Font Size

SCREEN

Profile

Menu Style

Cpanel

Freitag 23.06.2017

  • Posted on:  Friday, 23 June 2017 22:47
Unsere Mitarbeiter sind aufgrund ihrer Erfahrungen extrem abgebrüht, wissen, dass sie ständig belogen werden und dass scheinbar tierliebe Menschen ganz und gar nicht tierlieb sind, sondern ihr Tier nur möglichst kostengünstig loswerden wollen. Ein heutiges Erlebnis lässt aber selbst unsere Mitarbeiter noch mit offenem Mund staunen. Vor wenigen Tagen war Kater Lulek von irgendjemand über den Zaun des Katzenauslaufs unserer Tierheimleiterin geworfen worden. Nachdem Lulek unsere Mitarbeiter alle ganz deutlich hasste, war die Erleichterung groß, als Luleks Besitzer auftauchten und ihn abholten. Die Erleichterung war umso größer, da die Besitzer nach Polen zurückkehren wollten und Lulek natürlich mit seiner von ihm sehr geliebten Besitzerin heimfahren sollte. Dachten wir....
Heute rief nun die Polizei an, weil eine Katze mitten in der Rosenheimer Innenstadt in eine Kneipe marschiert und dort zusammengebrochen war. Unsere Mitarbeiterin fuhr natürlich sofort los, um die Katze abzuholen und zum Tierarzt zu bringen. Allerdings staunte sie nicht schlecht, als sie in der Fundkatze den ihr bestens bekannten Kater Lulek erkannte, der eigentlich längst in Polen sein müsste. Dass der arme Lulek jetzt in der Innenstadt herumirrte, lässt natürlich auch völlig neue Überlegungen zu, wer den Kater damals bei uns über den Zaun geworfen hat. Wir geben Lulek recht, die Menschen sind besch*** und als Katze hat man manchmal durchaus Grund, sie zu hassen!

Zum Glück gibt es aber auch andere Menschen! Eine von ihnen hat jetzt Kater Zorro aufgenommen. Zorro war zusammen mit fünf weiteren Katzen bei uns abgegeben worden, angeblich handelte es sich um reine Wohnungskatzen. Wir haben die Katzen dann als Wohnungskatzen vermittelt, bei fast allen lief die Vermittlung schief. Auch hier wurden wir wohl wieder einmal angelogen. Zorro war bereits vermittelt und musste zurückgegeben werden, da er sich in seinem Zuhause absolut nicht wohlfühlte. Fremden gegenüber ist Zorro eigentlich sehr mißtrauisch, seine neue Besitzerin aber kam, sah und siegte! Zorro kam sofort heftig schnurrend auf sie zu, wollte auch unbedingt schmusen und war ganz offensichtlich auf den ersten Blick verliebt. Wir hoffen sehr, dass sich Zorro im neuen Zuhause wohlfühlt, dass er nach der Eingewöhnung auch Freigang genießen kann, wird Zorro, der bei uns stundenlang völlig zufrieden im Auslauf saß, sicher entgegenkommen. Mit seiner neuen Gefährtin, der neunjährigen Zora, wird Zorro, der ja immer in der Gruppe gelebt hat, sicht gutu zurechtkommen.

Im Terheim abgegeben wurde der Huskyrüde Jayjay. Jayjay ist wie so viele Hunde eine Scheidungswaise und musste aufgrund der Trennung seiner Besitzer täglich viele Stunden alleine bleiben. Für einen Bewegungsfanatiker wie einen Husky ist das natürlich absolutes Gift. Lustigerweise hat uns bereits jemand aus der Verwandtschaft des Besitzers angerufen, weil der arme Hund jetzt im Tierheim sitzt und da ganz bestimmt eingehen wird. Wir fragen uns dann schon, warum es nichts ausmacht, wenn der Hund allein den ganzen Tag in der Wohnung eingesperrt ist, es aber so schrecklich ist, wenn der Hund im Tierheim sitzt, wo er zumindest andere Hunde als Gesellschaft sieht, möglicherweise in eine Gruppe vergesellschaftet werden kann, immer wieder von unseren Pflegern bekuschelt wird und zweimal täglich 2 Stunden lang spazierengehen darf. Manche Dinge müssen wir wir wohl nicht verstehen... Ein bissel beleidigt ist übrigens unser Deny, weil unser Hundepfleger das Geheimnis seines ganz privaten Moorbadesees einfach so an den Neuen weiterverraten hat!

Auch eine weitere Abgabe lässt uns an der Menschheit zweifeln. Der Sohn eines uns bereits einschlägig bekannten Herrn stand mit einer Schachtel voll Wachteln vor der Tür und wollte sie abgeben. Wir erinnern uns, dass der Herr bereits einmal vier Wachteln bei uns abgegeben hatte, die angeblich seine Tochter unbedingt gewollt hatte, an denen sie aber das Interesse verloren hatte. Wieso da jetzt plötzlich sieben weitere Wachteln herumirren, konnten wir nicht recht herausfinden. Sicher ist, dass die Wachteln in einem hundsmiserablen Zustand sind, eine wurde von den anderen gemobbt, die haben wir an unsere Wildtierspezialisten weitergeleitet, der Rest ist bei uns und wird jetzt erstmal tierärztlich untersucht und behandelt. Dass wir das ganze ans Veterinäramt weiterleiten und die nachsehen müssen, ob noch mehr arme Vögel vorhanden sind, versteht sich von selbst.

Ein erfreuliches Ergebnis hatten wir immerhin heute. Wir haben ja schon verzweifelt überlegt, wie wir die überdimensionale Fundlandschildkröte unterbringen. Heute haben sich aber erfreulicherweise die Besitzer gemeldet, waren auch im Besitz aller notwendigen Papiere und konnte die Schildi wieder mitnehmen. Gretel war entfleucht, als die Oma aus Versehen das Gartentürl einen Moment offenstehen ließ. Schnell wie Schildkröten sein können, hat Gretel die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und war On the Road unterwegs. Man kann davon ausgehen, dass sowohl Gretel als auch ihre diversen Freunde heute heilfroh waren, dass Gretel jetzt wieder daheim ist.


Ebenfalls sehr erfreulich war eine Spende, die uns ein Schüler und zwei Schülerinnen des Gymnasiums Neubeuern heute vorbeigebracht haben. Die Schüler haben in einer Aktion für uns gesammelt und eine erkleckliche Summe zuusammengebracht. Natürlich hat die Abordnung, die die Spende vorbeigebracht hat, auch eine exklusive Führung mit unserer 1. Vorsitzenden durch das Tierheim bekommen und durfte im Katzenhaus unsere Katzen beschmusen. Leider hat unser Besucherbeauftragter Krümel aufgrund der Hitze heute freigenommen, die kleine Fluffy hat sich aber schon allerhand von ihm abgeschaut und hat die Besucher heute sehr kompetent und liebenswürdig betreut.


Große Sorgen machte unserer Kleintierabrteilung seit einiger Zeit die grassierende Kaninchenseuche RDH-2. Unsere eigenen Kaninchen hatten wir ja sehr frühzeitig impfen lassen, die ständig eintrudelnden Fundkaninchen mussten aber erstmal in Quarantäne genommen werden. Ein Zimmer im Kleintierhaus war nicht wirklich abgetrennt, auch ein Zimmer in der Wohnung der Tierheimleiterin war nur begrenzt nutzbar. Die Unterbringung von Fundtieren stieß daher an ihre Grenzen, die Tiere nicht mehr aufzunehmen, schien uns auch keine Lösung. Zu unserer großen Erleichterung hat uns jetzt unser Dachverband, der deutsche tierschutzbund, einen Container zur Verfügung gestellt, in den noch eine Kühlung eingebaut werden wir, dann können wir hier alle unsere in Quarantäne sitzenden Kaninchen unterbringen. Der Container wurde heute auf unserem Innenhof aufgestellt und löst eins unserer dringendsten Probleme!
Gelesen 706 x Zuletzt bearbeitet am Saturday, 24 June 2017 00:49
You are here: Home Start Unser Tagebuch Freitag 23.06.2017
Cookies make it easier for us to provide you with our services. With the usage of our services you permit us to use cookies.
More information Ok