ARCHIV TIERHEIM-TAGEBUCH

März 2009

 

Dienstag 31.03. 2009 

Da Herr Siebert ja einige Tage nicht da war, haben wir das Tagebuch die letzten Tage kurz gehalten, damit er nicht so viel aufzuarbeiten hat. Heute Nacht kommt er wieder und bekommt gleich einen dicken Text. 

Eine Dame ruft ganz aufgeregt an. Sie will ihren Hund abgeben. Sie kommt vorne und hinten nicht mehr klar. Der Hund ist 1.5 Jahre alt, ein Münsterländer-Mix, kastriert, männlich, gechipt, geimpft, entwurmt und alles was das Herz begehrt. In der Hundeschule war er auch. Er ist ein Angstbeißer, haben die gemeint. Schauen wir mal. Die Dame ist Tagesmutter, hat selbst ein 10 Monate altes Kind und der Hund zwickt! Oh, mai! Sie hat ihn wieder mal von einem dubiosen "Tierschutzverein", der Hunde aus dem Süden importiert, da wir in Deutschland ja nicht genug Hunde haben. Natürlich nehmen die ihn nicht zurück. Kohle einschieben und gut. Anstatt das Hundeproblem im Ausland mal an der Wurzel zu packen und die streunenden Hunde vor Ort zu kastrieren, werden sie aufwändig eingefangen, per Luftfracht nach Deutschland geflogen und unter dem Deckmantel des Tierschutzes zu Geld gemacht. Danach landen sie dann zu Hauf in deutschen Tierheimen, wo sie dann in kleinen Zwingern ewig ausharren müssen, weil sie sich nur schlecht anpassen können, was ja auch wieder verständlich ist, da sie absolute Freiheit gewohnt sind. Natürlich sind nicht alle Tierschutzorganisationen gleich und man kann wirklich lange über dieses Thema diskutieren. Tatsache ist, dass in unserem Tierheim bald jeder zweite Hund von diesen sogenannten Tierschutzorganisationen stammt, die immer eine Ausrede parat haben, warum sie die Hunde nicht zurück nehmen können. Da sie nun mal in Deutschland sind und Probleme machen, nehmen wir sie auf, trainieren Monate lang an ihnen rum, bis sie endlich angepasst sind und vermittelt werden können und jammern weiter, dass wir keinen Platz mehr haben. So ist es halt und wir können es nicht ändern. Tier ist Tier und wenn es vor der Tür steht und Hilfe braucht, fragt erst mal keiner woher es kommt! 

Die zwei Rotwangen Schildkröten sind gerade angekommen. Da der Herr umzieht, kann er sie nicht mitnehmen. Warum er sie nicht mitnehmen kann, ist aus den Gesprächen nicht wirklich hervor gegangen. Vielleicht sind sie zu laut und die Nachbarn könnten sich beschweren? Die feiern auch wirklich sehr laute Partys ... Ach Quatsch, er wird seine Gründe gehabt haben. Man muss ja nicht immer alles zerpflücken und nur weil wir hier uns nicht mal im Traum vorstellen könnten, ein Tier für das wir die Verantwortung übernommen haben abzuschieben, gilt das ja nicht für die gesamte Menschheit. Leider! 

Ivan, der Münsterländer-Mix, ist gerade angekommen. Er ist schoko-braun mit weißer Brust. Nett schaut er aus. Jetzt sitzt er im Zwinger und hat Angst. Gebissen hat er keinen, wollte er auch nicht, noch nicht. Abgesehen davon, sind unsere Pfleger ausgebildet und lassen sich nicht beißen. Ob er überhaupt jemals beißt? Wir hatten hier schon einige Beißer, die nie gebissen haben! Wenn Herr Siebert wieder da ist, gibt es ein schönes Foto von Ivan

Nellys Welpen sind seit neuestem in der Vermittlung. Gemein wie wir sind, haben wir mehrere "Hinter-Gitter-Fotos" eingestellt, was seine Wirkung anscheinend nicht verfehlt. Es haben sich schon mehrere Interessenten gemeldet. Wir sind zuversichtlich, dass wir sie alle baldigst gleichzeitig vermitteln können. Nelly schaut mittlerweile fürchterlich aus. Sie ist total mager und hat ein riesiges Gesäuge. Alles Zufüttern hilft nicht, die Welpen bekommen schon 3 mal Futter, Nelly mindestens 6 mal. Das wird wohl erst wieder, wenn die Welpen vermittelt sind. Wie können Züchter das mit ansehen, wenn ihre Hündinnen ständig so aussehen. 

Toni ist entsetzt. Er hatte gerade ein längeres Gespräch mit dem Frauchen von Ivan. Die Hundeschule in der sie war, ist wieder mal der Hit. Die haben nur die Symptome mit Methoden bearbeitet, wo uns wieder echt schlecht wurde. Näheres wollen wir unseren Lesern nicht zumuten, nur soviel, da werden 70 Euro in der Stunde dafür bezahlt, damit der Hund eine vors Maul getreten bekommt. Da würde wohl jeder vor Angst beißen. Schade, dass wir die Hundeschule nicht nennen dürfen. Heutzutage darf sich jeder Depp, der ein Praktikum von 14 Tagen bei einem anderen Deppen gemacht hat, Hundetrainer/in nennen, Tiere quälen und bekommt auch noch Geld dafür. Hallo??? Eine gute Hundetrainer-Ausbildung dauert locker 1,5 Jahre!!!! Gut, dass es immer mehr Leute gibt, die sich dafür einsetzen, dass Hundetrainer/in als Beruf anerkannt wird und dann auch eine fundierte Ausbildung notwendig ist. Also bitte, bitte, bitte Hundeschulen genau anschauen und nichts zulassen, was euch komisch vorkommt. Lieber im Tierheim anrufen und sich beraten lassen. Wir haben hier jede Menge Erfahrung mit den einzelnen Hunde(quäl)schulen und echt keinen Bock mehr darauf, ständig aus den armen Tieren wieder normale Hunde zu machen. Sorry, wir haben gerade bemerkt, dass wir heute wieder mal recht niveaulos sind. Es darf sich beschwert werden. Toni (der Pfleger, nicht der Welpe) hat sich todesmutig eine halbe Stunde zu Ivan (der schreckliche Angstbeißer) in den Zwinger gesetzt. 20 Minuten davon ist er misstrauisch beäugt worden (ob Toni wohl beißt?),  dann ist Ivan langsam und vorsichtig zu ihm gekrochen und hat sich beschmusen lassen (Toni beißt wohl nicht!) Die beißen sich gegenseitig nicht, wie schön! Gut, dass Toni (der Pfleger) kein Angstbeißer ist. Aber, er war ja auch in einer guten Hundeschule.

Montag 30.03.2009 

Wir haben heute früh Forschung betrieben. Das Leonberger Mädel ist Montag früh immer noch belämmert in ihrem Zwinger gesessen. Sie wurde am 27.03.2009 in Pfaffing gefunden. Der Hund tat uns so leid, dass wir uns eine Stunde ans Telefon geklemmt haben und alles und jeden angerufen haben, um die Besitzer ausfindig zu machen. Und wir haben sie ausnahmsweise auch ohne Chip und Tätowierung gefunden! Die Besitzer waren total froh, als sie hörten, dass ihre Hündin bei uns ist. Diese hat geschrieen vor Freude, als sie abgeholt wurde. Eigentlich ist es nicht unsere Aufgabe, den Besitzern hinterher zu laufen, da werden wir nicht mehr fertig, aber meistens ist es dem Tier zuliebe absolut notwendig. Manche Leute laufen in ihrer Panik tagelang durch die Gegend und kommen einfach nicht auf die Idee, im Tierheim anzurufen. Die Polizei hat manchmal auch so viel um die Ohren, dass sie vergessen, uns zu benachrichtigen, wozu sie aber auch nicht verpflichtet sind.    

Die neue  Besitzerin von Jenkins, einem schwarzen Angora-Mix Kater, hat sich gemeldet. Er zog am 14.03.09 in sein jetziges Zuhause. Es geht ihm wunderbar und er ist für die Dame „wie ein Kind“, wie sie freudig berichtet hat.

Sonntag 29.03.2009 

Der Sonntag beginnt nicht so gut. Der Fundhase von gestern hat Verdauungsprobleme und so musste unsere Kleintierpflegerin Frau Klein mit dem Hasen in die Tierarztpraxis fahren. Da, wie meist Sonntags, alle Abteilungen nur minimal besetzt sind, rückte sie an ihrem freien Tag früh morgens aus (tja, so ist halt ein Tierpflegerleben). Der Hase wird erst mal in der Tierarztpraxis bleiben. Dafür hat Frau Klein zwei scheue Katzen vom Tierarzt mitgebracht. Minni hat die beiden ins Katzenhaus gebracht. Sie haben sich gleich erst mal versteckt. Ansonsten war es ein sehr ruhiger Sonntag

Samstag 28.03. 2009   

Der Tag beginnt mal wieder mit einem Hund der wegen Ärger mit den Nachbarn weg muss. Wir sind leider so voll, dass wir den Herrn zum Tierheim „Häuser der Hoffnung“ in Bernau und Tierheim Rottach weitergeben mussten. Wir hoffen, dass dort die Möglichkeit besteht, den Hund, einen Labrador, aufzunehmen. Ansonsten wird er erst mal in die Vermittlung gestellt. Ja, das Hundehaus ist mal wieder voll bis oben. 

Herr Hotter hat gestern Nachmittag noch einen Fundhund (einen Leonbergermischling?) geholt. Er ist leider mal wieder nicht gechipt, aber das kennen wir ja schon. Eine Vermisstenmeldung haben wir auch noch nicht bekommen. Da heißt es mal wieder abwarten. 

Ein Zwergkaninchen wurde soeben abgegeben. Es ist ein Fundtier, ein älterer unkastrierter hellbrauner Bock mit Blässe am Kopf und Hals, der eigentlich sehr gepflegt ausschaut und nicht den Anschein macht, als sei er schon lange unterwegs. Er wurde in Maitenbeth gefunden, ein sehr kleiner Ort und die Finder haben auch schon überall nachgefragt, aber niemand kennt den kleinen Rammler. 

Heute hat ein Herr angerufen. Er muss seine beiden Rotwangen-Schildkröten abgeben. Es sind zwei Weibchen ca. 5 Jahre alt. Was die Sache so kompliziert macht ist, die beiden sind in einem Aquarium mit Heizstab, so dass sie erst an die Außentemperatur gewöhnt werden müssen, da wir nur einen Teich haben wo die beiden reinkönnten. Also etwas telefonieren und zum Glück nimmt Herr Schmidt am Dienstag das Paar zu sich. Er ist ein sehr erfahrener Fachmann auf diesem Gebiet und steht uns öfters mit Rat und Tat zur Seite. 

Schlechte Nachrichten aus dem Katzenhaus: Elena musste wieder zurück ins Tierheim, weil Sie in ihrem neuen Zuhause als vollgepinkelt hat. Wir wissen auch nicht warum sie das dort gemacht hat. Bei uns im Katzenhaus hat Elena sich nicht so gezeigt. 

Mal wieder Positives aus dem Katzenhaus: Julia ist reserviert worden. Sie bekommt, wenn alles klappt, ein neues Zuhause in Rosenheim. Außerdem wird Kiara gerade abgeholt. Kiara wandert jetzt aus. Sie wird ein neues Zuhause in Österreich bekommen.

Freitag 28.03.2009 

Vor unserem Kleintierhaus wird gebaut! Um unserer Kaninchenmutter mit ihren 6 Babys mehr Platz zu verschaffen, wird ein neues Freigehege, mit großem Holzhaus (demnächst) dazugebaut. Da wir zur Zeit wirklich sehr handwerklich begabte Leute haben, kann das ganze Unterfangen recht schnell und kostengünstig durchgeführt werden. Das schaut richtig professionell aus. Herr Siebert, der die Planung vorgenommen hat und schon mal ein Dach darauf gezaubert hat, hat ein richtiges Kunstwerk daraus gemacht. Hoffentlich wird es bald wärmer, damit die Kaninchenfamilie umziehen kann. 

Fanny, eine 3-farbige Kätzin, die sehr im Tierheim gelitten hat, darf auf ihrem Pflegeplatz bleiben. Eine größere Freude hätte man uns und der Katze gar nicht machen können. Sie hatte dermaßen Angst vor den anderen Katzen und auch Menschen, dass sie nur im Freigehege gelebt hat und nicht nach drinnen gehen wollte. Eine angehende Tierärztin hat sich ihrer erbarmt und wollte sie bis zu ihrer Vermittlung in Pflege nehmen. Da das Zusammenleben mit der zweiten Katze und ihr wunderbar klappt und die Vermittlungschancen nicht gerade rosig sind für so schwierige Katzen, ist es natürlich mehr als ideal, dass sie bleiben darf.

Kessy, so haben die Mädels, die Katze die am Mittwoch den 25.03. 09 von einem Landwirt, als Fundkatze „abgegeben“ wurde, genannt. Da ein Tier nach 6 Monaten automatisch in den Besitz desjenigen übergeht, der sie füttert oder betreut, ist Kessy natürlich nur 5 Monate und 3 Wochen bei dem Landwirt gewesen. Ansonsten hätte er Abgabegebühr bezahlen müssen. Da er so bedürftig war, dass er nicht einmal ein Wurmmittel bezahlen konnte, ist das natürlich verständlich. Wie auch immer - Kessy ist eine bezaubernde Katze. Sie ist total verschmust (mittlerweile auch entwurmt), getigert und hat einen äußerst reizenden Silberblick. Die Mädels sind ganz verliebt und hoffen, dass sie bald einen schönen Platz bekommt. 

Unser Pekingese, der am 12.03. 2009 gefunden wurde, ist immer noch da. Langsam hat hier jeder Zweifel, ob er wirklich ein Fundhund war, zumal die Dame, die ihn mitten auf der Hauptstraße in Aying gefunden hat, selber noch Pekingesen hatte. Möglicherweise war er mit seinem Unterbiss nicht zur Zucht geeignet und ist so kostengünstig entsorgt worden. Kenny, so heißt er mittlerweile, ist nur vom Aussehen ein Pekingese, sein Wesen passt nicht recht zu dieser Rasse. Er ist freundlich zu allen Menschen und Tieren, richtig verschmust und nett. Er hat keinen Dickkopf und hören tut er auch noch. Sein Alter ist schwer zu schätzen, da er auch völlig untypisch für Pekingesen keinen Zahnstein hat. Er könnte von 1 Jahr bis 4 Jahre alles sein. Er ist sehr verspielt, was uns wiederum zu den Schluss führt, dass er sehr jung ist. Wir behaupten einfach mal, dass er 1 Jahr alt ist, das erhöht seine Vermittlungschancen. (Könnte ja stimmen, oder?) Da ihn ja anscheinend niemand vermisst, suchen wir besser gleich mal einen Pflegeplatz. Was die Leute immer nicht bedenken, wenn sie ihre Tiere als Fundtiere abschieben ist, dass wir laut Gesetz 6 Monate mit der Vermittlung warten müssen. Da Tiere immer noch als Fundsachen gelten und Fundsachen müssen 6 Monate aufbewahrt werden. Das heißt, wenn wir keinen Pflegeplatz finden, oder einen Platz wo die Leute in Kauf nehmen, dass sie ihn innerhalb dieser 6 Monate zurückgeben müssen, falls der Besitzer doch noch auftaucht, verurteilen sie ihre Tiere dazu, diese 6 Monate im Tierheim abzusitzen. Verzwickt gell!!! Aber, es war in letzter Zeit meistens so, dass die Pflegeplätze für diese sogenannten Fundhunde, sie nach einem halben Jahr, übernommen haben. Uns gehen allerdings langsam die Pflegeplätze aus. Das mit der Abgabe oder mit Fundtieren müsste finanziell mal anders geregelt werden, damit die Leute nicht immer Schwindeln und wir wenigstens Altersangaben bekommen, die stimmen.     

Donnerstag 26.03.2009 

Die 2 Japanischen Laufenten aus Kolbermoor sind vermittelt! Da die 4 Warzenenten auch vermittelt sind, sind jetzt nur noch die 6 Japanischen Laufenten aus Kiefersfelden unter zu bringen. Das werden wir auch noch hinbekommen ..... Wir haben gerade mit dem Besitzer, der 6 Enten aus Kiefersfelden gesprochen, die sind auch weg. Ja super, jetzt haben wir noch Interessenten, aber keine Enten mehr. So schnell kann es gehen.

Lissi hat mit dem Seniorenheim, das unsere Miezi, 3 Jahre, tiger-weiß aufgenommen hat, telefoniert. Miezi hat sich gut eingelebt; sie spaziert schon durch das ganze Haus. Die Pflegerin hat erzählt, dass sich speziell eine Dame sehr um Miezi kümmert. Die Dame war wohl etwas schwierig und sehr verschlossen, aber seit sie die Pflege der Katze übernommen hat, ist sie richtig aufgeblüht, glücklich und umgänglich. Die Pflegerinnen überlegen schon, ob sie noch mehr Tiere aufnehmen könnten, da sie festgestellt haben, wie gut die Katze, die schon einige Betten ausprobiert hat, den Senioren tut. 

Eine nette Dame hat die Patenschaft für Lobo übernommen. Lobo ist ein Kaukasen-Mix bzw. Herdenschutzhund. Er ist 8 Jahre alt und etwas schwierig. Die Problematik mit den Herdenschutzhunden haben wir ja schon mal beschrieben (Tagebucheintrag vom 10.03.2009). Jedenfalls ist nicht damit zu rechnen, dass Lobo in nächster Zukunft vermittelt wird. Vielen Dank, an dieser Stelle! 

Wir haben wieder einmal Post vom Frauchen von Laura bekommen. Laura ist eine uralte Collie-Mix Hündin, die wir vor einigen Monaten vermittelt haben; mittlerweile dürfte sie auf die 17 Jahre zugehen. Das ist wieder einmal ein sehr gutes Beispiel dafür, wieviel Freude ein alter Hund machen kann. Ist schon jemandem aufgefallen, dass zur Zeit alte Hunde in unserem Tierheim ein allgegenwärtiges Thema sind? Das liegt vielleicht mit daran, dass die Menschheit sich in letzter Zeit nicht gerade zu ihrem Vorteil entwickelt hat und nicht davor zurückschreckt, ihre „Lieblinge“ im hohen Alter noch abzuschieben. Jahrelang waren es treue Gefährten, dann wenn sie alt sind und nicht mehr alles mitmachen können, wird ein Welpe geholt und der alte Hund ist im Weg und muss ins Tierheim. Ja tatsächlich, wir hatten schon Leute die das mit einer Selbstverständlichkeit zugegeben haben, dass einem schlecht werden könnte. Wenn man bedenkt, dass mit alten Menschen, eigentlich genauso verfahren wird, braucht man sich nicht zu wundern, dass die Tierheime mit alten Hunden überfüllt sind und die Seniorenheime wie Pilze aus dem Boden sprießen. So etwas hat weder der Mensch noch das Tier verdient. Man vergisst nur allzu gerne, dass man selber mal alt wird und in genau diese Situation kommen kann und womöglich da aufschlecken muss, wo man damals hin gespukt hat. 

Herr Siebert, unser Mann für die Homepage, ist 4 Tage nicht da. Da wir den Luxus genießen, dass wir das Tagebuch nur schreiben und dann per Email zu Herrn Siebert, der sich die Mühe macht und immer schön Fotos mit einstellt usw. usw., möchten wir uns schon mal für die nächsten 4 Tage entschuldigen, da das Tagebuch mit Sicherheit nicht in gewohnter Qualität und Zeitrahmen erscheinen wird. Wir werden uns bemühen, wenigstens annähernd ein akzeptables Tagebuch auf die Homepage zu bringen. Falls das Unterfangen Tagebuch schief geht, da sich hier niemand besonders gut mit dem Programm auskennt, bitten wir um Nachsicht, dafür gibt es dann am Mittwoch besonders viel zu lesen!

Der Nachmittag verlief dann noch ungewohnt ruhig. Paulas Pflegemama hat uns besucht und voller Freude erzählt, wieviel Spaß die ganze Familie und Paula miteinander haben. Wenn man dieser Dame zuhört, spürt man förmlich die Liebe die sie Paula geben. (Ach wären doch nur alle Menschen so zu Tieren).

Lissy hat erfreuliche Nachrichten aus der Katzenabteilung: Bea, 3 Jahre alt und Lilly, 1 Jahr alt, bekommen zusammen ein neues Zuhause bei einer netten Familie mit 3 Kindern. Schön, dass wir wieder ein paar Menschen und besonders ein paar Tiere glücklich machen konnten.

Mittwoch 25.03.2009 

Annabell ist heute abgeholt worden. Lissi hat gestern noch die Platzkontrolle gemacht, die in Ordnung war. Heute früh kurz nach 8 Uhr ist sie schon abgeholt worden. Ihre neuen Menschen konnten es gar nicht mehr erwarten. 

Die Interessenten für Isy haben leider abgesagt. Sie haben es sich noch einmal durch den Kopf gehen lassen und sind zu dem Schluss gekommen, dass sie es sich nicht zutrauen. Lieber gleich ehrlich sein, als im nachhinein die Katze wieder abgeben. Sehr vernünftig. Wobei man sagen muss, dass Isy mittlerweile eine total nette und umgängliche Katze geworden ist.  

Jack unser Schäfer-Welpe und Seppi unser Dackel-Welpe (bzw. Junghunde) sind mittlerweile ein unzertrennliches Dreamteam. Jack lernt endlich die Beißhemmung, weil Seppi so schön quietschen kann. Und Seppi, als richtiger Dackel, wird mit 4 Monaten schon größenwahnsinnig. Wir haben uns schon überlegt, ob wir sie als unzertrennliches Geschwisterpaar vermitteln. Wie Danny De Vito und Arnold Schwarzenegger in Twins. Die hängen wirklich nur noch zusammen. Aber so nervenstarke Menschen werden wohl nicht aufzutreiben sein. 

Unsere Terminplanung ist zur Zeit verheerend: Hundeschule, Tierarztvisite, 5 Praktikantinnen gleichzeitig usw. aber wir bekommen das schon gebacken. Wenigstens haben wir genug Mitarbeiter, die so leicht nichts erschüttern kann und sie arbeiten heute richtig gut und harmonisch zusammen. Das macht, trotz Stress, richtig spaß. Die Tierarztvisite war nicht dramatisch. Arco sind die Fäden gezogen worden. Weiterhin wie üblich ein paar Impfungen mit allgemeinen Untersuchungen - nichts Schlimmes dieses Mal. 

In der Hundeschule wird heute mit Heike und Toni unter anderem der Kommandoaufbau bei Merlin geübt. Merlin ist unser Leonberger-Bernersennen-Mix mit 2 Jahren. Er ist noch nicht sehr viel in den Genuss von Ausbildung und Erziehung gekommen. Er hat in der Hinsicht großen Aufholbedarf. Da er großen Spaß am Training hat, wird er sicher bald alle Kommandos beherrschen. 

Wir haben einen Brief von den neuen Menschen von Bongo bekommen. Der Brief ist lang, aber er ist es unbedingt wert, ganz und in Ruhe gelesen zu werden. Der Brief spricht uns allen hier aus der Seele und beschreibt sehr präzise einige unserer Gedanken. 

Lissi ist sehr verstört! Ein Landwirt hat eine Katze im Tierheim abgegeben und die Art und Weise, wie und warum das geschehen ist, ist schon mehr als nur herzlos. Angekommen ist sie in einem Korb, der total mit Fäkalien verschmiert war, mit einem Holzscheit und einem Eimer verschlossen wurde. Angeblich ist sie vor ein paar Monaten plötzlich da gewesen. Am Telefon war noch die Rede von Kastration. Wir haben ihm dann angeboten, die Hälfte zu übernehmen, aber selbst das war ihm noch zu teuer. Da bringt er sie lieber gleich ins Tierheim. Durchfall hat sie auch ohne Ende. Manchen Leuten ist tatsächlich jeder Euro zuviel für ein Tier. Schade! Da sind sie dann manchmal im Tierheim besser aufgehoben. 

Wir haben gerade mit dem neuen Paula-Frauchen telefoniert. Paula ist glücklich!!!!!! Die Familie ist glücklich!!!!  Die beiden Mädchen der Familie schmusen, spielen und bürsten sie bis zum Abwinken und Paula genießt jede Sekunde ihres Lebens. Gassigehen und einfach dabei sein ist das Größte für sie. Paula hat regelrecht ein Lächeln im Gesicht. Bald werden wir Fotos bekommen. Paula ist der erste Hund der Familie und sie haben sich sehr bewusst für einen alten Hund entschieden. Einige Überlegungen und sehr viele Fragen sind gestellt worden. Vor allem die beiden jungen Mädchen haben sich sehr mit dem Thema auseinander gesetzt: Wie lange werden sie Paula ein Zuhause geben dürfen. Wie groß wird der Schmerz beim Abschied sein usw. usw. usw. Die ganze Familie steht zu der Entscheidung, dass es sich immer lohnt, einem alten Tier noch ein Zuhause zu geben. Egal wie lange noch. Sie haben erkannt, dass man seinen Egoismus manchmal hinten anstellen muss und dass sie die Zeit, die ihnen mit Paula bleibt, dafür um so mehr nutzen können. Und Paula gibt ihnen so viel zurück. Tolle Familie! Wir sind glücklich, dass wir sie kennen lernen durften. 

Dienstag 24.03.2009 

Irgendwie haben wir uns vertan! Es wuseln 5 Praktikantinnen im Tierheim rum. Sie sind im Alter zwischen 13 und 16 Jahren. Ja Hilfe, in jedem Eck, Gegacker und Gekicher, uns fällt schon bald nichts mehr ein, wie wir sie beschäftigen sollen. Es ist erst Dienstag und jede Katze ist gekämmt, jeder Hasenstall ist sauber usw.. Zu den Hunden dürfen sie nicht, da das zu gefährlich ist. Keine Ahnung wie das passieren konnte. Es sind schon 2 Praktikanten schwer zu handeln in dem Alter. Wir werden die Woche hoffentlich schon irgendwie überstehen. 

Lissi hat Annabell vermittelt. Sie ist eine 6 Monate alte schwarz-weiße Katze und kommt in eine Familie mit einem Kind nach Rosenheim Fürstätt. Lissi macht heute noch die Platzkontrolle. 

Lissi war gestern bei Charly zu Besuch. Charly ist der 2,5-jährige Kater, der von Mieter zu Mieter weitergereicht wurde. Er ist schon ganz zuhause. Es ist als ob er nie woanders gewesen wäre. Er genießt es sichtlich, dass sich endlich jemand intensiv um ihn kümmert. 

Miezi, eine dreifarbige Kätzin, die am Samstag vermittelt wurde, ist wieder zurück gekommen. Rottach hatte die Platzkontrolle für uns gemacht. Sie hat an ihrem Platz einen Hungerstreik veranstaltet. Möglicherweise waren ihr die 2 kleinen Kinder der Familie nicht geheuer. Kaum zurück, stürzte sie sich auf den Futternapf und schaufelte Unmengen Futter in sich rein. Kaum zu glauben, es scheint so, als ob sie sich im Tierheim richtig wohl fühlt. Andererseits muss man schon mal sagen, dass sich unsere Katzenpflegerinnen wirklich sehr um die Katzen kümmern. 

Nellys Welpen werden jetzt 2x am Tag gefüttert. Man kommt kaum zur Türe rein wenn sie sehen, dass man eine Schüssel in der Hand hat. Nett wie sich alle 7 gleich auf die Schüsseln stürzen und ihr Milch-Futter-Gemisch schmatzend futtern. Nelly ist sicher froh über die Entlastung. Nelly schaut schon ziemlich ausgemergelt aus, da helfen auch keine 4 zusätzlichen Rationen Futter. Man könnte den Kleinen jetzt stundenlang beim Spielen zuschauen. Das sieht alles noch recht unbeholfen aus und sorgt ständig für Lacher, wenn sie aufeinander loshüpfen, dann wieder umfallen und übereinander purzeln. Julius hat dabei auch noch immer die Klappe offen und quiekt fröhlich vor sich hin. Unser kleines Julchen entpuppt sich langsam als Schönheit. Sie hat ein paar Streifen mit bräunlichen Schimmer im Fell und schaut etwas anders aus als die anderen. Sie ist eine richtige kleine Prinzessin, da sie auch noch zierlicher ist als der Rest. Dagegen sind die Jungs richtige Elefanten im Porzellanladen.

Isy, unsere Katze, die ca. 10 Tage im selben Haus eingesperrt war wie ihr totes Herrchen, hat wahrscheinlich einen Platz. Sie hat sich sehr gut von ihrem Schock erholt und schaut richtig gut aus. Wir würden es ihr sehr wünschen und drücken ihr die Daumen.

Montag 23.03.2009 

Hottiphon am Wochenende: Samstag 18 Uhr - die Polizei hat einen Fundhund in Frasdorf aufgegriffen. Er ist ein Deutschkurzhaar mit weißer Brust und grauem Geschirr. Wieder einmal musste Herr Hotter sie an das Tierheim Rottach verweisen. Langsam tun sie uns leid. Das sind immerhin mindestens 55 km einfach. 

Sonntag 9.30 Uhr - die Bundespolizei hat im Gleisbereich Kolbermoorer Bahnhof einen Fundhund aufgegriffen. Auch er musste ins Tierheim Rottach gebracht werden. 

Der Fundhund aus Frasdorf wurde noch am Abend in Rottach abgeholt. 

Der Fundhund aus Kolbermoor ist ein Labrador und befindet sich derzeit noch in Rottach. 

Gute Nachrichten für Leo den kleinen Stier. Eine nette Dame hat tatsächlich die Patenschaft für ihn übernommen. Dadurch sind die Kosten für seine Unterbringung zumindest teilweise gesichert. Die Dame kommt aus Österreich, mai san de nett, de Österreicher. 

Lucky, unser Dackelwelpe, heißt jetzt Seppi, weil auf den Hof schon ein anderer Lucky herum läuft und das sonst zu Komplikationen führen kann. Seppi passt sowieso besser zu ihm. Er hat sich über Nacht mit den Hofhunden arrangiert. Heute früh, oh Überraschung: Seppi hat einen heiden Fetz mit Jack dem Oberkasperl. Da waren`s wieder 7 Hunde auf dem Hof. 

Toni ist wieder im Einsatz! Es geht ihm schon viel besser, hoffentlich bleibt das so. Er ist unterwegs und macht die Platzkontrolle für Paula. Wenn alles gut geht, wird sie heute Mittag schon abgeholt. Wir freuen uns schon mal vorsichtig. 

Toni ist wieder da! Die Platzkontrolle war erfolgreich!!!! Paula wird gegen 15 Uhr abgeholt. Die Leute haben eine Autowerkstatt mit Autohandel und wenn sie mit Paula autofahren müssen, dann nehmen sie halt ein anderes Auto. So einfach ist das. Das einzige was noch geändert werden muss ist der Teich. Alte Hunde mit HD kommen nicht mehr alleine aus einem tiefen Teich. Der bekommt jetzt noch eine Einfassung und gut. Herrchen und Frauchen arbeiten beide den ganzen Tag im Betrieb und sind immer für sie da. Frau Bast hat sich gerade bei Paula verabschiedet (das ging nicht ohne Tränen ab) und hat jetzt ihr Augenmerk auf Benny gelegt. 

Benny hat ja eine Patenmama, die bereit wäre, die Patenschaft aufrecht zu erhalten, auch wenn er vermittelt ist. Was unter anderem als Anreiz dafür dienen soll, seine Vermittlungschancen zu erhöhen. Gute Idee! Wir werden Benny schon noch an den Mann oder Frau bringen. Schon allein deswegen, damit unsere Damen „ Frau Bast und die Patenmama wieder schlafen können“. 

Die 4 Warzenenten sind vermittelt. Sie kommen in eine wunderschöne Anlage mit Teichen und allem was das Entenherz begehrt. Das Frauchen, das sie ja selber ausgebrütet hat, ist überglücklich, dass sie nicht im Kochtopf landen. Wir kennen den Herrn schon länger, da er uns einiges an Ziergeflügel abgenommen hat und können garantieren, dass ihnen nichts passiert. 

Paula ist gerade abgeholt worden. Die neue Familie hat uns versprochen, sich baldigst zu melden und Fotos zu schicken. Wir werden natürlich weiter berichten. Wir wünschen auf jeden Fall Paula und ihrer neuen Familie alles, alles Gute und viel Freude.

Die Polizei wird froh sein, jetzt ist wieder ein Notfallzwinger frei und sie müssen nicht wegen jedem Fundhund nach Rottach fahren. 

Der Aufreger des Tages: Ein Schweizer wurde von Zollbehörden gestellt, als er 164 Vogelspinnen nach Deutschland schmuggeln wollte. 2007 war der Mann schon einmal aufgefallen, als er zusammen mit einem Deutschen fast 1000 Vogelspinnen schmuggeln wollte. Der Schmuggler muss sich jetzt wegen Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz verantworten. Der steigende Trend zum Halten von Exoten in Privathaushalten muss mit großer Skepsis verfolgt werden. Exoten sind in der Haltung anspruchsvoll, aufwendig und teuer und gehören nicht in die Hände von Laien. Die wenigsten Tierhalter kennen sich aus. Das Resultat sind Tiere, die unter falschen klimatischen Haltungsbedingungen krank werden, entsetzlich leiden und schließlich ausgesetzt werden. Auch wir im Tierheim Rosenheim sind schon mit „zugelaufenen“ Vogelspinnen konfrontiert worden. Gut, dass es das Zoologische Institut in München gibt. Dort ist schon manche Bartagame, Schlange, Spinne usw. von uns untergekommen.

Sonntag 22.03.2009 

Der kleine Welpe Lucky, der gestern Nachmittag bei uns abgegeben wurde, lebt sich nur sehr schlecht ein. Die anderen Hunde im Hof behandeln ihn sehr grob. Vor allem wenn Jack versucht, ihn zum Spielen zu animieren, tut er ihm mit seinen großen Pfoten ziemlich weh. Lucky will dann sofort in den Arm genommen werden und fiept herzzerreißend. Wir hoffen sehr, dass Jack bald merkt, dass er viel zu viel Kraft hat und Lucky etwas sanfter behandelt. Es wäre natürlich toll, wenn wir baldmöglichst einen Pflegeplatz oder besser noch, einen endgültigen Platz für unseren süßen Lucky (siehe auch zu vermittelnde Tiere) fänden. 

Wir haben jetzt begonnen, die Nelly-Welpen an feste Nahrung zu gewöhnen, da die arme Nelly schon richtig abgemagert ist. Der Zeitpunkt ist auch gut, denn mit vier Wochen kann man damit anfangen. Wir füttern sie nun 2 mal am Tag mit einem Brei aus Aufzuchtmilch und Nassfutter. Es schmeckt ihnen so gut, dass sie regelrecht in die Schüssel reinfallen und von Schnauze bis Schwanz voller Milchbrei sind. Hoffen wir, dass Mama Nelly nun ein bisschen entlastet wird. Es ist sicherlich nicht sehr angenehm, wenn die Welpen mit ihren kleinen, spitzen Zähnen die ganze Zeit bei ihr trinken wollen.  

Die Interessenten von Paula waren heute noch einmal mit ihr Gassi und sind total begeistert von ihr. Am liebsten hätten sie Paula heute schon mitgenommen. Wir freuen uns sehr, vor allem Frau Bast, da ihr gerade die alten Tiere sehr am Herzen liegen und sie sich wünscht, dass keiner unserer Schützlinge seinen Lebensabend im Tierheim verbringen muss. Jetzt ist noch unser alter Benny dran, einen schönen Platz zu finden. Hoffen wir das Beste!

Samstag 21.03.2009 

Die Fundkatze aus Reischenhart vom 17.03.09 hat ihren Papa wieder! Sie hatte Junge, die ihr wohl so auf die Nerven gingen, dass sie nicht mehr heim wollte und sich bei entfernten Nachbarn niederließ. Der Besitzer hat sie mit der Flasche groß gezogen und ist froh, dass er sie wieder hat. Die Jungen sind mittlerweile vermittelt und der Besitzer hofft nun, dass sie wieder häuslich wird. 

Die Fundkatze aus Oberaudorf ist ein Kater. Er ist wohl vor kurzem erst kastriert worden. Der Kater ist höchstens 10 Monate alt, weiß mit zwei großen schwarzen Flecken auf dem Rücken, etwas schwarz im Gesicht und Schwanz, sehr gepflegt und verschmust. 

Unsere alte Paula hat vielleicht Interessenten. Sie waren heute mit ihr Gassi und sind ganz verliebt. Im Familienrat wird jetzt noch über Management-Maßnamen nachgedacht. Zum Beispiel: Wie kommt Paula in einen sehr hohen Jeep (neues Auto kaufen) usw. Sie werden Morgen noch mal mit der gesamten Familie zum Gassigehen kommen. Bitte Daumen drücken! 

Samstag Nachmittag - es ist Parteiverkehr: Wieder mal ist jede Menge los hier. Bei den Hunden das Übliche: Jeder will genau das, was wir zur Zeit nicht haben - nette kleine Familienhunde. Wir preisen schon mal fleißig die Nelly-Welpen an, die sind ja jetzt auch schon 4 Wochen alt. Nächste Woche machen wir schon mal Termine zum Anschauen der Welpen. Mit 10-12 Wochen gehen sie dann auf ihre neuen Plätze. 

Lissi hat Charly, den Kater, der von Mieter zu Mieter weitergereicht wurde, vermittelt. Er kommt wieder in eine Wohnung, aber dieses Mal hat er 80 qm zur Verfügung und einen vernetzten Balkon. Hoffentlich verläuft er sich nicht. Jedenfalls sind das jetzt definitiv seine eigenen Menschen, die ihn auch behalten und lieb haben werden. 

Auch Sam, 10 Jahre alt, hat einen Platz in Großkarolinenfeld bekommen. Er ist abgegeben worden, weil seine Leute umgezogen sind und ihn nicht mit in die neue Wohnung nehmen konnten. 

Lissi ist heute gut in Form. Kiara, 3 Jahre alt, wurde vor ca. 1 Jahr zusammen mit zwei ihrer Jungen bei uns abgegeben, hat auch einen Platz. Da hat Lissi einige Platzkontrollen zu machen. 

Auch bei den Kleintieren waren Interessenten, die sich aber noch nicht entschieden haben. 

Kurz vor Schluss: Es läutet und eine junge Frau steht schluchzend mit einem Welpen im Arm vor der Türe. Ihr Lebensgefährte und sie haben sich zerstritten. Sie ist mit ihrem 1-jährigen Kind bei der Mutter untergekommen. In der Wohnung der Mutter ist Haustierhaltung verboten und sie kann den Hund auf keinen Fall mit zu ihrer Mutter nehmen. Wir haben ihr erklärt, dass wir keinen Platz haben, aber die Frau war so mit den Nerven am Ende und sie hätte den Hund auf niemals wieder mitgenommen. Jetzt sitzen wir da und suchen eine Lösung. Es ist ein 4 Monate alter Dackelmischling namens Lucky, kurzhaarig, hellbraun mit dunklen Knopfaugen und natürlich zuckersüß wie alle Welpen. Ein Pflegeplatz wäre jetzt die Rettung. Wir haben nur keinen mehr. Also, wieder ein Hund mehr auf dem Hof. Da sich da zur Zeit eh der Kasperl-Verein tummelt, passt er ganz gut dazu. Siehe auch unter zu vermittelnde Tiere.

Hallo Günther aus Rosenheim: In Bezug auf Deinen Gästebucheintrag vom 17. März kann man Dir nur recht geben. Nach Recherchen zum Thema Wölfe in der Lausitz, kann man sagen, dass es vor allen Dingen ein spezieller Jäger auf die Wölfe abgesehen hat. Er arbeitet mit allen Tricks und schreckt nicht mal davor zurück, kleine Kinder vorzuschieben, wenn es um Panikmache in der Bevölkerung geht. Er hat sogar einen Verein von Wolfsgegnern gegründet. Da in der Geschichte Europas und Amerikas kein einziger Wolfsangriff auf einen Menschen, geschweige denn ein Kind, nachgewiesen werden konnte, kann es sich bei diesem speziellen Herrn nur um einen intelligenzlosen, blutdürstenden Jäger handeln, der keinerlei biologisch-ökologische Ausbildung genossen hat, sonst wüsste er, dass Wölfe sehr sozial, aggressionsarm und scheu sind. Es geht ihm sicherlich nicht um das gerissene Wild an sich, sondern nur darum, dass er weniger zum Erschießen hat. Wohl um schon mal zu üben, will er jetzt mit Gummigeschossen auf die Wölfe schießen, um sie angeblich fern zu halten. Um einen Wolf fern zu halten, müsste  erst mal einer auf einen zukommen, was ein Wolf ja bekanntlich nie tun würde. Die Vorstellung, dass er stundenlang durchs Gelände läuft auf der Suche nach einem Wolf, den er dann  fernhalten kann, hat schon was Lächerliches an sich. Er wird wohl warten und hoffen, dass endlich etwas passiert, damit er  seinen niederen Trieben freien Lauf lassen kann. Da kann er allerdings lange warten. Gott sei Dank haben die Wölfe mittlerweile eine sehr große Lobby, so dass er kaum Chancen hat, seine unhaltbaren Thesen an den Mann zu bringen.

Freitag 20.03.2009 

Es gibt Neuigkeiten aus unserem gammeligen Hundehaus: Da das Dach vom vorhergehenden Vorstand in Bezug auf Lärmschutz sehr gründlich isoliert wurde, aber gleichzeitig nicht für die nötige Belüftung gesorgt wurde und die Verschalung aus Holz besteht, ist im Laufe der Zeit, durch das Säubern mit Hochdruck und Dampf eine "schöne" Schimmelschicht entstanden, die nun die Gesundheit von Mensch und Tier bedroht. Um einen guten Hygienestandart zu sichern, ist die Säuberung nicht anders machbar. Frau Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer, die sich ja seit Neuestem noch intensiver als die Jahre zuvor für das Tierheim einsetzt, hat beschlossen, dass der Zustand des Daches im Inneren des Hundehauses endgültig nicht mehr tragbar ist. Heute morgen sind ein Herr vom Ordnungsamt, ein Herr vom Veterinäramt und ein Sachverständiger eingetroffen und sie haben sich schon mal einen Überblick über die Situation des Hundehauses verschafft. Alle drei Herren sind zu dem Schluss gekommen, dass sofortiger Handlungsbedarf besteht und schnellstmöglich mit der Sanierung begonnen werden muss. Da die Gesamtsituation so ausschaut, dass der Standort des Tierheims in den nächsten Jahren verändert werden soll und natürlich dann neu gebaut wird, sollte die Sanierung möglichst effektiv und kostensparend sein. Da unsere Oberbürgermeisterin, Frau Gabriele Bauer, erfreulicherweise zugesagt hat, dass die Kosten für die Sanierung von der Stadt Rosenheim getragen werden, sind wir sicher, dass die zuständigen Herren und Ämter sich richtig ins Zeug legen werden, um eine rasche und optimale Lösung zu erarbeiten. Mit Hilfe unseres Vorstands, der unermüdlich mit Briefen und Gesprächen versucht hat, sich Gehör zu verschaffen, unseren Tagebuchlesern und Mitgliedern, die wohl unseren Aufrufen gefolgt sind, sich bei der Stadt zu beschweren, unseren ehrenamtlichen und angestellten Mitarbeitern, die sich die letzten Jahre so richtig ins Zeug gelegt haben und natürlich der Tierliebe unserer Oberbürgermeisterin verdanken wir es, dass die Damen und Herren Politiker doch noch aufgewacht sind und auf die Situation des Tierheims aufmerksam geworden sind. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen tierlieben Menschen, die mitgeholfen haben, diesen Anfang und es ist erst der Anfang, zur Zusammenarbeit von Politik und Tierschutz zu ermöglichen, tausendmal bedanken. 

Gestern Abend 16.30 Uhr- das Hottiphon läutet: Eine Dame aus Albaching war am Apparat; es läge eine Katze seit einer Stunde auf ihrer Terrasse und würde schreien. Jetzt hätte sie aufgehört zu schreien und würde nur noch jammern. Bewegen würde sie sich auch nicht. Da Herr Hotter noch in der Arbeit war, konnte er sich nicht selber darum kümmern und hat im Tierheim Bescheid gegeben. Wir haben mit der Dame noch einmal telefoniert, kamen aber zu dem Schluss, dass der einzige Weg, dieser armen Katze zu helfen der war, selbst hin zu fahren. Also ist Herr Siebert ins Auto gesprungen und mal eben die 40 km nach Albaching gefahren. Er hat die Katze, die wirklich große Schmerzen hatte, eingepackt, ist wieder 50 km zurück (über Stephanskirchen) gefahren und hat sie in der Praxis Dr. Schiele abgegeben. Was soll man dazu sagen. Am besten nichts. Es ist ein Kater, kastriert, schwarz und ca. 2 Jahre alt. 

Die Besitzer der blinden Katze von gestern sind trotz Tätowierung der Katze schwer zu ermitteln. Die Tierärztin, die sie tätowierte, war wohl nicht gut drauf. Jedenfalls wollte oder konnte sie den Mädels aus der Praxis Dr. Schiele den Besitzer nicht nennen. Was sie sicher sagen konnte war, dass er tatsächlich blind ist. Da sind wir schon von allein draufgekommen. Tatsache ist, dass er in der Praxis zusätzlich noch einen epileptischen Anfall hatte. 

Die neuen Menschen von Timo haben sich gemeldet. Man glaubt es kaum - es geht super gut mit ihm. Er ist schon viel ruhiger geworden, ist sauber, fährt gerne Auto und bleibt auch alleine im Auto wenn sie etwas besorgen. Er liebt seine Menschen heiß und innig und sie lieben ihn genau so. Keinerlei Probleme, freu, freu, freu!!! 

Zur Zeit ist uns das Glück recht hold. Wir haben einen richtig guten Riecher wer zu wem passt. Hoffentlich bleibt das so! 

Man stelle sich vor, da gibt es eine Dame, die nimmt uns von Zeit zu Zeit sehr alte, kranke, oder psychisch angeschlagene Katzen ab. In kürzester Zeit schafft sie es, aus ihnen wieder tolle Katzen zu machen. Jetzt hat sie wieder so ein „Vereckerli“ genommen. Gerade ist sie ins Tierheim marschiert und hat verkündet, dass sie unseren Katzen gerne Kratzbäume im Wert von 500 Euro spenden will, weil wir ihr immer so toll helfen!?!?! Verkehrte Welt, wer hilft jetzt da wem. Man kann sich vorstellen, dass es uns erst mal aus den Latschen gehauen hat, immerhin übernimmt sie ja immer alle Tierarztkosten selber und das sind nicht wenig. Kann es sein, dass wir gerade eine Glückssträhne haben?

Die Glückssträhne geht weiter: Eine Dame hat vielleicht Interesse an einer Patenschaft für Leo, unseren kleinen Stier, was auch sehr erfreulich ist, da sich sonst außer ihr nur eine Dame für sein Schicksal zu interessieren scheint. 

Die Praxis Dr. Schiele hat sich gerade gemeldet. Der Kater aus Albaching ist leider nicht zu retten. Beide Beine sind mehrfach gebrochen. Es sind schon Infektionen in einem offenen Bruch. Ein Bein ist so massiv betroffen, dass es abgenommen werden müsste. Da das andere Bein wahrscheinlich nicht mehr richtig zusammen wachsen würde und er immer Probleme damit hätte, haben wir uns zusammen mit den Ärzten dazu entschlossen, ihn zu erlösen. Er hätte kein schönes Leben mehr vor sich gehabt.        

Donnerstag 19.03.2009 

Die Lage im Hof entspannt sich langsam. Dadurch, dass Laila und Timo in ihr neues Zuhause gegangen sind, sind jetzt noch 6 Hunde im Hof. Das geht jetzt ganz gut so. Der Stresspegel ist deutlich gesunken, seit Timo abgeholt wurde. Hoffentlich wird er in seiner neuen Umgebung ruhiger, ansonsten befürchten wir, dass seine neuen Menschen das Handtuch werfen könnten. Wir sind gespannt, wann wir von ihm hören und vor allen Dingen, was wir von ihm hören. 

Nelly und ihren Welpen geht es gut. Die Kleinen wachsen und gedeihen. Das kleine Julchen ist wieder stabil und nimmt schön zu. Toni (der Welpe) hat Julius wieder mal überholt. Hier die neuesten Fotos

Eine Fundkatze wurde gerade abgegeben. Es ist ein unkastrierter Kater, schwarz-weiß, recht dünn, ca. 2 Jahre alt und total verschmust. Hunger hat er für Zwei. Gefunden wurde er vor 2 Wochen in Gollenshausen. Auf der Nase hat er einen schwarzen Fleck. 

Das neue Frauchen von Kiara hat gerade angerufen. Es geht super gut mit ihr. Sie ist recht verschmust und folgt aufs Wort. Man kann sie sogar schon zu den Pferden mitnehmen und auch da ist sie brav. Mit ihrem neuen Kumpel, einem Beagel hatte sie eine kleine Auseinandersetzung. Sie mussten wohl erst mal einiges klären, aber jetzt klappt es mit den Beiden auch gut. 

Eine 11-jährige, dreifarbige Katze namens Sindie wurde abgegeben. Ihr Frauchen ist verstorben und die Angehörigen konnten sie nicht übernehmen. Sie ist eine recht ängstliche Katze, die wohl etwas länger brauchen wird, bis sie Vertrauen fassen kann. 

Bernd, unser Verantwortlicher für unsere Stalltiere, macht sich Sorgen, denn es ist wieder ein Huhn aus der Legebatterie verstorben. Wir hoffen, wir konnten ihn beruhigen. Die Hühner sind halt schon recht alt und es ist immerhin der erste Winter den sie mitgemacht haben. Er hatte schon die Krise, weil er dachte, es wäre eine gefährliche Krankheit ausgebrochen. Dem ist aber nicht so. Er hängt halt an seinen Hühnern. Jetzt sind es noch 9 Hühner und ein Gockel. Gut, dass der Winter jetzt vorbei ist. 

Lissi muss ausrücken und eine Katze aus einer Wohnung holen. Der Betreuer einer Dame kommt nicht an die Katze ran, da sie fürchterlich Angst vor ihm hat. Sie ist jetzt schon seit 14 Tagen alleine in der Wohnung, da ihr Frauchen ins Krankenhaus musste. Sie wurde bisher von einer Nachbarin gefüttert, aber das ist ja kein Dauerzustand für die Katze. Sie ist 8 Jahre alt, schwarz und nur die Wohnung gewöhnt. 

Am Schlossberg wurde eine Katze beobachtet, wie sie auf einem Parkplatz ständig gegen eine Wand oder Autos lief. Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass die Katze blind ist. Die Leute haben sie eingepackt und in die Praxis Dr. Schiele gebracht. Sie ist schwarz mit einem kleinem weißen Brustfleck. In der Praxis ist festgestellt worden, dass sie tätowiert ist. Sie werden die Besitzer benachrichtigen und sie behandeln, da sie erweiterte Pupillen hat und nicht klar ist, ob sie einen Unfall hatte. 

Lissi hat Mieze vermittelt. Sie ist 3 Jahre alt, tiger-weiß und wurde bei uns abgegeben, weil niemand mehr Zeit für sie hatte. Sie war bisher nur in der Wohnung. Mieze kommt in ein Altenheim und wird wahrscheinlich den ganzen Tag von den Senioren beschmust. Das wird ihr sicher gefallen, wenn den ganzen Tag jemand Zeit für sie hat. Ja auch das gibt es, fortschrittliche Seniorenheime, die ihren Senioren was Gutes tun wollen. So wie das Senioren- und Pflegeheim Bruckmühl. 

Anruf aus Oberaudorf: Eine Katze ist zugelaufen und streift seit Tagen um das Haus und jetzt ratet mal: Ja genau, wir müssen sie abholen. Wir hatten schon mal erwähnt, dass die Kiefersfeldener und Oberaudorfer über ein schier unerschöpfliches Repertoire an Ausreden verfügen, warum sie die Tiere nicht selber bringen können. Ja mei, dann holen wir sie halt! Wir sind ja schon froh, wenn sie sich die Mühe machen und sie wenigstens einfangen. 

Lissi ist wieder da. Professionell wie sie ist, war die Angelegenheit schnell erledigt und die Katze im Katzenkorb. Die Besitzerin leidet an einer Leberzirrhose und wird wohl nicht mehr zurück kommen. Dem Zustand der Wohnung nach zu urteilen, hat die Katze wohl einiges mitgemacht.    

Heute mal eine gute Nachricht des Tages: Seit 11. März 2009 ist die 7. Änderung der EU-Kosmetikrichtlinie in Kraft. Seit diesem Zeitpunkt sind Tierversuche auch für kosmetische Inhaltsstoffe und die Vermarktung von Kosmetik, die im Tierversuch getestet wurde, EU-weit verboten. Dies ist ein Meilenstein zur gänzlichen Abschaffung der Tierversuche in der Kosmetik. Auch wenn es noch viele Lücken gibt und die Gesetze nur schwer zu überwachen sein werden, ist die Novellierung der Kosmetikrichtlinie absolut begrüßenswert.   

Mittwoch 18.03.2009 

Action im Hundehaus! Da unsere beiden Herren Hundepfleger nicht anwesend sind, (Toni ist krank, Florian hat Urlaub) übernehmen nun die Mädels das Regiment im Hundehaus. Kathrin unsere Azubine, die gestern Zwischenprüfung hatte, schmeißt den Laden mit einigen Gehilfen fast allein. Wer braucht schon Männer! 

Kiara ist gerade abgeholt worden, sie zieht nach Babensham. Die Leute sind gerade eingezogen und haben schon einen Hund, mit dem sie sich gut versteht. Wir wünschen ihr und ihren neuen Menschen alles Gute. 

Die Angelegenheit mit dem Streuner vom Egarten artet auch langsam zu einer Episode vom Königlich Bayerischen Amtsgericht aus. Die Leute rufen uns an, wir verweisen sie an das Ordnungsamt oder an die Hundeführer, das Ordnungsamt verweist sie an uns, wir rufen wieder die Hundeführer an, da wir keine Leute haben usw. usw. usw. Jetzt schaut es so aus, dass wir gemeinsam mit den Hundeführern der Situation mal her werden könnten. Da der Hund täglich um die selbe Zeit an einem bestimmten Punkt ist, haben die Hundeführer sich bereit erklärt ihn einzufangen und wir holen ihn dann ab. Schön und gut, aber wohin mit ihm, denn wir haben ja bekanntlich keinen Platz! Wir hoffen, dass er gechipt ist oder irgendwie rausgefunden werden kann, wem er gehört, ansonsten schauen wir alt aus. Wir könnten ihn ja auch in das Ordnungsamt bringen, die dann wieder die Hundeführer anrufen, welche dann wieder uns Bescheid geben, oder wie? Oder wir setzen ihn in ein Freigehege, aber das geht ja leider nicht, da wir zwecks Ruhestörung der Nachbarn vom Ordnungsamt die Auflage haben, keine Freigehege zu besetzen. Die Hundeführer haben auch keine Zwinger mehr, da diese sind abgeschafft worden sind. Da wäre dann noch das Fundbüro, das ja eigentlich vom Gesetz her den Hund annehmen müsste. Nette Vorstellung, ein Hund im Regal. Aber die würden sicher das Tierheim anrufen. Erkennt eigentlich irgend jemand den Witz an der Sache??? Man müsste meinen, dass wir langsam mal Platz hätten, da wir ja ständig Hunde vermitteln. Dem ist aber nicht so, da die Hunde ja mittlerweile zu zweit im Zwinger sitzen und man nicht einfach irgendeinen Hund dazu tun kann, weil sie sich ja nicht immer verstehen. Was wiederum heißt: Ein Hund wird vermittelt, der zweite blockiert immer noch den Zwinger. Oder sie werden vom Hof weg vermittelt, da gibt’s auch bald Mord und Totschlag mit unseren unkastrierten Fundhunden. Da der Auftrag ihn aufzunehmen vom Ordnungsamt kam, sind wir jetzt mal so frech und setzen ihn einfach mal in ein Freigehege und warten ab, bis sich die Nachbarn beim Ordnungsamt beschweren und die uns dann hoffentlich sagen, was wir tun sollen, oder ihn ins Fundbüro bringen. Moment mal, das hatten wir schon, ein Hund im Regal geht ja gar nicht. Na dann Prost! 

Und wieder müssen 2 Laufenten weg. Dieses Mal aus Kolbermoor. Die Leute haben erfahren, dass die Enten durch ihren Kot Würmer übertragen können. Das Entwurmungsmittel wurde zwar schon erfunden, ist aber noch nicht bis zu jedem durchgedrungen, wie es scheint. Spaß beiseite; mittlerweile könnte jemand eine Geflügelfarm eröffnen. 4 Warzenenten aus Rosenheim, 6 japanische Laufenten aus Kiefersfelden und 2 Laufenten aus Kolbermoor suchen mittlerweile ein Zuhause. 

Tierarztvisite!: Arco hat heute mitgeholfen. Er hat seinen Halskragen geschrottet und sich schon mal den Verband entfernt, bestimmt damit unsere Tierärztin nicht so viel Arbeit hat. Dabei hat sie Gott sei Dank sowieso nicht viel zu tun. Die paar Kleinigkeiten wie Impfen usw. hätte sie auch alleine geschafft. 

Timo hat sie gleich mitgebracht. Er hat seine OP gut überstanden und ist schon wieder so stressig unterwegs wie eh und je. Er wird auch heute noch abgeholt und in sein neues Zuhause nach Feldkirchen-Westerham chauffiert. Auch ihnen alles Gute und viel Nerven. 

Minni ist tieftraurig: Alba ist zurück gekommen. Alba ist eine schwarz-weiße, 9-jährige Kätzin mit chronischem Schnupfen. Ein Tierarzt, der nicht aus unserer Gegend kommt, hat der Frau eingeredet, dass der Schnupfen der Katze für ihre Kinder gefährlich sein könnte. Was für ein Blödsinn!     

Ja Halleluja! Wir haben gerade den Besitzer unseres Streuners ermittelt und mit ihm gesprochen! Rocky, so heißt der Lauser, ist 13 Jahre alt, hat braunes zotteliges Fell und ungefähr Schäferhund-Größe. Fast alle Angaben die die Leute bei uns machten, stimmen nicht! Er ist weder aggressiv, noch ist er abgemagert, geschweige denn verwahrlost. Wir waren bei ihm und haben mit ihm geschmust. Das einzig Auffällige ist, dass er hinkt und das tut er aber von Geburt an. Er ist hinter einer läufigen Hündin her. Deshalb geht er jetzt weiter als sonst und da kennt ihn keiner. Die Folge ist, wir, die Polizei und das Ordnungsamt werden ständig mit Anrufen bombardiert. Der Besitzer hat uns versprochen, dass er sich darum kümmert. Und die Hündin wird ja wohl nicht ewig läufig sein. Zumindest können wir den Anrufern jetzt die Telefonnummer des Besitzers geben, dann kann er sich mit ihnen beschäftigen und das Fundbüro hat keinen Hund im Regal. 

Rein informativ mal was in eigener Sache: Es melden sich immer wieder Leute die sich beschweren, warum wir bei weiblichen Hunden und Katzen schreiben, sie wären kastriert. Ja Leute, weil es so ist! Sterilisiert wird nicht mehr. Der Unterschied ist folgendermaßen: Bei der Sterilisation werden die Eileiter nur unterbunden, es werden immer noch Hormone produziert und die Hündin wird zwar läufig (die Kätzin wird rollig), kann aber nicht mehr aufnehmen (nicht mehr Trächtig werden), was zu Komplikationen führen kann. Es entstehen Zysten, Tumore, Mamatumore usw.. Um das zu verhindern wird kastriert. Kastrieren heißt, die Eierstöcke werden ganz entfernt. Es werden keine Hormone mehr produziert, es entstehen wesentlich weniger Tumore, Zysten usw. Also Sterilisation: Unterbinden der Eileiter. Kastration: Die Eierstöcke werden entfernt. Das Selbe gilt für die Hoden von Kater und Rüden. OK?       

Dienstag 17.03.2009 

Hottiphon oder mittlerweile Dauerklingelgerät lässt grüßen! Unsere Hundeführer von der Polizei sind uns ja mittlerweile richtig ans Herz gewachsen. Nett und einfallsreich wie sie sind, haben sie nach einer Absage von Herrn Hotter wegen Überfüllung des Tierheimes  kurzerhand einen Fundhund beim Tierarzt geparkt. Da sitzt er jetzt seit Sonntag und muss langsam mal abgeholt werden. Und dadurch haben jetzt doch wieder wir das Problem; ist ja schon fast witzig. Den Letzten beißt der Waldi und das sind meistens wir. Dadurch, dass Laila einen Pflegeplatz bekommen hat, können wir es höchstens auf dem Hof versuchen. Es ist soll ein Beagel-Mix sein, männlich, jung, natürlich nicht kastriert und nicht gechipt. Wir stellen hier im Hof des Tierheims den Rekord auf, lauter unkastrierte (!) Rüden auf einem Haufen. Das soll uns erst mal jemand nachmachen. Man kommt fast gar nicht mehr zur Türe rein, vor lauter Rumgewusel, die sind schlimmer als ein Sack Flöhe. Aber vertragen tun sie sich noch, mit der Betonung auf noch! 

Zwei Fundhunde die Herr Hotter auch nicht mehr unterbringen konnte, haben die Hundeführer der Polizei gestern Abend netterweise in das Tierheim Rottach gefahren. Wobei sich die Besitzerin brav heute morgen schon gemeldet hat und wir sie gleich mal nach Rottach geschickt haben, um die Hunde abzuholen. 

Noch mal Hottiphon: In einer Eisdiele sitzt seit Stunden ein Dackel und futtert ein Eis nach dem anderen. Herr Hotter hat die Herrschaften gebeten, den Dackel erst einmal da zu behalten und die nette Italienerin meinte, das sei kein Problem (wahrscheinlich aber nur so lange, wie ihnen das Eis nicht ausgeht). Prompt, einige Zeit, später ruft eine Frau an und erzählt, dass sie seit zwei Tagen verzweifelt ihren Dackel sucht. Herr Hotter hat sie gleich mal in die Eisdiele geschickt, wo sie ihren - hoffentlich nicht allzu sehr unterkühlten - Hund abholen konnte. Der hat jetzt garantiert Durchfall. 

Der "Beagle" ist gerade bei uns eingetroffen und nach Begutachtung von uns, muss man sagen, dass er mit einem Beagle ungefähr soviel zu tun hat wie eine Maus mit einem Kaninchen. Dazu kommt, dass der Besitzer seit gestern von Polizei zu den Hundeführern, dann zum Tierheim und zurück irrt und seinen Hund sucht. Keiner hat ihm gesagt, dass sein Hund schon am Sonntag gefunden wurde, da jeder meinte, es wäre ein Beagle und wir haben uns auf die Beschreibung verlassen müssen weil wir ihn nicht gesehen haben! Aber: Nicht verzagen, Tierheim fragen! Wir haben den Besitzer natürlich sofort informiert! Ja, ja das alte Lied: Hätten wir Platz gehabt, wäre der Hund bei uns gelandet und schon längst wieder daheim. Da sollten wohl einige Leute einen Kurs in Rassekunde machen. 

Langsam wird die Angelegenheit mit den Fundhunden recht unübersichtlich. Es weiß ja bald keiner mehr, wo welcher Fundhund sitzt. 

Eine halbe Stunde nach dem Eintreffen des sogenannten „Beagle“, der keiner ist, das glückliche Ende. Der Besitzer ist eingetroffen und kann seinen griechischen Straßenmischling, der übrigens 7 Jahre alt ist, wieder in die Arme schließen. Meine Güte, wir haben den Besitzer eines jungen Beagels gesucht! Königlich Bayerisches Amtsgericht lässt grüßen. Gut, dass Herr Hotter noch den richtigen Durchblick hat. 

Miezi, eine dreifarbige Kätzin, 1 Jahr alt, ist vermittelt. Die Platzkontrolle, die das Tierheim Rottach für uns gemacht hat, war  in Ordnung. Sie wird bei einer Familie mit zwei Kindern in Valley ihr neues Zuhause beziehen. 

Timo ist gerade beim Tierarzt. Seine Milchzähne werden heute gezogen, da sich die kleinen Scheißerchen strikt weigern, von alleine auszufallen. Sie verursachen eine Zahnfleischentzündung, was natürlich höchst unangenehm ist.

Arco geht es wieder besser. Sein Bein ist wieder abgeschwollen. Jetzt ist er so fit, dass er ständig, trotz Halskragen, an seinem Verband an der Rute rumbeißt. Typisch für den Kasperl! 

Eine Fundkatze ist gerade abgegeben worden. Sie ist grau getigert mit weiß, weiblich, ca. 1 Jahr alt und  etwas „sehr“ wütend. Sie wurde vor 4 Wochen in Reischenhart bei Raubling gefunden. Wir lassen sie lieber erst mal in Ruhe, bis sie sich etwas beruhigt hat.

Minni ist glücklich. Sie hat gerade Sylvester und Shela vermittelt. Die beiden sind Geschwister und 5 Jahre alt, beide schwarz und sehr verschmust. Sie kommen nach Bad Reichenhall, wenn die Platzkontrolle durch das Tierheim Bad Reichenhall klappt. Wovon wir natürlich ausgehen. 

Der Aufreger des Tages: Island will den Walfang fortsetzen. 250 Wale sollen dieses Jahr getötet werden. 100 Minkwale und 150 Finnwale, welche eigentlich geschützt sind, weil sie vom Aussterben bedroht sind!  Proteste von Regierungen und Tierschutzorganisationen hat man zwar zur Kenntnis genommen, mehr aber auch nicht. Die Isländer selbst essen kaum noch Walfleisch und man erhofft sich jetzt das große Geschäft mit den Japanern, obwohl die eigentlich selber genug Wale um die Ecke bringen. Kaum zu glauben, dass die Menschheit noch immer nichts gelernt hat. Neben dem Tourismus, ist der Fischexport die wichtigste Einnahmequelle Islands. Man kann sich unter anderem wehren, wenn man Fischprodukte aus Island boykottiert oder einen Beschwerdebrief an die Regierung Islands schreibt.    

Montag 16.03.2009 

Schöne Bescherung am Montag morgen: Arco hat ein stark geschwollenes Bein und muss sofort zum Tierarzt. Die Schwellung ist an dem Bein, in dem sich die Braunülle befand (Nadel zum Infusionsschlauch). Er wurde am Donnerstag kastriert und ein Teil seiner Rute wurde amputiert. Während der OP bekam er Infusionen. Vielleicht hat er da etwas nicht vertragen. 

Bei der Gelegenheit nimmt Herr Siebert gleich eine Fundkatze,  die am Wochenende abgegeben wurde, mit in die Praxis. Es ist eine Angorakatze, die derartig verfilzt ist, dass man von der Katze gar nichts mehr sieht. 

Das Hottiphon hat am Wochenende wieder mal keine Ruhe gegeben. Herr Hotter musste sämtliche Fundhunde abweisen. Die Hundeführer der Polizei sind schon ganz verzweifelt, weil sie nicht wissen wohin mit den Hunden. Es ist eine Katastrophe, aber wir können es nicht ändern, denn wir haben einfach keinen Platz mehr. Auch sämtliche Pflegeplätze sind belegt. Das geht jetzt schon seit einiger Zeit so. Früher oder später muss man sich etwas einfallen lassen. Das Tierheim platzt aus allen Nähten. Jetzt wären mal die Gemeinden gefragt, die ja eigentlich zuständig sind! 

Arco ist wieder da. Die Diagnose lautet Bindegewebsentzündung. Das kann schon mal vorkommen. Jetzt bekommt er Entzündungshemmer und Antibiotika. 

Das neue Frauchen von Mike, unserem Airedale Terrier, hat sich noch mal gemeldet. Es geht ihm sehr gut und sein Dauerdurchfall, an dem er im Tierheim ständig gelitten hat, ist am 2. Tag schon weg gewesen. Wir dachten uns schon, dass es am Stress gelegen hat. Im Haus ist er superbrav, beim Gassigehen geht der Jagdtrieb manchmal mit ihm durch, was mit ein bisschen Erziehung bestimmt in den Griff zu kriegen ist. Alles in allem haben es alle gut getroffen, der Hund und seine Familie. Wie schön! 

Dem Fundhasen vom Samstag mit der Eiterbeule geht es wieder besser. Er wurde operiert und durfte heute schon abgeholt werden. Wir werden ihn fotografieren. Vielleicht erkennt ihn ja jemand. 

Wir haben heute regen Parteiverkehr; haufenweise Interessenten für Hunde, aber leider will jeder was liebes Kleines. Wir haben hier fast alles, nur nichts Kleines. Lieb sind sie alle, aber  leider auch sehr groß. 

Aber - oh Freude! Laila hat einen tollen Pflegeplatz. Sie ist gerade abgeholt worden und ist ganz selig, da sie die Leute von früher schon kennt. Da werden ihre Magenschmerzen gleich vergehen. Sie war zwar mit auf dem Hof und nicht im Zwinger, aber durch die Überfüllung mit allen möglichen jungen Hunden und kleinen Fundhunden hatte sie zum Schluss trotzdem ganz schön viel Stress hier. Wir sind richtig erleichtert, dass die liebe Laila auf ihre alten Tage doch noch ein Plätzchen gefunden hat, wo sie geliebt und behütet wird. (Frau Bast wird jetzt wenigstens einer von mindestens 4 Träumen  erfüllt. Da wären noch Benny, Paula, Staff-Paula, Barry usw. usw. usw. Träumen lohnt sich manchmal doch! Gell Frau Bast, jetzt wirst du Dich freuen, wenn Du das liest. Schöne Abendlektüre für unsere liebe Chefin!

Der Aufreger des Tages: Wieder einmal wurde in der Lausitz illegal eine junge Wölfin erschossen! Der Wolf ist in Deutschland ein streng geschütztes Tier. Der Bestand in Deutschland wird gerade mal auf 40 Tiere geschätzt. Es ist wirklich zum Erbrechen, inzwischen müsste der größte Idiot wissen, dass Wölfe den Menschen tunlichst aus dem Weg gehen und ausschließlich dann angreifen würden, wenn sie in die Enge getrieben werden und da ist es nicht sicher. Die Naturschutzverbände NABU, WWF und die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe wollen eine Belohnung von 10.000 Euro für Hinweise auf den Schützen aussetzen. Der illegale Abschuss stellt eine Straftat dar, die mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden kann. Wollen wir hoffen, dass man mal so einen hirnlosen Deppen, der sein Gewehr als Potenzverlängerung benutzen muss, erwischt. 

Sonntag 15.03.2009

Der Sonntag fängt sehr ruhig an. Es sind auch nur sehr wenig Mitarbeiter im Dienst, da die Hälfte der Belegschaft entweder krank ist, oder frei hat. So kann sich der Rest der Mannschaft voll entfalten :-)

Auf Grund des schlechten Wetters waren heute nicht so viele Gassigeher da, aber trotzdem ist ca. die Hälfte der Hunde rausgekommen zum Gassigehen.

Das kleine Julchen wird ja seit gestern zusätzlich mit der Flasche gefüttert und die kleine Lady hat tatsächlich über Nacht wieder genau 90 g zugenommen. Also sind wir so auf einem guten Weg. 

Der Rest des Tages war wieder ruhig und wir wünschen dem Hottiphon einen ruhigen restlichen Sonntag.

Samstag 14.03.2009 

Schweren Herzens hat Toni sich entschlossen, Jack doch nicht zu übernehmen. Seine Gesundheit lässt es einfach nicht zu. Dazu kommt, dass er ja berufstätig ist und nicht viel Zeit hat, seine Lebensgefährtin mit den beiden Hunden zu unterstützen. Da Baghira ein sehr schwieriger Hund ist und der kleine Jack mal ganz groß wird, ist das sicherlich am vernünftigsten. Seine Lebensgefährtin ist sehr zierlich und kann Baghira kaum gerecht werden. Dann kommt noch hinzu, dass man jederzeit mit einem Rückfall von Tonis Krankheit rechnen muss. Jack ist also wieder zur Vermittlung frei. Die Übergangszeit verbringt er im Tierheim, was er gar nicht übel findet, weil er im Hof immer jemanden zum Spielen hat und er von sämtlichen Angestellten recht verzogen wird. Er wird sicher nicht lange da sein. 

Die neuen Besitzer von Kätzin Alija (8 Jahre, verkrüppeltes Pfötchen) haben sich gemeldet. Sie sind sehr glücklich, denn Alija hat sich sofort gut eingelebt und augenblicklich den schon vorhandenen 7 Monate alten Kater adoptiert. Sie putzen sich gegenseitig und Alija kümmert sich rührend um den Kleinen. Da sieht man mal wieder, es muss nicht immer die reinrassige Katze vom Züchter sein. 

Arco, Laila und ein paar kastrierte Katzen können heute von der Praxis Dr. Schiele abgeholt werden. Allen geht es gut. Arco ist fit wie ein Turnschuh und bei Laila ist Gott sei Dank nichts Auffälliges gefunden worden. Ihre Bauchschmerzen kommen möglicherweise vom Magen. Sie wird ein Medikament bekommen. Schauen wir mal, ob es dann besser wird. 

Nelly wird von ihren Welpen mittlerweile dermaßen bearbeitet, dass man gar nicht mehr zuschauen kann. Sie tut uns richtig leid, wenn die Kleinen an ihren Zitzen herumreißen und reinbeißen. Die Kleinen bekommen jetzt ihre Zähne! Das schaut aus wie bei einer Raubtier-Fütterung. Es ist verwunderlich, dass Nelly das so gelassen hinnimmt. Das kleine Julchen macht uns ein wenig Kummer. Sie hat die letzten 2 Tage 90g abgenommen; das geht gar nicht. Sie bekommt jetzt zusätzlich die Flasche. Sie ist die Kleinste und kann sich nicht recht durchsetzen gegen die dicken Jungs. Ansonsten ist alles im Grünen Bereich. Sie spielen wie die Wilden und haben sogar schon die Spielstellung drauf. Hintern in die Höhe, Vorderkörpertiefstellung und ab geht’s. Jetzt sind es schon richtige kleine Hunde. Nelly's Futteraggression ist leider nicht in den Griff zu kriegen. Sie kommt ursprünglich aus einer Tötungsstation in Ungarn und hat immer um ein bisschen Futter kämpfen müssen. Da sie ihren Welpen deutlich zu verstehen gibt, dass es nicht erwünscht ist, wenn sie sich über ihre Futterschüssel hermachen, müssen wir nun eine strikte Trennung beim Füttern einführen, da die Welpen ihr Verhalten sonst annehmen und auch futteraggressiv werden könnten. 

Frau Klein hat heute Teddy (das Kaninchen mit Schnupfen) in sein neues Zuhause gebracht. Passt super! 

Auch Elvira, ein wildfarbenes Widderkaninchen mit 3 Jahren, ist an ihren neuen Platz gebracht worden. Passt auch! 

Und wieder eine verletzte Amsel für Herrn Warlinsky. Dem ist schon ganz mulmig, weil er glaubt, dass er das mit den Nestlingen heuer gar nicht mehr alleine schaffen kann. Er bräuchte dringend jemanden, der ihm hilft. Wir werden wieder einen Hilferuf auf die erste Seite unserer Homepage setzten. Vielleicht findet sich ja jemand, der ihn unterstützen kann. 

Kurz vor Schluss ist noch ein Fundkaninchen gekommen. Er wurde in Rosenheim im Auerbachweg auf einer Baustelle gefunden. Er ist schwarz, kastriert, ein Zwergkaninchen. Er ist von einem Nagetier völlig zerbissen worden und hat eine riesige Eiterbeule am Hintern. Da wird die Freude dieser Tage bei Frau Klein gleich wieder vorbei sein! 

Freitag 13.03.2009 

Erste Nachricht von Bongo nach 3 Tagen (brav).  

Die neue Familie von Timo war da und ist mit ihm Gassi gegangen. Es ging heute schon viel besser mit ihm. Er braucht immer etwas Zeit bis er sich an jemanden gewöhnt, wenn er dann aber Vertrauen gefasst hat, ist das kein Problem mehr. Wird schon! 

Ein Kater wurde abgegeben. Sein Name ist Charly, ist 2.5 Jahre alt, Tiger mit weiß, kastriert und hat eigentlich nie wirklich Jemandem gehört. Er war in einer Wohnung und ist von Mieter zu Mieter weitergereicht worden. Die vorletzten Mieter sind spurlos verschwunden und die junge Frau, die jetzt eingezogen ist, ist hochschwanger und kann nichts mit ihm anfangen. Charly hat in seinen 2,5 Lebensjahren schon so manchen Mieter kommen und gehen sehen und irgend ein vorübergehender "Besitzer" hat in kastrieren lassen, aber nie ist jemand auf die Idee gekommen, die Verantwortung für ihn zu übernehmen und ihn mitzunehmen. Die Wohnung ist recht klein, aber er hatte nie das Bedürfnis nach draußen zu gehen und hat sich im Laufe der Zeit zu einem rechten Eigenbrödler entwickelt. Letztendlich ist er im Tierheim gelandet. Wir werden alles Menschenmögliche tun, um ihm ein richtiges Zuhause zu verschaffen, an dem er auch gewollt ist, geliebt wird und für immer bleiben kann. 

Golden Retriever Sam hat wieder mal ein neues Zuhause gefunden. Wollen wir hoffen, dass es diesmal endgültig ist! 

Ein Nymphensittich ist in Rosenheim, Goethestraße zugeflogen. Er hat sich am Heilpädagogischen Zentrum zwei Herren ausgesucht, die ihn dann per Auto ins Tierheim gekarrt haben. Da wir hier keine Vögel aufnehmen können, hat ihn Herr Siebert gleich zu Herrn Warlinsky gefahren. Herr Warlinsky hat letzte Woche wieder einen verletzten Vogel nach dem anderen bekommen, unter anderem einen Grünfink, den eine Katze gefangen hat, eine Amsel mit kaputtem Flügel, einen Buchfink, der gegen eine Scheibe geflogen ist, einen Zipzap (winziger gelber Vogel mit schwarzen Streifen) der völlig fertig auf dem Bürgersteig saß und eine zerfledderte weiße Taube, die wohl einem Raubvogel entfleucht ist. Er meint, dass er alle wieder hinbekommt; einige haben sich jetzt schon gut erholt. Der Bussard von der Autobahn ist auch wieder fit. Herr Warlinsky wird mit den Polizisten an die Stelle fahren, an der sie ihn gefunden haben, sobald der Boden nicht mehr gefroren ist und ihn dort wieder freilassen. 

Der Fund-Pekingese von gestern, mit dem Afrikanischen Chip, ist immer noch da. Er hat sich Gott sei Dank mit den Hofhunden arrangiert, was nicht von vorne herein klar war, da er nicht kastriert ist und im Hof noch 2 weitere unkastrierte Rüden rumlaufen. Im Hundehaus wäre kein Platz mehr frei gewesen für diesen Kleinen

Herr Siebert ist noch unterwegs nach Kiefersfelden. Dort streift seit 3 Tagen eine Katze um ein Haus, schreit die ganze Zeit und ist verletzt. Die Leute können sie nicht anfassen. Herr Siebert wird versuchen, sie mit einem Netz einzufangen. Möglicherweise geht es auch so, denn die letzten Male als wir solche Anrufe bekommen haben, hat sich jedes Mal herausgestellt, dass die Katzen sehr zutraulich waren und die Leute einfach keine Lust hatten nach Rosenheim zu fahren. Kiefersfelden und Oberaudorf haben da ein Patent darauf. 

Seit einigen Tagen werden wir und die Polizei wegen einem herumstreunenden Hund mit Anrufen geradezu bombardiert. Es ist ein großer Hund mit braunem langen Fell, er hinkt, schaut recht abgemagert aus und ist uralt. Er startet seinen Rundgang immer vom Egarten aus und wandert entweder nach Fürstätt oder nach Rosenheim rein. Man kann ihn nicht anfassen, was zur Folge hat, dass er immer weg ist, wenn die Polizei oder wir dort ankommen. Da weder die Polizei noch wir genügend Leute haben, um den ganzen Tag durch die Gegend zu fahren, um ihn zu suchen, erklären wir den Leuten mittlerweile, dass wir nur noch ausrücken, wenn der Hund irgendwie dingfest gemacht wurde, was in der Bevölkerung für großen Ärger sorgt. Die Anrufer haben Angst, dass er überfahren wird, verhungert, Schmerzen hat usw. usw. Eine Dame war so erbost, dass sie aus dem Verein austreten will. Was bitte sollen wir tun??? Wir haben hier 250 Tiere zu versorgen und einfach nicht genügend Pfleger. Es ist beim besten Willen nicht möglich, den Hund einzufangen. Der will einfach nicht!! Wir haben uns in der Gegend erkundigt, ob jemand den Hund kennt. Ja, das ist der Rocky vom Sportplatz bzw. Tennisplatz und der läuft hier schon immer rum, heißt es dann. Warum fällt das jetzt erst jedem auf? 4-5 Anrufe täglich, so plötzlich?? Keine Ahnung, vielleicht weil er jetzt wirklich sehr alt aussieht und senil wird. Er sitzt ja auch manchmal mitten auf der Straße. Jedenfalls wären wir selbst froh, wenn das ein Ende hätte. Die Polizei wird hoffentlich morgen diesen Sportplatz aufsuchen und seinen Leuten sagen, dass er seit neuestem mitten auf der Straße sitzt und die Autos drum herum fahren müssen. Eine Dame ist heute sage und schreibe eine Stunde hinter ihm her gegangen. Der hat sich eins gelacht und sie meinte, wir sollten sie mal ablösen. Wirklich sehr witzig! Falls jemand wirklich den ganzen Tag nichts zu tun hat, darf er sich gerne bei uns melden, auf den ersten Anruf warten, dann lostigern und den ganzen Tag hinter ihm herrennen. Bitte gerne!!!! 

Die Praxis Dr. Schiele hat sich gemeldet. Arco hat noch 15 cm von seiner Rute behalten dürfen. Wir sind eh schon schlecht drauf heute, da kann uns das auch nicht mehr schocken. Armer Hund. Wenigstens sieht man noch wenn er sich freut.

Herr Siebert konnte die Katze in Kiefersfelden einfangen. Es ist ein unkastrierter Kater mit ca. 2,5 Jahren. Es ging erfreulicherweise auch ohne Netz, was für den Kater natürlich wesentlich stressfreier war. Die Frau in Kiefersfelden hatte den Kater in einen Schuppen gelockt, was die Situation sehr erleichtert hat. Er hat eine leichte Verletzung am Fuß und wird jetzt im Tierheim versorgt. Der Kater ist übrigens eine richtige Schmusebacke und hat die Streicheleinheiten von Kathrin sehr genossen, auch wenn es sehr kurz war, denn es war eigentlich schon längst Feierabend!

Donnerstag 12.03.2009 

Toni, unserem Hundepfleger, geht es etwas besser. Er wird das Krankenhaus wohl heute oder morgen verlassen können und dann noch mindestens eine Woche zuhause sein. Hallo Toni, mach dir ja keinen Kopf, die Kollegen schaffen das!!!  Florian hat zur Zeit Verstärkung von Kathrin, unserer Azubine im 2 Ausbildungsjahr. Die Katzenabteilung und die Kleintierabteilung hat sie schon durchlaufen und wird jetzt ihre Ausbildung im Hundehaus fortsetzen. Die Zwei haben mit Unterstützung einiger Hilfskräfte die Hundeabteilung gut im Griff. Gerade haben sie die Welpen gewogen, die Mädels holen auf (hoffentlich nicht zu Lasten des Hirns - siehe Tagebuch von gestern!) und Julius hat Toni (den Welpen) wieder überrundet. Die beiden liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Julius hat als erster die 2000 g überschritten. Toni (der Welpe) hat sich heute schon über die Futterschüssel von Mama Nelly hergemacht und die Reste ausgeschleckt. Frühreifes Früchtchen, würden wir sagen. 

Die Besitzerin der Fundkatze vom Dienstag hat sich bei uns gemeldet. Ein Nachbar hat das Tagebuch gelesen und sie informiert. Der Kater war schon in Behandlung. Er hat einen äußerst hartnäckigen Durchfall. Sie wird ihn in der Praxis Dr. Schiele abholen. Es ist für uns natürlich völlig unmöglich zu wissen, ob eine derartig abgemagerte Katze schon in Behandlung ist, wenn sie als Fundkatze bei uns abgegeben wird. Da wir kein Risiko eingehen können, werden solche Katzen natürlich zum Tierarzt gebracht. Felix, so heißt der Kater, ist 14 Jahre alt und wird sich freuen, wenn er nach seiner Odyssee wieder nach Hause darf. 

Die heutige Tierarztvisite war nicht sehr erfreulich. Laila musste mit in die Praxis. Sie hat einen auffälligen Abdomen (Bauch) und es muss mit Ultraschall abgeklärt werden was da los ist. 

Timo hat einige Milchzähne nicht gewechselt. Sie stecken bombenfest, Zahnstein hat sich auf ihnen gebildet und jetzt ist das Zahnfleisch entzündet. Die Milchzähne müssen dringend gezogen werden. 

Weiter geht es mit Arco. Nach vielen Gesprächen mit Trainern und Tierärzten haben wir schweren Herzens beschlossen, ihn kastrieren zu lassen. Er zeigt hohe Aggressivität anderen Rüden gegenüber, ist sehr nervös und unruhig. Er geht bei Kleinigkeiten gleich in die Luft. Kurz gesagt, er hat Stress. Aber das ist leider noch nicht alles. Er hat sich vor einiger Zeit die Rute aufgeschlagen und jedes Mal wenn sie am Abheilen ist, knallt er wieder irgendwo dagegen. Jetzt wird diskutiert, ob man während der Kastration die Rute entfernt. Wir finden das überhaupt nicht gut, da es ist schon eine Seltenheit ist, wenn ein Dobermann nicht kupiert ist und sie sind mit Rute wirklich sehr viel schöner, aber diese Entscheidung müssen wir fast den Ärzten überlassen. Natürlich macht es nicht viel Sinn, monatelang rum zu doktern, um im Endeffekt dann doch amputieren zu müssen. Insgeheim hofft hier jeder, dass wir ihn morgen mit Rute wieder abholen können. Vielleicht findet sich ja doch noch eine andere Lösung, wenn schon andere Körperteile daran glauben müssen. 

Wir sind hier grundsätzlich schon erpicht darauf, alle Tiere kastrieren zu lassen, außer bei Rüden, da sollte man das reiflich überlegen, da muss schon ein triftiger Grund vorhanden sein. Bei manchen Rüden kann sich eine Persönlichkeitsveränderung durch die Kastration schon mal negativ auswirken. Wenn sie natürlich darunter leiden oder sexuell hyperaktiv sind, hat man im Tierheim aber oft keine andere Wahl. (Übrigens die Pfleger werden auch nicht kastriert, nett gell!). Ansonsten sind sämtliche Neuzugänge geimpft und ein paar Ohrmilben vernichtet worden. 

Ein Fundhund ist gerade abgegeben worden. Ach ja, es ist ja noch das Gäste-WC frei :-). Scherz beiseite - wir haben keinen Platz mehr, deshalb muss er mit den Hofhunden auskommen. Es ist ein Pekinese, männlich, sandfarben und er hat einen Chip. Der typische Unterbiss ist auch vorhanden, was ihn jetzt nicht unbedingt hübscher macht. Er ist in Aying auf der Hauptstrasse gefunden worden. Laut Tasso stammt der Chip aus Afrika und ist nirgendwo gemeldet. Jetzt werden wir international, was im Zuge der kontinentalübergreifenden Hundeverständigung auch nicht schlecht ist. Oder? Jawohl! 

Kaum hier, schon wieder weg. Timo hat einen Platz. Ein nettes ruhiges Ehepaar mit Haus, Garten, Enkelkinder, Freunden mit Hunden und überhaupt allem, was das Hundeherz begehrt. Das Ehepaar wird eine Woche Vertrauensaufbau betreiben, Gassi gehen, die Zahn-OP abwarten und ihn dann Ende nächster Woche abholen. Läuft doch wie am Schnürchen. 

Mathilde-Frauchen hat sich umentschieden. Statt Louisa, hat sie das Kaninchen „Maus“ mitgenommen. Maus ist 1,5 Jahre alt, grau-weiß, weiblich und hat ein schweres Schicksal hinter sich. Florian hat sie vor einiger Zeit aus einer verlassenen Wohnung gerettet, zusammen mit 2 Wellensittichen und noch einem Kaninchen, das leider verstorben ist. Die Tiere sind über eine Woche nicht gefüttert worden und mussten in Würfeln, die zu einem Kinderzimmertisch umfunktioniert wurden, hausen. Maus wird sich freuen, wenn sie durch die halbe Wohnung hoppeln darf. Zitat des Tages von einer Pflegerin: "Die nächste Maus nennen wir dann Kaninchen!"

Mittwoch 11.03.2009 

Frau Klein ist recht glücklich dieser Tage! Teddy, ein Löwenkopf-Kaninchen, 2.5 Jahre alt, weiß mit blauen Augen, ist vermittelt. Das ist schon etwas besonderes, da Teddy einen chronischen Kaninchenschnupfen hat. Frau Klein strahlt über alle 4 Backen. Bis auf zwei junge Mädchen, welche die Patenschaft für ihn übernommen haben, hat  sich bisher wegen des Schnupfens keiner auch nur ansatzweise für ihn interessiert. Und jetzt bekommt er gleich ein kleines Zimmer für sich alleine. Da Kaninchenschnupfen leider immer ansteckend bleibt, muss er einzeln gehalten werden. Da ist die ganze Angelegenheit natürlich ein seltener Glücksfall. Frau Klein wird ihn am Samstag in sein neues Zuhause bringen. 

Auch Louisa, ein ca. 5-jähriges Rex-Kaninchen, hat einen super Platz. Die Dame die sie nimmt, hat schon Mathilde (siehe vermittelte Tiere) von uns und ein richtiges Goldhändchen für Kaninchen. Man kann davon ausgehen, dass das richtig gut funktioniert. 

Neues von Nelly und ihren Welpen am Tag 21 seit der Geburt: Die Welpen spielen heute zum ersten mal richtig miteinander. Es ist ein richtiges Gewusel im Kinderzimmer und dazwischen schlafen sie immer wieder ein. Toni (der Welpe, nicht der Pfleger) hat tatsächlich den dicken Julius eingeholt, er wiegt jetzt 18 g mehr als Julius und hat ständig die Klappe offen beim Spielen. Wir möchten darauf hinweisen, dass wir bei der Namensgebung an keinerlei Ähnlichkeiten mit dem Pflegepersonal dachten! Das kleine Julchen ist immer noch die Zarteste, sie wiegt jetzt 1373 g und Toni zum Vergleich 1948 g. Aber was die Rüden im Speck haben, haben die Mädels bestimmt im Kopf. 

Timo, unser Cocker-Spaniel, hat sich ein bisschen beruhigt. Vielleicht wird er in normaler Umgebung (das Tierheim ist sicher normaler als alles, was er bisher erlebt hat) doch schneller wieder ein Hund, als zuerst angenommen. Der Herr, der ihn abgegeben hat, hatte erwähnt, dass es ihm wohl an seinem ersten Platz nicht besonders gut ging. Und das überschäumende Temperament des Herrn, der ihn abgegeben hat, hat sicherlich auch nicht zu seiner Beruhigung beigetragen. Gut, dass Timo ein so liebes Wesen hat; dies und dazu sein Welpengesicht tragen bestimmt dazu bei, dass er sehr schnell vermittelt werden kann. 

Die Tierarztvisite ist auf Morgen verschoben worden, da in der Praxis Dr. Schiele ein Notfall zur OP ansteht. Dadurch müssen wir die Fundkatze von gestern in die Praxis fahren. Sie hat einen derartig extremen Durchfall, dass die Gefahr der Austrocknung nicht unterschätzt werden darf. Obwohl sie sehr gut frisst und wir sie mit Flüssigkeit versorgt haben, wollen wir hier kein Risiko eingehen. 

Die neuen Besitzer von Sam haben sich gemeldet. Wir haben ihn vor ca. 14 Tagen vermittelt, er ist ein ca. 1-jähriger Jagdhundmischling. Wir hatten ihn nicht auf unserer Homepage, da er von Anfang an schlimme Verdauungsprobleme hatte. Die neuen Besitzer haben sich trotz seiner gesundheitlichen Beschwerden in ihn verliebt. Er wurde ursprünglich, angebunden an einem Baum, an der Autobahnausfahrt Bad Aibling gefunden (ohne Sackerl Futter, was für eine Frechheit). Er hat sich auf seinem neuen Platz super eingelebt und seine Verdauung funktioniert jetzt auch endlich perfekt, er hat sogar zugenommen.  Er frisst keine Möbel an, das war im Tierheim seine Lieblingsbeschäftigung und folgsam ist er auch noch. Sämtliche Befürchtungen sind nicht eingetreten! Wer sagt`s denn, geht doch! Irgendwann findet jeder Topf den passenden Deckel. 

Wir sind gespannt, wann wir etwas von Bongo hören, der ja gestern vermittelt wurde. 

Kiara hatte am Wochenende auch wieder Besuch von ihrer zukünftigen Familie. Sie wird am 18.03.2009 abgeholt. Die neue Familie zieht gerade um und will ihr den Umzugsstress nicht zumuten. Was sehr vernünftig ist. 

Ein völlig verzweifelter junger Mann sitzt gerade in unserem Büro. Seine Rottweiler-Hündin hat Welpen bekommen und nimmt sie nicht an. 4 Welpen sind schon verstorben, die restlichen 5 Welpen versuchen sie im Moment mit der Flasche großzuziehen. Die Welpen sind 3 Wochen alt und brauchen dringend eine Hunde-Amme. Wir haben gleich beim Radio Charivari, Oberbayerischen Volksblatt,  Blickpunkt und allen uns bekannten Tierheimen angerufen. Jeder sicherte ihm gleich Hilfe zu. Hoffentlich führen die ganzen Aufrufe bald zu einem Ergebnis, da die Kleinen keine Abwehrkräfte durch die Muttermilch bekommen haben, die sie dringend so schnell wie möglich bräuchten. 

Falls irgendjemand jemanden kennt, der eine Hündin hat, welche die 5 Welpen aufziehen kann, bitte sofort im Tierheim oder beim Hottiphon melden! Es ist wirklich sehr wichtig!!!!!!!!!!!!!! Die Hottiphonnummer lautet 01717448674 !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!        

Dienstag 10.03.2009 

Schlechte Nachrichten! Toni, unser Hundepfleger, musste heute Nacht ins Krankenhaus. Wir wissen nicht wie lange er ausfällt. Es könnte unter Umständen etwas länger dauern. Er hatte die selbe Geschichte schon einmal. Aber zur Beruhigung - es ist nichts Bedrohliches! Wir wünschen ihm gute Besserung und alles, alles Gute.  

Bongo ist heute abgeholt worden. Er hat ein super Plätzchen bei einer Hundetrainerin in Reundorf bekommen. Die Leute sind auch im Tierschutz tätig und äußerst tierlieb. Es ist ein schönes Gefühl, wenn  wieder ein Tier an einen guten Platz geht. 

Der eine geht, der andere kommt. 

Kurz nachdem Bongo abgeholt wurde, hat Barro seinen Platz eingenommen. Barro ist ein 3-jähriger Appenzeller Sennenhund. (Wir haben seine Geschichte gestern geschrieben.) Er ist kastriert, ein kleines bisschen übergewichtig, sehr lieb (ein richtiger Knuffi) er mag Kinder, hat keinerlei Erziehung genossen und war noch nie im Haus. Das könnte Probleme geben. Wenn er immer im Freien war, ist unser „tolles“ Hundehaus garantiert ein richtiger Schock für ihn. Fußbodenheizung, gigantische Lautstärke und wenig Platz tragen bestimmt nicht zu seinem Wohlbefinden bei. Wir müssen schauen, dass er so schnell wie irgend möglich vermittelt wird. 

Eine Dame hat angerufen. Sie wohnt derzeit in einem Haus das einen großen Wasserschaden hat. Das Haus muss saniert werden und sie muss ausziehen. Das Dumme ist, sie hat 2 Herdenschutzhunde, die ein riesengroßes Grundstück zur Verfügung haben. Es sind 2 Sarplaninac aus einer Arbeitslinie direkt aus Serbien. Die zwei Rüden sind nicht kastriert, 2 Jahre alt und sollten zusammen auf einen neuen Platz gehen. Herdenschutzhunde werden erst ca. mit 4 Jahren richtig erwachsen, nicht körperlich, sondern vom Wesen her und können dann bei falscher Behandlung ganz schön knallig werden. Das Problem ist (eigentlich kein Problem, wenn man es weiß), dass Herdenschutzhunde über Jahrhunderte ausschließlich zum Bewachen von großen Herden gezüchtet worden sind. Das heißt, sie müssen selbstständig denken und handeln, sie leben in ihren Ursprungsländern fast völlig ohne Menschenbezug und bewachen die Herden gegen jegliche Art von Eindringlingen. Was wiederum eine Erziehung der Hunde sehr erschwert. Wenn einem Tier über Jahrhunderte ein bestimmtes Verhalten angezüchtet wird, ist das in den Genen verankert und man kann dann nicht mal schnell einen Kurs machen, um sie in den Griff zu kriegen. Sie werden immer das tun, was sie können: Die Familie und das Grundstück vor jeglicher Art von Eindringlingen beschützen! Gleichzeitig werden sie das, was ihnen nicht logisch erscheint und für sie keinen Sinn macht eben nicht tun. Mit der falschen Hundeschule macht man in kürzester Zeit einen seelischen Krüppel aus ihnen, weil sie ständig wider ihrer Natur handeln müssen. Wenn man diese Hunde trainieren will, muss man sich unbedingt Trainer suchen, die mit diesen Rassen vertraut sind, sonst geht das sehr schnell in die Hose. Dass es möglich ist, haben wir aufgrund unserer Erfahrung mit der Hundeschule animal-learn schon mehrfach erlebt.  Man muss sich einfach klar machen, dass diese Hunde komplett anders ticken, als normale Haushunde. Wir haben hier im Tierheim schon einige verpfuschte Herdenschutzhunde gehabt, die aufgrund von Unwissenheit bissig und unberechenbar geworden sind und deren Besitzer meinten, ihre Hunde wären nicht ganz dicht, weil ihnen nicht gesagt wurde, was sie da an der Leine haben. Diese Hunde können dann nur noch von Kennern dieser Rassen wieder hergestellt werden. Die Rassen, die der Gruppe der Herdenschutzhunde zuzuordnen sind, sind sehr arbeitsintensiv, aber auch genauso faszinierend. Wenn man keinen Kadavergehorsam bei einem Hund erwartet und ihn seinem Wesen entsprechend behandelt, ist das der ideale Gefährte. 

Eine Fundkatze wird gerade gebracht, wieder mal uralt, völlig ausgetrocknet, abgemagert und fix und fertig. Sie ist hellgrau-getigert, hat kaum noch Zähne im Mund, aber Fressen wie ein Scheunendrescher. Kathrin hat kaum die Dose aufgebracht, so einen Hunger hatte sie. Sie wurde am Friedhof in Rosenheim gefunden. Der Finder hat sie über Nacht mit zu sich genommen und gefüttert, und gefüttert, und gefüttert. Jetzt ist sie bei uns und wird erst mal gefüttert, was sonst. Sie fühlt sich sichtlich wohl, denn es ist warm und das Futter geht nicht aus. Man muss sich schon wundern, was in so eine Katze alles rein passt. Das Problem ist, alles was da vorne reinkommt, kommt in sehr dünnflüssiger Form hinten wieder raus. Da fressen mit Sicherheit sehr viele Würmer mit. Wir werden sie erst mal entwurmen, mit Flüssigkeit versorgen und aufpäppeln. Morgen ist Tierarztvisite, schauen wir mal, was die Blutwerte sagen. Aus Erfahrung können wir nur sagen, tiefliegende Augen sind selten ein gutes Zeichen. 

Der Cocker-Spaniel Timo ist angekommen. Er ist 1,5 Jahre alt und nicht kastriert. Der Hund ist sehr hübsch. Er scheint „körperlich“ gesund zu sein. Das Verhalten des Hundes lässt darauf schließen, dass ihm irgendwann, oder über einen längeren Zeitraum, etwas Schreckliches zugestoßen ist. Wir werden wohl sehr lange brauchen, aus diesem Tier wieder einen Hund zu machen. Schwierige Cocker heißen irgendwie alle Timo. Ansonsten werden wir uns in dieser Angelegenheit jeglichen Kommentar sparen.

Montag 09.03.2009 

Montag früh, es geht schon wieder gut los. Ein 3-jähriger Appenzeller Sennenhund braucht einen neuen Platz. Er ist auf einem Hof und die Bezugsperson ist gestorben, jetzt hat niemand mehr Zeit für den Hund. Vor lauter Langeweile macht er sich nun gerne mal selbstständig und da fällt ihm leider nur Blödsinn ein: Er jagt die Pferde des Nachbarn usw. Er tut niemanden etwas, ist sehr Kinderlieb, aber nicht mehr zu halten. Da ihn niemand auf dem Hof an die Kette legen will und darf und kein eingezäunter Bereich vorhanden ist, ist sofortiges Handeln angesagt. Da in sämtlichen Tierheimen kein Platz aufzutreiben ist, stellen wir ihn erst mal auf unsere Homepage. 

Nachdem Toni mit seiner restlichen Familie, die ganze letzte Woche täglich mit Jack spazieren war, hat er gestern den kleinen Jack entgültig bei Behams, seiner Pflegefamilie, abgeholt. Er hat sich am Abend noch mal gemeldet. Jack und Baghira verstehen sich sehr gut, was nicht unbedingt von vorne herein klar war, da Baghira kein einfacher Hund ist. Möglicherweise, hat Baghira ja Mutterinstinkte entwickelt. Hoffen wir, dass es so bleibt. Aber unser Toni wird das Kind schon schaukeln. Wir wünschen Toni und den restlichen Familienmitgliedern alles, alles Gute.   

Die Dame mit dem Appenzeller Sennenhund hat noch mal angerufen. Es ist wohl so, dass die Nachbarn sie sehr unter Druck setzen. Die Nachbarn haben einen Reitbetrieb und Angst vor eventuellen Unfällen. Irgendwie nachvollziehbar. Der Hund läuft ja ständig, auf der Suche nach Unterhaltung, mitten in die Unterrichtsstunden. Es muss ja nicht sein, dass er beißt, es reicht, wenn er ein Pferd erschreckt und ein Kind stürzt. 

Da Bongo, der momentan mit Sunny in einem Zwinger ist, morgen an seinen Platz geht, werden wir versuchen den Appenzeller mit Sunny zu vergesellschaften. Wenn die zwei sich nicht vertragen, wissen wir auch nicht weiter. 

Und da wäre ja noch der Cocker-Spaniel, der morgen vor der Türe steht, von dem netten Herren der sich bei Frau Klein angekündigt hat und sich ja auf keinen Fall abwimmeln lässt, hat er gemeint. Schauen wir mal, was das noch wird! 

Die neuen Leute von Susi und Strolch haben sich gemeldet. Das Katzenpärchen, beide 3 Jahre alt, waren ca.1,5 Jahre im Tierheim und niemand wollte sie haben, weil Susi nicht verschmust war. Sie hatte im Tierheim Angst vor den ganzen anderen Katzen. Und jetzt!  Man stelle sich vor, die scheue Susi, die man kaum anfassen konnte, sitzt bei denen schon nach drei Wochen auf dem Schoß, da sieht man mal, was ein guter Platz ausmachen kann. Strolch war ja nur am Anfang scheu und hat sich im Tierheim zur Schmusebacke entwickelt, aber bei Susi hat`s die Damen Pflegerinnen schon aus den Latschen gehauen, als sie das hörten.

Sonntag 07.03.2009 

Heute ist wieder einmal ein extrem ruhiger Tag. Keine Zwischenfälle zu melden. Gott sei Dank !!

Wie jeden Sonntag in der letzten Zeit, sind so ziemlich alle Hunde zum Gassigehen raus gekommen. Das freut uns und die Hunde natürlich sehr. Unsere Gassigeher sind wirklich Spitze!!

Mehr ist heute nicht zu sagen. Wir hoffen natürlich, dass das auch beim Hottiphon so bleibt.

Samstag 07.03.2009

Eine junge Frau hat im Zuge einer Facharbeit in Biologie 4 Eier von Warzenenten (domestizierte Form der Moschusente) im Brutkasten ausgebrütet und die Küken dann auf sich geprägt. Die Küken schlüpften am 11. Juni 2008, sie sind jetzt ca. 9 Monate alt. Durch die Prägung auf Menschen sind sie sehr zutraulich und in der Natur alleine nicht überlebensfähig. Nun ist die junge Frau untröstlich, sie muss umziehen und ihre Mutter, die sich ursprünglich weiter um die Enten kümmern wollte, ist beruflich so eingespannt, dass bis zum Sommer eine andere Lösung gefunden werden muss. Es handelt sich um einen Erpel und drei Enten. Natürlich wünschen sich die junge Frau und wir einen Platz für die 4, an dem sie auf keinen Fall im Kochtopf landen! Die Enten sind nicht besonders anspruchsvoll. Sie bräuchten einen Teich und einen Stall für die Nacht, als Schutz vor Füchsen oder Marder. Wir werden noch eine genaue Beschreibung und Fotos auf unsere Homepage stellen, aber vielleicht ist ja auch ein Entenliebhaber unter unseren Lesern, der einen kleinen Teich hat und seinem Herzen einen Ruck gibt, oder jemanden kennt, der sie zu sich nehmen kann. Die Warzenenten befinden sich im Moment in Rosenheim. Informationen gibt es über das Tierheim. 

Bei der Gelegenheit möchten wir noch erwähnen, dass in Oberaudorf 6 japanische Laufenten das selbe Schicksal ereilt. Auch da wird umgezogen und auch sie brauchen ein neues Zuhause, allerdings schon im Frühjahr.  

Nelly und den Welpen geht es hervorragend.  Die Kleinen sind bei der tierärztlichen Untersuchung für kerngesund befunden worden. Julius (rechts im Bild), der dicke Bomber, hat mit 1892 g Kampfgewicht die Nase weit vorn. Der nimmt mal eben über Nacht 317 g zu. Zum Vergleich: Das kleine Julchen (links im Bild) legt über Nacht 148 g zu. Das kleine Julchen hat aber immerhin auch schon 1220 g und war bei der Geburt schon die Zarteste. Die Anderen liegen irgendwo dazwischen. Es ist der Wahnsinn, wie schnell die Kleinen wachsen, auch in die Breite. Etwas pummelig schauen sie schon aus, aber die brauchen den Babyspeck. Alle Welpen robben schon ein bisschen wackelig durch die Gegend, ansonsten wird geschlafen, genuckelt, geschlafen und wieder genuckelt. Sie sind von ihrem Entwicklungsstand normal und ziemlich gleich auf. Da Nelly sich zu Tode langweilt, gehen wir jetzt immer mal wieder kurz mit ihr raus. Sie ist selber noch so jung und hat einen unheimlichen Bewegungsdrang. Der Außenbereich des Kinderzimmers ist leider etwas klein, da kann man sich nicht gerade austoben. 

Trotz des nasskalten Wetters haben sich doch einige Interessenten heute in das Tierheim verirrt. Unsere 2 Azubinen, Kathrin und Minni übertreffen sich heute selbst. Alba, eine 9-jährige schwarz-weiße Kätzin mit chronischem Katzenschnupfen und Garfield ein knapp 4-jähriger Kater kommen zusammen auf einen Platz. Auch Jenkins, ein junger Kater, hat sich in das Herz einer Familie geschlichen. Und ein Katzenpärchen, das vor kurzem wieder zurück gekommen ist, (Mimi und Micky) hat wieder Interessenten. Da hat Lissi einige Platzkontrollen zu machen. 

Einige Gespräche über unsere Welpen sind geführt worden. Da man die Welpen erst in ca. 3 Wochen live anschauen kann, werden sich die Leute zu gegebener Zeit noch mal melden. Toni, unser Hundepfleger, der sich ja gerade 1 Woche sozusagen im Vaterschaftsurlaub befindet, (er nimmt Jack, den Fundwelpen ) wird, wenn er am Dienstag (Hallo Toni, du hast am Montag noch frei!) seinen Dienst wieder antritt, noch sehr viel Arbeit mit den kleinen Rackern haben.  

Ein Interessent für Merlin war da und wird in den nächsten Tagen seine Frau herschicken, um mit ihm Gassi zu gehen. Die Damen der Schöpfung haben ja bekanntlich immer das letzte Wort.

Wer das Tagebuch öfter liest, hat vielleicht mitbekommen, dass am Donnerstag liebe Menschen da waren, die Benny zu sich genommen hätten, wenn er mit den schon vorhandenen Hunden ausgekommen wäre, leider hat es ja nicht geklappt. Jetzt hat Benny einen Brief bekommen.

Freitag 06.03.2009 

Samy, unser Chihuahua, 1 Jahr alt, ist vermittelt. Er war ca. 2 Wochen auf einem Pflegeplatz. Die Pflegemenschen sind sehr Chihuahua- erfahren und haben selber immer diese Rasse gehabt. Dadurch hatten sie viele Kontakte zu Liebhabern dieser Rasse, die sich auch auskennen. Wir haben Samy nicht auf unsere Homepage gestellt, weil die Gefahr bei diesen reinrassigen Hunden immer besteht, dass sie zur Zucht verwendet, oder zu Handtaschenhundchen zweckentfremdet werden ( siehe Paris Hilton). Jetzt können wir sicher sein, dass er ein Leben als Hund führen darf. Auch wenn diese Hunde winzig klein und „putzig“ sind, sind es doch Hunde und haben die selben Bedürfnisse wie jeder andere Hund auch. 

Auch das Pflegefrauchen von Mogli, dem ausgesetzten Hund aus Brannenburg, hat sich entgültig dazu entschlossen, Mogli für immer ein Zuhause zu geben. Er ist mittlerweile über seinen Schock völlig hinweg und ein richtiger Rotzlöffel geworden, wie sich das in seinem Alter gehört. Selbst wenn ihn das Frauchen mitnimmt, zu öffentlichen Auftritten von blinden Musikern die sie betreut, ist er super brav. Die blinden Musiker lieben ihn schon heiß und innig. Er orientiert sich stark an dem zweiten älteren Rüden, wenn für ihn alles in Ordnung ist, ist es für Mogli auch ok. 

Und da wäre noch der kleine Jack, der Fundwelpe, der Spaziergängern hinterher gelaufen ist (oder auch nicht). Ja, ja der kleine Jack hat es unserem Toni angetan. Toni unser Hundepfleger ist verliebt, schon wieder. Seine kleine Familie wird stetig größer, der hat zu wenig zu tun im Tierheim. Man muss wohl seinen Aufgabenbereich etwas erweitern. Spaß beiseite, Jack ist bei ihm bestens aufgehoben. Wir wünschen allen neuen Hundebesitzern und Hunden alles, alles Gute. 

Wenn alles klappt, haben auch Kiara und Bongo demnächst ein neues Zuhause. Halten wir ihnen die Daumen. 

In der Katzenabteilung herrscht zur Zeit etwas Flaute, denn der Katzenboom der letzten Wochen ist etwas zum Erliegen gekommen. Aber da ist wenigstens in beiden Richtungen Ruhe. Wenig gehen, wenig kommen. Genießen wir die Ruhe vor dem Sturm. Es kommt bald wieder Katzenbaby-Zeit!! Das heißt dann: Überfüllung total! Lissy graut schon jetzt davor. Jedes Jahr das selbe, ca. 100 oder mehr Katzenbabys (weniger waren es noch nie), teilweise mit Katzenschnupfen oder anderen Krankheiten, an die man dann Wochenlang herum behandeln kann. Da hilft nur eins, kastrieren was das Zeug hält, ansonsten wird man dieses Elend nicht eindämmen können. Man kann sich vorstellen, was wir davon halten, wenn Katzenbesitzer uns erzählen, dass ihre Katze einmal Junge bekommen soll, weil das ja so nett ist. Die sollten alle mal in der Zeit für eine Woche ins Tierheim kommen und mithelfen. Dann würden sie sehen wie „nett“ das ist. Als verantwortungsvoller Katzenbesitzer sollte man wirklich darauf achten, seine Katze zu kastrieren. Auch wenn man meint, die bekommt man schon unter, muss man bedenken, dass sie einer Tierheimkatze den Platz wegnehmen oder letztendlich selber im Tierheim landen können (was nicht selten vorkommt). 

Übrigens ist der Igel zum Wildtier des Jahres 2009 gekürt worden. Alle Informationen rund um das Thema Igel gibt es bei www.pro-igel.de.

Donnerstag 05.03.2009 

Am Morgen schon schlechte Nachrichten: Der Fundkater vom Dienstag musste erlöst werden. Er wurde zwar mit Medikamenten zur Entwässerung versorgt, aber das Wasser bildete sich sehr schnell neu und er bekam kaum noch Luft. Da keine Aussicht auf Heilung bestand, war dies der einzig richtige Schritt. Da es leider trotz aller Bemühungen nicht möglich ist, die Besitzer zu ermitteln, haben die Ärzte diese Entscheidung zum Wohle des Tieres übernommen. An dieser Stelle einen großen Dank an die Finderin, denn sie hat ihm einen schrecklichen Todeskampf erspart. Der getigerte Kater wurde in Kolbermoor in der Grillpatzerstraße gefunden. Anhand der Tätowierung muss er mindestens 16 Jahre alt sein, da im linken Ohr RO 93 (RO für Rosenheim 93 für das Jahr 1993) tätowiert ist. Der Tierarzt der den Kater tätowiert hat ist bekannt, er geht aber leider nie ans Telefon. 

Frau Klein muss ein Meerschweinchen aufnehmen. Das Kind der Familie hat eine schwere Allergie entwickelt und ist bereits an einen Überwachungsmonitor angeschlossen. Das Meerschweinchen ist ca. 2 Jahre alt und wurde in einer bekannten Zoohandlung gekauft. Das ist ein richtig toller Kreislauf: Die Zoohandlungen verkaufen fleißig und verdienen einen Haufen Geld mit Lebewesen, ohne Verantwortung zu übernehmen. Die Tierheime nehmen die Tiere dann auf und geben wieder einen Haufen Geld für die Lebewesen aus und übernehmen Verantwortung. Das kurbelt die Konjunktur doch super an. Nein, Deutschland geht nicht Pleite! 

Frau Bast muss weiter träumen!  Mit einem Pflegeplatz für Benny hat es leider nicht geklappt. Benny wäre der ideale Einzelhund. Er ist aufmerksam, folgt sehr gut und ist leicht zu führen. Die Leute haben sich wirklich alle Mühe gegeben und hatten auch keine Probleme mit ihm, aber leider hat er sich gegenüber ihren Hunden nicht von seiner besten Seite gezeigt. Der Rüde ist blind und kann sich nicht wehren. Die Hündin ist zu gut für diese Welt und lässt sich alles gefallen, was Benny leider ausnützen würde. Wenn er zu einem zweiten Hund dazukommen würde, müsste dieser sehr souverän sein und dürfte sich nichts gefallen lassen. Die Leute und wir waren untröstlich, aber man kann halt nichts erzwingen. 

Ansonsten ist heute absolut nichts los.

Mittwoch 04.03.2009 

Eine edle Spenderin hat sich in Arco verliebt. Da sie ihn selbst nicht halten kann, da sie beruflich sehr eingespannt ist, hat sie ihm 20 Trainerstunden in der Hundeschule Sonnenschein, bei Kathrin Fetzer spendiert, um seine Vermittlungschancen zu erhöhen. Da Arco ein rechter Kasperl ist, ist das eine wirklich gute Idee und wir bedanken uns im Namen von Arco sehr herzlich. Er ist zwar im Tierheim auch im Training, aber in fremder Umgebung ist es doch noch mal etwas anderes. Wie bei kleinen Kindern, die folgen auch bei Fremden besser. 

Dem Fundkater von gestern geht es noch nicht wirklich besser. Er wird notfallmedizinisch in der Praxis Dr. Schiele versorgt. Gefressen hat er auch kaum etwas. Am Nachmittag wird er noch mal genau durchgecheckt, da man immer noch nicht weiß, was er hat. 

Frau Klein, unsere Kleintierpflegerin, ist recht am jammern dieser Tage. Die beiden Chinchilla-Damen, Pepper und Bubbles, beide 10 Monate alt, bräuchten dringend endlich einen guten Platz. Sie meint, dass die Chinchilla-Haltung eigentlich verboten gehört. Die Tiere hätten einen so enormen Bewegungsdrang, dass man dem schlecht gerecht werden kann. Eine reine Käfighaltung ist die pure Quälerei für diese Tiere, da sie in der freien Natur riesige Sprünge machen würden. Man bräuchte schon fast ein ganzes Zimmer, damit sie sich wirklich wohl fühlen. Der Käfig im Tierheim ist zwar sehr groß, aber die Möglichkeit zum Freilauf fehlt hier völlig. Außerdem ist es zu feucht in den Räumlichkeiten, sodass ihr Fell schon darunter leidet. Da wir unser Rattenkind Joshi über das Tagebuch hervorragend vermittelt haben (wir hatten ein Foto von diesem genialen Käfig im Tagebuch), glaubt Frau Klein, dass das mit den Chinchillas auch klappen könnte (schlaues Mädel). So nach dem Motto, ich jammere jetzt so lange, bis ihr was reinschreibt. Da wir unsere Frau Klein richtig gerne haben, tun wir ihr und den Chinchillas natürlich den Gefallen. Also bitte, bitte umhören!!! 

Heute ist schon wieder so ein Tag, an dem wir ständig Hunde aufnehmen müssten. Häuser der Hoffnung e.V. (Tierheim in Bernau) hat angerufen, die sind auch überfüllt. Eine Dame ist mit ihrem Hund derartig überfordert, dass sie kurz vorm Nervenzusammenbruch stünde und sie haben Angst, dass sie ihn aussetzt. Vor nächsten Dienstag geht überhaupt gar nichts bei uns. Da wird der Zwinger von Bongo frei. Ach ja, Bongo ist vermittelt! (Wir berichten noch genauer.) 

Ein Herr fährt mit dem Auto vors Tierheim, springt raus, schnappt sich den erst besten und teilt ihm mit, dass er am Dienstag seinen Cocker-Spaniel bringt und wir bräuchten gar nicht erst versuchen ihn abzuwimmeln, er zieht um und bringt den Hund nicht anders unter. Er hinterlässt eine völlig verstörte Frau Klein, die glaubt, sie wäre im falschen Film und fährt wieder weg. 

Eine sehr nette Gassigeherin von uns geht durch Rosenheim, sieht einen Obdachlosen, der einen Welpen im Rucksack hat. Der Welpe zittert am ganzen Körper und sie gibt ihm Geld für Futter. Dann geht sie weiter, hat Gewissensbisse, kehrt um und will ihm den Welpen abkaufen, aber der Obdachlose ist nicht mehr da. Jetzt will sie ihn suchen. Und wir suchen schon mal einen Pflegeplatz! 

Nächster Anruf: Der Golden-Retriever Rüde Sam, der auf unserer Homepage zur Vermittlung war und von einer befreundeten Tierschutz-Dame  vermittelt wurde, muss wieder weg - und zwar sehr bald. Der Hund ist in Bayern, die Tierschutzdame sehr weit entfernt, wohin mit Sam? Retriever and Friends lassen sich hoffentlich was einfallen. 

Dann hätten wir da noch eine kleine Mischlingshündin, 8 Jahre, kastriert, schwarzrötlich mit weißem Latz, kinderlieb, mag Katzen. Sie braucht einen neuen Platz, weil das Frauchen jetzt wieder arbeiten muss. Dürfte nicht schwierig sein, sie zu vermitteln, da wir selten kleine Hunde haben und sie sehr begehrt sind. Deshalb haben wir jetzt aber auch keinen Platz. 

Kurze Randbemerkung: Es ist erst Mittag! Es geht weiter: 

Eine Dame ruft an: Sie hat einen Hund aus Spanien und wandert jetzt aus - nach Spanien und kann ihn nicht mitnehmen????? Wir haben ihr gesagt, dass wir ihn auf unsere Homepage stellen und versuchen, ihn von ihr aus zu vermitteln, da noch etwas Zeit ist, bis sie auswandert. 

Florian ist gerade unterwegs und holt wieder mal einen Kater, der recht fertig ausschaut. Der Anruf kam aus Bruckmühl. Die Dame hat eine Kätzin, die von ihm bedrängt wird und sie könne ihn nicht anfassen, da er sie angreifen würde. Als Florian bei der Dame eintraf, saß er bei ihr in der Wohnung und Florian wurde auch prompt von dem Kater angefallen und niedergeschmust. Der Kater ist getigert mit weiß, nicht kastriert, sehr schmutzig und hat eine Bisswunde am Bein. Gut schaut er nicht aus. Also, ab zum Tierarzt. 

Kaum ein paar Stunden später - Feedback aus der Praxis Dr. Schiele: Der Fundkater von gestern ist leider unheilbar krank. Er hat ein sehr seltenes Herzproblem im Endstadium. Das Blut staut sich und er hat Wasser in den Lungen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit. Er hat zwar eine Tätowierung im Ohr, aber sie ist nicht zuzuordnen. Wir werden morgen alle Hebel in Bewegung setzen, um die Besitzer ausfindig zu machen. Sie haben ein Recht darauf, die Entscheidung selbst zu fällen, wann der Kater erlöst wird. 

Der Fundkater von heute ist besser dran. Er hat ein Abszess am Bein, das zwar bis zum Knochen geht, aber behandelbar ist. Sie haben eine Trainage legen müssen, damit das Eiter abfließen kann und er bekommt Antibiotika. Ansonsten ist er unter Narkose gleich kastriert worden und muss jetzt gepäppelt werden. Der wird wieder.

Dienstag 03.03.2009 

Dienstag morgen: Eine Dame bringt eine Fundkatze vorbei. Die Katze ist mitten auf der Strasse gesessen und hat sich nicht mehr bewegt. Beim Eingangscheck sind wir erschrocken, denn so etwas sieht man Gott sei Dank nicht jeden Tag. Der Kater war bis aufs Skelett abgemagert, völlig verfilzt, die Augen lagen sehr tief in den Augenhöhlen und die Zähne völlig desolat. Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Wir waren entsetzt! Wir haben den Kater sofort wieder eingepackt und zum Tierarzt gefahren. Den Besitzern des Katers (wir werden ihn finden, da er tätowiert ist) werden wir wohl Einiges zu sagen haben!!! 

Der Wanderfalke von gestern hat es leider nicht geschafft. Er ist noch beim Tierarzt verstorben. Was wir nicht gesehen haben - da er so aufgepludert war - er war auch völlig abgemagert. Es ist traurig um diese Jahreszeit, sicherlich die Natur ist so wie sie ist, aber in dem Moment, in dem man persönlich involviert ist, steckt man einfach Emotionen in die Sache, ob man will oder nicht. 

Frau Erdmann ist wieder mal fleißig am Vermitteln. Alija, 8 Jahre alt, tiger-weiß, mit verkrüppelten Beinchen und umwerfenden Charme. Sie war ca. 1 ½ Jahre im Tierheim, bis endlich jemand über das kosmetische Problem hinweg sah und ihr liebes Wesen erkannt hat. Sie kommt zu einer netten Familie in Rosenheim. 

Und da wäre noch die kleine Elena. Sie ist ein halbes Jahr alt, schwarz-weiß. Elena bezieht ihr neues Reich auf der Pferderennbahn in München-Daglfing. Ihr neues Frauchen ist Pferdewirtin und wohnt wunderschön im Grünen. 

Eine Platzkontrolle für einen Kater ging negativ aus, da der Platz für eine Freigängerkatze nicht geeignet war. Die Leute wohnten direkt an der Hauptstraße. Es ist für manche Menschen trotz Erklärungen oft nicht nachvollziehbar, warum sie keine Katze bekommen. Sie nehmen das dann sehr persönlich und sind richtig sauer. Man muss sich einfach mal in die Pfleger hinein denken. Die Pfleger bekommen die Katzen oft sterbenskrank, päppeln sie wochenlang auf und das Ganze kostet den Verein oft ein kleines Vermögen. Dann sind die Katzen endlich oft nach Monaten gesund und verschmust. Wer bitte, gibt so ein Tier, an das man natürlich sein Herz hängt, an einen Platz an einer Hauptstraße, wo schon etliche Katzen überfahren wurden!  Der Spruch, der selbst unserer Frau Erdmann die Sprache verschlagen hat und die ist nicht auf den Mund gefallen, war: "Ja mei, wenn’s überfahrn werd´, hoin ma hoid a neie. (Übersetzung: Ach Gott, wenn sie vom Auto überrollt wird, schaffen wir uns mal eben wieder eine Neue an.)  Ja super! Da wird die Arbeit unserer Pfleger wirklich sehr gewürdigt. Man muss da schon der Versuchung wiederstehen können, die Herrschaften zum Karstadt zu schicken, um sich ein Stofftier zu kaufen. Aber wir sind hier ja fast alle gut erzogen. 

Der Fundkater von heute morgen hängt mittlerweile an Infusionen, denn er ist völlig ausgetrocknet. Die ersten Blutwerte sind nicht auffällig. Da ist noch weitere Diagnostik nötig. Wir werden weiter berichten, wenn es etwas Neues gibt. 

Für unsere Frau Bast (1. Vorsitzende) wird vielleicht ein Traum wahr! Sie hat den Traum, dass kein Tier im Tierheim auf Grund seines Alters nicht mehr vermittelt werden kann und sozusagen hinter Gittern an Altersschwäche stirbt. Sie wünscht sich, dass jedes Tier noch ein Zuhause bekommt, bevor es geht, auch wenn es noch so kurz ist. Benny, 15 Jahre alt, Neufundländer-Spitz-Mix, hat jetzt vielleicht die Chance auf einen super Pflegeplatz! Am Donnerstag um 10 Uhr kommen seine neuen Pflegemenschen und schauen, ob er sich mit den beiden anderen Hunden der Familie versteht. Die Beiden sind auch schon sehr alt und wir hoffen, dass die Drei miteinander klarkommen. Wenn jeder, der dieses Tagebuch liest, am Donnerstag ab 10 Uhr liebevolle Gedanken an Benny schickt, wird der Traum von Frau Bast vielleicht wahr. (Es ist natürlich unser aller Traum, aber Frau Bast hat schon einen besonderen Bezug zu alten Tieren und auch Menschen.) 

Leider hat es innerhalb einer Woche 2 unserer Hühner, die ursprünglich aus der Legebatterie stammen, dahingerafft. Sie waren zwar schon alt, aber es ist trotzdem sehr schade. Als wir sie damals gerettet haben, hatten sie nicht mal Federn. Es war toll zuzuschauen, wie sie sich erholt haben und ihr Gefieder wieder nachgewachsen ist. Am Anfang haben sie sich gar nicht aus dem Stall getraut, aber nach und nach haben sie wieder das natürliche Verhalten von Hühnern angenommen. Immerhin haben sie noch für einige Zeit leben dürfen wie richtige Hühner. Jetzt tummeln sich nur noch 10 Hühner und ein Hahn in den Stallungen. 

Wir haben gerade erfahren, dass Welsh-Terrier Fred ein Zuhause gefunden hat. Eine befreundete Hundetrainerin hatte sich darum gekümmert, dass er ein neues Zuhause bekommt. Wir hatten ihn auf unserer Homepage, weil uns sehr viel an seiner Vermittlung gelegen ist, da er blind ist. Immer wieder tauchen Menschen auf, die auch Tiere mit Handykap zu sich nehmen. Und es tut einfach gut, dass es diese Menschen gibt.

Montag 02.03.2009

Trotz aller Bemühungen unseres Falkners ist der Bussard vom Samstag leider verstorben. Er war schon derartig abgemagert, dass er trotz Zwangsernährung keine Chance mehr hatte. Jeden Winter werden alte und kranke Greifvögel gemeldet, die zu wenig Futter gefunden haben. Je nach Zustand schaffen es einige, andere aber leider nicht. Unser Falkner hat in der Zeit jede Menge zu tun und gibt sein Bestes. Einige Greifer sind auch so geschwächt, dass sie in Strommasten oder in Autos fliegen. Wie ein kleiner Wanderfalke, welchen Florian schon Montag früh in Raubling von der Straße pflücken musste. Er ist gegen ein Auto geflogen. Wir werden ihn sofort zum Falkner bringen, der ihn auf seinen Gesundheitszustand untersuchen wird. Es kommt vor, dass die Greifer bloß ein bisschen benommen sind, dann können sie nach einer kurzen Päppelzeit wieder da ausgewildert werden, wo sie gefunden wurden. Wenn sie sich allerdings etwas gebrochen haben, wird es kompliziert. Wir werden berichten, was aus ihm wird. Florian ist gerade zurückgekommen. Es sieht gut aus, es ist wohl nichts gebrochen. Wir fahren den kleinen Wanderfalken aber vorsichtshalber zum Tierarzt und der Falkner holt ihn dann bei ihm ab. 

Jack kommt zurück! Der Ersthund der Familie leidet. Metscho kommt ursprünglich aus einer Tötungsstation im Ausland und wurde vor 2 Jahren von uns vermittelt. Die Familie hat es geschafft, dass er sich innerhalb dieser 2 Jahre zu einem tollen Hund entwickelt hat. Jeder dachte, dass er mit einem Zweithund klar kommt, aber leider hat er einen großen Rückschritt erlitten. Man kann nur spekulieren woran es liegt. Vielleicht hat er tief verwurzelte Ängste, die jetzt wieder zutage getreten sind. Jack darf wieder in seine Pflegefamilie und muss nicht ins Tierheim. Wir stellen ihn heute noch ins Internet und sind sicher, dass er in kürzester Zeit vermittelt wird. 

Nelly und den Welpen geht's super gut. Heute, Montag morgen, sind die Kleinen gerade dabei die Augen aufzumachen. Süß, wie sie immer wieder blinzeln und kurz die Augen aufreißen. Wir haben versucht sie zu fotografieren, aber sie halten sie noch nicht lange genug offen, um einen Schnappschuss zu erwischen. Nelly ist sehr verschmust, unterscheidet aber sehr genau, wer sich den Welpen nähern darf und wer nicht. Eine neue Praktikantin, die ihr Zimmer säubern wollte, wurde heute morgen sehr deutlich in ihre Schranken verwiesen. Ist ja auch nur natürlich, dass sie ihre Jungen beschützt. 

Das neue Frauchen von Mike hat sich heute gemeldet. Wir haben ehrlich gesagt schon die ganze Zeit auf ein Feedback gewartet und sind jetzt richtig erleichtert, dass es Mike und seiner neuen Familie richtig gut geht. Mike ist ein junger Airdale-Terrier, den wir vor kurzer Zeit vermittelt haben. Er hat leider etwas länger auf seine Vermittlung warten müssen, da sein Herrchen nicht akzeptieren wollte, dass er ihn nicht mehr halten konnte. Der ehemalige Besitzer hatte einen schweren Unfall und kam dann aufgrund einer schweren Gehbehinderung mit dem temperamentvollen Rüden nicht mehr klar, wollte es aber nicht wahrhaben. Er hat seinen Hund natürlich geliebt und musste sich mit seiner neuen Lebenssituation abfinden, wofür wir schon Verständnis haben. Wenn man aber tagtäglich den Hund vor Augen hat, ist das für die Pfleger schon schwierig. Manchmal muss man, wenn man sein Tier liebt, auch loslassen. Wir hatten keinerlei rechtliche Handhabe und mussten tatenlos mit ansehen, wie der Hund im Tierheim leidet. Auch mehrfache eindringliche Gespräche brachten keinen Erfolg. Erst nach 3 Monaten, nachdem er die finanzielle Belastung, die der Tierheimaufenthalt des Hundes mit sich brachte, nicht mehr tragen konnte und durch das ständige Zureden seiner Frau hat er nachgegeben. Mike hat den Tierheimaufenthalt nicht sehr gut vertragen. Er hatte Verdauungsprobleme (ständig stressbedingten Durchfall) und auch seine Fellpflege war etwas schwierig unter Tierheimbedingungen. Jetzt ist alles in Ordnung und beim Friseur war er auch schon. Wieder mal ein Happy End. Wir, die Familie und der Hund sind glücklich!           

Sonntag 01.03.2009

Es ist wieder mal Sonntag. Heute war der Andrang beim Gassigehen wieder einmal enorm. Es waren alle Hunde draußen, die man rausgeben kann und leider mussten sogar ein paar Leute unverrichteter Dinge wieder gehen, weil wir nicht genügend Hunde hatten. Hierfür noch mal ein riesen Dankeschön an alle Gassigeher und ein großes Sorry an die Leute, die keinen Hund mehr abbekommen haben. 

Dann gibt es aus der Katzenabteilung noch etwas sehr Erfreuliches!! Kelly, die vor ca. einem Jahr als Fundkatze zu uns kam, lange Zeit krank war und immer noch an Katzenschnupfen leidet, wurde heute von ihren neuen Besitzern abgeholt. Wir freuen uns immer, wenn auch Tiere mit einem Handicap von den Menschen eine Chance bekommen, was man leider nicht als selbstverständlich nehmen kann. Wir wünschen Kelly und ihrer neuen Familie für die Zukunft alles Gute.

Ansonsten war es ein schöner und ruhiger Sonntag, ohne irgendwelche besonderen Zwischenfälle. Wollen wir hoffen, dass es so bleibt.