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Samstag 01.04.2017

  • Posted on:  Saturday, 01 April 2017 23:11
Nachdem wir jetzt einige doch etwas ruhigere Tage hatten, gings heute im Tierheim richtig rund. Ein sehr erfreuliches Ereignis war der Auszug von Rhodesian Ridgeback Snoopy. Seit 10 Monaten war Snoopy jetzt im Tierheim, als er abgegeben worden war, hatte er in seinem Leben noch so gut wie gar nichts kennengelernt. Spaziergänge kannte er nur an der Leine die Straße entlang, Kontakt zu anderen Hunden durfte er nie haben, auch fremde Menschen hatte er kaum kennengelernt. Entsprechend unsicher und ängstlich war Snoopy  bei seiner Abgabe, unsere Pfleger mussten sich viel Zeit nehmen, um ein wenig Vertrauen aufzubauen und Snoopy auch vorsichtig auf die Welt außerhalb des Tierheims vorzubereiten. Es dauerte Wochen, bis Snoopy zumindest an unsere mit schwierigen Hunden erfahrenen Gassigeher herausgegeben werden konnte und von da an konstant dazulernte und auch ein wenig Selbstbewusstsein entwickelte. Im Lauf der Zeit hatte Snoopy auch einige Interessenten, leider scheiterte die Vermittlung immer wieder, manchmal auch daran, dass sich einfach die falschen Menschen für Snoopy gemeldet hatten. Natürlich meldete sich bei Snoopy wie bei allen Rassehunden auch ein auf die Rasse spezialisierter Verein, der uns vorschreiben wollte, wie und an wen wir Snoopy zu vermitteln hätten, da nur sie die richtige Rassekenntnis hätten und entsprechende Interessenten auftreiben könnten. Und wie immer haben wir geantwortet, dass wir für Hilfe bei der Suche nach Interessenten dankbar sind, dass wir aber trotzdem selbst entscheiden, an wen wir den Hund vermitteln und dass wir den Hund nicht einfach an irgendeinen anderen Verein abgeben. Seit einigen Wochen befasste sich nun ein sehr nettes Ehepaar aus Bamberg mit Snoopy. Die beiden haben Erfahrung mit der Rasse, da bereits eine Rhodesian Ridgeback Hündin bei ihnen lebt, kamen jetzt mehrfach zu Besuch und  haben mit Snoopy an den Wochenenden schon allerhand unternommen. Mit der Hündin hat Snoopy sich bereits bestens angefreundet, auch seine neuen Menschen liebt er bereits heiß und innig. Da die Besitzer jetzt wirklich genug Wochenenden auf der Straße verbracht haben, um sich mit Snoopy zu beschäftigen und jedesmal todtraurig waren, wenn sie ihn wieder zurücklassen mussten, durften sie ihn heute endgültig mit nach Hause nehmen. Snoopy war damit mehr als einverstanden, stieg sofort ins Auto und machte es sich in seiner Transportbox bequem. Wir sind sicher, dass seine neuen Menschen genau die richtigen für Snoopy sind und ihm das Vertrauen geben, das er braucht um sich bei ihnen richtig wohlzufühlen!

Weniger erfreulich war für unsere Pfleger die Ankunft einer Dame, die unangemeldet vor der Tür stand und ihre Tiere abgeben wollte, weil sie in ein Mutter-Kind-Heim ziehen sollte und die Tiere nicht mitnehmen konnte. Auf die Frage, um welche "Tiere" es sich überhaupt handeln würde, überreichte die Dame zwei kleine Hunde, einen großen Waschkorb mit zwei Katzen und eine Schachtel mit einem Kaninchen. Der kleine kastrierte Mops-Chihuahua-Mischling Benny ist sehr schlank und etwa 8 Jahre alt, die neunjährige Spitzdame Ginger sieht zumindest in trockenem Zustand recht voluminös aus, das dürfte aber dem Spitztypisch üppigen Fell geschuldet sein. Ginger und Benny hängen sehr aneinander und sollen daher auch in Zukunft zusammenbleiben. Ebenfalls zusammenbleiben sollen die vierjährigen Kater Taylor und Pepper, beide sind 4 Jahre alt und kastriert. Leider sind sie wie so viele Katzen nicht ausreichend geimpft, so dass sie erstmal für ein paar Wochen in die Quarantäne ziehen mussten. Erfreulich ist, dass Taylor und Pepper keine Probleme mit Kindern, kleinen Hunden oder Kaninchen haben. Viel zu dünn ist leider Kaninchenmann Charly. Charly ist weder geimpft noch kastriert, auch er muss also erstmal in die Quarantäne ziehen.

Für die Unterbringung von Vögeln sind wir leider nicht richtig eingerichtet, wir haben uns daher sehr gefreut, als unser Wellensittichmann Willi heute ausziehen durfte. Eine sehr tierliebe Dame aus Reutlingen hat einen kleinen Wellensittichschwarm, in dem auch die ältere Frau Reusch lebt. Frau Reusch ist bei der Auswahl der Partner etwas wählerisch, von den derzeitigen Herren im Schwarm findet keiner ihren Gefallen. Der Gedanke war jetzt, den ruhigen und pflegeleichten Willi als neuen Gefährten für Frau Reusch in den Schwarm zu integrieren. Erste zarte Bande haben die beiden bereits geknüpft, sollte daraus aber doch nichts werden, darf Willi natürlich trotzdem im Schwarm bleiben und hat dort jede Menge Gesellschaft. Wir freuen uns sehr, für Willi einen so artgerechten Platz gefunden zu haben! Leider ist Willis Platz nicht lange leer geblieben, in Happing ist an einer Baustelle ein junger Zebrafinkenhahn gegen eine Scheibe geflogen. Eine Mitarbeiterin hat ihn abgeholt, jetzt haben wir also doch wieder einen Vogel! Soll bei uns ja angeblich auch nichts Besonderes sein ;)

Auch in der Nacht war schon jede Menge Aktion, ein Marderbaby und ein Wiesel wurden gefunden und zu unseren Wildtierspezialisten gebracht, ein Gockel wurde in einer Schachtel entdeckt und am Bahnhof hatte sich ein Spatz in einem Netz verfangen, das eigentlich die Tauben abhalten sollte. Feuerwehr, THW und Polizei sind ausgerückt, um den armen kleinen Spatz zu befreien und haben auch gleich das Netz abgebaut, das dem Hörensagen nach schon einige kleine Vögel das Leben gekostet haben soll. Der nächste nächtliche Feuerwehreinsatz diente dann der Rettung eines Hundes, der sich auf einem Balkon die Seele aus dem Leib bellte. Eine Gassigeherin, die einen Hund von uns hat, kam auf ihrem Abendspaziergang vorbei und erfuhr, dass der Hund wohl schon seit einigen Stunden verzweifelt bellte. Die Polizei hatte massive Zweifel. ob ein bellender Hund ausreichte, die Wohnungstür aufzubrechen, guter Rat war teuer. Schließlich wurde die Feuerwehr informiert, die holte den Hund vom Balkon und eine Mitarbeiterin von uns brachte ihn ins Tierheim. Der Besitzerin wurde ein Zettel an die Tür gehängt, die Nachbarn bestätigten, dass der Hund normalerweise nie auf den Balkon gesperrt war und wir harrten der Dinge die kommen würden. Was kam war ein Anruf mitten in der Nacht von der entsetzten Besitzerin, die gerade erst heimgekommen war und ihren Hund am liebsten sofort wieder geholt hätte. Offensichtlich hatte sie ihre beiden Hunde auf den Balkon gelassen, war dann fest überzeugt, dass beide wieder in der Wohnung waren, verschloß die Balkontür und fuhr weg. Bei ihrer Rückkehr war der Sheltierüde dann weg, am nächsten Morgen wurde er aber von ihr so früh wie möglich wieder heimgeholt.

Der letzte Einsatz heute war auch der unerfreulichste. Ein Rosenheimer Hundebesitzer ist mit seinen unangeleinten Hunden im ganzen Rosenheim Stadtgebiet unterwegs, solange der Hundebesitzer im Vollbesitz seiner Sinne ist, klappt das auch ganz gut. Leider hat der Hundebesitzer aber einen guten Freund, der in Bierflaschen wohnt und wenn er dem zu sehr zuspricht, neigen die Hunde dazu sich zu verkrümeln. Sowohl Kangalhünden Kelly als auch Deny, der mittlerweile ans Tierheim übereignet werden musste, weil er einen kleinen Hund totgebissen hatte, waren mehrfach als Fundhunde im Tierheim, auch Schäferhundrüde Rocko ist bei uns und bei der Polizei schon ein alter Bekannter. Heute rief wieder einmal (natürlich kurz nach Dienstschluß) die Polizei an, die beiden Hunde Kelly und Rocko waren allein zwischen Rosenheim und Westerndorf St. Peter unterwegs, wurden von den Polizisten festgehalten und mussten abgeholt werden. Unsere Mitarbeiter sind losgefahren und haben die beiden geholt, sehr bereitwillig sind sie mitgekommen und ins Hundehaus in einen Zwinger marschiert. Immerhin wurden sie gefahren und mussten nicht laufen, hatten es warm, volle Futternäpfe standen auch bereit und nette Menschen verteilten ein paar Streicheleinheiten. Unser Eindruck war, dass die beiden das Tierheim als Zuflucht betrachten, in der sie auch mal zur Ruhe kommen können. Leider war es mit der Ruhe schnell vorbei, als der Besitzer ans Tierheim kam, um seine Hunde, die (wieder einmal) "ihm gestohlen worden waren" sehr vehement zurückzuforden. Nun hat unsere Mitarbeiterin es sich längst angewöhnt, ihm seine Hunde nur noch unter Polizeischutz zurückzugeben. Bis die Polizei da war, hat der Hundebesitzer daher vor dem Tierheim krakeelt und randaliert, aber wo sind die lärmempfindlichen sich beschwerenden Nachbarn, wenn man sie mal braucht.....
Wir wären mit Sicherheit für jeden dankbar, der sich über den Hundebesitzer beschwert oder diesen anzeigt, damit das Ordnungsamt eine Handhabe hat, endlich gegen diesen Hundebesitzer vorzugehen!


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