  und mit Knoten durchzogen und der zweite recht klein war. Das er Zellveränderungen hat, wussten wir ja durch die Umfangsvermehrungen am Rücken schon, allerdings ist es nicht ungewöhnlich, dass auch bei Hunden im Alter das Krebsrisiko höher ist, wobei das genau wie beim Menschen sehr langsam von statten geht. Er hat also noch eine gute Zeit vor sich. Sein Komischer Gang rührt evtl. daher, dass er in den Kniegelenken ein bisschen Artrose haben könnte. Er wird jetzt Schmerztherapiert.

Wir haben vom Tierarzt für Neve zum Aufbau noch Spezialfutter mitgebracht, damit sie uns  nicht Schlapp macht, sind dann gleich weiter zum Fressnapf Rosenheim und haben denen das komplette Sortiment Rinti Junior Futter geplündert, was nicht sehr viel war. Die Nachbestellung dauert ewig!

Da uns eine Welle der Hilfsbereitschaft unserer Gassigeher entgegen schlägt, aber keiner so recht weiß, was wir brauchen, deshalb hier unsere Bitte an alle Tagebuchleser, wir brauchen dringend für 14 Hundewelpen 800gr. Dosen Rinti Junior, es sollte nach Möglichkeit von Rinti sein, da bei Futterwechsel sehr oft Durchfall auftritt, was bei Welpen schon mal gefährlich werden kann. Kurzer Tipp, Fressnapf Rosenheim ist leer gekauft! Auch haben wir jetzt einen gigantischen Verschleiß an Wolldecken, die wir gerne annehmen, wenn jemand welche übrig hat.

Ein Fundkater ist in Riedering gefunden worden, er ist schwarz, sehr jung und war schon kastriert. Er ist sehr gepflegt und gehört garantiert jemanden, da unser Fotoapparat nicht mehr zum Vorschein gekommen ist, gibt es leider vorerst mal noch keine Fotos.

Auch eine weiße Katze, die mit einer Lebendfalle eingefangen wurde, ist beim Tierarzt als Fundkatze abgegeben worden. Sie ist schon etwas älter und schaut jetzt nicht ganz so gut aus, da sie eine recht große Verletzung am Rücken hatte. Gefunden wurde sie in Rosenheim. Beide Katzen sind jetzt im Tierheim.

Durch den ganzen Hundstress der letzten Zeit sind unsere anderen Abteilungen im Tagebuch etwas zu kurz gekommen, mit der Betonung, nur im Tagebuch! Wir geloben baldigst Besserung! 

Anruf aus der Praxis, die Stuhlprobe der Laby-Briard-Mix-Welpen lebt, sie wäre sozusagen fast vom Objektträger gehüpft! Sie haben massiven Giardienbefall, ja super, jetzt können wir auch noch das halbe Tierheim mit Heißdampf bearbeiten. Giardien sind tierische Einzeller die sich im Dünndarm ansiedeln. Sie verursachen Durchfall, Übelkeit und Bauchschmerzen. Die Scheißer sind mit keinem Desinfektionsmittel tot zu kriegen, sie müssen mit mind. 70° heißem Dampf bearbeitet werden und das beste ist, Giardien sind auf den Menschen übertragbar. Das heißt jetzt, Quarantäne ist angesagt und Tagelange Medikamentengabe. Wir wollten eigentlich nur die 7 Welpen aufnehmen und nicht noch eine Kompanie  Einzeller dazu.   

Donnerstag 19.11.2009

Kaja ist wieder da! Leider hat es in ihrer neuen Familie nicht so geklappt wie erhofft. Der 8 Jährige Sohn hat furchtbar Angst vor ihr, da sie ihn angefletscht hat. Da macht das ganze dann keinen Sinn mehr.

Neve, die Maremmenhündin die von der Polizei gebracht wurde, liegt in den Wehen. Als sie vor ca. 4 Wochen bei uns ankam, war sie ein Gerippe auf vier Beinen,  sie hat auch bei uns nur sehr zögerlich zugenommen. Als sie dann ihr Verhalten verändert hat, haben wir gehofft, dass sie nur Scheinträchtig ist. Aber jetzt in diesem Moment ist der zweite Welpe zur Welt gekommen. Und wieder einmal haben wir Hebamme gespielt. Den ersten Welpen hat sie im stehen einfach fallen lassen und ist weg gegangen, sie hat ihn nur ganz angewidert angeschaut und ist ans andere Ende des Zimmers gegangen um sich zu putzen. Wir haben dann den Welpen aus seiner Fruchtblase befreit und ihn abgenabelt, trocken gerieben und ihn ihr immer wieder angelegt. Kaum 10 Min. später sind wohl die Muttergefühle wie ein Orkan über sie gekommen, denn sie hat nicht mal mehr unsere Gegenwart geduldet. Beim 2 Welpen war sie dann ganz professionell und hat alles sofort richtig gemacht. Wir schauen jetzt in regelmäßigen Abständen einfach nur noch nach. Wir sind gespannt ob sich der Besitzer noch irgendwann mal meldet. Er wurde ja von der Polizei in sein Heimatland nach Belgien abgeschoben, den Hund konnte man damals nicht transportieren und hat ihn kurzer Hand im Tierheim geparkt. Alle Versuche Kontakt mit dem Besitzer oder seiner Familie aufzunehmen sind fehl geschlagen und keiner weiß, was das noch werden soll. (wer weiß, für was es gut ist) Da es sich bei der Hündin um einen Herdenschutzhund handelt und die mit 4 Jahren erst mal Erwachsen werden, hat natürlich keiner damit gerechnet, dass der Besitzer die glorreiche Idee hatte, sie jetzt schon im zarten alter von gerade mal max. 1-2 Jahren Decken zu lassen. Das sie reinrassige Maremmen Welpen sind, davon muss man ausgehen, da sie schneeweiß sind. Da ging es bestimmt wieder mal nur um Geld.

Benny unser DSH war heute zur Untersuchung in München, seine künstlichen Hüften sind in Ordnung, aber  er hat eine beginnende Spondylose, ( Verknöcherung/Verkalkung der Wirbelsäule )  was extrem Schmerzhaft ist. Nächsten Dienstag hat er einen Termin zur Kernspintomographie und dann wird wieder einmal operiert. Da fällt einem nichts mehr ein!

Pascha wird gerade kastriert. Durch seine Zysten in der Prostata ist uns gar nichts anderes übrig geblieben. Auch das Veterinäramt hat darauf bestanden. Pascha kommt nach der Kastration und Nachsorge jetzt  wieder zu seinem Herrchen zurück, da er alle Auflagen erfüllt hat. Wir haben da ein recht gutes Gefühl, da Pascha super sozialisiert und total nett ist. Dem kann es gar nicht schlecht gegangen sein.

Jockl ist auch wieder da, wobei wir noch keine Diagnose haben, da die behandelnde Ärztin heute frei hat und noch nichts in den PC eingetragen hat. Die haben im Moment alle Hände voll zu tun, mit den Tierheim Tieren. Da kann man schon mal was vergessen.

Es ist 14 Uhr, 4 Welpen haben das Licht der Welt erblickt. Das ganze schaut nicht so gut aus, sie hat einen Welpen in eine Decke gewickelt, einen anderen in einer Ecke des Zimmers abgelegt und die Wehen sind noch nicht vorbei. Wir sind mal todesmutig da rein gegangen und haben alle vier in die Wurfkiste gelegt, sie schaut derartig verwirrt drein, dass wir wenig Hoffnung haben, dass es alle schaffen. Die meisten Pfleger dürfen das Zimmer schon nicht mehr betreten, da sie sofort ein tiefes Grollen vom Stapel lässt, geschnappt hat sie auch schon mehrfach, das wird unlustig. Noch nie hatten wir so viele Hunde und jetzt auch noch dass. Wenigstens geht es Muffin wieder besser, er war am Dienstag aufgefallen, weil er schwerer atmete als die anderen Welpen, die Untersuchung beim Tierarzt hatte eine leichte Lungenentzündung ergeben, durch die Medikamente ist das Fieber jetzt aber weg und die Atmung ist auch wieder leichter. Irgendwie ist uns heute zum Heulen zumute. Es ist 14 Uhr 55, die Nummer 5 ist da! Man kann sich gar nicht vorstellen wo die waren, Neve besteht eigentlich nur aus Haut und Knochen. 5 Welpen und immer noch Wehen, die hatte ja nicht mal ansatzweise einen Dicken Bauch. Mittlerweile ist uns das Heulen vergangen und Wut hat sich eingestellt. Dieser d... „Mensch“ hätte seine Hündin wenigstens richtig füttern können. Wir sind zu der Überzeugung gelangt, der bekommt die nicht wieder. Womöglich ist Neve nur als Gebährmaschiene angeschafft worden. Wenn alle Welpen überleben, bleibt von Neve überhaupt nichts mehr übrig. Die saugen die glatt aus. Das hatten wir bei Nelly schon, trotz ständiger Futterzufuhr hat sie ausgeschaut als ob sie kurz vorm Hungertod stünde, obwohl die ja während der Trächtigkeit gut zugelegt hatte.

Zwei Kaninchen sind in der Nähe, der Wohnung unserer Kleintierpflegerin gefunden worden. Da hat sich vielleicht jemand in der Strasse vertan. Es sind zwei sehr hübsche Kaninchen, das Weibchen ist eine Zwergschecke, schwarz-weiß, das Männchen ist wildfarben. Sie sind sehr gepflegt und die Jungen werden sicherlich ganz besonders reizend. Ja genau, es ist natürlich keines von beiden kastriert und die beiden hatten sicherlich viel Spaß. Wie heißt es in der Bibel, seid fruchtbar und mehret euch, es scheint so als ob in unserem Tierheim alles recht fruchtbar ist und sich besonders gerne mehret. Und da ist er wieder, der Galgenhumor.

15 Uhr 34 Nummer sechs ist da, wie wunderbar. Nummer 5 ist noch gar nicht richtig trocken. Aber Nummer 1, 2, 3 und 4 sind in Reih und Glied an der Milchbar zu gange, Neve lernt recht schnell, das könnte doch gut gehen. Mittlerweile haben wir heraus gefunden, dass man hinein gehen darf, wenn man etwas essbares dabei hat. Reingreifen ist allerdings keine gute Idee.

16 Uhr, alle 6 Welpen sind trocken und mit nuckeln beschäftigt und alle 6 sind schneeweiß. Da gibt es keine Zweifel, das sind reinrassige Maremmen (Herdenschutzhunde) und die sind ja bekanntlich nicht die einfachsten. Wir berichten Morgen weiter, da wir jetzt noch jede Menge Arbeit haben.

Nachtrag, 17 Uhr, der 7. Welpe ist da!!!            

Mittwoch, 18. November 2009 

Gestern hat noch ein Herr angerufen, der sich für unseren Benny (Schäferhund) interessiert hat. Während des Gespräches hat sich herauskristallisiert, dass ihm Benny zu alt ist. Ist ja kein Problem; wir zwingen ja niemandem ein Tier auf. Heute hat dann eine Frau angerufen, die sich fürchterlich aufgeregt hat, dass wir dem Herrn gesagt haben, dass Benny im April acht Jahre alt wird. Man hätte ihm sagen sollen, dass Benny vier Jahre alt ist. Er hätte ihn dann bestimmt genommen und Benny hätte einen super Platz gehabt. Da wir so etwas nicht machen, gab es noch eine kleine Streitigkeit und etwas Theater. Also, es ist schon immer so (zumindest seit der neue Vorstand da ist), dass wir bei der Vermittlung die Wahrheit sagen und nicht irgendeinen Schmarrn erfinden - Hauptsache das Tier ist weg. Nein, wir vermitteln nur auf gegenseitiger Vertrauensbasis. Klar, bei Fundtieren ist halt das Alter immer nur geschätzt, aber da bleibt einem halt nichts anderes übrig und das sagen wir ja auch bei der Vermittlung. Benny hatte ja vor kurzem seine Operationen mit den Hüftgelenken. Seit kurzem fängt er wieder an, hinten links zu hinken und heute ist er schon schlecht gelaufen und hat sein Bein gar nicht belastet. Nun haben wir für morgen wieder einen Termin in der Klinik in München um zu schauen, ob es vielleicht die Bandscheibe ist, die ihm Probleme macht. Momentan haben wir einen Tierarzttermin nach dem anderen; da hat sich einiges angehäuft.

Dienstag 17.11.2009 

Pascha kam gestern vom Tierarzt mit der Diagnose "Zysten in der Prostata" zurück. Tja, da hilft nur eins, kastrieren. Mit Hormonpräparaten fangen wir da gar nicht an, da er aller Wahrscheinlichkeit nach immer wieder Probleme bekommen würde. 

Kalinka hat dieses mal kein Abszess, sondern „nur“ eine Entzündung zwischen den Ballen. 

Der Durchfall der Welpen ist Gott sei Dank besser. Wir haben sie jetzt zur besseren Sozialisierung öfter mal in der Hundeküche mit dabei, denn da ist immer was los und da gibt es auch jede Menge Streichelmenschen. Bei der Gelegenheit hat sich herausgestellt, dass einer der Welpen recht angestrengt atmet. Das kann man dann auch gleich noch untersuchen lassen. Wie die Hundeküche nach dem Welpenbesuch aussieht und riecht, wollen wir hier nicht näher erläutern. 

Rocky liegt gerade unter dem Messer und wird kastriert. 

Bei Asia hat sich heute morgen eine große Blase am Rutenansatz gebildet. Da nehmen wir Asia gleich mit in die Praxis, wenn wir Rocky wieder abholen. Man kann sagen im Hundehaus ist der Hund drin! Erst monatelang nichts, dann taucht täglich ein neues Problem auf. 

Mal was erfreuliches als Zwischenhäppchen: Kaja ist heute abgeholt worden. Ihr neues Frauchen hat die Grippe hinter sich und kann jetzt ganz für Kaja da sein. Wir wünschen Hund und Frauchen alles Gute für die Zukunft! 

So wie es ausschaut, haben wir Buddy etwas verzogen, denn man hat uns angerufen, weil es Probleme mit der Fütterung gibt. Ja mai, im Tierheim gibt’s halt lauter leckere Sachen, da ist man als "Hund von Welt" mit irgendeinem Futter nicht mehr zufrieden; also ab in den Fachhandel.  

Hurra, der Hochdruckreiniger ist wieder fertig. Es war halt ein normaler Verschleiß. Nach 2 ½ Jahren kann das ja auch mal vorkommen, bei der Beanspruchung der er im Tierheim ausgesetzt ist. Leider ist das Unschöne daran die Rechnung, aber wir werden mal fragen, ob die Firma „Kärcher“ ein Herz für Tiere hat und uns da etwas entgegenkommt. 

Es klingelt an der Tür und eine Frau steht draußen, um einen Hund abzugeben. Da besteht ja dann mal etwas Redebedarf, weil wir ja absolut keinen Platz mehr haben. Die Dame erklärt uns, dass ihr Sohn da war, den Hund mitgebracht hat, dann einfach abgehauen ist und den Hund da gelassen hat. Jetzt hat die Dame ein Problem, denn sie darf keine Hunde halten in ihrer Wohnung. Wir haben ihr dann mal die Adressen von den Tierheimen in der Umgebung herausgesucht, damit sie dort anrufen und nachfragen kann, ob dort irgendwo Platz ist. Das ist doch mal ein nettes Geschenk von dem Sohn - wer wünscht sich nicht solche Kinder?

Montag, 16. November 2009 

Buddy ist wieder abgeholt worden. Man kann sagen, dass er sich riesig gefreut hat, als er ein bekanntes Gesicht gesehen hat. Wir sind zwar etwas konfus, da ihn jetzt doch sein richtiges Herrchen geholt hat und nicht der Bruder. Macht aber nichts; Hauptsache dem Hund geht’s  gut. Eigentlich gehört er der Schwester, aber wir haben es aufgegeben, die Familienhintergründe zu erforschen, da alle in zwei Doppelhaushälften wohnen und Buddy wohl ein und aus geht, wie und wo er will. 

Kalinka macht uns schon wieder Sorgen. Sie hat wieder mal eine dicke Pfote! Wahrscheinlich erneut ein Abszess. Das bedeutet wieder nicht Gassi gehen und wieder Antibiotika. Jetzt hat sie bald alle Pfoten durch und keiner weiß woran es liegt. Gestern war sie noch Gassi, alles war in Ordnung und heute sitzt sie da mit dicker Pfote. Wir warten noch auf den Anruf aus der Praxis, aber wie gesagt, es ist immer das selbe Dilemma. 

Neve ist scheinträchtig und auch nicht gerade gut drauf. 

Jockl hat auch einen Termin, da er einen recht komischen Gang drauf hat. 

Pascha ist beim Tierarzt wegen evtl. Blasenentzündung. 

Benny IV. bekommt dieser Tage seinen Zahnstein entfernt. 

Rocky wird kastriert, da er ständig am rumstänkern ist. 

Und die Welpen haben nach der Entwurmung totalen Durchfall. 

Alles in allem Hundehausalarm! 

Zwei Katzen sind gefunden worden. Beide sind krank; die haben wir gleich in der Praxis geparkt. Ja, wenn man als Tierarztpraxis ein Tierheim betreut geht einem die Arbeit nie aus. 

Hugin (ehemals Anton) hat jetzt, wo Buddy uns wieder verlassen hat, seinen eigenen Zwinger. Leider hat es mit der Zusammenführung von Hugin und Asia nicht so richtig geklappt. Draußen im Aussengehege lief alles wunderbar, aber im Zwinger mochte Asia ihn gar nicht. Auch der Versuch mit Neve ging schief. Irgendwas hat Hugin wohl an sich, dass er immer eins drauf bekommt von anderen Hunden. Dass Rüden ihn nicht so mögen war uns durch die Vorbesitzer schon bekannt, aber dass jetzt „unsere“ Mädels auch was zu meckern haben, überrascht uns. Gut, Neve ist scheinträchtig, das mag bei ihr die Ursache sein, aber Hugin bedient die anderen Hunde mit dem kompletten Beschwichtigungsrepoitoire und es hilft trotzdem nichts. Wir hoffen immer noch auf ein positives Ergebnis von den Vorbesitzern in der Allergie- Sache. 

Im Hundehaus spinnt der Hochdruckreiniger. Er baut kaum noch Druck auf, so dass es fast unmöglich ist mit ihm zu arbeiten. Wir haben schon den Kundenservice angerufen, aber das kann noch etwas dauern und bis dahin dauert halt die Arbeit im Hundehaus länger und so richtig sauber wird’s dann auch nicht.

Samstag 14.11.2009 

Manni, die Schmusebacke vom Dienst, ist vermittelt. Er ist ein ca. 3-4-jähriges Meerschweinchenböckchen und bei uns nur als Labertante bekannt. Er war schon mal vermittelt, aber auf seinem Platz etwas unterfordert. Da hat er den ganzen Tag geschnattert und wollte immer schmusen, was zeitmäßig nicht möglich war. Jetzt hat er einen ganzen Harem mit 3 Meerschweinchen-Damen und jede Menge Stress die Ladys in den Griff zu bekommen. 

Ein Kaninchen wurde abgegeben und man kann sagen, es würde glatt als Sumoringer durchgehen. Ein Zwergwidder mit 3 kg. Da ist wieder mal jemand super beraten worden, was die Fütterung anbelangt und nicht nur das, auch die Haltung war wohl nicht optimal, da ein Kaninchen dem Marder zum Opfer gefallen ist. Die überlebende Sumoringerin hatte zusätzlich noch ewig lange Krallen. Manchmal ist es gar nicht schlecht, wenn Tiere im Tierheim landen. 

Buddy, unser Faltenhund, kommt wieder nach Hause! Der Bruder des ehemaligen Besitzers war heute da und hat sich nach seinem Befinden erkundigt. Er wohnt in der Doppelhaushälfte neben ihm und will ihn zu sich nehmen. Da sagen wir natürlich nicht nein. Buddy ist ja in das Tierheim gekommen, weil eine Nachbarin, die sehr „hundeerfahren“ ist und auch einige Hunde hat, ihnen erzählt hat, dass Buddy Tollwut hat und durch den Biss in die Hand des Kindes blut geleckt hat und  immer wieder beißen würde!!!!!!! Nette Nachbarin, gell. (Kind und Hund haben übrigens die Tollwut glatt überlebt.) Wir haben den Bruder des ehemaligen Besitzers dann aufgeklärt, dass erstens seit gut 18 Jahren kein Tollwutfall im Kreis Rosenheim aufgetreten ist und zweitens, wenn ein kleines Kind, in einer Bisswunde (die Buddy nun mal hatte) herumpopelt und ein Hund, der nun mal nicht sprechen kann, sich natürlich irgendwann nicht mehr anders wehren kann, als seinem Schmerz dahingehend Ausdruck zu verleihen, dass er halt mal in die Hand, die ihm da Schmerzen zufügt hinein beißt und deshalb aber kein Monster ist, das jetzt nach Blut lechzt. Buddy hatte einfach Schmerzen und wollte in Ruhe gelassen werden! Nachdem er abgegeben wurde, haben wir ihn gleich mal zur OP zum Tierarzt gefahren, wo er dann an zwei Stellen zusammen geflickt wurde. Man stelle sich vor, man hat zwei große offene Wunden und ein Kind popelt da drin rum und will nicht aufhören. Derjenige, der das aushält und dem Kind keine Abmahnung verpasst, bekommt einen Orden. Jedenfalls hat der Bruder des ehemaligen Besitzers keine Kinder die Buddy anfallen könnte. Man kann davon ausgehen, dass die liebe Nachbarin Buddy elegant los werden wollte, da er ja gerne mal allein Gassi geht und auch einer kleinen Rauferei mit anderen Rüden recht zugetan ist und womöglich ihre eigenen Hunde belästigt hat. Ansonsten kann man sich den Schmarren, der da abgelassen wurde, wirklich nicht erklären. Und die Besitzer sind gleich mal in Panik ausgebrochen und haben ihr das auch noch geglaubt. Mann oh Mann, starker Tobak! 

Luci und Lena sind vermittelt. Die beiden Katzenmädchen sind zusammen nach Kolbermoor zu einer netten Dame gekommen. Die beiden sind gerade mal 4 Monate alt und noch etwas kränklich. Die neue Mama päppelt und verwöhnt die beiden jetzt erst mal. Viel Glück für die Zukunft. 

Nelly ist auch abgeholt worden. Die neuen Besitzer sind aus Ebersberg und haben schon im Ansatz Geduld bewiesen. Nelly wollte nicht ins Auto einsteigen; so nach dem Motto: "Kenn ich nicht - mag ich nicht." Mit Leckerchen und Überredungskunst war nichts zu machen, da haben die Pfleger kurzerhand die kleine Nelly hochgehoben und ins Auto gesetzt, wo sie dann auch ganz brav sitzen geblieben ist. Wird schon werden! Auch Hunde gewöhnen sich ans Autofahren. So nett wie die neuen Besitzer sind, wird sie auch kein Trauma davon tragen. Wir wünschen allen viel Glück für die Zukunft.      

Freitag, 13. November 2009 

Gestern Abend ist Hugin (ehemals Anton, Baby von Nelly) zurück ins Tierheim gekommen. Er musste leider abgegeben werden, weil der Sohn der Familie wahrscheinlich eine Tierhaarallergie hat. Da es doch sehr schlimm war mit dem Asthma, haben sich die Eltern des Sohnes so entschieden. Da es Hugin dort sehr gut hatte, haben wir uns dazu entschieden, ihn bei uns aufzunehmen und zu warten bis die Ergebnisse von der Untersuchung da sind (es dauert so ca. 7 Tage). Falls es doch keine Tierhaarallergie ist, werden sie Hugin wieder zurück nehmen. Davon abgesehen wird auch der Sohn extrem leiden, weil er und Hugin ein Herz und eine Seele waren. Heute haben wir Hugin trotzdem erst mal mit Asia vergesellschaftet, damit er nicht allein im Zwinger ist und Asia hat dann auch wieder einen Gefährten.

Donnerstag, 12. November 2009

Gestern wurde für Mona aus dem Katzenhaus die Platzkontrolle in Glonn gemacht. Es ist eine Familie mit einem Kind und Mona kommt dort als Freigängerin hin. Sie hat nur Wiesen um ihr neues Zuhause. Dort wird sie sicherlich viel Spaß haben. 

Blaulicht im Tierheim: Eine Katze ist auf den Baum geklettert und kommt nicht mehr runter. Bevor der Dame etwas passiert, rufen wir doch lieber die Feuerwehr und hoffen, dass sie oben bleibt bis die Feuerwehr da ist. Zur Sicherheit stellen wir uns mit einer Decke unter den Baum - für den Fall der „Fälle“. Als die Feuerwehr dann eintrifft, verschafft sich die Mannschaft gleich einen Überblick über die Situation. Die Katze war doch recht weit oben im Baum auf ziemlich dünnen Ästen, auf denen sie nicht allzu viel Halt hatte. Mit einer Kettensäge „bewaffnet“ stieg gleich ein Feuerwehrmann auf die Drehleiter des Feuerwehrwagens und eilte zu der Katze hinauf. Nachdem er ein paar Äste entfernt hatte, manövrierte er die Leiter zielstrebig Richtung unserer Katze und hat sie sich „geschnappt“. Wir waren immer noch mit der gespannten Decke in „Fangbereitschaft“, weil es zwischenzeitlich so aussah, als ob sie jederzeit den Halt verlieren würde und wir auch nicht wussten, ob sie aus Angst vielleicht versuchen würde zu springen. Als sie der Feuerwehrmann dann sicher in seinen Armen hielt, viel uns allen ein Stein vom Herzen und wir waren sichtlich erleichtert. Vor lauter Freude sind bei einigen von uns gleich mal ein paar Tränen gekullert. Nun werden wir erst mal schauen, dass die Bäume von diesen dünnen Ästen befreit werden, damit so etwas nicht noch mal passiert. Wir möchten uns ganz herzlich bei der Kolbermoorer Feuerwehr für diese schnelle und sichere Hilfe bedanken. Wenn sie nicht zu Hilfe gekommen wäre, hätten wir nicht gewusst was wir hätten machen sollen und vielleicht wäre noch ein Unglück geschehen. Vielen Dank nochmal, super Arbeit habt ihr da geleistet!!!!! JA, so ist es im Tierheim Rosenheim; jeder Tag bringt neue Überraschungen, es könnte ja sonst „langweilig“ werden.

Mittwoch, 11. November 2009

Der Labrador (Fundhund aus Wasserburg von gestern) ist heute in der früh gleich abgeholt worden. Die Dame hat schon kurz vor 7 Uhr bei uns angerufen, weil sie sich große Sorgen gemacht hat. Wir haben ihr dann auch gleich mal ein Tasso-Formular gegeben, damit sie ihn, falls er noch mal abhauen sollte, schneller wieder zurück bekommen kann. Man müsste mal eine Lösung finden wie man es schafft, dass die Tiere, die einen Chip haben, auch registriert werden, denn das war jetzt in zwei Tagen der zweite Fundhund ohne Registrierung. Vielleicht mal ein Appell an die Tierärzte, die Leute noch eindrücklicher darauf hinzuweisen, wie sinnlos doch ein Chip ist ohne Registrierung. Außer man macht es nur um einen EU-Ausweiß für Reisen ins Ausland zu bekommen, aber selbst wenn es nur dafür ist, kann man doch den Hund melden, es kostet ja nichts. Schlussendlich sind ja die Hunde wieder daheim und alle sind glücklich und nur aus Erfahrung lernt man halt. 

Lausi, die Kaninchendame, ist auf ihren neuen Platz. Sie ist zu einem lieben Kaninchenherrn dazu gekommen. Es ist schon ganz lustig wenn man die Geschichte hört. Die Besitzer des Kaninchenherrn waren bei einem befreundeten Tierarzt. Sie haben ihm erzählt, dass er einen Stoffhasen als Lebensgefährten bei sich im Gehege hat, den er immer abschleckt. Unser Tierarzt hat den Herrschaften gleich mitgeteilt, dass doch ein Partner das ist was er braucht und hat sie dann an uns verwiesen. Als Lausi dann dort ins Gehege eingezogen ist, hat sich der Kaninchenherr total gefreut. Lausi hat sich gleich hingelegt und sich verwöhnen lassen. Ja, das war ein schöner Anblick für uns, da hat zusammen gefunden was zusammen gehört. 

Heute sind die Hundetrainer wieder eingelaufen und unser Benny kam wieder in den Genuss von Trainingseinheiten. Er macht gute Fortschritte; allerdings wird es noch etwas dauern bis er spazieren gehen kann ohne tausend Leinen zu zerbeißen. 

Dann hat der Trainer angefangen, mit unserer Sunny den Vertrauensaufbau zu beginnen und auch das ging schon recht gut. So lernt Sunny wenigstens, dass nicht alle Männer schlecht sind, sondern es auch ab und an mal ein paar nette gibt ;-)) 

Zu guter letzt kommt dann noch Rocky, unser Collie-Mix, der als Fundhund zu uns gekommen ist. Einige Gassigeher haben ja schon gemerkt, dass er in bestimmten Situationen umadressiert und es vorkommt, dass man ein paar Zahnabdrücke am Bein hat. Jetzt gilt es herauszufinden, warum er so reagiert. Frust, Stress oder was sonst so in Rocky vorgeht. Auch ist es bestimmt nicht ganz so easy ihm beizubringen, sich in diesen Situationen abrufen zu lassen und nicht so zu reagieren wie er jetzt reagiert. Nun, das wird bestimmt eine kleine Herausforderung für unsere Trainer, aber wie heißt es so schön: Was nicht passt wird passend gemacht.

Dienstag 10.11.2009 

Es ist in Mode gekommen seine Haustiere auszusetzen. So viele ausgesetzte Tiere wie im Moment, hatten wir schon lange nicht mehr. Da hat doch gestern tatsächlich ein Hausmeister-Ehepaar zwischen zwei Containern einen Transportkorb mit zwei Katzen  gefunden. Der Tatort ist die Staatstraße in Kolbermoor; sachdienliche Hinweise bitte an den nächsten Tierschutzverein. Es handelt sich um ein Pärchen, ca. 1 Jahr alt, das Katerchen ist schwarz, das Weibchen schwarz-weiß und sie hatten ein Schüsserl Futter mit rein bekommen. 

Gestern Abend haben wir noch einen Fundhund aus Rott geholt. Die Besitzer haben bis in die Nacht hinein gesucht und waren total erleichtert, als sie bei uns anriefen und erfuhren, dass er bei uns ist.

Vielleicht kommen die Besitzer des Fundhundes aus Thansau auch mal auf die Idee, im Tierheim anzurufen. Wobei man bei Autobahnhunden immer damit rechnen muss, dass sie ausgesetzt wurden. Wir wollen es mal nicht hoffen, zumal gerade jemand aus Wasserburg angerufen hat, der auch einen Hund gefunden hat. Es ist ein schwarzer unkastrierter Labrador Rüde. Meine Güte wir platzen aus allen Nähten und jetzt können wir nicht mal mehr tricksen. Aufnahmestopp total!!!!! Jetzt sind die Gemeinden gefordert. Sämtliche Abteilungen sind voll. 

Barni und Bandit sind gerade abgeholt worden. Sie sind auf einen Pflegeplatz nach Rosenheim gekommen. Die beiden Kater sind Brüder und ca. 12 Wochen alt. Die beiden Knirpse können jetzt in Ruhe ihren Schnupfen auskurieren und werden verwöhnt. 

Unser schwarzes fast blindes Katerchen sollte in Zukunft in einem Haushalt leben, wo er nicht ins Freie gelangt, da die Unfallgefahr sehr groß ist, da er ja die Gefahr nicht kommen sieht. Ob er nun in einer Wohnung oder einem Haus lebt, spielt insofern eine Rolle, dass man in einem Haus darauf achten muss, keine Terrassentüre etc. offen zu lassen. 

Fotos gibt es heute leider keine, da uns unsere Digitalkamera abhanden gekommen ist! Was uns völlig unbegreiflich ist. Wer klaut schon einem Tierschutzverein eine billige Kamera. Dass ein Hund mit ihr geflüchtet ist, kann auch nicht sein. Vielleicht verlegt, aber sie ist gestern Abend noch benützt worden und dann wieder auf ihren Platz gekommen. Erst als wir heute Mittag die Fundtiere fotografieren wollten, ist aufgefallen, dass sie nicht mehr auf ihren Platz ist. Eventuell ist auch ein Kobold unterwegs. Jedenfalls gibt es jetzt keine Fotos mehr, bis die Angelegenheit aufgeklärt ist, wenn sie es je ist! Eine neue Kamera bekommen wir wohl nicht mehr, höchstens Ärger mit dem Vorstand. Na super, wir hoffen das war es wert. 

Wenigstens hat sich die Kaffeemaschinen-Katastrophe geklärt. Es liegt nur an einem Schalter, den wir demnächst eingebaut bekommen. 

Montag, 09.11.2009 

Ein Anruf unserer Tierärztin aus dem Urlaub erheitert die Gemüter. Sie hat das schwarze, fast blinde, Katzenbaby mit nach Hause genommen, um es richtig peppeln zu können und die beiden haben es geschafft! Er ist gesund. Jetzt brauchen wir nur noch einen schönen Wohnungsplatz für ihn. 

Und noch ein schöner Anruf. Die Familie von Balou hat sich gemeldet. Er und Shana vertragen sich richtig super und schlafen sogar in einem Bett. Balou ist total brav und folgt sogar besser als Shana. Man kann sagen, die beiden ergänzen sich prima. 

Hallo Heike aus Salzburg. Du hast völlig recht, zu unserer Verteidigung kann man nur sagen, da Jockl  einige Umfangsvermehrungen hatte, als er bei uns ankam, musste er gleich mal eine OP über sich ergehen lassen. Danach hat er nicht gerade repräsentativ ausgeschaut. Wir haben ihn aber trotzdem gleich mal ins rechte Licht gerückt und Fotos gemacht. 

Heute früh ist an der Autobahn Rohrdorf ein Hund eingefangen worden. Es ist ein hübscher Schäfer-Mix, (Malinois, Belgischer Schäferhund), ca. 1 Jahr alt, ein frisch kastrierter Rüde. Im Moment tobt er mit Gina im Außenbereich herum und hat Spaß, aber wenn er nicht gesucht wird, haben wir ein Problem. Durch die Welpeninvasion ist jetzt definitiv kein Platz mehr im Hundehaus. 

Im Katzenhaus herrschen ähnliche Zustände. Es wurde eine Fundkatze und eine Übereignungskatze abgegeben. Die Fundkatze ist aus Bad Aibling und hat einer Dame ihre Babys auf die Terrasse gelegt. Die Dame hat sich rührend um die kleine Katzenfamilie gekümmert, hat alle impfen, entwurmen und sogar die Mama kastrieren lassen. Die drei Katzenwelpen hat sie vermittelt, aber die Mama wollte keiner haben. Behalten geht leider nicht, aber wir kümmern uns jetzt darum, dass die Mama auch noch einen guten Platz bekommt. Die Übereignungskatze wurde abgegeben, weil sie, seit das Kind der Familie krabbeln kann, überall hinmacht. Man muss davon ausgehen, dass die Katze eifersüchtig ist. Da sind einige Tränen geflossen, bei der Abgabe.      

Sonntag, 8. November 2009

Wir haben uns heute eigentlich auf einen ruhigen Arbeitstag eingestellt (was normalerweise sonntags auch so ist). Alle waren in ihre Arbeit vertieft, als es am Tor klingelt und eine Dame sagt, wir sollen mal rauskommen. Na was das wohl wieder sein wird? Also raus zu der Dame und überraschen lassen. Die Überraschung ist der Dame auch prompt gelungen, denn sie hat in ihrem Auto eine Transportbox mit sieben Welpen. Sie gibt die Kleinen für einen Bekannten ab, der sie leider aus privaten Gründen ins Tierheim geben muss. Es sind Labrador-Briard-Mischlinge. 3 Damen und 4 Herren geben sich die Ehre bei uns einzuziehen. Sie sind 8 Wochen alt und soo süß!!!! Wir haben auch schon mal ein Bild gemacht, auf dem ein paar der Racker zu sehen sind. Im Laufe der Woche werden wir sie einzeln mit Namen in die Vermittlung einstellen. Es wird dasselbe Spiel wie bei den anderen Welpen werden - für alle Interessenten suchen und dann gleichzeitig das Tierheim verlassen. So jetzt müssen wir weiter das Welpenzimmer fertig machen.

Samstag, 7. November 2009 

Ein schrecklicher Morgen - jetzt hat unsere "Ultra-Hightech Kaffeemaschine" den Geist aufgegeben. Bei einigen Mitarbeitern könnte man fast meinen, die Welt geht unter. Da wird schon als „alternative Droge“ Cappuccino getrunken, um überhaupt irgendwas lebenserhaltenes im Körper zu haben. Nun müssen wir mal schauen, ob das "Gerät" noch repariert werden kann, ansonsten werden wir wohl einen Mitarbeiteraufstand haben. (Nein, dann müssen wir halt eine Neue kaufen.) 

Benny IV (ja, es gibt wohl Bennys wie Sand am Meer) hat Interessenten. Der Herr kommt immer mit seinem Sohn die Hunde ausführen und die beiden haben sich in Benny verliebt. Die Mama muss nur noch überzeugt werden, dass es nicht unbedingt ein Welpe sein muss. Man darf nicht vergessen, auch ältere Hunde lernen noch und haben dabei viel Spaß (wenn man es richtig macht). Wir werden ihm noch eine Zahnsanierung spendieren, vielleicht kann er dann die Mama ja mit einem strahlenden Lächeln überzeugen.

Neuigkeiten von dem schwarzen blinden Katerchen. Es geht ihm etwas besser, er hat jetzt einen Tag selbst gefressen und sein Durchfall ist jetzt auch erst mal weg. Wir hoffen, dass es jetzt so weiter geht und er dann auch mal vermittelt werden kann. 

An Sandra (Gästebucheintrag vom 7.11.09): Freki geht es super in seiner Familie. Er hat zwar ein, zwei Sachen, die noch mit der Hundeschule bearbeitet werden müssen, aber bei der Familie sollte es kein Problem sein. 

Tibi und Tea aus dem Katzenhaus wurden heute abgeholt. Das Geschwisterpaar ist ca. ½ Jahr alt und kommt nach Bad Aibling als Wohnungskatzen. 

Bruno, der rot weiße Kater, ca. 1 ½ Jahre, kommt nach Rosenheim auf einen Freigängerplatz. 

Bandit und Barni, auch ein Geschwisterpaar, sind auch vermittelt worden. Sie kommen zu einer alleinstehenden Dame aus Rosenheim. Da die beiden noch nicht ganz gesund sind, werden sie erst mal als Pflegekatzen auf ihren Platz gehen. 

Zu guter letzt wurde Mona vermittelt. Sie ist eine ca. 1 Jahr alte Schildpatt Katze.

Freitag 06.11.2009 

Kasper, ein 8 Monate alter, schwarzer Kater, ist vermittelt. Er hat sein neues Zuhause bei einer netten Familie in Babensham. 

Für drei Katzenbabys wird heute noch die Platzkontrolle gemacht. Aber keine Panik; es sind noch genug da! 

Noch ein kleiner Igelnachtrag:

Da immer wieder, auch von Tierärzten, falsche Angaben zur Fütterung gemacht werden, hier eine kleine Übersicht. 

Ernährung kranker oder untergewichtiger Igel im Haus: 

Katzendosenfutter – Geflügel oder Rind, keine Innereien.

Rührei – nie darf das Ei roh verfüttert werden.

Igeltrockenfutter

Wasser – keine Milch!

Auch gibt es noch Interessantes zum Winterschlaf des Igels, das auf der ersten Seite noch ergänzt wurde.

Momentan haben ja Timo und Asia Interessenten. Timo wird morgen wieder zu einem Ausflug abgeholt und Asia am Sonntag zum Gassigehen. Wir sind gespannt, ob das zu einem guten Abschluss kommt.

Buddy taut langsam auf; sein Schmusebedürfnis übersteigt schon fast seine Angst. Manchmal drückt er sich kurz ganz fest an die Pfleger, bevor ihm wieder einfällt, dass er ja Panik hat. Der wird schon! Immerhin ist er heute schon ganz selbstbewusst durch das Hundehaus gelaufen. Man kann sagen, dass es unseren Hunden im Tierheim echt gut gefällt. Timmi ist heute seiner Gassigeherin entkommen und schnurstracks ins Tierheim zurück gelaufen. Er hat sich vor die Tierheim-Türe gesetzt und wollte dringend wieder rein, was sagt man dazu. 

Da heute absolut nichts los ist, haben wir einen Bürotag eingelegt. Man glaubt ja gar nicht wie bürokratisch es in Deutschland zugeht. Für ein Amt braucht man bald einen halben Regenwald. Sehr nervig das ganze Geschreibsel. Aber was will man machen, gehört halt auch dazu. 

Alle Platzkontrollen sind positiv verlaufen. Ein Katzenpärchen kommt nach Bad Aibling. Ein Katzenbaby kommt nach Hochstätt zu einem anderen Katzenbaby dazu. Na wunderbar, wieder 3 Babys gut untergebracht.

Donnerstag 05.11.2009 

Heute ist ein schöner Tag! Es wurden am Vormittag zwei funkelnagelneue Wäschetrockner angeliefert. Sie sind eine Spende, einer unserer größten Gönnerinnen, sozusagen der First Lady von Rosenheim. Großes Aufatmen bei unseren Mädels. Der alte Wäschetrockner wollte nicht mehr und die Wäschekammer hat ausgeschaut als ob eine Bombe eingeschlagen wäre. Überall sind Wäscheständer herum gestanden, alles in allem ein fürchterlicher Zustand. Wir wollen uns bei der Gelegenheit bei allen Beteiligten bedanken, bei den Gassigehern, bei Rosi unserem Engelchen, die sich den Stress angetan hat und alles organisiert hat und natürlich bei unserer Oberbürgermeisterin, Frau Gabriele Bauer, die wieder mal bezahlt hat. Vielen, vielen Dank!  

Eine Katze wurde beim Umzug einfach zurück gelassen. Wie gemein! Tiger ist eine 13-jährige Kätzin und getigert. Die Besitzer mussten überstürzt aus dem Haus ausziehen und haben innerhalb von 2 Wochen eine neue Wohnung bezogen, in der Katzenhaltung verboten ist. Der neue Mieter des Hauses hat eine Katzenhaarallergie und hat sie nicht reinlassen können. Er war aber so nett und hat sie die drei Wochen, die sie draußen gelebt hat, gefüttert. Unsere Pflegerin hat die Vormieter überreden können, sie wenigstens zu uns zu bringen, da es ja nicht wärmer wird. Jetzt suchen wir ein neues Zuhause für sie. 

Das Jemen Chamäleon, das wir gestern Abend noch abgeholt haben, ist ein sehr kluges Tier. Es ist doch tatsächlich jemanden zugelaufen, der viele Terrarien hat und sich auch noch bestens auskennt! Schlau gell! Es ist ein Weibchen, ca. 1.5 Jahre alt und fast ausgewachsen. Zugelaufen ist es vor ca. 2 Wochen in der Kufsteiner Straße. Wir haben es zu unserem Spezialisten gebracht, da wir für Exoten nicht eingerichtet sind. Gut, dass nicht so viele schlaue Chamäleons in der Gegend herum laufen, sonst müssten wir glatt nach München in die Reptilien-Auffangstation fahren. 

Eine Fundkatze wurde gerade gebracht. Sie ist schwarz-weiß, weiblich, ca. 7 Monate alt und wurde vor 14 Tagen in Pang auf einer Wiese gefunden. Sie ist in einer Bananenschachtel mit Deckel gesessen, allerdings ohne Futter oder Bananen. Die Finderin wollte sie eigentlich behalten, aber wie so oft hat ihr die Vermieterin einen Strich durch die Rechnung gemacht. Immer diese Vermieter! 

In Wasserburg ist am 03.11.2009 ein Pudel zugelaufen! Er ist schwarz, mehr war jetzt aber noch nicht zu erfahren. Die Polizei war so nett und hat uns informiert, dass der Pudel zur Zeit an einem Pflegeplatz untergebracht ist. Falls jemand seinen Pudel vermisst, bitte an die Polizei in Wasserburg wenden. 

Laila wurde gerade abgeholt. Sie ist eine 6 Monate alte, 3-farbige Kätzin. Sie bezieht ihr neues Zuhause in Schechen bei einer netten Familie. Viel Glück!   

Im Tierheim Rosenheim wurde eine neue Spezies entdeckt! Die Fledertimomaus! Wir haben es geschafft, ein Foto von dieser Rasse zu schießen.! Ist sie nicht süß!!!  

Eine  Tagebuchleserin hat den Eintrag über das 13-jährige Mädchen gelesen, das 2 Katzenbabys geschenkt bekommen hat und von ihrer Mama einen heftigen Anpfiff kassiert hat. Das Mädchen sollte von ihrem Taschengeld die Rechnung für die Impfungen bezahlen. Der Leserin tat das Mädchen so leid, dass sie die Rechnung bezahlt hat. Heute ist die Familie ins Tierheim gekommen, um das Geld wieder abzuholen und sie haben sich prompt wieder in die Haare bekommen. Das Mädchen wollte tatsächlich die Hälfte der Summe dem Tierheim spenden. Jetzt hat aber die Leserin dem Tierheim die gleiche Summe, die die Rechnung ausmacht, dem Tierheim schon gespendet und wir wollten das Geld eigentlich nicht annehmen. Nach einigen Diskussionen haben sich Mutter und Tochter darauf geeinigt, dass beide sich die Hälfte teilen und spenden; wir hatten nichts mehr zu melden. Das Ende vom Lied: Das Mädchen ist glücklich und hat ihren Glauben in den Tierschutz wieder, die Mutter ist auch happy und wir können uns nur recht herzlich bedanken.     

Mittwoch 04.11.2009 

Drei Trainer, ein Pfleger und ein Hund. Lieber ein bisschen übertreiben, aber immer sauber bleiben, heißt die Devise für heute. Benny wird heute von drei Fachleuten begutachtet, da muss jetzt mal was vorwärts gehen. Man kann ihn ja nicht vermitteln, wenn er pro Spaziergang, völlig in Trance, bis zu drei Leinen durchbeißt. Was für eine Privatperson kann sich das leisten. Bei uns geht das auch nur, weil wir sehr viele gebrauchte Leinen geschenkt bekommen haben. Eine Kette geht auch nicht, da er sich womöglich noch einen Zahn abbricht. Wir sind gespannt, wie die Trainer das Thema bei ihm bearbeiten wollen. 

12 Schwalben haben den Abflug in den Süden verpasst. Unser Herr, der sich um die Vögel kümmert, dreht langsam durch! Wir suchen verzweifelt eine Möglichkeit, sie nach Spanien zu schaffen. Möglicherweise nimmt ein Musikerkollege von ihm sie mit. Das werden wir wohl heute oder morgen erfahren. Ansonsten müssen wir uns glatt mal mit der Lufthansa in Verbindung setzen, ob die sie transportieren würden. Ja die moderne Schwalbe von heute fliegt nicht mehr selber, sondern reist bequem mit dem Flugzeug. Gesund sind sie ja, aber sie jetzt den ganzen Winter durchzufüttern ist doch ein rechter Aufwand, zumal sie mit der Hand gefüttert werden müssen. Schwalben fressen normalerweise in der Luft Insekten, die sich bewegen. Eine Schüssel mit Pinkis etc. hinzustellen, bringt daher gar nichts, da sie sie nicht anrühren. 

Wenigstens geht es mit dem Bussard von der Autobahn aufwärts. Die Chance, ihn wieder auswildern zu können, ist recht groß. Da sind wir recht froh, da er sonst eingeschläfert werden müsste. Laut Tierschutzgesetz darf man Wildtiere nicht in Gefangenschaft halten. Ausnahme ist eine vorrübergehende Unterbringung kranker Tiere, die aber Aussicht auf Auswilderung haben müssen. 

Kurzer Zwischenbericht einer Trainerin, die durchs Büro musste: Benny ist jetzt schon zwischendurch ansprechbar, das wird schon! 

Das schwarze, blinde Katerchen ist mittlerweile bei einer Tierärztin in Privatpflege und die Tierärztin ist dahinter gekommen, dass er so blind nicht sein kann, da er zielsicher durch die Wohnung steuert. Möglicherweise sieht er noch Umrisse und Schatten. Da er noch immer nicht frisst, bekommt er zwei mal am Tag Infusionen, worüber er gar nicht begeistert ist. Beißen und Schnurren kann er jedenfalls noch recht gut. 

Balou, unser Border-Collie-Mix, ist vermittelt. Er ist zu Shana, einer Hündin, die ursprünglich auch von uns ist, gekommen. Die zwei haben sich gesucht und gefunden, könnte man so sagen. Liebe auf den ersten Blick gibt es wohl auch bei Hunden. Sie haben den halben Nachmittag miteinander gespielt und es ist nicht zu erwarten, dass es Probleme geben könnte. Wir wünschen allen Beteiligten alles Gute und viel Spaß! 

Benny macht Fortschritte. Es geht schon wesentlich besser als beim letzten Mal. Wir haben gemeinsam beschlossen, mit ihm 1x in der Woche zu einem Hundeplatz mit Geräten zu fahren, der einer unserer Trainerinnen gehört. Ansonsten hat sich unser Trainerteam auf drei erhöht, die sich jetzt abwechselnd um Benny bemühen. Die drei Trainer plus die Pfleger, da werden wir Benny schon wieder hin bekommen. 

Wie üblich bei uns; einer geht der andere kommt. Gini wird heute noch abgegeben. Sie ist eine unserer Boxer-Rottweiler-Mischlinge. Eine ganz süße, aber leider nicht mit der hauseigenen Katze kompatibel. Die Katze will nicht mehr heim, war aber eher da. Irgendwie haben wir mit diesem Wurf immer wieder mal zu tun. Erst vor kurzem haben wir Cooper, einen Bruder von Gini, der auch zurück gekommen ist, wieder vermittelt. Insgesamt waren es 6 Geschwister, die alle nicht recht kompliziert oder schwierig waren und wir hoffen, das irgendwann mal der Tag kommt, an dem wir nichts mehr von ihnen hören und sehen, es sei den es ist positiv. 

Ein Jemen-Chamäleon ist in Rosenheim zugelaufen (ha, ha, ha, ha,). Ja echt; wir wussten gar nicht, dass die bei dem Wetter draußen herumlaufen. Wir werden es heute 20 Uhr abholen und morgen genauer berichten.  

Dienstag 03.11.2009 

Kann man ein Tier tot füttern? Ja man kann! Heute wurde ein Meerschweinchen abgegeben, das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit völlig falsch und vor allen Dingen zuviel gefüttert wurde. Wir sind uns jetzt schon sicher, dass es an einer Leberverfettung leidet, zusätzlich ist es so schwerfällig, dass es alles mit sich geschehen lässt. Das ist falsche Tierliebe! Man kann die Liebe zu Tieren auch anders, als über Futter definieren. Einfach zum Beispiel, dass man Zeit investiert, oder sich über die Art schlau macht und ihm das gibt was es wirklich braucht, einen Artgenossen evtl., Auslauf, oder artgerechtes Spielzeug.

Hallo Georgine: Hier zu dem blinden kleinen schwarzen Katerchen einige Infos. Er wurde, nachdem er gefunden wurde, sofort in die Tierarztpraxis gebracht, daher gibt es noch kein Foto. Wir wissen lediglich, dass er schwer krank ist und ca. 8 Wochen alt. Er ist schwarz und sehr verschmust. Wir drücken dem Kleinen die Daumen, dass er durchkommt und werden euch auf dem laufenden halten. 

Wir haben Post aus der Hasienda bekommen! Da wir in unserem Landkreis keine Igelstation haben, die Tierheime nicht dafür eingerichtet sind Igel aufzunehmen und auch nicht dürfen, hier die wichtigsten Informationen zum Thema Igel in Kurzfassung. Frau Bollinger hat uns einen Artikel, der das ganze ausführlicher beschreibt zur Verfügung gestellt. 

Welche Igel brauchen Hilfe!

  1. Grundsätzlich alle Igel, die verletzt und krank sind (Körper birnenförmig).
  2. Sitzt ein Igel an der Straße, sollte man ihn aus dem Gefahrenbereich bringen, aber in der Gegend belassen.
  3. Ab Oktober beginnt die nahrungsarme Zeit und viele Jungtiere laufen auch tagsüber ruhelos auf Futtersuche umher.

Das Winterschlafgewicht liegt bei 900g. Sie können ihnen helfen, wenn sie eine Futterstelle einrichten. Dazu einfach eine Holzkiste die man umdreht und Dachpappe oder eine Mülltüte als Schutz vor Regen darauf tackern, in eine Ecke des Gartens stellen. Stellen sie einen Teller mit Igeltrockenfutter (erhältlich in jedem Zoofachhandel) und einen Napf mit Wasser darunter (keine Milch). 

Der vollständige Artikel ist mit einem Klick hier zu finden!

Der Fundkater, der am Freitag abgegeben wurde, ist wieder zuhause. Es handelt sich um den schwarzen Angora-Mix Kater, der von zwei jungen Mädels - Zitat Frauchen - sozusagen fast vor der Haustüre wegentführt wurde. Wir hatten so etwas ja fast schon vermutet und waren am überlegen, ob wir ihn wieder da hin bringen, wo er gefunden wurde. Die Familie hat drei Kinder und ein schreckliches Wochenende hinter sich und zu guter letzt müssen sie auch noch die Unterbringung im Tierheim bezahlen. Der Hammer ist ja auch, dass die Daten der lieben Finderinnen unter den Datenschutz fallen und wir sie der Besitzerin nicht aushändigen dürfen. 

Und noch ein Drama: Ein 13-jähriges Mädel hat zwei Babykatzen geschenkt bekommen. Die liebe Mama war natürlich hocherfreut und hat die beiden ca. 5 Wochen alten Kätzchen gleich mal in das Tierheim gebracht und ihr Töchterlein so rund gemacht, weil sie die Impfungen bezahlen musste, dass diese bitterlich geweint hat. Sie muss jetzt mit ihrem Taschengeld die Rechnung bezahlen. Wie kann man einem 13-jährigen Mädchen, ohne mit den Eltern vorher gesprochen zu haben, einfach 2 Katzen mitgeben. Unverantwortlicher geht’s bald nicht mehr und wir sind heute wieder mal nur die Bösen und kassieren unschuldige Menschen ab. Da die Zwerge zu klein sind zum Impfen, hat sie ein Pfleger mit nach Hause genommen, damit sie nicht krank werden.

Montag 02.10.2009 

Passend zum Wetter gibt es heute fast nur traurige Geschichten. Da ist eine Familie in Not geraten und steht bald mit 3 Meerschweinchen, 2 Kaninchen, 3 Farbratten, 13 Degus und 2 Hunden auf der Strasse. Und das zu einer Zeit in der wir auch total überfüllt sind. Da kann man jetzt wieder zaubern. 

Der nächste Anruf: Ein Herr will seine Katze monatelang in Pension bringen, bis er eine neue Wohnung gefunden hat, denn da wo er jetzt wohnt ist Haustierhaltung verboten. Er will sich aber nicht von seinem Liebling trennen, hat aber auch kein Geld. 1. ist das für die Katze eine Katastrophe und 2. können wir das Tierheim nicht mit Dauergästen belegen und noch auf den Kosten sitzen bleiben. Andererseits tun uns die Leute und die Tiere leid. Echt ätzend! 

Der rot-weiße Fundkater, der am Samstag den schweren Unfall hatte, musste wie schon vermutet erlöst werden. Wenigstens haben seine Besitzer sich noch gemeldet und wissen was mit ihrer Katze passiert ist.

Die Interessenten von unserem Wattebällchen und dem blinden kleinen Kater sind leider abgesprungen, da das Katerchen noch immer schwer erkrankt ist und beim Tierarzt bleiben muss. Das Wattebällchen hat aber schon neue Interessenten. 

Ansonsten ist recht erfreulich, dass ein Herr von der Firma Vitakraft vorbei gekommen ist und Spielsachen, Leinen, Halsbänder etc. für die Hunde gespendet hat. Es sind 3 Schachteln voll, die aus einer Warenauflösung eines großen Supermarktes stammen. Das ist doch mal eine gute Idee, die Sachen einem Tierheim zur Verfügung zu stellen. Vielen Dank!!

Die neuen Besitzer von Nala, unserer alten Problemkatze, haben angerufen. Sie sind total glücklich mit ihr. Am ersten Tag war sie recht aufgeregt und ist am Abend dann erschöpft umgefallen und hat gleich geschlafen. Heute ist sie recht brav, muss aber leider gleich mit einem Tierarztbesuch gestresst werden, da ihre Ohrenentzündung noch nicht ganz ausgeheilt ist. 

Ein Mietnomade hat ein 6 Monate altes Katzenpärchen zurück gelassen. Die Vermieter waren so nett und haben sich darum gekümmert, dass sie wenigstens geimpft werden. Morgen werden sie vorbei gebracht. Es ist schon komisch, die einen würden alles für ihr Tier tun und die anderen lassen sie eiskalt im Stich.     

Sonntag, 01.11.2009 

Flitzi, das Meerschweinchen, das in einer Schachtel (ohne Futtersackerl) am Pennymarkt, neben dem Altpapiercontainer gefunden wurde, ist vermittelt. Es kommt nach Holzkirchen in eine kleine Schweinderlgruppe zu einem kastrierten Böckchen und einem Mädel. 

Auch Lui, ein weißes Hermelinkaninchen mit blauen Augen, der vor einiger Zeit im Ghersburgwald bei Bad Aibling gefunden wurde, hat einen Platz in Dachau. Er kommt zu einer netten Kaninchendame. Die beiden haben im Haus einen großen Auslauf, was für Lui besser ist, da er einen Beckenbruch hatte. Der Beckenbruch ist recht gut verheilt, nachdem wir ihn 4 Wochen in einer Ruhebox hatten, aber eine kleine Beeinträchtigung wird ihm wohl bleiben. 

Den Tieren, die das Veterinäramt vor ca. 14 Tagen beschlagnahmt hatte, geht es auch schon besser. Damals wurden 2 Kaninchen und 3 Meerschweinchen aus einer üblen Haltung geholt. Die drei Meerschweinchen waren recht abgemagert und hatten extrem Milben und zu allem Übel hatte man zwei unkastrierte Böckchen zusammen gehalten. Der Altbock hat den Babybock recht gebissen, so dass einige Wunden versorgt werden mussten. Alle sind jetzt auf den Weg der Besserung. Es ist schon eine Schande, wenn man bedenkt, wie viele Kaninchen und Meerschweinchen, die doch so bewegungsfreudig sind, in winzigen Käfigen dahin vegetieren müssen ohne Aussicht auf Befreiung. Wenn die Natur ihnen eine kräftige Stimme verliehen hätte, würde man aus manchen Schuppen und Verschlägen Hilfeschreie vernehmen können. Aber leider müssen sie stumm vor sich hin leiden und können sich nicht wehren. Wer einmal beobachtet hat, wie Tiere, die aus so einer Haltung stammen, plötzlich Platz haben und Freudenluftsprünge vollführen, dem würde im Traum nicht einfallen, sie jemals wieder in kleine Holzkästen etc. zu sperren. Kleintiere sind wohl die unverstandensten Haustiere überhaupt. Wir sehnen den Tag herbei, an dem die Menschen mehr Gefühl für sie entwickeln, auch wenn sie stumm sind und nicht losschreien können, wie zum Beispiel eine Katze. Wem würde schon einfallen, eine Katze in einen kleinen Käfig zu sperren und warum, weil die so schreien würde, dass man es nicht aushalten kann!  MAL NACHDENKEN!!!! Ein Kaninchen hat nicht weniger Bewegungsdrang wie eine Katze, eher mehr, wenn man bedenkt wie viele Stunden eine Katze am Tag verschläft! Wir haben schon unsere Gründe, warum manche Leute keine Kleintiere von uns bekommen, auch wenn sie glauben, mit einem Käfig der gerade mal 1 m lang ist, ein gutes Werk zu tun, wenn sie ein Kaninchen aus dem Tierheim „retten“ wollen. Aber selbst im Tierheim, wo totaler Platzmangel herrscht, sind die Käfige mindestens 1,40 m lang. Von einsamen Kaninchen und Meerschweinchen, die irgendwo ihr Dasein fristen, brauchen wir jetzt gar nicht anzufangen, da werden wir nicht mehr fertig.