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Tag des Hundes 2015

  • Posted on:  Sunday, 07 June 2015 10:31
Heute am 07. Juni ist der Tag des Hundes!

Bei uns im Tierheim spielen die Hunde natürlich immer eine große Rolle. Da wir versuchen, für jeden Hund einen wirklich passenden guten Platz zu finden, ist die Vermittlung sehr zeitaufwändig und gestaltet sich oft recht schwierig. Erschwert wird bei uns das Ganze auch noch dadurch, dass unser Hundehaus in einer völlig veralteten Zwingerbauweise gestaltet ist. Da es für die Hunde mit viel zu viel Streß verbunden wäre, ist eine Besichtigung unserer Hunde im Hundehaus nicht möglich. Interessenten können daher immer nur einzelne Hunde beim Gassigehen kennenlernen, anstatt sich die Hunde alle anzusehen.
Dass es uns im Verlauf des letzten Jahres dennoch gelungen ist, nicht nur einige der besonders begehrten jungen und schönen Hunde gut zu vermittleln, sondern auch einer ganze Anzahl besonderer Sorgenkinder noch den Weg in ein schönes neues Leben zu ermöglichen, erfüllt uns mit Stolz und und motiviert uns, mit unserer Arbeit trotz aller Widrigkeiten weiterzumachen!
Bei manchen Hunden, wie aktuell dem kleinen Sascha können wir uns vor Anfragen kaum retten. Die wunderschöne und noch junge Schäferhündin Luna war so eine Kandidatin, die nach wenigen Tagen Tierheimaufenthalt wieder ausziehen durfte, auch der optisch und charakterlich einfach prachtvolle Dobermannrüde Wotan fand sofort Liebhaber. Französische Bulldoggen sind derzeit groß in Mode und kleine Hunde sind einfach immer gefragt, so dass wir auch bei Bulldogge Lola und Chihuahua Papi sofort die Qual der Wahl zwischen mehreren guten Plätzen hatten.
Schwierig wird es dagegen, wenn Hunde nicht ganz so einfach sind, oft genug, weil sie in ihrem früheren Leben schlechte Erfahrungen gemacht hatten. Manche von ihnen müssen eine lange Zeit im Tierheim verbringen, die Chancen auf erfolgreiche Vermittlung werden natürlich mit der Zeit nicht besser.

Im Lauf des letzten Jahres konnten wir jedoch so einige unserer Langzeitinsassen vermitteln:
So war Xaver lange Zeit als Kettenhund gehalten worden, dass er Schmerzen hatte, bemerkte keiner. Entsprechend empfindlich reagierte Xaver auf manche Berührungen, was die meisten Interessenten sofort abschreckte. Eine Gassigeherin schloß Xaver zwar sehr ins Herz, konnte ihn jedoch lange Zeit nicht zu sich nehmen. Bei ihm freuen wir uns daher besonders, dass die Gassigeherin nicht aufgegeben und es geschafft, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es ihr ermöglicht haben, Xaver nach dem viel zu langen Tierheimaufenthalt zu sich zu nehmen. Ähnlich lange im Tierheim war auch der extrem lebhafte Aramis. Warum es bei ihm gar so lange gedauert hat, bis wir endlich ein Erfolgserlebnis hatten, kann eigentlich keiner so genau erklären, jetzt hat er aber endlich ein tolles Zuhause gefunden. Der "dienstälteste" Hund, der vermittelt werden konnte, war Yorkierüde Sambo. Warum er so lange warten musste, obwohl er in die Kategorie "klein und putzig" fällt, war allen klar: Sambo mag es nicht, wenn man ihn einfach anfasst und zeigt dies deutlich unter Einsatz seiner Zähne. Nach langer Wartezeit haben sich jetzt aber Menschen gefunden, die Sambo für die "Richtigen" hält - sie durften den kleinen Kerl schon nach kurzer Kennenlernphase anfassen, werden von ihm heiß geliebt und kommen bestens mit ihm zurecht.

Auch alte Hund sind natürlich lange nicht so gefragt wie junge und verspielte Hunde, auch wenn sich immer wieder Menschen finden, die gezielt einem älteren Tier noch ein  schönes Zuhause geben wollen:
Noch relativ leicht zu vermitteln war der kleine Lucky, der nach dem Tod seines Besitzers ans Tierheim übereignet worden war. Ist der Hund jedoch sehr alt, so wie die 17-jährige Lilly, die schon als Seniorin Jahre vorher von uns vermittelt worden war, sinken die Chancen auf Vermittlung natürlich noch weiter ab. Da Lilly lange in einem liebevollen Zuhause gelebt hatte, war es natürlich für uns sehr traurig, dass sie die wenige ihr verbleibende Zeit im Tierheim verbringen sollte. Zu unserer großen Freude fand sich jedoch ein junges Paar, das fest entschlossen war, Lilly noch einmal ein schönes Zuhause zu geben! Der kleine Schnauzer Struppi war nicht nur alt, sondern auch noch recht eigenwillig, sehr schwerhörig und auch noch inkontinent. Sogar für Struppi fanden sich jedoch Menschen, die mit seinen Eigenheiten zurechtkommen und ihm ein liebevolles Zuhause gegeben haben.

Bei vielen Hunden wäre die Vermittlung gar nicht so schwierig, würde es sie einzeln und nicht im "Doppelpack" geben:
So hätten die beiden liebenswerten und verträglichen Hundedamen Tessy und Krümel des öfteren ausziehen können, leider jedoch immer nur eine von beiden. Da die beiden jedoch ihr ganzes Leben lang zusammen waren und auch aneinander hängen, hat es sich in unseren Augen gelohnt, lieber ein bißchen länger zu warten und dafür zusammenbleiben zu dürfen. Ebenfalls nur zusammen wurden die beiden Pinscher Momo und Murphy vermittelt. Die beiden sind extrem lebhaft und quirlig und hatten einzeln auch einige Interessenten. Da die beiden aber auf Schritt und Tritt zusammenkleben, haben wir auch bei ihnen lieber gewartet, bis wir jemanden gefunden haben, der sich zutraut, auch mit zwei kleinen Temperamentsbolzen zurechtzukommen. Das schwierigste Pärchen waren wohl die beiden Pudel Franzl und Sisi. Die beiden waren in verheerendem Zustand zu uns gekommen, das Fell war verfilzt, die Ohren voller Parasiten und die Zähne nur noch Ruinen. Da die beiden schon älter sind, Franzl noch dazu nicht so ganz stubenrein war und mit dem alleinbleiben Probleme hatte, war auch bei ihnen die Vermittlungschance gering. Auch die beiden haben jedoch bei einer Rasseliebhaberin ein schönes Zuhause gefunden.

Ein paar "Sonderfälle" konnte wir ebenfalls gut vermitteln: Unser Musterbeispiel dafür, wie toll ein Hund sich im passenden Zuhause entwickeln kann, ist der Dogo Argentino Rüde Barney. Der wunderschöne Rüde war ihm Tierheim abgegeben worden, weil er mit anderen Hunden unverträglich war. Listenhund und unverträglich - nicht jeder Hundebesitzer will sich den Anfeindungen aussetzen, die einem da schnell entgegenschlagen. Barneys neue Besitzer haben sich davon nicht abschrecken lassen, aber mehr noch: mittlerweile haben wir jede Menge tolle Nachrichten vom Prachtkerl Barney, der mit anderen Hunden bestens auskommt und  viele Fotos von barney mit verschiedenen Hundekumpels.
Chilli war bereits einige Zeit als Vermittlung für einen anderen Verein eingestellt, es fand sich jedoch kein einziger Interessent für Chili. Der Grund lag auf der Hand: mit ihrem verwachsenen Kiefer entspricht Chili nicht unbedingt dem Ideal eines "schönen" Hundes. In der Hoffnung, dass Menschen, die die lebhafte und verspielte Chili bei uns kennenlernen würden, dem "Schönheitsfehler" nicht so viel Beachtung schenken würden, wurde Chili schließlich bei uns untergebracht. Das Manöver klappte und auch Chili lebt jetzt bei Menschen, die sie sehr lieben.
Der schwierigste Fall des vergangenen Jahres war sicher der kleine Kiano. Nachdem wir ein erstes Foto von ihm veröffentlicht hatten, meldeten sich reihenweise Interessenten, die den süßen kleinen Kerl gern aufnehmen wollten. Da Kiano aber Menschen zutiefst mißtraute und sich keinesfalls anfassen lassen wollte, schwand das Interesse bei fast allen so schnell wieder, wie es gekommen war. Nur ein junges Paar war eisern entschlossen, Kianos Vertrauen zu gewinnen und ihm dazu soviel Zeit zu geben, wie er brauchte. Es hat lange gedauert und unglaubliches Stehvermögen erfordert, aber die beiden haben es geschafft: Kiano vertraut ihnen, lässt sich von ihnen problemlos anfassen, geht mittlerweile recht gelassen spazieren und nimmt sogar an der Gruppenstunde auf dem Hundeplatz teil!
Trotz dieser vielen Erfolgserlebnisse des letzten Jahres gehen uns jedoch die "schwer vermittelbaren" leider nie aus:
Beispielhaft seien hier nur genannt:
- der schon ältere und auch etwas eigenwillige Jacko, der aufgrund eines nicht behandelten früheren Bruchs immer wieder Beschwerden hat und daher Medikamente nehmen muss.
- der ebenfalls schon ältere und von ersten Altersbeschwerden Herdenschutzhundrüde Tosco. Allein schon aufgrund seiner Größe und Kraft und der herdenschutzhundtypischen Eigenschaften ist Tosco einer der dienstältesten Hunde im Tierheim, dessen Vermittlungschancen äußerst gering sind.
- die lebhafte und schwierige Bella, die dazu neigt, bei Spaziergängen so ganz en passant das eine oder andere Hosenbein zu zerfleddern und die deshalb beim Gassigehen einen Maulkorb tragen muss.
- Huskyhündin Yoko, die in einem früheren Leben sehr schlecht behandelt worden war und die in Streßsituationen immer wieder dazu neigt, nach vorn zu gehen und sich zu verteidigen
Vielleicht können wir ja am nächsten Tag des Hundes auch bei diesen Hunden über eine erfolgreiche Vermittlung berichten!
Gelesen 1944 x Zuletzt bearbeitet am Sunday, 07 June 2015 13:15
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