Font Size

SCREEN

Profile

Menu Style

Cpanel

Montag, 19.06.2017

  • Posted on:  Sunday, 18 June 2017 22:42
Ein Meerschweinchenböckchen wurde gestern wegen Allergie bei uns abgegeben. Mucki ist unkastriert und wurde immer allein gehalten. Da er aus unwissender Tierliebe ausschließlich mit handelsüblichem Futter ernährt wurde, ist er auch ein wenig zu pummelig. Wir werden Mucki kastrieren und auf die bei uns übliche Nur-frisches-Gemüse-Diät setzen, dann wird er sicher bald ein richtig schmucker Bursche sein, der nach Ablauf der Kastrationsfrist auf die Suche nach einer netten verträglichen Meerschweiinchendame gehen kann. Da wir wenig davon halten, die geselligen Meerschweinchen als Einzeltiere zu halten, war es auch unserer Sicht ein großes Glück für Mucki, dass seine Besitzer eine Allergie entwickelt haben.



Vor ein paar Wochen haben wir noch leicht erstaunt festgestellt, dass uns anders als letztes Jahr fast keine Schildkröten gebracht werden. Seitdem haben wir fast täglich neue Findlinge bekommen. Heue wurde bereits die dritte Griechische Landschildkröte innerhalb weniger Tage aus Neubeuern gemeldet. Die Schildkröte ist noch nicht ausgewachsen, wir haben sie jetzt erstmal sicherheitshalber in Quarantäne gesetzt und werden sie von einer Fachtierärztin untersuchen lassen, bevor wir sie eventuell mit anderen Schildkröten zusammensetzen. Die nächste Schildkröte war eine recht imposante Cumberlandschmuckschildkröte, die in Schechen in einen Garten gekrochen kam. Da Wasserschildkröten nicht so gefährdet sind mit ansteckenden Krankheiten und wir mittlerweile auch selber ein bißchen Erfahrung im Erkennen solcher Krankheiten haben, haben wir uns getraut, die große Dame in unseren Teich zu den anderen großen Wasserschildkröten zu entlassen, wo sie bereits recht gelassen und zutraulich umherpaddelt.

Auch wenn unsere Pfleger deshalb oft genug angefeindet werden, haben wir uns heute wieder einmal bestätigt gesehen, dass es einfach nichts Gutes bringt, Tiere zu verschenken. Eine Katze mit drei Babys war uns in einem Keller sitzend gemeldet worden, angeblich hatte die Katze auch eine Besitzerin. Eine Mitarbeiterin ist sofort los, um Mutter und Kinder einzusammeln, irgendwann tauchte auch die angebliche Besitzerin auf. Auf die Katze angesprochen meinte sie nur, die hätte ihr jemand schenken wollen, die sei aber nie richtig zutraulich geworden. Sie habe sie daher zwar im Keller gefüttert, habe sie aber nie als "ihre" Katze angesehen. Nachdem unsere Mitarbeiterin nur die Mutter und ein Baby einfangen konnte, hat die "Besitzerin" immerhin geholfen, die anderen beiden Babys einzusammeln. Kosten für Impfungen oder ähnliches will sie aber partout nicht zahlen, auf denen werden wir also mal wieder sitzenbleiben. Immerhin sind Mama und ihre drei Buben jetzt bei uns gut aufgehoben, wir hoffen aber sehr, dass wir die Dame davon überzeugen konnten, dass es besser ist, sich kein neues (vielleicht zutraulicheres) Tier anzuschaffen.

Ein anderes Tier, bei dem die Besitzverhältnisse eher schwierig sind, ist unser Paulchen. Paulchen gehörte einer Familie in Rosenheim, vermisst/gefunden-Meldungen hätten wir alle paar Tage einstellen können. Paulchen ist ein extrem unabhängiger Kater, der immer wieder tagelang verschwindet und auf Wanderschaft geht. Seinen Besitzern wurde das wohl irgendwann zu nervenaufreibend, genaues wissen wir nicht, aber anscheinend haben sie das Paulchen an einen anderen Platz vermittelt.
Heute früh klingelte um sechs Uhr morgens das Notfalltelefon, ein Kater, der einige Blessuren hatte, war an der OMV Tankstelle in Bruckmühl gefunden worden. Für Fundtiere aus Bruckmühl ist das Tierheim Ostermünchen zuständig, das mit der Gemeinde einen Fundtiervertrag hat. Da war aber zu der Zeit niemand erreichbar, der Finder musste dringend in die Arbeit, wir haben daher zugestimmt, dass er den Fundkater zu uns bringt und wir uns um alles weitere kümmern. Zu unserer Freude war Paulchen gechipt und registriert, die neuen Besitzer konnten daher benachrichtigt werden und haben ihn gleich wieder abgeholt. Wir sind recht sicher, dass es sich bei dem Fundkater um unser Paulchen handelt, der früher so oft bei uns landete, dass sein Foto zum Vergleichen in allen Büros am schwarzen Brett hing.

Die beiden kleinen Hunde Ginger und Benny durften seinerzeit zu einer Tierärztin ziehen. Da die beiden immer noch die eine oder andere Baustelle haben, ist es gut, dass die neue Besitzerin selbst alle erforderlichen Behandlungen übernehmen kann:
Hallo Herr Schlubbe, liebes Tierheimteam,
seit dem Einzug von Benny und Ginger sind nunmehr 8 Wochen vergangen und ich möchte Ihnen wie versprochen weiter über die beiden berichten.
Sie haben sich sehr schnell an unseren Tagesablauf gewöhnt, genießen ausgedehnte Spaziergänge sowie Haus und Garten (beides wird gut von Ihnen bewacht ;-) ). Sie sind mit allen großen und kleinen Menschen in unserem Umfeld lieb und freundlich. Benny ist dabei eindeutig der Star.
Beide bereiten viel Freude. Mit anderen Artgenossen klappt es meistens sehr gut, sie schließen schnell Freundschaft. Allerdings werden die Hunde zunächst von ihnen verbellt und sie waren es auch offensichtlich nicht gewohnt angeleint bei Fuß zu gehen. Da gilt es mit ihnen noch zu arbeiten aber sie sind beide sehr clever und lernen schnell.
Benny hat sich prächtig entwickelt. Da wir viel unterwegs sind, hat er sehr schön Bein- und Rückenmuskulatur aufgebaut. Er hat dadurch eine richtig gute Figur bekommen, geht jetzt auch beim Spaziergang flott vorne weg und spielt recht ausgelassen.
Gingers Juckreiz ist deutlich geringer geworden, Futter mit Geflügel scheint ihn zu verstärken. Ich habe sie deshalb nochmals durgecheckt und beim Abdominalultraschall einen, wenn auch sehr kleinen, Harnblasenstein und Ablagerungen in beiden Nierenbecken bei ihr gefunden. Bislang macht der Stein keine Probleme und ich hoffe er geht noch via naturalis ab oder läßt sich durch entsprechende Diätetikmassnahmen auflösen. Sie machte mir auch vorübergehend Sorgen, da sie trotz Zeckenschutzmaßnahmen einen entzündetend Zeckenbiss und klinische Zeichen einer Borrelieninfektion zeigte. Bei der Blutuntersuchung waren die Erreger nicht nachweisbar, sie muss jedoch zumindest zu einem früheren Zeitpunkt eine Anaplasmose durchgemacht haben. Nach antibiotischer Behandlung, hat sich die Symptomatik wieder gut gebessert und ich hoffe es gibt keinen Rückfall mehr. Im Gegensatz zu Benny ist sie grundsätzlich sehr wärmeempfindlich, kurzatmig und hat stets eine hohe Atemfrequenz. Um nichts zu versäumen habe ich sie deshalb in den kommenden Wochen noch für eine Herzdiagnostik (Echokardiographie und Röntgen) auf dem Plan, ich werde dann weiter berichten.
Viele herzliche Grüße

Völlig entspannt ist unsere Flocke, die schöne Bilder vom Chillen geschickt hat, die nach einer schönen langen Radtour entstanden sind:


Gelesen 700 x Zuletzt bearbeitet am Tuesday, 20 June 2017 21:48
You are here: Home Start Unser Tagebuch Montag, 19.06.2017
Cookies make it easier for us to provide you with our services. With the usage of our services you permit us to use cookies.
More information Ok