ARCHIV TIERHEIM-TAGEBUCH

Februar 2009

 

Samstag 28.02.2009 

Der Tag beginnt eigentlich sehr ruhig, außer dass ein Kollege nicht kommen konnte, weil sein Rad kaputt ist und damit hat er leider die ganze Einteilung durcheinander gebracht. Nun ja, ist halb so wild, das sind wir ja gewohnt. Ansonsten die besagte Ruhe vor dem Sturm.

Ein seit Mittwoch dem 25.2. vermisstes Kaninchen in Fürstätt (siehe auch "vermisste Tiere"): Dort wurde von der Nachbarin noch gesehen wie drei Kinder (ca. 10 Jahre alt) das Tier mitnahmen und Richtung Küpferling gegangen sind. Hier der Aufruf an die Kinder, das Kaninchen doch bitte wieder zu seinen Besitzern oder zu uns ins Tierheim zurück zu bringen. Es ist sicherlich schon nicht schön, wenn man sein Tier vermisst, aber dann auch noch die Gedanken, dass die drei Kinder es vielleicht behalten wollen, weil sie denken: "Ach, das läuft da ja so durch die Gegend, das behalten wir", gibt einem auch nicht mehr Hoffnung.

Wobei wir hier mal anmerken wollen, dass man gefundene Tiere nicht behalten darf. Leider kommt dieses öfter vor, als man denkt. Man sollte sich mal in die Lage der Besitzer versetzen und dann überlegen, was man diesen antut, wenn man einfach so ein Tier behält und die Besitzer es verzweifelt suchen.

Eine Katze wurde heute morgen als vermisst gemeldet . Sie ist seit dem 25.2 (schon wieder?) verschwunden. Zum Glück kam ca. 1 Stunde später Entwarnung. Die Katze ist Gott sei Dank wieder daheim.

Dann waren da noch die beiden Meerschweinchen, die unbedingt heute noch abgegeben werden müssen. Die Tochter hat keine Zeit mehr wegen der Schule, die Frau hat viele Termine wegen Arbeitssuche und beim Mann haben wir ehrlicherweise verdrängt, was da noch so alles war. Als es dann darum ging, dass pro Meerschweinchen 40,- € für die Kastration zu bezahlen wären, war schnell Schluss mit abgeben, auch auf das Angebot, 40,- € für beide Tiere zu zahlen, war es noch zu viel. Die Leute haben finanzielle Schwierigkeiten. Da kommt die Frage auf, warum sie dann in den Osterferien nicht da sind. Tja, dafür reicht dann wohl das Geld noch, genauso wie man keine Zeit hat. Na ja, Arbeitsuche ist sehr zeitintensiv und Meerschweinchen brauchen ja 24 Stunden Rundumbetreuung. *Ironie*

Ein Greifvogel, der nicht mehr fliegen kann, ist in Prien auf einem Tennisplatz gefunden worden. Also haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt und probiert jemanden zu erreichen, der weiterhelfen kann. Da heute Samstag ist und unsere Helfer auch noch andere Sachen zu tun haben, stellte es sich als etwas komplizierter heraus als gehofft. Alle waren unterwegs oder mussten arbeiten und hatten nicht sofort Zeit. Zum Glück war die Dame, die den Greifvogel entdeckt hat, so nett und rief die Polizei. Diese konnte den Vogel einfangen. Wir haben dann doch noch eine Telefonnummer von Jemandem aufgetan, der weiterhelfen konnte. Der Vogel wurde in Prien abgeholt. Es stellte sich heraus, dass er wohl sehr geschwächt ist. Nun wird er von erfahrenen Helfern wieder aufgepäppelt.

Wieder eine vermisste Katze aus Rosenheim. Ronja wird seit Donnerstag dem 26.02. vermisst.

Der Rest des Tages verlief durchaus ruhig. Wollen wir hoffen, dass der Abend für das Hottiphon auch so ist.

Freitag 27.02.2009 

Nach dem gestrigen Tagebucheintrag hat sich tatsächlich ein nettes Paar gemeldet, das unseren Joschi  (Rattenkind) aufnehmen würde. Große Freude! Die haben einen so genialen Käfig, dass wir euch das Foto nicht vorenthalten wollen, denn dieser Käfig ist sehr vorbildlich und vor allem artgerecht! 

In Rosenheim-Fürstätt, ist ein Kaninchen (Widder, wildfarben) entlaufen. Drei Buben sind beobachtet worden, wie sie das Kaninchen eingefangen haben. Leider haben sie es mitgenommen und die Besitzerin ist jetzt recht verzweifelt! Falls jemand etwas weiß, bitte im Tierheim melden. Die Buben haben sich sicherlich nichts schlechtes dabei gedacht, sie wollten das Kaninchen wahrscheinlich nur retten. Aber man sollte immer im Tierheim Bescheid geben, wenn man ein Tier findet, da die Besitzer sich Sorgen machen und das Tier verzweifelt suchen. 

Das Lumpi-Frauchen hat uns noch mal geschrieben: Lumpi (er heißt jetzt Dr. Cox - siehe "vermittelte Tiere") und Lotte (die Katze des Hauses) haben sich wohl schon fast angefreundet. Lotte hat ihren Wohnsitz aus dem Schrank wieder ins Wohnzimmer verlagert (Beweis-Bild), was uns dazu veranlasst, den "Fall Lumpi" zu den Akten zu legen. Endgültig und für immer! 

Lucky (Goldi 11 Jahre) und Frau Bast ( 1. Vorsitzende des Tierschutzverein Rosenheim, Alter geheim) haben heute wieder mal die Sonne im Seniorenheim aufgehen lassen und Freude verbreitet. Besonders im beschützenden Bereich (z.B. Alzheimerpatienten) ist es immer wieder faszinierend zu sehen, wie manche Menschen richtig aufleben. Da ist zum Beispiel eine Frau, die den ganzen Tag mit einer Puppe im Arm rumläuft und nicht ansprechbar ist. Wenn Frau Bast mit Lucky zu ihr geht, ändert sich sofort ihr ganzes Verhalten, sie lacht dann die ganze Zeit, während sie Lucky streichelt und unterhält sich sogar mit Frau Bast. Ihre liebste Beschäftigung ist es, Lucky mit Leckerchen zu versorgen. Jetzt wissen wir auch, warum der Knülch so gerne ins Seniorenheim mitfährt. Er bekommt volle Aufmerksamkeit von jedem und viele, viele Leckerchen ... Aber auch im Bereich, in dem gesunde Senioren leben, sind die beiden der absolute Renner. Ein Mann bietet sich jedes Mal als Hundesitter an. Wenn Frau Bast ihm dann erzählt, dass Lucky schon 11 Jahre alt ist, meint er nur, das würde ihn nicht stören, er wäre ja auch schon 100 Jahre alt. Da unsere Frau Bast jedes mal live dabei ist und mitbekommt, wie gut es den Senioren tut, wenn ein Tier anwesend ist, ist es ein Traum von uns, dass viel mehr Seniorenheime entstehen, in dem die alten Menschen ihre Haustiere mitbringen können. Nicht nur, dass es der Psyche der Menschen gut tut, es müssten dann auch die Tiere nicht mehr ins Tierheim, wenn die Zeit gekommen ist. 

Das Frauchen von Emma (schwarze Kätzin mit Beckenbruch) hat angerufen. Vermittelt vor ca. 2 Wochen. Emma ist ein richtiger Schatz und hat sich sehr gut eingelebt. Sie soll jetzt noch eine/n Spielkameraden dazu bekommen. Auch aus dem Tierheim Rosenheim. (Natürlich! Woher denn sonst?) 

Kelly ist vermittelt (schildpatt, 1,5 Jahre alt). Frau Erdmann macht morgen Platzkontrolle und am Sonntag wird sie dann geholt. 

Herr Hotter, unser Mann am Notfallhandy, hat heute Geburtstag!!!!!! 

Alles Liebe und Gute zum Geburtstag wünscht die gesamte Belegschaft und Vorstandschaft! Möge das Hottiphon heute Ruhe geben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Donnerstag 26.02.2009 

Nach einem längeren Gespräch gestern mit Herrn Warlinsky, unserem Wildvogelspezialisten, entsteht der Eindruck, dass unsere einheimischen Wildvögel zur Zeit stark selbstmordgefährdet sind. Ständig rauscht einer gegen Fenster oder Autoscheiben. Er hat mittlerweile ein Rotkehlchen, eine Amsel und einen Zeisig zum Aufpäppeln zu Hause. Alle sind innerhalb einer Woche gegen eine Scheibe gedonnert. Beim Zeisig ist sogar ein Halswirbel rausgesprungen, der wieder an seine ursprüngliche Position geschoben werden musste. Gut, dass Herr Warlinsky in all den Jahren so viel Erfahrung mit Wildvögeln sammeln konnte, so dass er dadurch alle durchbringt und wieder auswildern kann. Auch eine halbverhungerte Taube muss wieder hochgepäppelt werden. Eine Nachricht hatte er, die uns gar nicht gefällt: Es sind mittlerweile 9 Störche gezählt worden, die zu früh zurück gekommen sind. Das ist gar nicht gut, da die Störche um diese Jahreszeit nichts zu fressen finden. Füttern ist auch ein Problem, da dies Füchse anlockt, die wiederum die Störche angreifen. Da die Störche nicht sehr gut aussehen und wohl nicht mehr lange die Kraft haben wegzufliegen, ist das ein großes Debakel. Herr Warlinsky fährt ständig in der Gegend herum und schaut nach ihnen. Momentan sind sie allerdings nicht auffindbar. Man weiß nicht, warum sie so früh dran sind. Vielleicht hat es im Süden zu viel geregnet. 

Toni hat gerade Sam abgeholt und bringt ihn in sein neues Zuhause. Wir wünschen Sam und seinen neuen Besitzern alles erdenklich Gute! 

In Brannenburg ist an einem sehr abgelegenen Pferdestall, Nähe Autobahn, eine Katze ausgesetzt worden. Wir sind gestern Abend noch vorbei gefahren und haben sie eingesammelt. Spaziergänger haben sie die letzten Tage gefüttert und Bescheid gegeben. Sie ist getigert, weiblich, ca. 1-2 Jahre alt. Zutraulich und verschmust wie sie ist, krabbelte sie fast von selbst in den Transportkorb. Minni hat sie Loona genannt. 

Letzte Woche hat die Autobahnpolizei einen halbtoten Bussard von der Mittelleitplanke gepflückt. Niemand hat damit gerechnet, dass er eine Überlebenschance hat, aber er hat sich als zäh erwiesen und wieder erholt. Wenn man bedenkt, dass er nicht mal mehr seinen Kopf anheben konnte, ist das schon eine reife Leistung. Er frisst jetzt wie ein Scheunendrescher und wir vermuten, dass er schon etwas älter ist und bei der geschlossenen Schneedecke nichts mehr zum Fressen gefunden hat. Mal schauen, was der Falkner sagt, ob und wann man ihn wieder auswildern kann. Der Experte meinte zuletzt, wenn er sehr alt ist, wird er den nächsten Winter wohl nicht überleben. Die Frage ist jetzt, ob es besser wäre, ihn in einen Wildpark zu bringen. Der Falkner wird uns seine Entscheidung in den nächsten Tagen mitteilen. 

Frau Klein hat 2 Meerschweinchen (Schocko und Sina) vermittelt. Sie sind Mutter und Tochter. Schocko ist 7 Monate alt und ihre Tochter Sina 7 Wochen. Die beiden sind zu einem kastrierten Böckchen gekommen, der sein Glück gar nicht fassen konnte. Die Chemie bei den Dreien stimmte sofort. Jetzt hat das Böckchen einen Harem, der Angeber! Ansonsten sucht Frau Klein dringend einen Platz für ein Rattenkind. Es ist vor ein paar Tagen abgegeben worden und ganz alleine. Es ist ein Böckchen, ca. 8 Wochen alt, äußerst zutraulich und verschmust, fühlt sich bei uns allerdings sehr einsam. Bitte, bitte umhören! Joschi würde sich sehr freuen, wenn er bald einen Platz bekommt und nicht mehr so alleine wäre. 

Eine Dame hat am 24.02.2009 in Kolbermoor bei der Fa. Conradty eine ausgesetzte Katze in einer Schachtel gefunden. Die Katze ist schwarz-weiß, weiblich, ca. 6 Monate alt, sehr gepflegt und verschmust. Die Dame hat sie erst heute gebracht, da sie gehofft hat, dass sie sich mit ihren eigenen Katzen versteht. Leider war dem nicht so. Kathrin hat sie Annabell genannt. Es wird wieder eng in der Quarantäne.

Mittwoch 25.02.2009 

Gestern Nachmittag - der Anruf einer Dame: Ihr Chihuahua muss sofort weg, da der Vermieter ihr einen Brief geschrieben hat. Der Hund (einen Kopf größer als ein Meerschweinchen) würde übermäßig viel bellen und er kündigt ihr die Wohnung, wenn sie ihn nicht weggibt. Ist ja lächerlich! Wie kann man einer Mutter mit drei kleinen Kindern wegen einem winzigen Hund drohen. Der kleine Sami ist jetzt ein Jahr alt, nicht kastriert und ein schlaues Kerlchen. Er ist weiß mit dunkelbraunen Flecken, hat lange Haare; ein hübscher Hund, ja es ist tatsächlich ein Hund. Gut, dass wir für so kleine Hunde einen super Pflegeplatz haben. Die Pflegefamilie hatte selbst jahrelang Chihuahuas und jede Menge Erfahrung mit dieser Rasse. Sie kennen viele Liebhaber dieser Rasse, so dass er recht schnell vermittelt werden kann. 

Das Rattenpärchen von Gestern war gar kein Pärchen, sondern 2 Böckchen, was vermehrungstechnisch sehr gut ist, aber von den Kosten ein Problem darstellt. Es müssen jetzt 2 Kastrationen bezahlt werden. Da die Dame davon ausging, dass es nur ein Böckchen ist, muss sie die zweite Kastration nachbezahlen, was sie am Telefon bereits zugesagt hat. 

Nun eine Geschichte wie sie typischer nicht sein kann! Ein Mann ruft an und erklärt, dass er 4 Kanarienvögel und 3 exotische Vögel dringend sofort abgeben muss. Wir haben ihm erklärt, dass er sie ins Tierheim München fahren muss, da  wir hier im Tierheim keine Vögel aufnehmen dürfen, da wir die vom Veterinäramt geforderten Quarantäneräume für Vögel nicht haben. Er hat auf „sehr verzweifelt“ und furchtbar dringend gemacht und wir Idioten haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um einen Platz zu finden. Nachdem wir einen Platz in Traunstein gefunden haben, hat er uns Folgendes erklärt: (1. Version am Telefon) Er würde gerade renovieren und hätte auf keinen Fall Zeit nach Traunstein zu fahren. (2. Version bei Abgabe) Er wäre im Winterdienst und hätte deshalb auf keinen Fall Zeit. Er hat zuvor am Telefon mit der Dame ausgemacht, dass er die Vögel kurzfristig im Tierheim zwischenlagert und das Ende vom Lied ist jetzt, dass wir die Vögel selber nach Traunstein fahren müssen und das Ganze auch noch bezahlen können. Es hätte ihn ganze 20 € gekostet. Er meinte sogar, dass er ja auch noch Geld für den Käfig und die Vögel kassieren sollte. Vom neuen Platz können wir nichts verlangen, da es sich um unsere Frettchen-Station handelt, die auch unsere Marder und so manches andere Kleingetier aufzieht und sowieso schon genug Kosten selber trägt. Man hat dann die wunderbare Wahl, entweder schickt man den Typen mit seinen Vögeln weg und kann davon ausgehen, dass er sie beim Heimfahren einfach fliegen lässt (die leben nicht lange bei der Kälte), oder man beisst in den sauren Apfel und bringt sie selber in Sicherheit. Jedenfalls konnte man mit dem „Herrn, der sicherlich bei der Gehirnausgabe zu kurz gekommen ist“ kein vernünftiges Wort sprechen. Der hat tatsächlich gemeint, dass wir froh sein müssten, dass er uns die Vögel überlassen hat und wir hier an dem „armen Menschen“ noch was verdienen wollen und überhaupt, hat er sich eh schon die Mühe gemacht und ist von Rosenheim bis hier herauf gefahren. (Was für eine grandiose Leistung, ganze 2 km, der Mann hat einen Orden verdient! ) Ja, Ja, am Telefon recht mitleidserregend und wenn dann alles klar ist, noch unverschämt werden. Und wenn wir uns dagegen wehren, heißt es gleich, wir sind so unfreundlich hier. Da hilft nur eins, Tiere aufnehmen, umdrehen, weggehen. Die Gedanken sind frei! Natürlich sind wir froh, dass wir die Vögel genommen haben! Wer weiß, was dieser Mensch mit ihnen gemacht hätte. Es ist im Tierschutz immer ein Problem, die richtige Entscheidung zu treffen und die Leute richtig einzuschätzen. Auf keinen Fall sollte ein Tierschutzverein das Risiko eingehen, dass ein Tier zu Schaden kommen könnte. Was natürlich dazu führt, dass einige besonders „nette Zeitgenossen“ das ausnützen und sich so das bisschen Geld, das wir dringend zum Überleben bräuchten, auch noch sparen wollen. Dabei muss man mal klarstellen, dass ein Tierheim nicht dazu da ist, um gewerblich Geld zu verdienen, sondern lediglich das verlangt, was für die Tiere auch tatsächlich ausgegeben wird. Wenn man es genau nimmt, ist es immer wesentlich weniger, als für die einzelnen Tiere im Endeffekt gebraucht wird. Es ist sehr schade, dass in unserer Gesellschaft Tiere immer noch einen so niedrigen Stellenwert haben, dass man um das Nötigste betteln muss. Manche Leute sind es einfach nicht wert, ein Tier zu haben, oder dass man überhaupt über sie nachdenkt. 

Die neue Familie von Kiara war heute hier und haben ihr ihren neuen Kumpel vorgestellt. Er ist ein Beagle und eigentlich an der Leine mit Vorsicht zu genießen. Die Zusammenführung musste also vorsichtig vonstatten gehen. Also langsam die Hunde zusammenlassen, Leine festhalten, Nasen zusammen und..........beide schwänzelten sofort. Kein Thema!!! Liebe auf den ersten Blick würden wir sagen. Was dann kam, kann man nur mit ausgelassenem Rumgetobe und totalen Sympathiebekundungen bezeichnen. Es steht also fest, Kiara wird Mitte März in ihr neues Zuhause ziehen. Die Familie zieht Anfang März um und es ist nicht sehr sinnvoll, wenn Kiara in der Eingewöhnungszeit den Umzugsstress mitmacht. Aber die kurze Zeit im Tierheim übersteht sie noch locker. 

Ansonsten war heute das Übliche: Hundetraining mit Toni, Heike und vielen Hunden

Hundemutter Nelly mit Welpen geht es bestens. Die Kleinen sind kugelrund und kerngesund

Sämtlichen Kleintierbabys geht’s auch gut. 

Allerdings ist leider eine Katze verstorben, sie hatte FIP. Das ist eine Krankheit, gegen die es leider kein Medikament gibt. In dem Moment in dem die Krankheit diagnostiziert wird, ist das das Todesurteil für die Katze. Natürlich kommt es bei der Menge an Katzen, die wir ständig aufnehmen vor, dass kranke Katzen dabei sind, die man nicht retten kann. Es ist aber trotzdem jedes Mal sehr schwer für die Pfleger, das zu verkraften.

Dienstag 24.02.2009 

Da sind sie, die Fotos. Kaninchenmutter Paula mit 6 Kaninchen-Babys ( 4x schwarz-weiß und 2x schwarz mit weißem Stirnfleck). Und die 2 Meerschweinchen-Babys. Die 2 sind richtige Brummer, das Böckchen hat 102 g, das Weibchen 97 g. Meerschweinchenmutter Jessy hat gut zu tun mit den beiden Wuchtbrummen. 

Sam war gerade Gassi mit neuer Familie; passt alles wunderbar. Toni macht am Donnerstag die Platzkontrolle und bringt ihn gleich mit in sein neues Zuhause. 

Kiara hat Interessenten und auch Bongo hat Interessenten. Wenn alles gut geht, wären mal wieder 3 Hunde gut untergebracht. Wünschen wir ihnen Glück! 

Eine Dame hat ein Rattenpärchen abgegeben. Der Besitzer musste ins Krankenhaus und kann sich nicht mehr um sie kümmern. Problematisch ist, dass beide Ratten nicht kastriert sind. Es wurde uns zwar zugesichert, dass sie getrennt gehalten wurden, aber bei unserem Glück zur Zeit verlassen wir uns lieber nicht darauf. Baby Boom lässt grüßen! 

Apropos Babyboom: Bei  Nelly ist alles im grünen Bereich. Auch den Welpen geht es gut und sie nehmen schön zu. Nelly ist super verschmust und anhänglich bei ihren Menschen. Andere Hunde brauchen allerdings nicht in ihre Nähe kommen. Wenn die Tür von ihrem Zimmer offen ist, wird sofort Richtung gegenüberliegendem Zwinger geschimpft und gezetert. Da sitzen Kalinka und Kassandra und wagen es glatt, zu ihr rüber zu schauen. Das geht ja gar nicht! Dabei sind die alten Damen nur neugierig, was da so fiepst und raunzt. 

Man stelle sich vor, unsere alte Susi, jetzt 16 Jahre, ist tatsächlich noch mal läufig geworden. Hier ist sofort die Panik ausgebrochen und alles was nicht kastriert ist, ist weggeräumt worden (in einen Zwinger). Sie könnte gar nicht mehr abnabeln, da sie keine Zähne mehr hat. Im Normalfall nimmt eine Hündin in diesem Alter zwar nicht mehr auf, aber wie schon gesagt, bei uns herrscht gerade Babyboom. Sicher ist sicher! Auf jeden Fall ist sie auf einem Jugend-Trip und beschmust hier jeden Hund, ob männlich oder weiblich, das ist ihr völlig egal. 

Susi und Strolchi sind am Samstag vermittelt worden. Heute hat Frau Erdmann mit den neuen Besitzern telefoniert. Es geht ihnen wunderbar. Strolchi schläft schon im Bett. Susi ist noch etwas ängstlich, aber das wird schon werden. 

Ansonsten ist heute Faschingsdienstag und wir haben heute geschlossen. 

Montag 23.02.2009

Nelly geht es gut und den Welpen auch. Die Kleinen sind recht propper. Es sind 3 Weibchen (Julia, Juli und das kleine Julchen, das zum Schluss kam) und 4 Rüden (Toni, Anton, Antonio und der dicke Julius). Julius ist der Einzige mit braun, er kam als Vorletzter und war ein hartes Stück Arbeit. Man merkt jetzt doch, dass Nelly im Grunde auch noch sehr jung und verspielt ist. In der Zeit, in der die Welpen schlafen, ist ihr doch recht langweilig und sie will mit den Pflegern schmusen und spielen. Sie wartet dann schon an der Tür und freut sich wie ein Schnitzel, wenn sie Besuch bekommt. Hoffentlich hält sie durch, bis die Kleinen groß genug sind, dass sie kurz Gassigehen kann.

Hurra! Wir sind wieder vollzählig. Kathrin ist vom Blockunterricht in der Schule wieder da. Vorher hatte sie noch 14 Tage Urlaub. Das sind immerhin 5 Wochen, die sie weg war. Jetzt muss sie sich erst mal wieder einarbeiten und orientieren, da in der Zeit die Katzen in der Quarantäne-Station fast vollständig gewechselt haben. 

Auch Frau Erdmann ist nach langer Krankheit wieder im Einsatz. Jetzt wird wieder so einiges einfacher. 

Trotz der widrigen Umstände der letzten Wochen, muss hier erwähnt werden, dass Minni, unsere zukünftige Azubine, momentan noch im EQJ, spitzenmäßige Arbeit geleistet hat und richtig über sich hinausgewachsen ist. Wir sind stolz auf Minni. Sie wird sicher eine hervorragende Tierpflegerin (ist sie eigentlich schon)!!  

Jack, unser Fundwelpe, derzeit noch in der Pflegefamilie Beham, ist vermittelt worden, bevor er überhaupt in die Homepage kam - auch nicht schlecht. Eine Familie, die bereits einen Hund von uns hat, ist Frau Beham beim spazierengehen mit Jack begegnet und war so begeistert, dass sie beschlossen haben, ihn als Zweithund aufzunehmen. Die beiden Hunde kommen wunderbar miteinander zurecht. 

Auch Mogli, der in Brannenburg ausgesetzt wurde, wird nicht mehr zurückkommen. Das Pflegefrauchen wird ihn behalten. Er hat sich so gut in ihren Alltag integriert und kommt auch sehr gut mit dem Hund, der schon da war zurecht, dass sie es nicht mehr übers Herz bringt, ihn wieder abzugeben. 

Das ist super für die Hunde, aber langsam gehen uns die Pflegeplätze aus. In letzter Zeit haben sehr viele Pflegeplätze ihre Zöglinge übernommen. Was für das Tierheim ein rechter Zwiespalt ist, da immer wieder Hunde gefunden oder abgegeben werden, die das Tierheim nicht gut verkraften. Das heißt: Wir brauchen dringend Pflegeplätze! Wer also Zeit und etwas Hundeerfahrung mitbringt, bitte im Tierheim melden. Allerdings ist ein Pflegeplatz nicht dafür gedacht, dass man sich mal im Urlaub für 14 Tage oder für 's Wochenende, einen Hund holt, weil man da gerade Zeit hat. Diese tolle Idee hatten auch schon Einige, so nach dem Motto „Rent a Dog“. Einem Hund kann man aber nicht erklären, warum das Leben 14 Tage oder ein Wochenende lang schön ist, um dann wieder ins Tierheim zu müssen. Man sollte sich darüber im klaren sein, dass der Hund bis zu seiner endgültigen Vermittlung in der Familie bleibt! Einzige Ausnahme: Es gibt unlösbare Probleme.

Der kleine Fundhund, der am Samstag von der Polizei verletzt in Rosenheim aufgegriffen wurde, ist übrigens eine Stunde später von seinem Besitzer in der Tierarztpraxis abgeholt worden. 

Na endlich!!!!!! Die Meerschweinchen-Babys sind da. Die Mama hat die "unfassbare" Menge von sage und schreibe 2 Babys bekommen. Für das dickste Meerschweinchen der Welt recht bescheiden, würden wir sagen. Aber mal im Ernst, wir können froh sein, dass es so wenig geworden sind, denn Tiere haben wir hier weiß Gott genug. Frau Klein hat uns um ca. 16 Uhr die frohe Botschaft per Telefon übermittelt. Wenn sich jetzt jemand fragt, warum wir so ein Theater um diese Geburt gemacht haben, muss man wissen, dass das Meerschweinchen aus absolut schlechter Haltung stammt und bei einigen anderen Meerschweinchenmüttern, die auch aus dieser Haltung stammen, massive Probleme aufgetreten sind. Aber bei unserem ist Gott sei Dank alles gut gegangen. Meerschweinchen sind ja Nestflüchter und bei der Geburt völlig behaart und fertig, deshalb können wir spätestens morgen Fotos einstellen. 

Noch eine frohe Botschaft zum Schluss: Sam ist zu 99,9 % vermittelt und wird voraussichtlich Donnerstag oder Freitag in sein neues Zuhause umziehen.        

Sonntag 22.02.2009

Der Tag beginnt, wie jeden Sonntag, ruhig. Alle sind relaxed und starten auch so in den Tag.

9:00 Uhr: Neues vomFund“-Labrador: Ein Herr klingelt und gibt an, dass er vom Polizeipräsidium Rosenheim ins Tierheim geschickt wurde, um seinen Hund abzuholen. Alle sind gespannt, warum der Hund 3 Stunden vor einer Bäckerei angebunden verbringen musste!

Ein Fax der Polizei versichert uns, durch eine Kopie des Impfpasses und sogar der Ahnentafel des Hundes, dass es sich wirklich um den Besitzer ( dieser ist 16 Jahre alt) handelt und wir den Hund an den Besitzer herausgeben dürfen.

Der Ziehvater des Jungen meldete seinen Hund gestern Abend gegen 20.00 Uhr bei Tasso als vermisst, welche sofort den Kontakt zur Polizei herstellten. Dort erschien der Junge dann mit seinem Ziehvater zur Vernehmung. Er gab an, dass sein leiblicher Vater seit 2 Wochen zu Besuch ist und regelmäßig mit dem Hund unterwegs war. Weil der Hund ihn aber an diesem Tag genervt hatte, hat er ihn einfach mal so aus Jux und Tollerei ausgesetzt. Ist ja kein Problem einen Hund auszusetzen, wenn man ihn nicht mit in die Bäckerei nehmen darf !!!  Wenn es sich Jeder so einfach machen würde, sein Tier „loszuwerden“ würden wir bald alt aussehen.  

Unsere Gassigeher waren heute wieder zahlreich gekommen. Fast alle Hunde waren draußen. Sogar Laila, unsere Bracken-Mix Hündin auf dem Hof, darf heute Gassi gehen, was ihr auch mal richtig gut tut.  

Der Rest vom Tag verläuft Gott sei Dank ruhig. 

Nelly und den Kurzen geht es auch hervorragend. Alles ist gesund, ob Tier oder Mensch.

Samstag 21.02.2009

Freitag der 13. hat Timo wohl tatsächlich Glück gebracht. Sein Herrchen hat uns geschrieben. Sie waren von Anfang an ein Herz und eine Seele. Nachzulesen unter der Rubrik "Vermittelte Tiere". 

Die Hundestaffel der Polizei hat gerade angerufen. In Vogtareuth ist vor einer Bäckerei ein Hund seit 3 Stunden angebunden und es sieht so aus, als ob er nicht mehr abgeholt wirt. Herr Hotter ist mit den Hundeführern losgefahren, um nach dem Rechten zu sehen. Selbst wenn er nicht ausgesetzt wurde, ist es bei der Witterung Tierquälerei, einen Labrador-Mischling mit kurzem Fell   3 Stunden dieser Kälte auszusetzen. 

Nelly, unsere junge Mutter ist die Fürsorge in Person. Es geht ihr und den Welpen hervorragend. Sie freut sich über jeden Besuch der Pfleger und ist recht verschmust. Wir haben den Zugang zu ihr eingeschränkt. Es dürfen nur Toni und Florian zu ihr, da sie sonst zu oft gestört wird, weil natürlich und verständlicherweise jeder die Welpen anschauen will. Außerdem ist die Ansteckungsgefahr mit Bakterien oder Vieren in einem Tierheim nicht zu unterschätzen. Es müssen jedes Mal vor Betreten des Zimmers Schuhe und Hände desinfiziert werden. Toni wird immer wieder mal Fotos machen, die wir dann entweder in einer gesonderten Rubrik oder im Tagebuch einstellen. 

1 Stunde nachdem Herr Hotter nach Vogtareuth gefahren ist, ist er mit Hund wiedergekommen. Die Hundeführerin ist richtig sauer und will den Halter anzeigen. Und, oh Wunder, der Hund ist gechipt und registriert. Die Hundeführerin meinte, mit vergessen oder mal schnell einkaufen hat das nichts mehr zu tun. Laut Aussage der Verkäuferin wollte ein älterer Herr am Morgen mit Hund einkaufen. Die Verkäuferin hat ihn darauf hingewiesen, dass er den Hund nicht mit in das Geschäft nehmen darf. Er hat ihn dann draußen angebunden, aber nicht mehr mitgenommen. Wir gehen davon aus, dass er ihn schlicht und ergreifend vergessen hat. Außerdem hatte er kein Sackerl Futter dabei, was ja gerade sehr in Mode ist. Die Polizei ist gerade dabei zu ermitteln, wem der Hund gehört. Wir sind gespannt auf die Erklärung des Besitzers! 

Eine Dame hat angerufen. Am Simsee sitzt auch ein Hund seit Stunden am selben Fleck. Sie war richtig sauer, als wir ihr erklärten, dass wir keinen Platz mehr haben. Zuständig für „Fundsachen“ (Fundtiere werden immer noch als Fundsache behandelt) ist die jeweilige Gemeinde. Natürlich ist uns auch klar, dass man am Wochenende in der Gemeinde niemanden erreicht. Wir haben ihr dann die Telefonnummer der Polizei gegeben. Aber zufrieden war sie natürlich nicht. Es tut uns selber in der Seele weh, aber was sollen wir machen. Wir können die Umstände hier nun mal nicht ändern. Und die, die es könnten, stecken lieber zig(?) Millionen Euro in die Landesgartenschau. In ganz Rosenheim wird gebaut was das Zeug hält und das Tierheim vergammelt im wahrsten Sinne des Wortes. Sozusagen der Schandfleck von Rosenheim, aber ist ja egal, es sind ja nur Tiere, die hier leiden. Abgesehen davon, dass die Leute, die hier arbeiten müssen, auch nicht begeistert sind von den Zuständen. Die Besucher der Landesgartenschau werden sich schon nicht hier herauf verlaufen, so dass das gammelige Tierheim dem Prestige der Stadt keinen Schaden zufügen kann. Es müssten mal massive Beschwerden in der Stadt eingehen, aber irgendwie hat heutzutage keiner mehr die Zivilcourage, um sich mit Behörden anzulegen. Viele Besucher des Tierheims sind entsetzt über die Zustände hier und sagen es uns auch, nur sind wir leider die falsche Adresse. An den Räumlichkeiten können wir nichts ändern. Es ist kein Geld da und war es auch nie. Dafür haben unsere Vorgänger gesorgt. Wir sind schon froh, wenn wir die laufenden Kosten zusammenkratzen können. Dabei übernehmen wir Aufgaben, die von großem öffentlichen Interesse sind und entlasten die Gemeinden im ganzen Raum Rosenheim. Wir transportieren Hunde, die die Polizei nicht mehr transportieren darf. Wir fahren bei Nacht und Nebel durch die Gegend und nehmen Fundtiere auf, für die die Gemeinden zuständig sind. Die Liste könnte beliebig verlängert werden. Das alles ist selbstverständlich geworden. Jeder nimmt unsere Hilfe gerne in Anspruch, aber wenn es darum geht, wer das alles bezahlen soll, ist niemand mehr zuständig. Wie schon einmal geschrieben, belaufen sich die Zuschüsse der Stadt gerade mal auf 3 % der Gesamtausgaben. 

Man glaubt es kaum, es ist 15 Uhr und schon wieder steht eine Dame mit einem Fundhund vor der Tür. Er hat einen ungarischen Chip, ist aber nicht registriert. Es ist zum heulen, wir sind ratlos! Toni hat die Dame überzeugen können, dass wir ehrlich und wahrhaftig keinen Platz mehr haben und die Dame hat Gott sei Dank angeboten, ihn für ein paar Tage bei sich Zuhause zu versorgen. Gefunden hat sie ihn in Rosenheim. An die Strasse konnte sich die Finderin nicht genau erinnern (so was wie Bickweg). Jedenfalls ist der Hund schon älter, hat ein sehr mitgenommenes Ohr und ist ein Mischling. 

18.15 Uhr: Die Polizeidirektion Rosenheim ruft an, ein kleiner Hund ist in Rosenheim verletzt aufgefunden worden und die Polizisten haben den kleinen, verletzten Hund gleich in die Tierarztpraxis Dr. Schiele gebracht. Falls also jemand seinen kleinen Hund vermisst, bitte direkt an die Praxis Dr. Schiele wenden! 

Zum Fundhund aus Vogtareuth haben wir soeben von der Hundführerin erfahren, dass sämtliche angegebenen 3 Telefonnummern nicht mehr existieren bzw. falsch waren, ebenso die Adresse. In Vogtareuth gibt es auch niemanden mit diesem Namen, was den Schuss zulässt, das diese Hund wohl doch eher ausgesetzt wurde ... Heute war ja auch wieder überall reger Urlauberverkehr in die Berge ...

Freitag 20.02.2009 

Nellys Niederkunft die Zweite

Die Nacht wurde noch sehr lang. Um 23.27 Uhr ist die Nr. 7 da. Frau Halisch blieb dann noch bis 2.30 Uhr, aber es kam nichts mehr. 7 kleine, schwarze, gesunde Hundewelpen haben das Licht der Welt erblickt. Nelly ist eine tolle Mutter. Sie kümmert sich rührend um die Kleinen. Die Geburten an sich waren wie aus dem Bilderbuch. Nur zwischen dem 3 und 4 Welpen war die Zeitspanne etwas sehr kurz. Da geriet Nelly leicht in Stress. Der eine Welpe war noch nicht ganz sauber, als der nächste schon kam. Aber auch das hat sie wunderbar gemeistert. Es ist schon ein Wunder, wie instinktiv Nelly alles von Anfang an genau richtig machte. Erst die Fruchtblase aufreißen, dann das Gesicht abschlecken, abnabeln und trockenlecken, als ob sie noch nie was anderes getan hätte. Lediglich die Einleitung der Geburt, es war ca. 17 Uhr, war hart. Sie wusste nicht was passiert und war furchtbar nervös, wollte immer wieder raus und hat im ganzen Zimmer Nester gebaut. Sie hat sich hilfesuchend an uns gepresst, wollte gestreichelt und massiert werden, hat gejault und gewinselt, ist im Kreis gelaufen. Einmal hat sie sogar ihren Bauch angeknurrt. Das Ganze hat bis ca. 19.15 Uhr gedauert, dann ist sie ruhiger geworden und hat sich in ihre Wurfhöhle gelegt und gepresst. (Wir haben mitgepresst!) Um 19.30 Uhr war es dann soweit. Der erste Welpe ist gekommen, dann einer nach dem anderen. Die Nr. 6 war ein hartes Stück Arbeit; es dauerte ewig. Immer wieder Wehen und pressen, Wehen und pressen. Frau Halisch, die mittlerweile alleine mit Nelly war, war selber schon erschöpft vom vielen Mitpressen. Und dann kam er. Ja natürlich, ein kleiner Rüde! Etwas größer als die anderen mit leichtem Brauneinschlag. Der einzige Welpe mit Braun. Die anderen haben teilweise minimale weiße Flecken. Nelly hat dann noch eine große Schüssel Esbilac bekommen (Mutterersatzmilch). Esbilac gibt man auch den Müttern zum Aufbau, da alle erforderlichen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente enthalten sind, damit sie wieder Kraft bekommen. Diese Schüssel Mutterersatzmilch hat Nelly auch ganz ausgetrunken hat. Die Nr. 7 war dann noch etwas schwierig, weil Nelly einfach schon so erschöpft war. Aber mit viel gutem Zureden kam dann noch ein etwas zierlicherer Welpe. Es folgte eine wahre Putzorgie. Alle 7 Welpen wurden noch einmal auf das Gründlichste, unter großem Protestgeraunze der Welpen, geputzt. Es ist schon toll mit anzusehen, wie diese Winzlinge, die noch nichts hören oder sehen, rein instinktiv Richtung Zitzen robben, sich festsaugen und unter großem Geschmatze sofort trinken. Es ist eines der tiefgreifendsten und bewegendsten Erlebnisse, mit dabei sein zu dürfen, wie neues Leben sich seinen Weg in diese Welt bahnt. Zu sehen, wie glücklich und stolz Nelly ihre Jungen mit den Pfoten beschützend umarmt, sie putzt und in die richtige Richtung stupst, immer wieder nachschaut, ob alles in Ordnung ist. Das alles treibt einem glatt die Tränen in die Augen. (Natürlich ist hier geheult worden!) Dass Nelly, die von Menschen eingefangen wurde (bestimmt nicht mit Samthandschuhen) und in eine Tötungsstation in Ungarn gebracht wurde, noch soviel Vertrauen zu uns Menschen hat, dass sie es zulässt, dass wir ihr helfen und dabei sein dürfen, wie sie ihre Jungen zur Welt bringt, ist für uns wie ein Wunder.....Bilder von den Geburten

Übrigens, wer sich fragt, was aus der werdenden Meerschweinchenmutter Jessy geworden ist, dem können wir nur sagen: „Die Schweinderl sind immer noch nicht da!“ Jessy wird jetzt wohl demnächst platzen. Jeden Morgen die selbe Frage an Frau Klein und jeden Morgen der selbe verzweifelte Gesichtsausdruck mit einem resignierenden Schulterzucken. Na ja, irgendwann müssen sie da raus, ob sie wollen oder nicht. 

Familie Beham hat sich gemeldet. Die Behams sind die Pflegefamilie von Jack, dem kleinen Fundwelpen, der Spaziergängern aus Nickelheim nachgelaufen ist (oder auch nicht). Jack hat sich als der ideale Familienhund entpuppt. Er ist schon jetzt, mit knapp 12 Wochen stubenrein, kann stundenweise alleine bleiben, ist vorsichtig mit Anderl, dem 4-jährigen Sohn der Behams, schläft die ganze Nacht durch usw. usw.. Sozusagen der geniale Hund. Wir können ihn nächste Woche in die Vermittlung stellen, da er dann 4 Wochen bei uns ist. Vermittelt wird er allerdings mit Zusatzvertrag, da er ein Fundtier ist und die Besitzer ein halbes Jahr Zeit haben, ihn zurück zu verlangen, wie eine „Fundsache“! Da hier eh keiner glaubt, dass er ein Fundtier ist, viel eher ist er ausgesetzt worden, oder so was in der Art, dürfte das aber kein Problem geben.  

Donnerstag 19.02.2009 

Lumpi-Frauchen hat uns einen Brief geschrieben, den wir natürlich unseren Lesern nicht vorenthalten wollen: Siehe Rubrik "vermittelte Tiere!!!!!!!      

Nelly geht es gut. Sie ist sehr verschmust und geniest es, dass sich ständig jemand um sie kümmert. Wenn sie entspannt in ihrem Körbchen liegt und man die Hand auf ihren Bauch legt, spürt man die Bewegungen der Welpen und sieht wie sich ständig Beulen bilden und wieder zurückgehen. Die Kleinen sind ganz schön aktiv. Herr Siebert baut gerade eine Türe an ihr Zimmer, damit sie Ruhe hat und der Schall vom Hundehaus nicht mehr durch das Gitter dringt. Allerdings ist sie von Natur aus recht stressresistent und findet es eher toll, wenn sich was rührt. Wenn die Welpen da sind, sollte natürlich schon Ruhe herrschen. Wehen hat sie noch keine, ist aber schon recht kurzatmig. Wir haben es Nelly richtig gemütlich gemacht und eine Wurfhöhle gebaut. Sie hat sie auch gleich angenommen und liegt jetzt ganz stolz drin. Wir alle fiebern der Geburt entgegen und sind schon ganz aufgeregt. 

Soeben kommt Fundkatze Nr. 10. Sie ist eine zierliche Schildpatt-Dame, ca. 1 bis 2 Jahre, vorwiegend schwarz mit wenigen roten und braunen Einsprenkelungen. Gefunden wurde sie am Landratsamt in der Wittelsbacherstraße. Das erste Mal gesehen wurde sie Anfang Februar. Die Leute vom Landratsamt haben sie gefüttert und in der Nachbarschaft gefragt, ob sie jemandem gehört, aber es konnte kein Besitzer ausfindig gemacht werden. Die Finder haben sie Lillie genannt. 

Möglicherweise kommt heute oder morgen noch ein Fundhund. Er ist vor zwei Tagen in Aschau zugelaufen und die Finderin kann ihn nicht mehr behalten. Das Tierheim in Bernau musste auch so viele Notfälle aufnehmen, dass kein Platz mehr frei ist. Es ist ein schwarz-weißer Bernersennen-Mix. Mehr wissen wir leider noch nicht von ihm. Die Polizei in Prien  weiß  Bescheid. Hoffen wir, dass sich der Besitzer bald findet, denn wir sind schon wieder hoffnungslos überfüllt. 

Nun beginnt die Nachtschicht der Tierheimmitarbeiter:

Nelly wird bestens betreut. Die Tierheimleiterin, Frau Hallisch, sowie Toni mit Freundin helfen bei der Geburt. Alles läuft gut. Schauen wir mal, wie viele es noch werden .... Wir berichten weiter !

  • 20.40 Uhr - Nr. 5 ist da!
  • und noch mal Eines, die Nr. 6, um 22.25 Uhr

Schau 'n ma mal, ob's das dann war, oder ob noch Eines kommt ...

Fotos folgen morgen!!!

Mittwoch 18.02.2009 

Es ist sehr ruhig heute, zu ruhig! Unsere Telefonleitung ist schon wieder hinüber. Alle 14 Tage bis 3 Wochen bricht hier alles zusammen. Unser Telefonanbieter versucht wieder mal sein Bestes - wie immer! 

Tierarztvisite! Es ist das eingetreten, was wir schon die ganze Zeit befürchteten: Nelly ist trächtig! Jeder hat es verdrängt oder gehofft, dass sie scheinträchtig ist. Selbst die Tierärztin (Julia !!!!!), die sie untersuchte, war felsenfest davon überzeugt, dass Nelly scheinträchtig wäre. Letzte Woche ist die Tierarztvisite ausgefallen und so richtig dick ist Nelly erst kürzlich geworden. Unsere Tierärztin staunte heute nicht schlecht, als sie sie sah. Wie kann das passieren in einem Tierheim? Möglicherweise beim Gassigehen oder auf dem Übungsplatz. Niemand kannte das genaue Alter von Nelly, da sie aus einer Tötungsstation in Ungarn stammt. Sie kam zusammen mit einem Rüden, der ungefähr im selben Alter ist. Vielleicht wurden sie zu spät getrennt oder sie waren älter als angegeben. Wir müssen zugeben, wir wissen es nicht! Auch ein Rekonstruieren der Zeit in der sie hier ist, brachte kein Ergebnis. Wir haben keinen Schuldigen ausfindig machen können, somit ist auch der Vater unbekannt. Tatsache ist, es dürfte nicht passieren. Oberstes Ziel vom Tierschutz ist es, genau das zu vermeiden. Da ist ein folgenschwerer Fehler passiert, den man jetzt aber nicht mehr ändern kann. Wir haben beschlossen, uns jetzt auf süße Hundebabys zu freuen. Toni richtet gleich mal ein Kinderzimmer ein. (Gute Idee: Toni ist schuld oder die Tierärztin ... Julia wollte Alimente bezahlen, falls Nelly trächtig ist. Das wird teuer! Einer der Welpen wird mit Sicherheit Julia heißen!! Wir alle hier sind ganz aufgeregt, da es eine Premiere ist, dass Hundewelpen bei uns im Tierheim Rosenheim zur Welt kommen. Leider bleibt uns kaum mehr Zeit, da die Milch schon eingeschossen ist und die Welpen dann innerhalb von 48 Stunden kommen können. Gut, dass sich Nelly im Tierheim so wohl fühlt. Da sie aus einer Tötungsstation kommt, glaubt sie immer noch, sie wäre im Paradies. Jetzt warten wir nicht nur auf Meerschweinchenbabys, sondern auch auf Hundebabys. Aber wie ja jeder weiß, kann man Babys, gleich welcher Tierart, leicht und schnell vermitteln. (An den Meerschweinchenbabys sind wir aber nicht Schuld!) Wir werden natürlich genauestens über die Geburten berichten.

Mogli hat tatsächlich ein Problem mit den Hüften. Wir haben einen Termin in 4 Wochen zum Röntgen, damit er noch Zeit hat, sich an seinen Pflegeplatz zu gewöhnen. Er fühlt sich da übrigens pudelwohl und möglicherweise wird er auch da bleiben können. (Er wird bestimmt da bleiben. Das neue Frauchen ist sowieso schon verliebt in ihn.) 

Paula's Auge ist wieder vollkommen in Ordnung. Sie hatte eine Rauferei mit einem anderen Hund und musste am Augenlid genäht werden.

Bei den Katzen gibt es nichts Neues. Alles gesund, nur ein paar Impfungen (eigentlich viele Impfungen) wegen der ganzen Fundkatzen. Obwohl, eine Katze ist heute abgegeben worden. Der Sohn kam ins Internat und sein Vater ist beruflich so eingespannt, dass er sich nicht mehr um die Katze kümmern kann. Die Kätzin hört auf den Namen Mieze, ist 4 Jahre alt, getigert mit weiß und kastriert. (Minni gibt den Katzen schönere Namen!!!)  

Isy hat ihre Zahnsanierung hervorragend überstanden und ist genauso gut drauf wie zuvor. Trauma völlig überstanden, würden wir sagen. Jetzt kann sie vermittelt werden.

Dienstag 17.02.2009  

Tonis Bericht zur Lage: Ricky ist jetzt der King! Der gestrige Ausflug nach Waldkraiburg war ein voller Erfolg. Der Platz ist wie geschaffen für Ricky. Er wurde schon sehnsüchtig von der ganzen Familie erwartet, auch das Futter stand schon bereit. Ricky ist ins Haus gekommen und hat es sich erst mal schmecken lassen. Anschließend wurde er dann ausgiebigst beschmust. Er wird wohl einer der verwöhntesten Pekinesen überhaupt werden. Aber mal ehrlich, dafür ist ein Pekinese ja da. 

Ein Hund geht, der Nächste kommt. Der Herr mit der Collie-Mischlings-Hündin hat sich gemeldet (sh. Tagebuch vom Donnerstag). Toni darf sie gleich mal abholen. Der Herr ist jetzt krank. Machen wir doch gerne (man gönnt sich ja sonst nichts)! Kiara, so heißt die süße Maus, ist 4 Jahre alt und hat einen umwerfenden Charme mit Babyface. Anhänglich und verschmust, mit sehr ausdrucksstarker Stimme in allen Tonlagen, typisch Collie halt. Jeder hier ist auf Anhieb verliebt in sie. Das liebe Herrchen hatte zwar kein Geld, aber er hat ihr das in Mode gekommene  „Sackerl Futter“ mitgegeben. Nett gell? Wie auch immer. Lieber holen wir sie zuhause ab, als sie von einem Pfosten zu pflücken! 

Eine 84 Jahre alte Dame hat angerufen: Eine kleine Katze ist ihr zugelaufen. Sie wohnt in Flintsbach und kann sie nicht versorgen. Auch die Nachbarn sind nicht in der Lage, sich um die Katze zu kümmern. Laut Aussage der Dame haben sie die Katze sogar getreten. Eine Fahrgelegenheit hat auch keiner; also wieder ins Auto und ab nach Flintsbach und die Katze abholen.

Der Dackel Tommi muss abgegeben werden. Tommi ist 7 Jahre alt, männlich und nicht kastriert. Das Frauchen ist wieder schwanger und das Hundchen ist recht bissig. Leider ist er unverträglich mit Mensch und Tier. In diesen Falle hilft nur eins: Kastration. So leid es uns auch tut, aber im Tierheim geht das sonst nicht gut! Man will es sich jetzt noch mal überlegen. Vielleicht entgeht er dem Messer ja doch noch. 

Mit Mogli geht es langsam bergauf. Toni war heute mit ihm auf dem Übungsplatz und er zeigte sich recht interessiert; im Gegensatz zum letzten Mal. Da hatte er mehr Angst als Vaterlandsliebe. Toni hat ihn jetzt mal richtig laufen sehen und dabei ist ihm aufgefallen, dass er eine merkwürdige Beinstellung hat. Hoffentlich hat er keine Tritte bekommen. Morgen ist Tierarztvisite und Frau Dr. Kluge kann ihn sich dann anschauen. Wenn sich Tonis Verdacht bestätigt, dann muss Mogli in die Praxis zum Röntgen. 

Herr Siebert ist gerade mit der Fundkatze aus Flintsbach zurückgekommen. Es ist eine schon etwas ältere Schildpatt-Kätzin. Sie ist sehr verschmust und schnurrt auch schon. Minni hat sie Sunny genannt. 

Kurz darauf gleich die nächste Fundkatze. Der Kater wurde am 10.02.2009 in Kolbermoor in der Unteren Mangfallstraße gefunden. Er ist getigert, hat eine weiße Pfote und eine zweite Pfote ist zur Hälfte weiß. Minni hat ihn Benji genannt. Da waren es wieder 9 Fundkatzen

Heute ist der Tag der Fundtiere! In Feldkirchen-Westerham am Lidl ist jemandem ein Kaninchen zugehoppelt. Es ist schwarz, männlich und nicht kastriert. Frau Klein hat ihn gleich versorgt. 

Weil wir gerade bei unserer Frau Klein sind: Das trächtige Meerschweinchen hat noch mal 50 g zugelegt und denkt noch immer nicht mal dran, ihre Babys zu kriegen. 

Hurra und Jippie gleichzeitig! Mogli hat einen Pflegeplatz. Die Dame ist Hundeerfahren und macht gerade eine Trainerausbildung. Es ist schon ein souveräner Rüde da, der ihm auch noch etwas Sicherheit geben kann. Mogli ist heute Mittag abgeholt worden und wir sehen ihn morgen bei der Tierarztvisite wieder. Wir sind gespannt, wie es ihm auf seinem neuen Platz geht. 

Kurz vor Schluss: Ein Katzengeschwisterpaar wird abgegeben. Die Besitzerin musste ins Seniorenheim. Die beiden Katzen sind 5 Jahre alt, schwarz mit kleinen weißen Flecken am Bauch. Nette, verschmuste Katzen, die bisher ausschließlich in der Wohnung gehalten wurden. Der Kater heißt Sylvester, die Kätzin heißt Shela. Die beiden sind noch sehr verspielt und ramponieren gerade ihre Box. Leider müssen sie noch ein paar Tage in die Quarantäne, da der Impfschutz überschritten ist. 

Wenn man jetzt mal zusammenrechnet, sind das 4 Katzen, 1 Hase und 1 Hund. 6 Tiere an einem Tag, gut dass das selten vorkommt!      

Montag 16.02.2009

Abends halb zehn in Deutschland. Nein, es gibt kein Knobbers, es ist ja Abends. Das Hottiphon läutet: Eine Dame hat einen Hund aufgelesen. Er wollte noch schnell Pizza essen gehen und hatte aber wohl kein Geld dabei. Jedenfalls haben sie ihn nicht in die Pizzeria Guiseppe in der alten Spinnerei in Kolbermoor reingelassen und lieber Herrn Hotter angerufen. Die Hündin ist noch recht jung, max. 1 Jahr. Sie ist eine Schäfer-Mix-Hündin mit schwarzem Halsband. Sie ist zwar gechipt, aber wieder mal nicht bei Tasso gemeldet. Die Hündin ist eine ganz brave und wartet auf ihr Herrchen oder Frauchen. 

Man stelle sich vor, die Besitzer der Fundkatze Kayla haben sich gemeldet. So eine Freude, wenigstens eine der acht Fundkatzen, die derzeit im Tierheim sind, wird wieder nach Hause kommen. Kayla wird heute spät Nachmittag abgeholt. 

Schock in den Morgenstunden: Der Besitzer des Fundhundes hat sich gemeldet. Das wäre ja an sich schön, aber als der Herr dann hier ankam, ist uns gehörig die Freude vergangen. Er war nicht nur alkoholisiert, sondern ist auch noch handgreiflich geworden. Er wollte Florian an die Gurgel, dieser hat sich Gott sei Dank beherrschen können. Und warum? Der Herr wollte die 10 € für's Abholen und die  Unterbringungskosten im Tierheim nicht bezahlen. Man stelle sich vor, wegen 10 € !!! Da fährt unser Herr Hotter des Nächtens durch die Pampa (ehrenamtlich wohlbemerkt!) und das Ganze kostet den Besitzer des Hundes lediglich 10 €, damit wenigstens unsere Benzinkosten abgedeckt sind und der führt sich hier so auf, dass wir die Polizei anrufen mussten. War dann aber doch nicht nötig, dass sie kommen, da er wohl Angst vor der Polizei bekommen hat und dann Ruhe gab. Andere Menschen wären froh, dass ihr Hund nicht überfahren wurde oder die ganze Nacht in der Kälte rumgelaufen ist. Was uns aber wirklich schockt, ist der Gedanke, dass dieser Mensch ein sehr hohes Aggressions- und Gewaltpotential hat und wir nicht wissen, wie er mit der Hündin umgeht. Die Kleine ist gerade mal 7 Monate alt und der Besitzer macht womöglich einen seelischen Krüppel aus ihr und wir können nichts dagegen tun! Als wir ihm die Hündin übergeben mussten, hat diese sich nicht gefreut, ihr Herrchen wiederzusehen. Ist auch recht selten, dass ein Hund lieber im Tierheim bleibt. Kein Mensch kann ihm aber Irgendetwas beweisen und das ist der springende Punkt. Solange es keine Zeugen für eine Misshandlung gibt, kann man absolut nichts tun, auch wenn der Hund ganz offensichtlich Angst vor ihm hat. Eigentum ist Eigentum, da kann man sich auf den Kopf stellen und mit den Zehen wackeln. Es hilft nichts, so sind die Gesetze in Deutschland. Es ist eins der schrecklichsten Gefühle überhaupt, wenn man hilflos mit ansehen muss, wie so ein „Mensch“(?) ein Lebewesen, das sich (noch) nicht wehren kann, mitnimmt und man weiß nicht, ob sie zuhause erst mal Prügel bezieht. Wenn sie älter ist und sich dann wehrt, wird sie womöglich ins Tierheim abgeschoben, "weil sie ja so ein aggressiver Hund ist". Wir können dann monatelang mit intensivem Training versuchen, wieder den netten Hund aus ihr zu machen, der sie ursprünglich einmal war. Was wir über diese Angelegenheit wirklich denken, ersparen wir unseren Lesern dieses Mal, da wir wissen, dass auch Minderjährige das Tagebuch lesen. 

Zwischendurch mal wieder etwas Positives zum Erholen: Mike ist heute abgeholt worden! Mike ist unser Airedale-Terrier und er zieht nach Augsburg. Seine neue Familie freut sich riesig. Sie haben Erfahrung mit der Rasse, da sie schon einen Airedale-Terrier hatten. Sie haben einiges auf sich genommen, um Mike kennen zu lernen und sind ein paar Mal von Augsburg nach Rosenheim und zurück gefahren.  Die Platzkontrolle hat freundlicherweise das Tierheim in Augsburg übernommen. Alles wunderbar! 

Auch für Ricky geht der Tierheimaufenthalt heute zu Ende. Toni bringt ihn gerade zu seiner neuen Familie; echte „Pekinesen-Fans“ und ganz liebe Leute. Ist schon mal jemanden aufgefallen, dass sich unsere Leute, auch wenn sie frei haben, trotzdem ständig im Tierheim rumtreiben! Toni hat heute frei und verbindet die Platzkontrolle gleich mit dem hinbringen von Ricky und einem Ausflug mit Freundin nach Waldkraiburg. Kann es etwas schöneres geben, als Tierpfleger im Tierheim Rosenheim zu sein? Man verdient nicht viel, hat selten frei und wenn man frei hat, bringt man Tiere zu seinen neuen Plätzen.  Ehrenamtlich versteht sich. Ganz nach dem Motto „Langeweile, was war das gleich wieder?“

Wir wünschen Mike und Ricky viel Freude in ihren jeweiligen neuen Familien !

Minni's Motto für heute „Ist die Katze Gesund, freut sich der Mensch“ Zitat Ende. Minni freut sich! Ergo, die Katzen sind gesund. 

Und Frau Klein? Wartet und wartet und wartet ......... auf die Schweinderl, immer noch!

Sonntag 15.02.2009  

8:00 Uhr: Der Tag beginnt sehr ruhig. Keine Straßenmeistereien oder sonstige Zwischenfälle. Hund, Katze und Maus, alles ist gesund und munter. Alle können sich rein auf ihre Abteilungen konzentrieren. Hoffentlich bleibt das auch so!  

Das Gassigehen war für das schöne Wetter heute recht rar angesiedelt. Trotzdem konnten sich einige unserer Hunde über einen winterlichen Spaziergang freuen.  

Eine nette Geschichte:

Gerade ist eine E-Mail angekommen. Speedy, ein 2 jähriger Karthäuser-Mix-Kater der am 24.05.2008 weggelaufen ist, wurde nach 8 Monaten auf einem Feldweg, ca. 3 Kilometer von seinem Zuhause entfernt, wieder gefunden. Sein Frauchen staunte nicht schlecht, als sie ihn fast schon wartend dort sitzen sah. Er machte sich Zuhause erst mal über 7 Dosen Katzenfutter her, was für eine Katze eine ziemlich herausragende Leistung ist. Man kann es ihm aber auch nicht verdenken. Wer weiß, was er auf seinem 8-monatigen „Ausflug“ so alles erlebt hat.

Da sieht man wieder einmal, dass es doch noch Wunder gibt und sogar noch nach 8 Monaten die Chance besteht, dass man seinen kleinen oder großen Liebling doch wieder finden kann.  

Der restliche Tag verlief Gott sei Dank genauso wie er angefangen hat. Wollen wir hoffen, dass es dem Hottiphon nicht anders ergeht und wir alle, Tiere wie Menschen, noch einen angenehmen Sonntag haben.

Samstag 14.02.2009  

Die werdende Meerschweinchen-Mutter Jessy, ca. 8 Monate alt, schwarz mit weißer Blesse, macht es wirklich sehr spannend. Die kleinen Schweinderl sind immer noch nicht da. Meerschweinchen haben eine Tragezeit von bis zu 70 Tagen, normal sind 65 bis 68 Tage. Da Frau Klein nicht genau weiß, wann sie aufgenommen hat, ist die Warterei für sie ganz schön nervenaufreibend. Kollegial wie wir nun mal sind, leiden wir mit ihr. Obwohl, Jessy hat zwar einen gigantischen Bauch, aber es geht ihr wirklich noch gut dabei. Wird schon werden! 

Bei Kaninchen-Mutter Paula, 1 Jahr alt, schwarz-weiß gescheckt, ist jetzt alles im grünen Bereich. Alle 6 Babys werden von ihr auf das Vorbildlichste versorgt. Na bitte, geht doch.  

Minni ist glücklich: In der Katzenabteilung ist es zu Zeit wirklich schön zum Arbeiten. Alle sind gesund und munter, es ist nicht überfüllt und es herrscht Harmonie in den Abgaben. In der Quarantäne-Station ist auch alles in Ordnung. Sogar Feivel, ein schwarzer Fundkater aus der Endorfer Au hat beschlossen, dass es doch nicht so schlimm ist hier, wie er am Anfang vermutet hat. Er taut richtig auf und will schmusen. Minni kriegt früher oder später alle klein. (Gibt’s eigentlich Katzenflüsterer?) 

Isy geht es jetzt so gut, dass wir für Dienstag einen Termin zur Zahnsanierung gemacht haben, dann fühlt sie sich gleich noch viel wohler. 

Ricky, unser Pekinese, hat Interessenten. Die Familie ist "pekinesenerprobt". Leider musste ihr letzter Pekinese mit 14 Jahren eingeschläfert werden, da er an Krebs erkrankt war. Nachdem die erste Trauer vorbei war, haben sie bemerkt, ohne Pekinesen geht es nicht. Schön für Ricky! Unter uns gesagt, manchmal stimmt die Optik der Besitzer, mit der Optik des Hundes ziemlich gut überein. Nettes Trio! Toni wird Ricky am Montag zu ihnen bringen. 

Sam hat auch wieder Interessenten. Sie haben ihn heute Mittag abgeholt und mit nach Hause genommen, um zu schauen, ob er mit den Katzen zurecht kommt. Er ist jetzt schon 3 Stunden bei ihnen. Wir denken, den Katzen geht es gut, sonst hätten sie ihn längst wieder zurückgebracht. Wir werden es ja heute noch erfahren. 

Der Collie-Mix ist nicht gekommen. Was auch zur üblichen Methode wird. Man ruft im Tierheim an, macht es ganz dringend, als ob die Welt untergehen würde, wenn das jetzt nicht sofort funktioniert. Wir leiten alles in die Wege, setzen das halbe Hundehaus um, damit doch noch irgendwie Platz ist und die Leute rufen nicht mal an, um abzusagen. Das ist jetzt der 4. Hund in Folge bei dem das so läuft. 3 Hunde hätten wir in Bernau untergebracht und 1 in Bad Reichenhall. Die Leute haben uns regelrecht terrorisiert und 4x angerufen, wie gefährlich der Hund für das Kind wäre. Die Tierheim-Leute von Bad Reichenhall warten heute noch auf den gefährlichen Hund (das ist jetzt über 1 Woche her). Wenn wir dann anrufen und nachfragen, heißt es meistens: Er kommt ein paar Tage später, wir haben gerade keine Zeit oder jetzt haben wir ihn doch anders untergebracht. Ist ja alles schön und es freut uns ja wenn’s anders klappt, aber Bescheid sagen kann man ja wohl noch. Ein kurzer Anruf würde genügen. Wir warten hier und wimmeln womöglich echte Notfälle ab. Bei dem Platzmangel der zur Zeit herrscht, ist dieses Verhalten höchst unfair. Möglicherweise schreckt auch einige ab, dass sie etwas bezahlen müssen. Aber wenn man mal logisch überlegt, kann ein Tierheim die Kosten nicht alleine tragen. Wir leben hier fast ausschließlich von Spenden und Erbschaften. Die Zuschüsse der Stadt machen gerade mal 3% der Gesamtausgaben aus. Die jährlichen Mitgliedsbeiträge reichen ca. 1 Monat. Wie soll das gehen? Außerdem sind die Kosten minimal, wenn man vergleicht, was z.B. eine Impfung beim Tierarzt kostet und was wir verlangen. Das ist gerade mal die Hälfte. Außerdem ist eine Impfung in einem Tierheim einfach überlebenswichtig für die Tiere. Aber selbst die paar Euro will keiner ausgeben. Irgendwie schade und traurig das Ganze.

Sam ist wieder da. Die Katzen sind sofort getürmt, als sie ihn sahen. Wird wohl noch ein paar Versuche in Anspruch nehmen die ganze Angelegenheit. Ansonsten schaut es ganz gut aus. Das mit den Katzen muss vorher unbedingt abgeklärt sein. Aber unser Sam ist ein ganz kluger, der bekommt das schon hin! Schließlich bekommt er auch Türen mit den Zähnen auf - echt wahr!       

Freitag 13.02.2009  

Hottiphon am Donnerstag Abend: Einsatz in Manhattan (Bad Aibling) für Herrn Hotter. Ein älterer Mischlingsrüde, schwarz-weiß mit Plakette am Halsband, hat sich in eine Zimmerei verirrt. Auf der Plakette steht sein Name „Fritzzi“ und eine Tel.-Nr., die es leider nicht gibt. Sehr praktisch! 

Kaum ein paar Stunden später - noch einmal das Hottiphon: In Großhelferdorf ist auch ein Hund zugelaufen. Jetzt geht nichts mehr. Wir sind voll. Herr Hotter hat die Leute nach München verweisen müssen. 

Gerade haben wir den Anrufbeantworter ausgeschaltet und schon melden sich die Besitzer von Fritzzi. Sehr schön! Sie kommen aus Italien und sind zu Besuch bei Freunden in Bad Aibling. Fritzzi ist schon 17 Jahre alt und war wohl etwas verwirrt  Kein Wunder, dass wir mit der Tel.-Nr. nicht weit gekommen sind, da die italienische Vorwahl nicht mit auf der Plakette war (hier könnte auch keiner italienisch). 

Frau Klein ist recht nervös dieser Tage. Die Hasen-Mutter hat doch noch eins ihrer Babys aus dem Nest geworfen und das tote Baby in die Futterschüssel gelegt. Möglicherweise war es krank. Jetzt sind es noch 6 Babys, die sie hoffentlich gut versorgt. Die Meerschweinchen-Mutter will und will nicht gebären. Sie ist schon recht kugelrund und man sieht die Babys im Bauch strampeln. Es ist deshalb so problematisch, weil es bei den anderen Müttern aus dem Bestand teilweise nicht geklappt hat. Da sind einige Totgeburten dabei gewesen oder die Babys sind bald nach der Geburt gestorben. Die Haltung dieser Tiere war aber auch wirklich katastrophal. Durch den Mangel an guten Futter sind die Mütter einfach nicht in der Lage, ihren Nachwuchs zu versorgen und wir hatten nicht genug Zeit das auszugleichen. 

Gerade ist eine kleine dreifarbige Häsin abgegeben worden. Die Leute haben „Bunny“ mit 4 Wochen in einer Zoohandlung gekauft, jetzt ist sie ein halbes Jahr alt, bissig und aggressiv. Möglicherweise hat sie ein hormonelles Problem und ist scheinträchtig, da sie ständig Nester baut. Dieses Problem kann man evtl. dadurch lösen, dass man sie kastriert. Ein Traum ist wahr geworden! Die Leute geben den Hasen nach Absprache mit uns ab, sagen klar, wo das Problem liegt und bezahlen dann auch noch von sich aus die anfallenden Kosten. Wir sind begeistert! Da hat tatsächlich jemand die Verantwortung für sein Tier übernommen und alles getan was er konnte. Könnte das nicht immer so sein. Wir träumen jedenfalls weiter. 

Toni bringt Timo heute Mittag an seinen neuen Platz. Ist ja wirklich bezeichnend, an einem Freitag, den 13. unseren lieben Timo, dessen Hobby es ist, Herrchens zu beißen, seinem neuen Opfer (grins) zu übergeben. Toni hatte schon immer sehr viel Sinn für Humor. Aber wir sind jetzt mal abergläubisch im positiven Sinn und glauben fest daran, dass  Freitag der 13. für Timo und sein Herrchen ein gutes Omen ist. Was bleibt uns schon anderes übrig! (Galgenhumor lässt Grüßen!) Wer weiß schon wie das Herrchen wirklich drauf ist, vielleicht braucht der ja so eine Herausforderung zum Leben und schafft es tatsächlich, aus Timo einen artigen Hund zu machen. Wir würden es beiden von Herzen gönnen! Jedenfalls will hier keiner Timo wiedersehen, nicht weil wir ihn nicht mögen, nein jedes Mal wenn wir ihn wiedersehen, wird er wieder auf Grund seines Hobbys abgegeben. 

Mogli, der Hund der in Brannenburg angebunden war, macht leider nur minimale Fortschritte. Trotz intensiver Bemühungen der Pfleger und Einsatz von Bachblüten hat er immer noch sehr viele Ängste. (Wenn bei einem Menschen diese Bachblüten ausgetestet würden, welche Mogli braucht, wäre dieser Mensch hochgradig selbstmordgefährdet!!! Das nur mal so als Anhaltspunkt, wie es diesem Hund geht!!) Wir denken, dass er wohl in der Vergangenheit von Anfang an von seinen „lieben Vorbesitzern“ (wir sind jetzt wieder artig) grundlegend falsch behandelt wurde und nicht nur, wie zu Anfang angenommen, an seinem Trauma wegen der Aussetzung knabbert. Es wird wohl doch ein langer Weg werden. Da das Tierheim in seinem Fall mit Sicherheit nicht der richtige Ort ist, wäre ein Pflegeplatz ideal. Wir werden uns bemühen, einen Pflegeplatz zu finden. Die Aussicht auf Erfolg ist allerdings zur Zeit nicht gerade vielversprechend, da alle uns bekannten Pflegeplätze momentan belegt sind und man schon Ahnung von Hunden haben muss. 

Toni hat sich gerade gemeldet, dass Timo gut angekommen ist und vor lauter Aufregung erst mal mitten ins Wohnzimmer auf den Teppich „gemacht“ hat. (Na was wohl, es riecht nicht gut!) Wir sind mittlerweile wirklich heilfroh, dass das neue Herrchen  wohl tatsächlich nicht zu schocken ist, und recht zuversichtlich, dass Timo einen guten Platz auf Dauer gefunden hat. 

Kurzer Tipp von uns zum Schluss. Man ist nicht verpflichtet, die bunt eingefärbten Kästchen anzuklicken. Die Kästchen sind dafür gedacht, dass sich die Leute informieren können, wenn sie das wollen, um was es bei den jeweiligen Organisationen etc. geht, mit denen wir zusammenarbeiten. Es ist aber wirklich jedem selbst überlassen, ob er die Bilder oder Links ansehen will oder nicht. Damit das nicht nervt, gehen die Kästchen nicht automatisch auf. Also anklicken - es geht auf. Nicht anklicken - es bleibt zu. Genial gell!   

Donnerstag 12.02.2009

Bingo!!!! Es darf gefeiert werden! Lumpi hat einen Platz. Das neue Frauchen ist Tierpflegerin in einer Hundepension, hat schon einen Hund und kann beide mit zur Arbeit nehmen. Außerdem hat sie eine Ausbildung zur Hundetrainerin und ihre Schwester ist Tierärztin. Wenn das jetzt nicht klappt, dann ist wirklich alles zu spät. Lumpi ist gerade abgeholt worden und kommt ganz nach Lumpen-Manier gleich mal in die Presse. Das OVB war zufällig gerade vor Ort und macht einen Artikel über die Hundeschwemme in den Tierheimen. Da kam Lumpi mit neuem Frauchen gerade recht für ein Pressefoto. Typisch Lumpi halt; auffallen um jeden Preis. Jetzt ist natürlich jeder gespannt, ob die Trainerausbildung vom neuen Frauchen bei Lumpi fruchtet, oder ob er wieder zurückkommt. Da wir hier ja alle „animal-learn“-lastig sind und etwas skeptisch anderen Methoden gegenüber, sind wir sehr gespannt. Wir haben natürlich sofort abgecheckt, wie die arbeiten und sind froh, dass sie auch mit positiver Motivation und Bestärkung, ohne Zwang oder Bestrafung, aber mit liebevoller Konsequenz arbeiten. Was ein Tierheimhund mit Sicherheit nicht gebrauchen kann, ist Rumgebrülle oder Leinengerucke bis zum abwinken. Manche Hundeschulen bedienen sich auch noch einiger netter Folterwerkzeuge wie Sprühhalsband, Stachelwürger, Schepperdosen oder hauen gleich zu. Die Liste könnte beliebig lange fortgesetzt werden. Bei uns soll ein Hund, ein Hund bleiben dürfen, von Kadavergehorsam halten wir hier überhaupt nichts. Wir gehen sogar soweit, dass wir nur Brustgeschirre verwenden, da der Hals eines Hundes nicht anders aufgebaut ist, als der vom Menschen und die Menschheit sich den Sicherheitsgurt vom Auto ja auch nicht um den Hals wickelt. Man braucht sich nur mal ein Würgehalsband anlegen und kräftig ziehen, dann weiß man, wie so ein Hund sich fühlt, wenn er permanent durch`s Leben gewürgt wird. Außerdem sind Tierheimhunde sowieso gestresst genug und brauchen vor allen anderen Dingen: Verständnis, Geduld und Liebe. 

Mausi, eine schwarz-weiße Kätzin ist vermittelt und wird Mittag abgeholt. Sie ist ein Jahr alt und wird in Kolbermoor bei einem Kater und seiner Familie ihr neues Zuhause beziehen. 

Frau Klein ist „guter Hoffnung“: Eine Meerschweinchen Dame ist hochträchtig und wird in den nächsten Tagen ihre Jungen bekommen. Sie stammt auch noch aus der Kleintierkatastrophe vom Januar und wir hoffen, dass die Jungen gesund sind. Da fast alle Kleintiere von dem Bestand an Mangelerscheinungen gelitten haben oder noch leiden, ist das leider nicht selbstverständlich. 

Mal ganz was Neues: Ein „Herr“ hat angerufen; seine Hündin muss sofort weg. Er hat Arbeit bekommen und keine Zeit mehr für den Hund. Wir können`s echt nicht mehr hören! Glaubt denn jeder in Deutschland, dass er nie wieder Arbeit bekommt, wenn er mal arbeitslos wird, oder läuft das etwa so: Mir ist gerade langweilig, da hol ich mir `nen Hund und wenn ich wieder Arbeit bekomme, kommt er halt ins Tierheim. Sind die alle noch zu retten, oder was?! Man könnte sich ja auch `ne Spielekonsole kaufen. Die kann man dann in`s Eck stellen. Die leidet auch nicht, wenn sie nicht mehr beachtet wird. Wir haben  mittlerweile schon ein Gespür dafür, wer fähig ist, seinen Hund irgendwie anders loszuwerden und müssen die Hündin fast aufnehmen, wenn wir sie nicht wieder von irgendeinem Zaun oder Baum pflücken wollen. (Nicht jeder Hund bekommt ein Sacker`l Futter mit.) Sie ist eine Collie-Mixhündin und wir haben „das liebe Herrchen“ auf Samstag Vormittag herbestellt. (Eine Runde Beruhigungsmittel für die Pfleger bitte!) 

Wir wollten eigentlich ein emotionsloses, objektives Tagebuch führen, damit mal jeder weiß, der es wissen will, was in einem Tierheim so passiert. Aber irgendwie geht das an manchen Tagen einfach nicht. Da überwältigt uns so der Kotz, dass man das Tagebuch als Ventil für aufgestaute Emotionen missbraucht. (Obwohl, wenn man`s genau nimmt, ist ein Tagebuch ja auch dafür da.) Wir hoffen, die Leser können das verkraften und wir werden uns bestimmt wieder bessern. Aber wir sind hier auch nur Menschen. Menschen eben, die wissen, warum ihnen Tiere meistens lieber sind.   

Mittwoch 11.02.2009 

Frau Klein, unsere Kleintierpflegerin, ist leicht verzweifelt. 3 jungen Meerschweinchen, die noch aus dem Bestand der  Kleintierkatastrophe vom Januar stammen, brechen ständig die Zähne ab. Durch schlechte Ernährung hervorgerufener Mineralstoffmangel ist schuld daran. Die Zufütterung von Aufbaukalk und Vitaminen ist recht mühsam und langwierig, lediglich einem Schweinchen wächst jetzt endlich 1 fester Zahn nach. Zusätzlich musste Frau Klein eine Kaninchen-Mutter mit 7 Babys aufnehmen, die als Notfall aus Steinhöring gekommen sind. Das Problem ist, dass die Babys erst 3 Tage alt sind und das Umsetzen des Nestes sehr problematisch ist, da die Mutter auf alle Störungen damit reagieren kann, dass sie die Babys danach nicht mehr annimmt. Und prompt waren die Babys nach dem Umzug überall im Käfig verteilt. Frau Klein hat dafür gesorgt, dass Ruhe herrscht und sie nicht mehr gestört wird. Als sie nach ein paar Stunden wieder nachgesehen hat, hat die Kaninchen-Mutter glücklicherweise doch noch alle wieder eingesammelt und ins Nest verfrachtet. Es sind ganz entzückende Schecken (schwarz mit weiß), die einmal mittelgroß werden. Fotos sind im Moment nicht machbar, da man sonst das Nest wieder aufmachen müsste. 

Toni war mit Mogli draußen unterwegs. Insgesamt ist Mogli ein sehr ängstlicher Hund, der sich auch beim Gassigehen sehr fürchtet und wohl noch nicht viel von der Welt gesehen hat. Wenigstens hat er sich mal richtig streicheln lassen. Als sie wieder zurück waren, hat er sich im Zwinger schutzsuchend an Toni gedrückt. Der Vertrauensaufbau mit den Pflegern wird voraussichtlich nicht allzu lange dauern. Wir sind zuversichtlich, dass mit Hilfe der Bachblüten, Geduld, dem richtigen Training und viel Liebe ein selbstbewusster, richtig toller Hund aus ihm wird. 

Wir haben heute die Häsin „Roberta im OVB unter der Rubrik "Tiere suchen ein Zuhause" und einige Interessenten haben sich schon gemeldet, das wird Frau Klein freuen, wenn sie morgen wiederkommt. 

In der Praxis Dr. Schiele geht es heute so zu, dass sogar die Tierarztvisite im Tierheim ausfallen muss. Das ist heute allerdings nicht weiter schlimm für uns, da bei uns ausnahmsweise fast alle gesund sind. Mit dem Rest fahren wir in die Praxis. Im Gegensatz zur Praxis ist bei uns heute mal richtig "tote Hose". Kein Notfall, kein Herumgefahre, kein Einsammeln von kranken oder gefundenen Tieren, wenig Telefon und selbst beim Parteiverkehr lässt sich niemand blicken, da kann mal jeder seinen Papierkram auf Vordermann bringen. Wenn das nicht mal allen gut tut, speziell jetzt, da die halbe Belegschaft krank ist. Hoffentlich hält das Hottiphon auch still, da unser Herr Hotter auch krank ist. Gute Besserung an alle!!

Dienstag 10.02.2009

Ja, Supi! Balou darf heute Heim. Er ist 15 Jahre alt, herzkrank und musste vorübergehend ins Tierheim, weil Herrchen und Frauchen gleichzeitig ins Krankenhaus mussten. Zeitweise schaute es gar nicht so gut aus. Es war sogar die Rede davon, dass er im Tierheim bleiben muss, das hätte uns das Herz gebrochen. Herr Siebert fährt ihn gerade nach Hause. Auf dem Rückweg nimmt er gleich Barry aus der Praxis Dr. Schiele mit. Er ist jetzt auf spezielle Schmerzmittel eingestellt worden und wir hoffen, dass er noch eine gute Zeit hat. Man muss jetzt sehr sorgfältig aufpassen, dass er nicht springt oder andere Eskapaden veranstaltet und vor allen Dingen, ob er wirklich schmerzfrei ist und bleibt, ansonsten macht das Ganze für ihn wohl nicht viel Sinn. So schrecklich das auch ist, oberstes Gebot für uns ist das Wohl der Tiere und wenn ein Tier keine Lebensqualität mehr hat, müssen wir auch Entscheidungen treffen, die uns nicht gefallen, um Leiden zu vermeiden. 

Timo hat einen Interessenten. Der Mensch ist so verschossen in ihn, dass es ihm nichts ausmacht, dass Timo sein letztes Herrchen in einem Jahr 10x gebissen hat, teilweise Krankenhausreif. Deshalb ist Timo jetzt im Tierheim. Wir haben es ihm schon mehrmals erklärt, aber er lässt sich nicht erschüttern und will Timo unbedingt ein neues Zuhause geben. Uns freut es natürlich für Timo! Außerdem sind wir ja ein Tierschutzverein und kein Menschenschutzverein, obwohl, ein bisschen leid tut uns sein neues Herrchen schon ... Aber möglicherweise ist er ja ein "Hundeflüsterer" und wie heißt es so schön, jeder Topf findet mal den passenden Deckel oder so! Jedenfalls hat er bei uns nie gebissen und unter Umständen hat es ja an seinem letzten Herrchen gelegen ... Gute Idee, so muss es wohl gewesen sein! 

Herr Siebert ist wieder da und hat uns erzählt wie groß die Freude bei Balou und seinem Frauchen beim Wiedersehen war. Das sind so Momente, die einem wieder Kraft zum Weitermachen geben.

Mogli, der ausgesetzte Hund aus Brannenburg, hat immer noch Panik. Frau Pöllner muss jetzt ran und Bachblüten mischen. Bei Isy, hat das Wunder gewirkt. Speziell bei Tieren, die ein Trauma durchlebt haben, schlagen Bachblüten fast immer gut an - völlig egal, ob man daran glaubt oder nicht, wie praktisch! Die Pfleger hier können sich gar nicht mehr beruhigen, weil ihnen der Hund so sehr leid tut und es ist wohl besser, man findet den Übeltäter, der ihn ausgesetzt hat nicht. Möglicherweise bräuchte dieser sonst selber Bachblüten oder mehr! Wir haben heute einen Spruch gelesen, der genau auf die Situation passt: 

„Solange der Mensch denkt, dass Tiere nicht fühlen können, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken können.“ 

(Verfasser unbekannt). 

Wir haben Laila nach vorne geholt. Sie ist schon so alt und kommt super mit den anderen Hunden zurecht. Sie kann im Hof herumlaufen oder ins Büro zum Schmusen kommen, wenn ihr danach ist. Wenn es irgendwie möglich ist, versuchen wir alten Hunden den Zwinger zu ersparen. Welpen und Junghunde kommen sowieso nie in einen Zwinger, da haben wir - Gott sei Dank - immer Pflegeplätze. 

Hallo Rosenheim und Umgebung! Aufwachen! Wir haben 8 (in Worten: acht) Fundkatzen im Tierheim sitzen, die darauf warten, dass sie jemand sucht und wieder nach Hause bringt. Gibt’s das? Ständig Verlustmeldungen und keinem gehört eine der 8 Fundkatzen. Wir werden morgen die Nr. 7 und Nr. 8 fotografieren und auf der Homepage veröffentlichen.      

Montag  09.02.2009 

Mogli, so haben wir den ausgesetzten Hund von gestern genannt, ist noch sehr verängstigt. Kein Wunder, erst wird man an einem Pferdestall angebunden, dann geht Herrchen oder Frauchen weg und kommt nicht wieder. Dann tauchen noch Polizisten auf und zu guter letzt kommt auch noch der Tierschutzverein und man findet sich im Tierheim wieder. Woher soll der arme Kerl wissen, was da noch so alles kommt! Es ist zwar wenigsten warm, jeder ist nett zu ihm und bemüht sich, es ihm leichter zu machen, Futter gibt’s auch genügend, aber die Verzweiflung die sein Blick ausdrückt, ist schon schwer zu ertragen. Wir haben ihm das Versprechen gegeben, dass wir alles dransetzen werden, einen Platz für ihn zu suchen, wo er sich sicher fühlen kann und ihm so etwas nie wieder passiert. Einen Platz bei Menschen, die sein Vertrauen auch verdienen. 

Heute ist es soweit: Barry ist unterwegs zum Tierarzt! (Zur Erinnerung: Tagebucheintrag vom 04.02.2009) Jeder erwartet angstvoll die Ergebnisse. 

Zwischendurch etwas sehr Erfreuliches: Aus Isy ist wieder eine verschmuste und lebenslustige Katze geworden. Sie kommt sofort auf einen zu und drückt ihr Köpfchen gegen die Gitter um gestreichelt zu werden. Sie frisst super und wir denken, dass wir noch diese Woche einen Termin zur Zahnsanierung machen können. 

Paula schaut auch wieder einigermaßen gut aus, da die Schwellung fast weg ist. Mit den ewigen Augensalbungen kommt sie gut zurecht und bald ist sie wieder hergestellt. 

Lumpi - Klappe auf die Vierte! Er ist wieder mal mit Interessenten unterwegs. Hoffentlich benimmt er sich mal anständig. Nicht, dass er böse ist, nein gar nicht! Er ist halt ein kleiner Lump, der sich benimmt wie ein Welpe und seinem Namen alle Ehre macht. Man braucht eigentlich nur gute Nerven! Lieb ist er ja und überhaupt kann man ihm sowieso nicht böse sein, bei dem treuherzigen Blick den der drauf hat. Wir werden auf alle Fälle sein Training verstärken. Vielleicht klappt`s dann mal mit einem neuen Zuhause. 

Gute Nachrichten aus der Praxis Dr. Schiele: Barry`s vermuteter Tumor war keiner. Es war eine eingewachsene Talgdrüse, die sich entzündet hat. Auch beim Ultraschall wurden keine Tumore gefunden. Schlecht schaut es allerdings mit der Wirbelsäule aus. Man nennt das Cauda-equina-Syndrom oder degenerative lumbosakrale Stenose, was heißt, Verengung des Wirbelkanals beim Übergang vom letzten Lendenwirbel L7 zum ersten Kreuzwirbel S1. Durch mechanischen Druck auf die Nervenwurzel kommt es zu einer Schädigung der Nervenfasern und der versorgenden Blutgefäße. Tatsache ist, Barry hat starke Schmerzen. Die HD ist nicht mehr operabel, aber an diese Schmerzen hat er sich wohl schon gewöhnt. Die Ohren sind hinzubekommen. Also Schmerztherapie total! Falls gewährleistet ist, dass er schmerzfrei leben kann, werden wir es versuchen. 

Lumpi ist wieder da vom Gassigehen und er war brav. Die Dame ist Hundetrainerin und traut sich das zu. Halleluja! Donnerstag kommt sie wieder. Schaun wir mal, dann sehen wir´s schon. Man traut sich ja schon gar nicht mehr, sich zu freuen. 

Die Interessenten für Sam haben abgesagt, da der Vermieter keinen zweiten Hund in der Wohnung haben will. Schade, Sam und Shana haben sich so gut verstanden. Zur Zeit ist schon ein ewiges Hin und Her bei den Hunden. Langsam nervt es ein bisschen (sehr). Von den Interessenten für Paula (Staffordshire-Bullterrier) haben wir auch nichts gehört. Da ist der "Hund" drin, bei den Hunden. Dafür gehen uns die Katzen langsam aus. Bei den Kleintieren schaut' s zur Zeit auch gut aus.

Sonntag 08.02.2009

Lumpi ist heut mit Interessenten Gassigegangen. Leider waren sie dann doch nicht so interessiert, da sie ihn nach einer halben Stunde wieder zurückgebracht haben. Trotz des fiesen Wetters haben sich doch einige Gassigeher zu uns verirrt, worüber die Hunde natürlich wie immer sehr glücklich sind. 

Als Höhepunkt des ganzen Tages durfte Herr Hotter einen ausgesetzten Hund bei Brannenburg abholen. An diesem Fall sieht man mal wieder wie die angebliche "Krönung der Schöpfung", nämlich einige Menschen, mit Lebewesen umgehen. Man hat den Hund einfach an einen alten Pferdestall angebunden und großzügigerweise einen Sack Futter dazugestellt. Wahrscheinlich haben sie dem Hund noch den Tipp gegeben, dass er nicht alles auf einmal essen soll, weil er ja nicht weiß, wann er denn wieder losgebunden und ins Warme gebracht wird. Es gibt Augenblicke im Leben, wo man sich wünscht, man wäre zur richtigen Zeit am richtigen Ort und würde solche "Menschen" mal bei so einer Aktion überraschen. Nun ja, jetzt befindet sich der Hund, ein ca. 1-jähriger Mischlingsrüde, ganz schwarz mit weißer Brust, erst einmal bei uns in guten Händen. 

Zum Glück war heute der Rest des Tages in allen Abteilungen ruhig.

Samstag 07.02.2009  

Florian hatte heute früh schon den Stress seines Lebens! Jemand hat die Tür vom Hof offen gelassen und alle Hunde (vom Hof - 5 Stück) sind alleine Gassi gegangen. Unsere ganzen kleinen Wuselhunde sind rumgelaufen. Ein Sack Flöhe ist leichter einzufangen. Wenigstens sind sie nicht weit weg gelaufen. Die Kleinen wollten spielen und haben Florian ein bisschen zum Narren gehalten. Sport am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen .....ha, ha, ha! Aber Florian hat es geschafft. Alle 5 sind wieder wohlbehalten zurück. Hurra! 

Frau Klein hat den letzten Hamster vermittelt! Ursprünglich waren es mal 16 Hamster, die am Kaufland (Einkaufszentrum in Rosenheim) ausgesetzt wurden (2 Mütter mit jeweils 6 Babys und die 2 dazugehörigen Väter). Frau Klein fährt ihn gerade nach Kiefersfelden zu einem netten Ehepaar. 

Ein junges Pärchen ist überfordert mit ihrem Husky. Die Hündin ist 3,5 Jahre alt und nicht ausgelastet. Jetzt geht sie alleine Gassi und wildert nebenbei. Das Frauchen ist zusätzlich auch noch schwanger und meint, dass sie nach der Geburt des Kindes wohl gar nicht mehr zurecht kommt. Womit sie sicherlich recht hat. Jedenfalls muss der Hund jetzt weg. Da wir immer noch keinen freien Platz haben, haben wir ihnen die Telefonnummer vom Tierheim Freilassing gegeben. Wir haben gehört, da wäre evtl. noch was frei. Wenn man sich einen Husky oder eine andere nordische Hunderasse zulegt, sollte man sich wirklich sehr gut überlegen, ob man dem Bewegungsdrang dieser Rassen auf Dauer gerecht werden kann. Sich so einen Hund zuzulegen, nur weil er schön aussieht, ist an Verantwortungslosigkeit nicht mehr zu überbieten. Aber dieses Problem mit den in Mode gekommenen Hunderassen ist uns auch nicht neu. Das Wichtigste bei der Hundewahl ist nicht das Aussehen, sondern die richtige Passung! 

Frau Klein ist heute gut in Form: 2 Meerschweinchen-Babys wurden gerade abgeholt. Bummi und Molli sind 2 Monate alt. Sie werden einen Luxuskäfig in München beziehen. Sehr praktisch ist, dass ein befreundeter Tierschutzverein die Platzkontrolle schon im Vorfeld übernommen hat und Frau Klein die beiden gleich mitgeben konnte. 

Samstag Nachmittag - es ist geöffnet. Jede Menge Interessenten für Hunde und Katzen. Die Pfleger haben richtig gut zu tun. Vielleicht können sie ja das eine oder andere Tier vermitteln. 

Shana ist zu Besuch. Sie wurde vor knapp einem Jahr von uns vermittelt. Sie schaut super aus und ist richtig lebenslustig. Sie soll einen Kumpel aus dem Tierheim bekommen. Wir haben sie mit Sam ins große Freigehege gesteckt, damit sie sich kennen lernen können ... Die beiden waren sich sofort sympathisch und spielen, als ob sie sich schon ewig kennen würden. Die zwei würden gut zusammen passen. Hoffentlich sehen die Besitzer das auch so. Sam wurde vor ein paar Monaten an der Autobahn-Ausfahrt Bad Aibling an einem Baum angebunden gefunden. Er konnte lange nicht vermittelt werden, da er krank war. Deshalb wurde er auch nicht ins Internet gestellt. Jetzt geht es ihm besser und wir würden uns freuen, wenn er einen Platz bekäme (vorzugsweise bei Shana). 

Mike ist jetzt endgültig vermittelt. Seine zukünftigen Dosenöffner waren heute da und haben sich entschieden. Er wird ab 16.02.2009 abgeholt, da seine Leute da Urlaub haben und sich dann uneingeschränkt um Mike kümmern können.

Freitag 06.02.2009   

Frühmorgens - es klingelt: Die Streckenkontrolle vom Bauhof steht vor der Tür (immer schlecht)! Eine Katze ist in der Prinzregentenstrasse überfahren worden. Sie  ist ausnahmsweise tätowiert. Wir haben den Besitzern Bescheid gegeben. Sie waren zwar traurig, dass ihre Katze überfahren wurde, aber froh jetzt zu wissen, was passiert ist, da sie sie schon gesucht hatten. 

Herr Siebert hat Paula abgeholt. Oh je, das Auge ist stark geschwollen. Die Arme schaut aus wie nach einem Boxkampf. Toni muss jetzt ständig Augensalbe reingeben. Hoffentlich lässt sie sich das auf Dauer gefallen. 

Bei den Hunden tut sich wieder was. Nach einer längeren Durststrecke haben einige Hunde Interessenten. Unter anderem Lumpi, Ricky und Mike

Fuffy hat einen Pflegeplatz, und Balou wird am kommenden Dienstag wieder nach Hause gehen. Das Frauchen hat ihren Krankenhausaufenthalt dann hinter sich. Das freut uns ganz besonders, da Balou schon 15 Jahre alt und hier nicht besonders glücklich ist. 

Die kleine Emma wird am Samstag von ihrer neuen Familie abgeholt. Sie ist eine junge schwarze Kätzin, die vor ein paar Monaten einen Unfall hatte und von netten Leuten zum Tierarzt gebracht wurde. Beim Unfall wurde ihr Becken zertrümmert und sie musste mit großem Aufwand operiert werden. Die Besitzer wurden nie gefunden. Das Becken wird jetzt mit einer Titanplatte stabilisiert, die nicht mehr heraus- operiert werden muss. Mittlerweile ist sie wieder richtig fit und man muss schon genau hinschauen, dass man noch etwas von dem Unfall bemerkt. Sie spielt wie jede andere ganz normale junge Katze und man kann sagen, dass sich der Aufwand auf alle Fälle gelohnt hat.

Fuffy ist gerade abgeholt worden. Sie ist ein Fundhund und wird anscheinend nicht gesucht. Fundtiere müssen laut Gesetz ein halbes Jahr zurückgehalten werden. In dieser Zeit kann der Besitzer seinen Hund zurückverlangen. Dass sie deshalb im Tierheim versauern sollen, sieht hier niemand ein. Deshalb wird für Fundtiere ein Pflegeplatz gesucht. Der Pflegeplatz für Fuffy ist wie für sie gemacht und ihr neues Pflegeherrchen hat über alle vier Backen gestrahlt. Er ist ein sehr netter älterer Herr, der schon seit Jahrzehnten Hunde hat, es sich aber nicht mehr zutraut, einen Hund für immer zu holen, da er Angst hat, er könnte vor seinem Hund sterben. Jetzt hat er wieder eine Aufgabe und Fuffy einen Streichelmenschen für sich allein. 

Ansonsten viele, viele, viele Telefonate wie jeden Tag. Ein Hase muss wegen Allergie abgegeben werden und eine Katze wegen Umzug. Sie werden in den nächsten Tagen gebracht.

Donnerstag 05.02.2009

Gestern Abend: Wir waren noch mit Ricky, dem kleinen Pekinesen, beim Tierarzt zur Untersuchung. Es hat sich herausgestellt, dass er ein Kryptorchid ist. D.h., ein Hoden ist noch im Bauraum oder gar nicht vorhanden. Außerdem ist unklar, wie alt er ist. Die Tierärztin meinte, dass die Zähne noch nicht ganz durchgebrochen sind. Demnach wäre er erst ca. 10 Monate, was wiederum mit den Angaben vom Impfpass nicht übereinstimmt. Lt. Impfpass ist er 2 Jahre alt!? 

Die Besitzerin des Katers, den Herr Siebert auf einer Terrasse eingefangen hat, hat sich gemeldet. Der Kater ist 16 Jahre alt oder sogar noch älter. Er ist wohl schon lange krank und war schon in Behandlung. Die Frau konnte sich nicht überwinden, ihn einschläfern zu lassen. Möglicherweise ist es auch nicht notwendig, jetzt da man weiß, was ihm fehlt.

Minni ist glücklich! Isy taut richtig auf und frisst jetzt schon ohne nebenbei gekrault zu werden. Sie hat einen wachen Blick und macht sich lautstark bemerkbar, wenn sie etwas will. Wir denken, dass der erste Schock jetzt langsam abklingt. Mit Unterstützung der Bachblüten von Frau Pöllner wird es sicher nicht mehr lange dauern und Isy wird wieder eine lebenslustige Katze.

Benny hat die Blutabnahme für die Blutspende in der Praxis Dr. Schiele locker weggesteckt und ist wieder fit. Der Notfallhund hat es mit Hilfe des Blutes von Benny auch gut überstanden. Benny bekommt jetzt ein paar Extraportionen Leckerli. 

Eine Rauferei beim Gassigehen endete damit, dass Paula, unsere Bernhardiner-Mischlingshündin von Herrn Siebert zum Tierarzt gefahren werden musste. Ein Spaziergänger mit Hund rutschte genau in dem Moment auf einer Eisplatte aus, als einer unserer Gassigeher mit Paula auf gleicher Höhe war. Die beiden Hunde erschraken und gingen aufeinander los. Paula hatte einen Riss im Augenlid, der stark blutete. Der andere Hund blieb unverletzt.

Schäfermischling Barry hat für Montag um 9.00 Uhr einen Termin in der Praxis Dr. Schiele. Wir sehen dem Termin mit Sorge entgegen! Wir werden dann berichten, was die Untersuchungen ergeben haben. 

Rückruf aus der Praxis Dr. Schiele: Paula muss operiert werden. Der Riss im Augenlid war doch tiefer, als wir dachten. Sie muss über Nacht in der Praxis bleiben. Hätte ja auch mal ein Tag ohne große Aufregung werden können ... Immerhin wollte heute noch keiner sein Tier abgeben. Allerdings ist es er Mittag!

Die Besitzerin des "Terrassen-Katers" will noch einmal versuchen, ob ihr Kater vielleicht doch noch gesund wird. Er bleibt jetzt erst einmal in der Praxis zur weiteren Behandlung. Wir sind beruhigt, dass er nicht mehr in dem Zustand draußen rumläuft. 

Wir haben beschlossen, dass "Klein-Ricky" bei uns bleibt. Er passt recht gut ins "Hunde-Team" und wir brauchen den Platz im Tierheim Bad Reichenhall evtl. noch für kommende Notfälle. Überhaupt ist er so süß, dass er sowieso gleich einen Platz finden wird. 

Robby wurde heute abgeholt. Er ist ein 4-jähriger schwarzer Kater, der in Zukunft in Rosenheim sein neues Zuhause hat.

Ansonsten war es heute Nachmittag erstaunlich ruhig. 

Mittwoch 04.02.2009  

Neues von Maxi: Familie Kirmair ist mit seiner Entwicklung sehr zufrieden. Die Prägung auf Herrn Kirmair ist zwar immer noch sehr extrem, aber für die Zeit seiner Abwesenheit arrangiert er sich sehr gut. Auch Besuche bei Freunden klappen schon ausgesprochen gut. Den Garten hat er  als sein Revier anerkannt und beim Spazierengehen schnüffelt er schon rum anstatt ständig an seinem Herrchen zu kleben. Wenn man bedenkt, dass er jahrelang nicht raus gekommen ist, ist das schon eine reife Leistung für so einen alten Hund. Zur Erinnerung ein paar Fotos. Maxi am Tag seiner Rettung. Maxi beim Tierarzt. Maxi jetzt nach ca. 3 Wochen bei Familie Kirmair. 

Die Grippewelle überrollt uns. Frau Erdmann ist schon krank und eine Praktikantin hat es auch erwischt. Kathrin ist in der Schule. Sie hat 3 Wochen Blockunterricht. Der Rest der Belegschaft muss das jetzt abfangen. Aber was ein richtiger Tierpfleger ist, der jammert nicht.

Frau Dr. Julia Kluge von der Tierarztpraxis Dr. Schiele macht uns heute keine Freude. Sie hat bei ihrer wöchentlichen Tierarztvisite im Tierheim Barry angeschaut und festgestellt, dass er, wie wir bereits vermutet haben, beidseitig hochgradig HD hat und womöglich noch ein Wirbelsäulenproblem. Hinzu kommt noch, dass es sich bei einer Umfangsvermehrung der rechten Flanke wahrscheinlich um einen Tumor handelt. Katastrophal schauen auch seine Ohren aus. Sie sind derartig verkrustet und verdreckt, dass nur noch eine Ohrspülung in Narkose möglich ist. Barry ist ein Schäfermischling,  bereits 10 Jahre alt und es muss vermutet werden, dass sich evtl. noch mehr Tumore gebildet haben. Frau Dr. Kluge war erschüttert. Er wird zur vollständigen Abklärung seines Gesundheitszustandes in die Praxis gebracht, wo er mit Ultraschall genauestens untersucht wird. Möglicherweise stehen wir vor der Entscheidung, ob sein Leben noch lebenswert ist, oder ob man eine Lösung für ihn findet, die ihm noch ein schmerzfreies, qualitativ gutes Leben ermöglicht. Die Dame die ihn abgegeben hat meinte, dass sein Zustand vorher nicht aufgefallen sei. Sie hätte ihn bei ihrem Vater abgeholt und der würde sich ohnehin nichts sagen lassen. Der Abgabegrund war unter anderem, dass er ständig geheult und gebellt hat, was den Vermieter störte und er ihm deswegen die Wohnung kündigen wollte. Wenn man sich vorstellt, was für grauenvolle Schmerzen der Hund gehabt haben muss, sollte der Vermieter noch nachträglich einen Orden bekommen. Zusätzliches Kopfzerbrechen macht uns auch, dass der Herr laut Aussage seiner Tochter zu alt und krank war, um sich um seinen Hund zu kümmern. Er hat aber noch einen weiteren Hund (!) der, wie sie sagt, Ruhe gibt. Aber wie lange noch? Es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als die Tochter unter Druck zu setzen, damit sie sich um den zweiten Hund kümmert. Wenn dies nicht geschieht, werden wir das Veterinäramt einschalten. 

Bei den Katzen schaut es gut aus. Frau Dr. Kluge ist begeistert, denn alle Tierheimkatzen sind gesund und munter. 

Bei unserem Fundkater von gestern, den wir mit der Falle auf der Terrasse einer Dame eingefangen haben, schaut es allerdings nicht so gut aus. Er hat immer noch Durchfall, wie Wasser. Eine Kotprobe hat ergeben, dass er Giardien ( Dünndarm-Parasiten, tierische Einzeller)  hat, die aber nicht der alleinige Grund für seinen Durchfall sind. Er muss zur weiteren Behandlung in der Praxis bleiben. 

Mike, unser Airdale-Terrier hat Interessenten, die ihn heute wieder besuchen. Sie waren letzte Woche schon mal da und kommen extra jedes mal aus Augsburg, um ihn kennen zu lernen. Es sind nette Leute, die mit der Rasse schon Erfahrung haben. Würde uns freuen, wenn es klappt. 

Der kleine Pekinese Rocky von gestern ist gerade angekommen. Er ist wirklich sehr klein und zuckersüß! Nette Truppe, die sich da auf dem Tierheimhof  tummelt. Lumpi, Fuffy (Fundpudel von letzter Woche), Rocky, die kleine Susi und der Rest der Truppe. Wie im Kindergarten geht es zu. Jetzt müssen wir aufpassen, dass der Stresspegel nicht zu hoch wird. Den Pekinesen Rocky werden wir wohl morgen ins Tierheim Bad Reichenhall bringen. Oder auch nicht, denn er ist total brav. 

Ein Kater ist abgegeben worden. Er heißt Sam, ist 10 Jahre alt, getigert. Ein wunderschöner großer Kater, der es gewagt hat, sein Geschäft im Keller zu machen. Vielleicht kam er da nicht raus? Wie kommt er da überhaupt rein? Jedenfalls hat er sonst keine Probleme. Wenn er sprechen könnte, dann könnte er uns erzählen, was los war. Manchmal wünscht man sich ein Wahrheitsserum - allerdings für die Zweibeiner!!!

Dienstag 03.02.2009

Toni hat gestern Abend unseren Fundwelpen, der jetzt Jack heißt, bei seiner Pflegefamilie Beham besucht. Er war erstaunt, welche Fortschritte der kleine Kerl schon gemacht hat. Familie Beham hat es tatsächlich fast schon geschafft, dass er stubenrein ist. Er läuft zur Terrassentür, wenn er mal muss und meldet sich. Man muss allerdings dann recht flott sein. Er ist jetzt ca. 9 Wochen alt, wiegt 5 kg und hat den Weckdienst am Morgen übernommen. Pünktlich um 6 Uhr steht er am Bettende und bellt alle wach, weil er mal muss. Er ist wohl der Star in der Nachbarschaft; alle Kinder kommen ihn regelmäßig besuchen. Anderl, der kleine Sohn von Familie Beham tut uns ein bisschen leid. Er ist jetzt 4 Jahre alt und hüpft nur noch von Stuhl zu Bank, weil Jack ständig seine spitzen kleinen Zähne in seine Füße vergräbt. Und die pieksen gewaltig, aber Anderl ist tapfer. Es wird für Familie Beham bestimmt schwer werden, wenn er vermittelt wird, denn er ist wirklich ein ganz Süßer. Aber wer weiß, vielleicht behalten sie ihn ja am Ende noch .... (dies würde uns sehr freuen)!  Unseren Segen haben sie! 

Lumpi, ist begeistert! Die kleine Pudeldame, die letzte Woche als Fundhund im Tierheim abgegeben wurde, hat es ihm angetan. Die Beiden spielen den ganzen Tag zusammen und das sehr lautstark. Man versteht beim Telefonieren sein eigenes Wort nicht mehr. Das Dream-Team hat hier alles fest im Griff. Manchmal übertreiben sie es zwar ganz schön, aber wir sind ja schon einiges gewöhnt. 

Eine verzweifelte Frau hat angerufen, ihr Mops hat ihr Kind angegriffen und es schwer am Kopf verletzt. Wieder einmal können wir den Hund nur auf die Warteliste setzen. Sie wird den Hund vorübergehend zu Verwandten geben. Der Mops ist 3 Jahre alt, männlich, kastriert und hat alle erforderlichen Impfungen. Möglicherweise kann man ihn vermitteln, bevor er ins Tierheim muss. 

Fünf Minuten später wieder klingelt das Telefon. Ein Mann will eine Golden-Retriever-Labrador-Mischlingshündin mit 19 Monaten abgeben. Seine Frau hat eine Tierhaarallergie entwickelt, die immer schlimmer wird. Auch die Hündin ist geimpft und kastriert. Er versucht seit 6 Monaten einen Platz für sie zu finden. Die Situation für seine Frau wird wohl langsam gefährlich. Auch dieser Hund kommt auf die Warteliste, die immer länger wird. Unsere Freunde bei „Retriever and Friends“ schauen auch was sie machen können. 

In manchen Fällen wäre es wünschenswert, wenn sich die Leute früher melden, dann könnten wir versuchen, die Hunde über unsere Homepage zu vermitteln, womit wir schon gute Erfahrungen gemacht haben. Die derzeitige Situation in allen Tierheimen ist einfach katastrophal, sodass wir bei Notfällen nicht mehr sofort reagieren können. 

Herr Siebert muss auf der Terrasse einer Frau einen verwilderten Kater einfangen. Er ist nicht kastriert und prügelt sich mit ihrem eigenen kastrierten Kater, der wieder angefangen hat zu markieren. Außerdem klaut er Lebensmittel und verwüstet die Terrasse. Nachdem Herr Siebert die Lebendfalle aufgestellt hatte, dauerte es keine Stunde und er drin. Der Kater hatte wohl mächtigen Kohldampf. Jetzt ist er unterwegs zum Tierarzt, wo ihm seine Männlichkeit geraubt wird und er tierärztlich versorgt wird. Wenn er wirklich verwildert ist, müssen wir ihn wieder auf die Terrasse setzen, zum Leidwesen der Anwohnerin (verwilderte Hauskatzen dürfen von Tierheimen nicht aufgenommen werden). Allerdings wird er nach der Kastration bestimmt ruhiger und wird nicht mehr so aggressiv sein. Ist er zahm suchen wir die Besitzer, falls überhaupt welche vorhanden sind. Ansonsten wird er an einen neuen Platz vermittelt. 

Die Praxis Dr. Schiele hat angerufen. Sie brauchen dringend für einen Notfall einen großen Hund, der Blut spenden kann. Hunde die Blut spenden, dürfen nicht sehr alt sein und sollten ein bestimmtes Gewicht haben, so dass sie die Blutspende gut verkraften. Florian ist gleich losgefahren und bringt Benny unseren Golden-Schäfer-Mix in die Praxis. Es ist zwar Stress für unseren Hund, aber wenn er damit einem Artgenossen das Leben retten kann, nehmen wir mal an, dass er das wegsteckt. Leider können wir ihn nicht fragen! 

Irgendwie laufen plötzlich wieder kleine Igel durch die Gegend und wir bekommen einen Anruf nach dem anderen. Sie sind wohl aufgewacht, weil es durch den Föhn warm geworden ist. Unsere Igelspezialistin hat gut zu tun, am Telefon alle Fragen zu beantworten. Die Stationen sind alle voll und Eigeninitiative ist gefragt. Man kann auch bei www.pro-igel.de nachlesen, wie man sich verhalten soll. 

Fundkater Garfield von gestern ist noch etwas zurückhaltend und schläft viel. Er ist in der Marienbergerstraße in Rosenheim gefunden worden, wo er vor der Tür einer Familie saß und den ganzen Tag miaut hat. Wer weiß wie lange er schon unterwegs war.              

Ein Pekinese muss weg. Und zwar sofort! Das liebe Herrchen zieht um und kann ihn nicht mitnehmen..... (Das weiß er bestimmt erst seit gestern!). Der arme Hund ist gerade mal 1 Jahr alt und wird jetzt in der Nachbarschaft verbettelt, weil wir „Bösen“ ja keinen Platz haben. Wie man vielleicht bemerkt, haben wir den Kragen für heute richtig voll. Jetzt kann wieder jeder „richtig gut“ schlafen, weil wir nicht wissen, was aus dem Hund wird. Wir hoffen auf ein Wunder. Könnte nicht ein netter Mensch sofort anrufen und einen Pekinesen wollen?? Wahrscheinlich nicht. 

Gleichzeitig ist noch eine Fundkatze gekommen. Sie wurde in der Isarstrasse in Rosenheim gefunden, ist ca. 4 Monate alt, gerädert mit weiß und weiblich. Jetzt wird’s bei den Katzen auch ganz schön eng. 

Wir haben gerade erfahren, dass das Tierheim Bad Reichenhall noch 2 Plätze für Hunde frei hat. Die haben wir uns gleich unter den Nagel gerissen. Der Mops und der Pekinese kommen da unter. Hurra!! 

Praxis Dr. Schiele hat sich gerade gemeldet. Der Kater von der Terrasse war schon kastriert, aber abgemagert und krank. Er hat richtig heftig Durchfall und ist schon recht alt. Tätowiert oder gechipt ist er natürlich nicht. Ausgehungert und fix und fertig wie er ist, ist es gut, dass er nun ärztliche Hilfe bekommt. 

Für heute ist es jetzt wirklich genug. Wir gehen jetzt nach Hause. Jetzt ist das Hottyphon dran - armer Herr Hotter, wenn das so weitergeht ......

Montag 02.02.2009 

Das Hottiphon ist natürlich am Wochenende nicht ruhig gewesen. 2 Fundkatzen mussten von Herrn Hotter abgeholt werden. Eine dreifarbige Kätzin mit rotem Halsband und Glöckchen in der Chiemseestraße in Rosenheim (Glöckchen fallen übrigens bei uns unter die Kategorie Tierquälerei, da das permanente Klingeln keinen Sinn ergibt und das feine Gehör der Katzen ständig strapaziert. Katzen mit Glöckchen fangen trotz allem Vögel!). Ein schwarzer Kater mit etwas längeren Haaren im Aicherpark, Restaurant Zhang. Beide Katzen sind noch recht jung. 

Unsere Pudeldame ist immer noch hier. Es könnte sich um einen Bichon Frisé handeln. Wir haben in der Stadt Bad Aibling angerufen. Der Herr, der die zu versteuernden Hunde bearbeitet meinte, dass nur einer gemeldet sei. Die Dame ist gleich informiert worden, aber ihr Hund ist zuhause. Möglicherweise nimmt sie unsere kleine Fundhündin in Pflege. 

Die Hundeführer von der Polizei Bad Aibling haben angerufen. Sie müssen einen „angeblichen“ Kampfhund einfangen. Wir sollen ihn bitte transportieren und unterbringen. Transportieren ist kein Problem, aber die Unterbringung ist nicht mehr machbar. Die Diskussion endete damit, dass keiner mehr Platz hat. Na dann fahren wir mal schnell nach München oder so. Ach ja, die sind auch immer voll. Auch das Tierheim Rottach-Egern ist voll, ebenso das Tierheim Bernau ( Bernau war schon voll, als es noch im Bau war!) Das Tierheim Rosenheim ist voll. Wo soll das noch hinführen? Die Polizei darf keine Hunde mehr transportieren und auch nicht unterbringen. Die Gemeinden machen sich das schon sehr einfach; keiner hat die Möglichkeit zur Unterbringung von Fundhunden. Alle rufen immer, das Tierheim ist zuständig. Gesetzlich geregelt ist allerdings, dass die Gemeinden zuständig sind. Wir sind gespannt, ob sich da mal irgendwann irgend etwas tut.  

Pedro ist vermittelt. Er hat sein neues Domizil in Gmund am Tegernsee und ist heute abgeholt worden. 

Frau Erdmann hat am Sonntag  eine Platzkontrolle in Wasserburg für Josie gemacht. Josie ist ca. 3 Jahre alt, dreifarbig und wird die nächsten Tage geholt. 

Einige Katzen sind reserviert z.B. Gismo und Gina, Kelly und Robby deren Platzkontrollen noch diese Woche gemacht werden. 

Mit Isy geht’s bergauf. Die Bachblüten wirken. Yippie!!! Frau Pöllner hat genau die richtige Mischung getroffen. Isy will jetzt viel schmusen und frisst während des Schmusens super gut. Sie hat sich wohl entschlossen, weiterleben zu wollen. Wir haben beschlossen, sie nicht auf einen Pflegeplatz zu geben, da sie sonst evtl. wieder von vorne anfängt und sich wieder in sich selbst verkriecht. Unsere Katzenmädels, Minni und Lissy geben ihr Bestes, damit es ihr gut geht und investieren unheimlich viel Zeit in sie. 

Unsere Paula-Interessenten haben sich gemeldet. Gott sei Dank hat sich das Ganze nur um eine Woche verschoben. Nach dem chaotischen Samstag dachten wir schon, es geht gar nichts mehr. Jetzt schaut die Welt schon wieder besser aus. Auf Regen folgt immer irgendwann Sonnenschein. 

Die Hundeführer haben sich nicht mehr gemeldet. Sie haben den Kampfhund wohl nicht erwischt oder sind "gefressen" worden. Wieder ein Problem weniger. Die ganze Aufregung war umsonst. Lieber so als anders. 

Kurz vor Schluss: Es kommt noch eine Fundkatze. Gut, dass wir für Katzen mehr Platz haben. So ist es kein Problem, wenn einmal mehr Katzen abgegeben werden. Es ist ein kastrierter Kater, hellrot und ein paar Zähne fehlen ihm. Wir werden ihn morgen fotografieren. Minni hat ihn Garfield getauft. Sie ist zur Zeit nicht gerade kreativ, wenn’s um Namen geht (ihre eigene Aussage!).

Sonntag 01.02.2009

Nach dem gestrigen Chaostag ist es heute erfreulich ruhig. Keine Notfälle, keine entlaufenen Hunde......hoffentlich bleibt auch das Hottiphon am Sonntagabend ruhig.

Es gibt lediglich zu berichten, dass Dank der vielen Gassigeher auch diesen Sonntag wieder alle Hunde zum Spazierengehen rausgekommen sind, was uns und die Hunde immer wieder riesig freut.

Samstag 31.01. 2009  

Gestern am späten Nachmittag: Eine Frau steht vor der Tierheimtür. Sie hat einen Hund an der Leine, den sie sofort abgeben müsse. Der Hund ist von ihrem Vater, der krank und alt ist und sich nicht mehr um ihn kümmern kann. Da wir völlig überfüllt sind, haben wir versucht, eine andere Lösung zu finden, bis wir wieder einen Platz frei haben. Die Dame wollte sich aber auf nichts einlassen. Sie meinte, der Vermieter habe gesagt, er würde dem Vater die Wohnung kündigen, wenn der Hund nicht weg käme. Da sie uns mit allem Möglichen gedroht hat, u.a. mit Einschläferung des Hundes, haben wir ihn aufgenommen. Dieser Neuzugang hat zur Folge, dass wir zwei Hunde zusammen setzen müssen, die sich eigentlich nicht sonderlich mögen. Sie tun sich zwar nichts, aber man merkt deutlich, dass es ihnen unangenehm ist. Die Vorstellung, auf engstem Raum mit jemanden eingesperrt zu sein, den man nicht mag, empfinden wir als äußerst schrecklich. Abgesehen davon, dass die Tierheimsituation sowieso nicht sonderlich prickelnd ist. Aber was soll man machen, wenn man schon fast erpresst wird? Angesichts der Tatsache, dass es immer noch Tierärzte gibt, die auf Wunsch auch gesunde Tiere einschläfern und wir wissen, zu was die Menschheit fähig ist, hatten wir keine andere Wahl. Barry, so heißt der Schäfermischling, ist 10 Jahre alt muss jetzt ausbaden, was seine ehemaligen Menschen verbockt haben. Wir denken, dass die Situation des Vaters nicht über Nacht entstanden ist, wenn es überhaupt wahr ist, was uns da aufgetischt wurde. Man hätte einfach eher reagieren müssen. 

Der heutige Tag beginnt auch schon wieder mit einer Hiobsbotschaft nach der anderen. Bobby, der Jack-Russel-Mix, der gestern für 3 Monate auf  seinen Pflegeplatz ging, hat aus heiterem Himmel schwer zugebissen und kommt wieder zurück. Das Pflegefrauchen ist untröstlich, kann aber das Risiko nicht eingehen, weil die Enkelkinder regelmäßig zu Besuch kommen. 

Die Interessenten von Paula, unserer Staffordshire-Bullterrier-Hündin, haben für dieses Wochenende abgesagt. Sie müssen überraschend arbeiten. Hoffentlich wird das Treffen nur verschoben. Wir werden heute Nachmittag mit ihnen telefonieren, um zu hören, wie es weitergeht. 

Allgemein herrscht heute eine reichlich deprimierte Stimmung. In der Katzenabteilung schaut es auch nicht besser aus. Die 5 abgegebenen Katzen haben sich als stockscheu herausgestellt. Wir haben der Dame vorher genauestens erklärt, dass scheue Katzen im Tierheim keine Chance haben, vermittelt zu werden. Sie hat uns zugesichert, dass sie nur am Anfang Angst hätten. Diese Aussage hat sich als unwahr herausgestellt. Auch die Abmachung, dass alle Katzen kastriert und geimpft sein müssen, wurde nicht eingehalten. Schließlich wollte die Dame nicht mal die Minimalkosten freiwillig bezahlen. Die Katzen stammten anscheinend ursprünglich von einem Bauernhof, von dem die Dame sie „gerettet“ haben will. Dann wurden sie wohl sehr lange Zeit in einem Zimmer eingesperrt, um sie dann zu guter letzt ins Tierheim zu bringen. Jetzt stellt sich die Frage, ob man den Katzen mit der "Rettung" vom Bauernhof wirklich einen Gefallen getan hat?! Wir denken nicht!!  Katzen, die in Freiheit geboren wurden, mit wenig Kontakt zu Menschen, werden in den seltensten Fällen handzahm. Deshalb gibt es Bestimmungen, die verhindern sollen, dass solche Katzen den Rest ihres Lebens im Tierheim dahin vegetieren. Was soll man machen, wenn man nur noch von vorne bis hinten belogen wird? Wir werden die Katzen impfen, kastrieren und dann versuchen, sie als Mäusefänger wieder auf einen Bauernhof zu vermitteln, was allerdings auch äußerst schwierig ist. 

Isy, die rote Kätzin, die 10 Tage mit ihrem verstorbenen Herrchen in der Wohnung war, ist nicht aus ihrer Lethargie zu bringen. Heute kommt Frau Pöllner und mischt ihr Bachblüten. Hoffen wir, dass die sie aus ihrem Trauma etwas heraus holen. Ein Pflegeplatz wäre jetzt genau das Richtige!

Heute ist wirklich der Wurm drin! Frau Klein aus der Kleintierabteilung hat auch ein Kaninchen zurück bekommen. Die Vergesellschaftung ging schief, was zwar bei Kaninchen nicht sonderlich selten ist, aber heute nicht gerade zur guten Stimmung im Tierheim beiträgt. 

Die Tragödie geht weiter: Eine Frau hat angerufen und mitgeteilt, dass ihre beiden Hunde (Tibet-Spaniel) weg müssen. Das Kind der Familie hat eine massive Allergie entwickelt, mit Atemnot, Ausschlag, Husten, Schnupfen und allem was dazu gehört. Wir können nicht mehr helfen! Auch "Häuser der Hoffnung", das Tierheim in Bernau, mit dem wir viel zusammen arbeiten, ist hoffnungslos überfüllt. Es ist schon traurig! Wir können nur anbieten, die Hunde ins Internet zu stellen und zu versuchen, sie so schnell wie möglich von zuhause aus zu vermitteln.  

Endlich ein Lichtblick am Horizont!! Bambi, Blume und Klopfer sind abgeholt worden. Eine wirklich sehr nette Familie, mit zwei Töchtern, die schon in jungen Jahren Tierschutz vom Feinsten betreiben, geben den drei süßen Kaninchen ein neues Zuhause in Trostberg. Auch die Kaninchendame Kiba ist heute abgeholt worden und wird in Wackersberg ihr neues Zuhause beziehen. 

Frau Erdmann hat gerade Maxl vermittelt. Er ist ein 3-jähriger, rot-weißer Kater, der einen wirklich schlimmen, chronischen Schnupfen hat. Hurra, es gibt noch nette Menschen. Frau Erdmann ist sich sicher, dass die Platzkontrolle gut verläuft und er bald abgeholt werden kann. 

"Häuser der Hoffnung" in Bernau haben uns zugesagt, sich um die beiden Tibet-Spaniels zu kümmern. Ein Problem weniger. Es tut gut, befreundete Vereine zu haben, die einem mal was abnehmen, auch wenn sie selber genug an der Backe haben. Besonders an Tagen wie heute baut das wieder ein bisschen auf. 

Die Pudeldame, die am Donnerstag Abend in Bad Aibling gefunden wurde, ist immer noch da! Herrgott warum sucht die Arme denn keiner?? Absolut nicht nachvollziehbar; wenn einer unserer Hunde vermisst wäre, wir würden alle Hebel in Bewegung setzen, um ihn wieder zu finden!